Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Theologie im 18. Jahrhundert. Eine Spurensuche. Einführung Fachbereich Evangelische Theologie WS 2015/16.

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Theologie im 18. Jahrhundert. Eine Spurensuche. Einführung Fachbereich Evangelische Theologie WS 2015/16."—  Präsentation transkript:

1 Theologie im 18. Jahrhundert. Eine Spurensuche. Einführung Fachbereich Evangelische Theologie WS 2015/16

2 I.Einführung II.Arbeitspraxis III.Datenbankauswertung

3 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ ●○○ Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert2

4 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ ●○○ Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert3 Was ist Aufklärung? „ Aufklärung ist vor allem ein Prozess geschichtlicher Rationalisierungen oder, anders ausgedrückt, ein "kontinuierliche[r] Prozess der Kritik". (Albrecht Beutel) "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.“ (Kant) Wir werden ohne Definition starten – quasi ohne Vorurteile! – Das ist auch Aufklärung

5 Wann war die Aufklärung: „Die gut anderthalb Jahrhunderte zwischen dem Westfälischen Friedensschluss (1648) und dem Untergang des alten Reiches (1806) bilden eine eigene Periode in der der deutschen Kirchengeschichte.“ (Johannes Wallmann) Ungeachtet der Gewaltsamkeit aller Periodisierungen möchte ich das Jahrhundert der Aufklärung im engeren Sinne mit der Glorious Revolution von 1689 in England beginnen und mit der Grande Révolution von 1789 in Frankreich enden lassen. Diese Periodisierung hat nicht nur den Charme, den siècle des lumières exakt hundert Jahre dauern zu lassen, sondern verweist mit seinem Anfangs- und Endereignis auf zwei epochale und fundamentale Ereignisse, für welche insbesondere Philosophen die Verantwortung tragen: das Zerbrechen der „absoluten Vormachtstellung von Staat und Kirche“ 1689 wird England eine konstitutionelle Monarchie, 1789 wird Frankreich eine Republik. (Gereon Wolters´) Periodisierung aufgrund der Rezensionszeitschriften: 1660 -1785 Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert4

6 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ ●○○ Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert5

7 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ ●○○ Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert6 Zeitschriften – Gattungschronologie 1. Gelehrte Journale (seit 1660er Jahren) 2. Historisch-politische Zeitschriften 3. Belehrend-unterhaltende Periodika 4. Moralische Wochenschriften...

8 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ Gattungschronologie. Anfänge der „Gelehrten Journale“ Bereits im späten 17. Jahrhundert kommen die ersten gelehrten Journale auf den Markt Frankreich: Journal des Sçavans ab 1665 England: Philosophical Transactions ab 1665 Italien: Giornale de’ Letterati 1668 Deutschland: Acta Eruditorum ab 1670 ; Christian Thomasius: Monats-Gespräche ab 1688 Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert7

9 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ Gelehrte Zeitschriften bestechen durch: Periodizität und Kontinuität Publizität und Aktualität Zeitschriften sind ein Kommunikationsmedium Aufklärung ist ein Kommunikationsprozess Beide verdanken sich beschleunigter Wissensproduktion im 18. Jh. Zeitschriften haben ihren Platz in respublica literaria Sie schaffen die „Öffentlichkeit“ der respublica literaria Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert8

10 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ „Wir leben anjetzo in Lexicon- und Journalen-Tagen. Dann Seculum darff ich es nicht nennen; weil ich nicht glaube/ und es auch vor die solide Gelehrsamkeit nicht gut wäre/ daß diese Mode/ welche hauptsächlich nur von dem Ingenio einiger Buchhändler entsprungen/ so lange währen wird.“ (Neue Bibliothec Oder Nachricht und Urtheile von neuen Büchern. 42. St., 1715, S. 129) Mit den Enzyklopädien haben die Journale gemein: Sie bieten einen umfassenden Überblick über das Wissen der Zeit. In diesem Sinne verstehen sie sich als „virtuelle“ Bibliothek, die das Wissen in Form von „Extrakten“ speichert. Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert9

11 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ Wir müssen nach Untergattungen weiter differenzieren : Monats- und Wochenschriften, Acta, Zeitschriften, Zeitungen, Journale, Ephemeriden? Nach Inhalt: Allgemeine (polyhistorische) Zeitschriften Fachzeitschriften Gelehrte (objektive) ‚Journale ‘ (Akademien, Sozietäten) = Acta eruditorum Journalistische ‚Zeitungen‘ (Journalisten; Thomasius, Nicolai) = Monats-Gespräche Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert10

12 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ Der Terminus ‚Rezensionszeitschrift‘ Seit Mitte des 18. Jahrhunderts gebräuchlich Rezensieren war das Kerngeschäft schon der ersten Organe Daneben enthalten sie meist Nachrichten von Gelehrte Originalbeiträge Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert11

13 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ Rezensionszeitschriften entstehen als Kommunikationsmedium aus einer Kombination verschiedener Elemente:  Buchverzeichnisse und Meßrelationen  Briefwechsel (Korrespondentennetzwerke) (Postwesen)  Buch (Zeitschriften werden in Jahrgangsbänden gesammelt und gebunden) aber sie erscheinen schneller, sind aktueller, bieten Zwischenstände und ermöglichen durch kurze Texte einen schnellen Überblick  Ergebnis: zeitnahe Verbreitung von Wissen Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert12

14 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ ●○○ Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert13 „Wundere dich nicht/ Gelährter Leser/ daß da es mit Journalen in allen Sprachen/ besonders in der Teutschen in der gelährten Welt wimmelt/ dir ein neues vor die Augen geleget wird. Man findet fast unnöthig zu seyn/ eine solche Unternehmung weitläuffig zu rechtfertigen. Der grosse Nutzen der gelährten Journale ist bekannt. Die Historie der Gelahrsamkeit in allen Wissenschafften ziehet daraus einen Vortheil/ der ungemein ist/ (...). Ein Gelehrter muß wissen/ wie die Gelahrsamkeit in allen Theilen von Europa zunimmt/ und was durch Schrifften/ die da herauskommen/ zu Beförderung und Vermehrung derselben von Zeit zu Zeit beygetragen wird. Und da findet man dann in Journalen einen kurtzen Begriff von demjenigen/ was man sonst durch viele Brief=Wechsel und mit grosser Mühe Stuckweise erfahren muß“.

15 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ Prozentuale Verteilung der Fächer in den Acta Eruditorum: Theologica (32,47%), Juridica (7,53%), Medica et Physica (15,90%), Mathematica (5,57%), Historica et Geographica (18,74%) und schließlich Miscellanea (19,79%). Entsprechend diversifizieren sich Zeitschriften insgesamt nach diesem Schema: Theologica Juridica Medico-physica Philologica (Mixta) Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert14

16 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ Auflagenhöhe: Über 2000 die größten (ADB in Spitzenzeiten) Über 1000 die Großen GGA schaffen die 1000 nicht Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert15

17 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ Leser: Gebildete (verschwindend geringe Schicht) Lesefähige (auch an sie richten sich die Zeitschriften) Die Zahl der Leser erhöhte sich durch die sich ab 1760 bildenden Lesegesellschaften man geht von 10 Lesern pro Exemplar aus. Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert16

18 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ Anzumerken ist in diesem Zusammenhang noch, daß längst vor Begründung der Institution ‚Lesegesellschaft’ Zusammenschlüsse vor allem von Studenten propagiert wurden, die dem Zweck der gemeinsamen Fach-Lektüre und Diskussion dienen sollten. In Anleitung/Wie man die Journal-, Quartal- und Annual-Schrifften [...] mit grossen Nutzen lesen kan, einem Traktat des unbekannt gebliebenen Verfassers I. H. von 1716, wird Studierenden ausdrücklich empfohlen, daß „ihrer etliche in eine Gesellschafft tretten, und einander die Iournale Communici ren“ sollten; dann nämlich könne „einer vor 2. gr. welche er vor sein eigen Stück giebt, des Monaths wol 20. Stücke lesen“ (S. 7). Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert17

19 I. Einführung: Im „Zeitalter der Journale“ Die Herausgeberschaft der ‚Gelehrten Zeitschriften’  Universitäts- und Schulprofessoren,  Mitglieder von wissenschaftlichen Gesellschaften  Junge Absolventen der Universitäten  Journalisten Akademie- oder Universitätsunterstützung schaffte Freiheit von dem Verleger und damit von den Gesetzen des Marktes Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert18

20 I. „Gelehrte Journale“: Korpus, Digitalisierung, Erschließung ●○○ Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert19

21 I. „Gelehrte Journale“: Korpus, Digitalisierung, Erschließung ●○○ Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert20

22 I. „Gelehrte Journale“: Korpus, Digitalisierung, Erschließung ●○○ Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert21

23 I. „Gelehrte Journale“: Korpus, Digitalisierung, Erschließung ●○○ Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert22

24 I. „Gelehrte Journale“: Korpus, Digitalisierung, Erschließung ●○○ Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert23

25 II. Arbeitspraxis II. Arbeitspraxis ●●○ GJZ 18 in der vernetzten Welt Bibliotheksverbünde als sich ständig verbessernde Recherche-Instrumente WinIBW: Bibliotheks-Software des GBV hohe Austauschbarkeit von Daten Normdatensätze (Personen, Körperschaften) Verknüpfungen (intern und extern) Standards und Nachhaltigkeit Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert24

26 Arbeitsstand Arbeitsstand ●●○ Zeitschriftenkorpus Schließung von Lücken der Vorgängerprojekte Daten von IdZ 18 und IdRZ 18 in das neue Datenformat konvertiert und importiert Praxismodelle und Arbeitsstandards für neue Dateneingabe erprobt und kanonisiert vollständige Erfassung mehrerer neuer Zeitschriften sowie knapp 20 Bände der „Neuen Zeitungen von gelehrten Sachen“ Datenfelder für Detailinformationen integriert Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert25

27 Arbeitsstand Arbeitsstand ●●○ Datenausgabe Suchmaschine auf eigener Homepage in Betrieb und weiter optimiert neue Ausgabefelder Darstellung von Sekundärsuchen als „Facetten“ Entwicklung von statistischen Auswertungen und deren Visualisierung (Abb. 1, Abb. 2) Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert26 Abb. 2Abb. 1

28 III. Datenbankauswertung – einige Beispiele ●●● Visualisierung von Suchergebnissen Die Stellung bestimmter Wissenschaften oder Wissensbestände in der damaligen Hierarchie der Wissenschaften und deren Wandel im Laufe des 18. Jhdts anhand der Systemstelle Das Profil der jeweiligen Journale, d.h. ihr „Wissenschaftskanon“, ihr kritischer Habitus (anhand der Bewertung der Rezension), der Grad ihrer Internationalisierung (Präsenz von Übersetzungen von Werken und/oder von Artikeln) Die Rezeptionsgeschichte bestimmter Themen und/oder Autoren Die zeitliche und räumliche Verankerung von bestimmten Diskursen Die Netzwerk-Struktur der Journale, die Entstehung und der Verlauf bestimmter Themen in der medialen Diskussion Den Diskurs über neue Wissensbestände, ihren historischen und epistemologischen Status, ihre Stellung in der Hierarchie der Wissenschaften, und ihre Rolle bei der Herausbildung einer wissenschaftlichen ‚Elite‘ Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert27

29 III. Datenbankauswertung – einige Beispiele ●●● Zur Rezeptionsgeschichte Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert28 AufklärerArtikel Johann Christoph Gottsched Friedrich Nicolai Voltaire Albrecht von Haller Christian Wolff Gottfried Wilhelm Leibniz Jean-Jacques Rousseau Immanuel Kant Johann Georg Sulzer Isaac Newton Samuel Formey Johann Gottlob Krüger Hermann Samuel Reimarus Denis Diderot D’Alembert David Hume La Mettrie Montesquieu Pierre-Louis de Maupertuis Christian Thomasius John Locke 1624 914 607 498 406 351 335 201 177 174 172 150 145 122 103 100 95 94 66 65

30 III. Datenbankauswertung – einige Beispiele ●●● Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert29

31 III. Datenbankauswertung – einige Beispiele ●●● Hierarchien der Wissenschaften Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert30

32 III. Datenbankauswertung – einige Beispiele ●●● Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert31

33 III. Datenbankauswertung – einige Beispiele ●●● Topographien der Gelehrtenrepublik Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert32 Karte 1: Mitarbeiterkreis der Allgemeinen deutschen Bibliothek, 1773-1778

34 ●●● Datenbankauswertung – einige Beispiele ●●● Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert33 Karte 2: Göttingische gelehrte Anzeigen, 1775: wissenschaftliche Geographie

35 ●●● Datenbankauswertung – einige Beispiele ●●● Karte 3: Litteratur des katholischen Deutschlands, 1775: wissenschaftliche Geographie Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert34

36 III. Datenbankauswertung – einige Beispiele ●●● Karte 4: Allgemeine Bibliothek für das Schul- und Erziehungswesen in Teutschland, 1775: Wissenschaftliche Geographie Uni Kassel WS 2015/16Theologie im 18. Jahrhundert35

37 GJZ18 Vielen Dank für Ihr Interesse.


Herunterladen ppt "Theologie im 18. Jahrhundert. Eine Spurensuche. Einführung Fachbereich Evangelische Theologie WS 2015/16."

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen