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Libellen – Jäger im Licht Schwerpunkt 2011 im Arten- und Biotopschutz

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Präsentation zum Thema: "Libellen – Jäger im Licht Schwerpunkt 2011 im Arten- und Biotopschutz"—  Präsentation transkript:

1 Libellen – Jäger im Licht Schwerpunkt 2011 im Arten- und Biotopschutz
Name des Vortragenden Evtl. Position des Vortragenden Evtl. Datum des Vortrages Friends of the Earth Germany

2 Allgemeines Sie stechen nicht! Weltweit über 6000 Arten In Europa 140 / 81 in Deutschland 3-teiliger Körper Kopf-Brust-Hinterleib Blutrote Heidelibelle Kleiner Blaupfeil Gemeine Keiljungfer Libellen stechen nicht (allenfalls ein zwicken mit ihren Mundwerkzeugen ist möglich) Am Hinterleib der Weibchen befindet sich ein Legebohrer, mit dem sie die Eier ablegen, mit diesem können sie Menschen aber nicht stechen! Ordnung der Libellen (Odonta) zählt unter den Insekten zu den Ältesten Bei den Libellen gibt es zwei Unterordnungen: Groß- und Kleinlibellen Zählen zu den größten einheimischen Insekten (Die Weibchen der Quelljungfern (Cordulegaster) erreichen 8,5 cm; auch die Zwerglibelle (Nehalemnia speciosa) ist mit 2 cm Körperlänge noch ein Großinsekt) Weltweit über 6000 Libellenarten bekannt, die meisten leben in den Tropen neue Arten werden vor allem in den Tropen immer noch entdeckt in Europa gibt es derzeit 140 Arten in Deutschland gibt es insgesamt 81 Libellenarten Körperbau: Körper in drei Teile geteilt: Kopf-Brust-Hinterleib An der Brust haben sie zwei häutige Flügelpaare und drei Paar Beine Alle vier Flügel besitzen in der Nähe der Spitze ein Flügelmal (Fleck), welches oft auffallend gefärbt ist Flügel sind von einem Adernetz mit Längs- und Queradern überzogen, die bei der Bestimmung der Arten wichtig sein können Der Hinterleib besteht aus 10 Segmenten plus einem verkümmerten Segment Am 10. Segment befinden sich die Hinterleibsanhänge (relevant für die Paarung) Bei Weibchen befindet sich am 8. oder 9. Segment eine vollständige oder verkümmerte Legeröhre (Segmente werden vom Kopf an gezählt) Männchen: auf der Unterseite des 2. (oder 2. & 3.) Segments befindet sich das Begattungsorgan sowie die eigentliche Genitalöffnung am 9. Segment Blutrote Heidelibelle Foto: Jürgen Ott Spitzenfleck

3 Farbenpracht Foto: Kai Frobel Foto: Jürgen Ott Kleiner Blaupfeil
Blutrote Heidelibelle Kleiner Blaupfeil Kleiner Blaupfeil Gemeine Keiljungfer Libellen gibt es in den verschiedensten Farben. Mal sind sie matt (Kleiner Blaupfeil) und mal glänzend (Gemeine Keiljungfer). Einige sind einfarbig, andere haben Flecken oder Streifen. Spitzenfleck Foto: Kai Frobel Foto: Kai Frobel

4 Flugkünstler Bis zu 50 km/h Beschleunigung: in 0,3 sec von 0 auf 15 km/h Können auf der Stelle fliegen Können als einzige Insekten rückwärts fliegen Östliche Moosjungfer Sind wahre Flugkünstler Sie gehören zu den elegantesten Fliegern unter den Insekten Vorder- und Hinterflügel können getrennt voneinander gesteuert werden  unglaubliche Manövrierfähigkeit, können sogar „in der Luft stehen“ und rückwärts fliegen der Flügelschlag ist für den Menschen absolut geräuschlos Sie erreichen Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h Sie können in 0,3 Sekunden von 0 auf 15 km/h beschleunigen einzelne Arten sind Langstreckenflieger und überqueren sogar den Atlantik Herbstmosaikjungfer Foto: Jürgen Ott

5 Hochleistungsaugen Komplexaugen aus Einzelaugen teilweise Punktaugen für Hell-/Dunkelsehen Innerhalb 1 sec 200 voneinander getrennte Bilder (menschliche Auge nimmt 20 Bilder wahr) Können ultraviolette Strahlung wahrnehmen Blaugrüne Mosaikjungfer Keilflecklibelle Sie orientieren sich in erster Linie mit ihren Augen Sie besitzen große über die Körperbreite hinausragende Komplexaugen, die sich aus bis zu Einzelaugen zusammensetzen (Facettenaugen) Kleinlibellen haben einen walzenförmigen, querstehenden Kopf, der außen die halbkugelförmigen Facettenaugen trägt  das erinnert an den Hammerhai  der neulateinische Name „Libellula“ ist die Verkleinerungsform von „Libella“, einem alten lateinischen Namen für den Hammerhai Die meisten Großlibellen haben einen halbkugelförmigen Kopf, der fast ganz von den Facettenaugen eingenommen wird ca. 200 Bilder in der Sekunde  bis zu 10fach höheres zeitliches Auflösungsvermögen als der Mensch Foto: Jürgen Ott

6 Fressen... und …gefressen werden
Blaugrüne Mosaikjungfer Larven: Wasserflöhe, Mückenlarven, Würmer, kleine Schnecken oder Kaulquappen Erwachsene: Fluginsekten (Mücken, Fliegen, kleine Schmetterlinge) Larven: Fische, andere Insektenlarven, Amphibien, Vögel Erwachsene: Vögel, Spinnen, Wespen, z. T. andere Libellen, Ameisen (während der Häutung) Fressen… Sowohl Larven als auch erwachsene Libellen leben räuberisch Larven erbeuten Beute im Wasser oder suchen sie im Schlamm Die Beutegröße wächst mit der Größe der Larven zunächst kleine Wasserflöhe, kleine Mückenlarven später Mückenlarven, Würmer, kleine Schnecken oder kleine Kaulquappen Erwachsene sind schnelle und geschickte Flieger und erbeuten ihre Beute im Flug (in erster Linie (Flug-) Insekten) ein erbeutetes Tier halten sie mit ihren Beinen fest und führen es zu ihren Mundwerkzeugen sie sind nicht spezialisiert, sie fressen Insekten aller Art (Mücken, Fliegen, kleine Schmetterlinge und z. T. auch andere Libellen) manchmal werden auch sitzende Insekten erbeutet, z. B. Blattläuse …gefressen werden Erwachsene Libellen werden von vielen Tieren erbeutet, dazu gehören Vögel, Spinnen, Wespen z. T. auch andere Libellen Ameisen (während der Häutung) Selten sogar von Fleischfressenden Pflanzen, wie dem Sonnentau Larven (leben im Wasser) werden erbeutet von: räuberischen Fischen anderen Insektenlarven Amphibien im Wasser jagenden Vögeln

7 Was bedroht unsere heimischen Libellen?
Blaugrüne Mosaikjungfer Lebensraumverlust durch: Gewässerkanalisierung (Gewässer) Verunreinigung Trockenlegung von Feuchtwiesen Zuschütten kleiner Gewässer Vorsicht Mensch! Insekten leiden unter dem Verlust von Lebensräumen Immer größerer Flächenverbrauch durch Industrie, Landwirtschaft und neuen Gewerbe- und Siedlungsgebieten Zerschneidung der Landschaft durch Siedlungen und Straßen Hochwasserdämme verhindern großflächige Überflutungen und damit zeitweilig feucht stehende Wiesen Begradigung, Kanalisation und Uferverbauung legen Hinterland trocken und beseitigen Flachwasserzonen Kleingewässer werden zugeschüttet oder trockengelegt (z. B. um sie landwirtschaftlich nutzbar zu machen) Trockenlegung von Wiesen und Auen Moore werden trockengelegt und/oder abgetorft Fischbesatz von ehemals fischfreien kleineren Gewässern durch den Menschen Bei der Bewirtschaftung von Forstmonokulturen können kleine Bäche und Tümpel vernichtet und kleine Quellen zugeschüttet werden Schwermetalle, Stickstoffdünger, Pestizide und Herbizide gelangen in die Gewässer und beeinträchtigen die natürliche Artzusammensetzung der Pflanzen, die Wasserchemie und somit den Lebensraum von Larven und erwachsenen Libellen (Einleitung giftiger Abwässer oder Dünger, Pflanzenschutzmittel, Pestizide aus Landwirtschaft) Pufferzonen um die Gewässer herum können die Belastung verringern und sind somit dringend zu empfehlen (oft schon vorhanden) Freizeitnutzung stehender Gewässer (Ufer zertreten, Lärm) Bedrohung - Rote Liste Deutschland (1998, Bundesamt für Naturschutz) 12 der bei uns heimischen Arten sind laut der Roten Liste Deutschland „vom Aussterben bedroht“, 18 „stark gefährdet“ und 12 „gefährdet“ Diese drei Kategorien umfassen zusammen 44 Arten, das sind etwa 60% der heimischen Vertreter Foto: Kathrin Breuer

8 Sind Libellen gesetzlich geschützt?
Blaugrüne Mosaikjungfer Ja! BNatSchG & FFH-Richtlinie (europaweit) FFH-Anhang II & IV Grüne Keiljungfer Foto: Jürgen Ott Alle Libellenarten unterliegen in Deutschland dem gesetzlichen Schutz (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) FFH: FFH: Ziel ist der Schutz der Biologischen Vielfalt, indem wildlebende Tiere und Pflanzen und deren natürliche Lebensräume geschützt werden Anhang II gilt für: „Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen“  gemeint sind Schutzgebiete im Rahmen des NATURA 2000-Netzes Anhang IV Arten der FFH-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG, Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) gehören zu den europaweit streng geschützten Arten Anhang IV: „streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse“ Die Arten in Anhang IV sind selten und dadurch besonders schützenswert Der Schutz geht über das NATURA 2000 Schutzgebietsnetz hinaus  in ihren Lebensräumen müssen strenge Vorgaben auch außerhalb von Schutzgebieten beachtet werden Gesetzlicher Schutz allein ist schön und gut, aber wenn die Menschen darüber nichts wissen ist der Effekt fraglich (siehe Lebensraumzerstörung etc.) FFH-Anhang IV Foto: Günter J. Loos Helmazurjungfer

9 Wie helfe ich einer Libelle?
Blaugrüne Mosaikjungfer Schutz ihrer Lebensräume! Naturnaher Garten Ökologische Landwirtschaft Welche Maßnahmen können zum Schutz getroffen werden? Bester Schutz ist Schutz ihrer Lebensräume Schaffung / Widerherstellung naturnaher Ökosysteme (z. B. Flussauen, Moore, Wälder) Renaturierung von Bächen, Flüssen und Teichen (auch in der Stadt, z. B. Parkteiche) Gewässerränder nicht mähen, vor allem nicht in der Hauptflugzeit der Libellen im Juni und Juli Auf Fische im Gartenteich verzichten, keine nicht einheimischen Tiere einsetzen (wie Krebse), in sonniger Lage anlegen, mit Sumpfpflanzen bepflanzen Keine Fische aussetzten (in Sölle oder kleinere Seen, wo bisher keine drin sind) Naturnaher Garten  Blüten bieten Insekten Nahrung und Insekten sind Nahrung für Libellen Keine Trockenlegung von Gewässern ohne Absprache mit dem Naturschutz Möglichst geringe Belastung von Gewässern durch Schadstoffe oder Nährstoffe (z. B. Dünger oder Pflanzenschutzmittel, Insektizide aus der Landwirtschaft) das Umfeld der Gewässer sollte möglichst naturnah sein  Heckensäume, Wälder und blütenreiche Wiesen oder Brachen im Garten unbedingt auf die Verwendung von Torf verzichten (Torfabbau  Moorzerstörung  Lebensraumzerstörung einiger Libellenarten) Foto: Jürgen Ott

10 Boten aus lange vergangener Zeit
Libellen gibt es seit 250 Mio. Jahren Boten aus lange vergangener Zeit sie sahen schon vor 150 Millionen Jahren so aus wie heute früher hatten sie eine Flügelspannweite von bis zu 70 cm! Foto: Peter Rüdel,

11 Liebesleben ------------------------------- Tandem & Paarungsrad
Die ausgewachsenen Libellen paaren sich im Frühjahr, Sommer oder Herbst Die Paarung der Libellen ist ein sehr komplexer Vorgang Die männliche Genitalöffnung steht nicht mit Begattungsapparat in Verbindung  muss vor der eigentlichen Paarung mit Sperma gefüllt werden Männchen greift das Weibchen mit der Zange aus seinen Hinterleibsanhängen am Kopf (Großlibellen) oder an der Vorderbrust (Kleinlibellen) Hinterleibsanhänge sind genau so geformt, dass sie bei artgleichen Weibchen genau in die entsprechenden Vertiefungen und Vorsprünge passen Diese herzförmige Figur wird „Paarungsrad“ genannt Blaue Federlibelle Foto: Günter J. Loos Großer Blaupfeil Foto: Günter J. Loos

12 Eier legen Je nach Libellenart gibt es verschiedene Arten der Eiablage Eiablage meist an Wasserpflanzen Schwarze Heidelibelle Einige Arten legen die Eier im Tandem, bei anderen legen die Weibchen allein oder mit Bewachung des Männchens Bei den verschiedenen Arten gibt es unterschiedliche Arten die Eier zu legen: Eier werden direkt ins Wasser gelegt (auf die Wasseroberfläche oder zwischen Pflanzenteile) Das Weibchen taucht bei der Eiablage teilweise vollständig unter Eier werden über dem Wasser abgeworfen Eier werden mit dem Legebohrer des Weibchens in Pflanzenteile eingestochen (bestimmte Pflanzen für bestimmte Arten, das Fehlen dieser speziellen Art kann die Libellenart gefährden, z.B. Torfmoose in Mooren (Sphagnum ssp.) Eier werden an Land abgelegt, wo das Land gelegentlich überflutet wird Südliche Binsenjungfer Foto: Günter J. Loos

13 Leben unter Wasser Larven 7 – 15 Häutungen Entwicklungszeit: 3 Monate bis 5 Jahre Fangmaske zum Beutefang Aus den Eiern schlüpfen nach etwa drei bis vier Wochen „Prolarven“ Sie unterscheiden sich stark von der späteren Larve, sie haben keine funktionsfähigen Beine, sind fast ungegliedert und beinahe wurmförmig, können aber springen, falls sie außerhalb des Wasser geschlüpft sind Prolarven häutet sich nach wenigen Sekunden oder in den ersten Stunden  danach „Larve“ die Larven halten sich am Boden von Gewässern auf, im Schlamm oder zwischen Wasserpflanzen sie wachsen und häuten sich im Abstand von ein bis zwei Wochen bis zu 15 Mal die Zeitintervalle zwischen den letzten Häutungen können länger sein, bis fast ein Jahr das Larvenstadium dauert je nach Art 1 bis 4 Jahre (1 bis 2 Jahre ist der Regelfall) Foto: Jürgen Ott

14 Verwandlung Gemeine Falkenlibelle nach der vollständigen Larvenentwicklung (nach der letzten Häutung) verlässt die Larve das Wasser und sucht sich ein geeignetes Schlupfsubstrat (z. B. einen Pflanzenstängel oder Baum am Ufer des Gewässers) zwischen der Larve und der ausgewachsenen Libelle gibt es im Gegensatz zu vielen anderen Insekten (wie Schmetterlingen) kein Puppenstadium der Rücken des Brustbereiches der Larve beginnt aufzuplatzen und der Schlupf der Libelle beginnt (diesen Prozess nennt man Metamorphose) es bleibt die leere Larvenhaut/Hülle zurück (Exuvie), die man oft an Pflanzenstängeln am Gewässer findet mit Hilfe der Exuvie kann fast immer die Art bestimmt werden, die aus ihr geschlüpft ist Foto: Jürgen Ott Foto: Jürgen Ott Große Moosjungfer

15 Erwachsene Libellen Flugzeit der fertigen Libellen dauert mehrere Wochen bis zu einigen Monaten Sie paaren sich und legen Eier  der Zyklus beginnt von vorn Herbst-Mosaikjungfer Die Aufgabe der geschlüpften Libellen ist die Fortpflanzung (und ggf. die Besiedlung neuer Gewässer) sie leben relativ kurz (mehrere Wochen bis zu einigen Monaten) Arten mit einer langen Flugzeit sind beispielsweise die Große Pechlibelle (Ischnura elegans) und Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea), aber auch diese leben höchstens sechs bis acht Wochen pro Individuum Ausnahme: die beiden Winterlibellenarten (Gattung Sympecma) überwintern als ausgewachsene Libelle Sie können dadurch ein Gesamtalter von zehn bis elf Monaten erreichen, von denen allerdings etwa die Hälfte im Ruhezustand verbracht wird Foto: Günter J. Loos Kleine Moosjungfer Feuerlibelle

16 Vielfalt an Lebensräumen
Reifeflug vom Trockenrasen bis zu Wiesen & Wäldern Foto: Kai Frobel Foto: Dieter Leupold Libellen verbindet man oft mit Wasser, das stimmt so aber nicht Am Wasser halten sich oft die Männchen auf, aber nicht ständig, nicht alle Arten und nicht zu jeder Tageszeit Viele Weibchen kommen nur zur Paarung und Eiablage ans Wasser Libellen suchen warme Orte auf, die Schutz und Nahrung bieten diese Orte haben oftmals viele Blüten und Insekten, sind strukturreich, warm (von Sonne beschienen, südost- bis südwestexponiert), sind extensiv oder gar nicht genutzt das kann oft weit abseits von Wasser der Fall sein Zur Paarungszeit findet man an Gewässern besonders viele Libellen, deswegen fallen sie dort mehr auf, als an Landlebensräumen, wo viel weniger Tiere je Fläche vorhanden sind Libellen leben also die meiste Zeit in mehr oder weniger unmittelbarer Umgebung von Gewässern Spätestens zur Fortpflanzung suchen die verschiedenen Arten dann direkt die Gewässer auf Je nach Art kann das Gewässer sehr verschieden sein Foto: Falko Heidecke

17 Vielfalt an Lebensräumen
Quellgewässer bei Quellgewässern tritt Grundwasser an die Oberfläche Es bilden sich kleine mit Wasser gefüllte Kuhlen oder Bäche Oftmals sind es sehr kleine und unscheinbare Lebensräume, die leicht übersehen werden Foto: Kai Frobel Foto: Kai Frobel

18 typische Arten der Quellgewässer
Gestreifte Quelljungfer (Cordulegaster bidentata) Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii) Beide Arten bis zu 8,5 cm Körperlänge charakteristisch schwarz-gelb gestreifter Hinterleib im Gegensatz zur Zweigestreiften Quelljungfer hat die Gestreifte Quelljungfer an den Hinterleibssegmenten (vom Kopf beginnend gezählt) 4 bis 7 jeweils nur ein gelbes Fleckenpaar (bei C. boltonii dagegen zwei) Gestreifte Quelljungfer (Cordulegaster bidentata) Verbreitungsschwerpunkt in Südosteuropa Wandert von Südosteuropa in Richtung Norden und ist mittlerweile in den meisten deutschen Mittelgebirgen und im Alpenvorland verbreitet lebt meist an winzigen Quellrinnsalen, die leicht übersehen werden können Ihre Jagdgebiete können in bis zu mehreren hundert Metern von den Gewässern entfernt liegen Larvenentwicklung: (4) 5 bis 6 Jahre Schlupfzeit: Ende Mai bis Ende Juni Beobachtungszeitraum/Flugzeit: (Mai) Juni bis August Rote Liste Deutschland (1998): Kategorie 2 „stark gefährdet“ Gefährdet durch: indirekte und direkte Folgen des Waldbaus, Entwässerung und Grundwasserabsenkung Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii) Verbreitungsgebiet: europaweit lebt an Quellen und kleinen Bergbächen und sandigen Tieflandbächen mit guter Wasserqualität Larvenentwicklung: 4 bis 5 Jahre Schlupfzeit: (Mai) Juni bis Anfang Juli Flugzeit: Juni bis August Rote Liste Deutschland (1998): Kategorie 3 „gefährdet“ Gefährdet durch: naturfernen Gewässerausbau, Verschmutzung der Gewässer Foto: Kai Frobel Foto: Jürgen Ott Flugzeit: Juni bis August Flugzeit: Juni bis August

19 Vielfalt an Lebensräumen
Bäche, Flüsse und Gräben Um als Libellenlebensraum geeignet zu sein müssen kleinere Bäche ganzjährig Wasser führen Auch Gräben, die von Menschen zur Entwässerung angelegt wurden können besiedelt werden Libellen siedeln sich dort an, wo die Strömung gering ist, das Wasser also wärmer ist und sich Sand ablagert und Wasserpflanzen wachsen Dort können sich die Larven eingraben oder festhalten In kalten, schnell fließenden und sehr steinigen Bächen und Flüssen kommen keine Libellen vor Foto: Heidrun Heidecke Foto: Friederike Scholz

20 typische Arten der Bäche, Flüsse und Gräben
Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) Kleiner Blaupfeil (Orthetrum coerulescens) Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) große und kräftige Libelle mit einer Flügelbreite von über 8mm Flügelspannweite 6 bis 7 cm Beim Männchen ist der Flügel fast bis zur Spitze mit einer grün oder blau schillernden Färbung überzogen Das Hinterleibsende ist auf der Unterseite rot das Weibchen trägt eine bronze- bis kupferfarbene Färbung ist in weiten Teilen Europas bis zur Mongolei beheimatet Die Art hält sich vor allem in schnell fließenden, beschatteten und kühlen Bächen und Flüssen ab 40cm Breite auf Besonders bei dieser Art ist, dass die Männchen einen Paarungstanz für die Weibchen aufführen Männliche haben oftmals ein Revier von ca. 1,5 m2 Größe, dass sie gegen Artgenossen und andere Libellenmännchen verteidigen Larvenentwicklung: 1-2 jährige Entwicklungszeit Schlupfzeit: Anfang Mai bis Mitte August Beobachtungszeitraum/Flugzeit: Mitte Mai bis Anfang September Bedroht durch: Verschmutzung oder Verbauung von Gewässern Kleiner Blaupfeil (Orthetrum coerulescens) Körperlänge 4 bis 4,5 cm Die Männchen haben einen blaubereiften Hinterleib die Weibchen sind gelblich und werden im Alter oft dunkel olivbraun Verwechslungsgefahr mit dem Großen Blaupfeil (Orthetrum cancellatum, bei dem die letzten Segmente des Hinterleibs jedoch schwarz sind) Verbreitungsschwerpunkt im nördlichen Mittelmeerraum In Deutschland ist er selten Der Kleine Blaupfeil ist typisch für Gräben, schmale und langsam fließende Bäche und Gräben oder Quellaustritte Larvenentwicklung: 2 Jahre, in thermisch begünstigten Gewässern ist auch eine einjährige Entwicklung möglich Schlupfzeit: Ende Mai bis Anfang August Beobachtungszeitraum / Flugzeit: Ende Mai bis Ende August (September) V. a. durch intensive und/oder zu häufige Unterhaltungsmaßnahmen in Grabensystemen (z. B. das Ausbaggern des Bodens) gefährdet Rote Liste Deutschland (1998): Kategorie 2 „stark gefährdet“ Foto: Jürgen Ott Foto: Jürgen Ott Flugzeit: Mitte Mai bis Anfang September Flugzeit: Ende Mai bis Ende August

21 Vielfalt an Lebensräumen
Altwasser - Tümpel - Teiche - Seen Fische in stehenden Gewässern fressen Libellenlarven  deswegen kaum Libellen in großen Seen mit Fischen oder kleineren Tümpeln mit hohem Fischbesatz Bei größeren Seen kommt für Libellen nur der Uferbereich in Frage (wärmeres Wasser, Ablagerung von Sand, Wasserpflanzen) Bei kleineren Tümpeln und Seen (im Idealfall ohne Fischbesatz) ist die Wassertiefe geringer, es gelangt Licht hinein und es können sich Wasserpflanzen bilden, sie sind meist wärmer (als große und tiefe Seen) und somit als Lebensraum geeignet Foto: Falko Heidecke Foto: Ernst Paul Dörfler

22 typische Arten der Atwasser, Tümpel, Teiche und Seen
Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii) Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum) Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii) 3,5 bis 4 cm Körpergröße ist eine von acht in Deutschland vorkommenden rot gefärbten Heidelibellen fällt durch ihre zweifarbigen Augen auf, die oben rotbraun und unten meist graublau sind Ihre Beine sind schwarz-gelb gestreift sie hat ein gelb(braunes), von Adern eingerahmtes, Flügelmal ihre Adern auf den Flügeln schimmern rosa oder rot der Hinterleib der Männchen ist heller und leuchtender rot als bei den anderen rot gefärbten Heidelibellen An den Seiten der Brust fallen schmale, helle Striche auf Das Weibchen ist schwieriger zu erkennen Die Augenfärbung und die Zeichnung des Hinterleibes sind ähnlich wie beim Männchen, aber an den Seiten der Brust hat sie schmale, dunkle Linien. Die Frühe Heidelibelle ist eine Art des Mittelmeerraumes, die bisher in Mitteleuropa selten vorkam Vermutlich im Zuge der Klimaerwärmung findet man sie in letzter Zeit immer häufiger nördlich der Alpen Auch in Norddeutschland wurde sie bereits beobachtet Sie besiedelt unterschiedlichste, meist stehende Gewässer In Deutschland findet man sie besonders häufig in Kiesgrubentümpeln Larvenentwicklung: dauert nur 1,5 bis 3 Monate Schlupfzeit: ab Mai Beobachtungszeitraum/Flugzeit: Mitte Mai bis September Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum) Flügelspannweite: 7,5 bis 9 cm Körperlänge: 4,5 bis 5 cm Das Männchen hat einen dunkelbraunen Brustbereich und auf den Hinterleibssegmenten 2 bis 7 (vom Kopf an gezählt) eine dichte, blaue Bereifung Die letzten Segmente sind schwarz Der Hinterleib der Weibchen und der junger Männchen ist braun mit einem schwarzen Strickleitermuster Das Verbreitungsgebiet liegt in Europa und Westasien Die Art findet man häufig in stehenden oder langsam fließenden Gewässern Bevorzugt werden größere Gewässer mit Sand- oder Kiesufern, die auch geschützte und sonnige Stellen aufweisen, z.B. Kiesgruben Die Larven des Großen Blaupfeils bevorzugen Schlamm- oder Sandgrund stehender oder langsam fließender Gewässer Der Nährstoffgehalt der Gewässer spielt dabei eine untergeordnete Rolle Die Ufer sollten vegetationsarm sein mit Sand-, Lehm-, oder Kiesflächen und es müssen besonnte Flachwasserbereiche vorhanden sein. Während der Paarung kratzen die Weibchen die blaue Bereifung von den letzten Segmenten des männlichen Hinterleibs, so dass alte, schon oft verpaarte, Männchen ihre blaue Färbung nur noch auf dem vorderen Hinterleib haben Larvenentwicklung: (1) 2-3 Jahre Schlupfzeit: Mai-Juni (Juli) Beobachtungszeitraum/Flugzeit: Mai-August (September) Foto: Günter J. Loos Foto: Günter J. Loos Flugzeit: Mitte Mai bis September Flugzeit: Mai bis August

23 Vielfalt an Lebensräumen
Moore und Abgrabungsgewässer Moorgewässer sind stehende und langsam fließende Gewässer in mooriger Umgebung Dazu zählen auch vom Menschen angelegte Gräben in Torfstichen oder zur Entwässerung von Mooren Foto: Wolfgang Wilner Foto: Jürgen Ott

24 typische Arten der Moorgewässer
Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia) Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea) Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia) mit 3 bis 4 cm Größe eine kleine Großlibelle Ihre weiße Frontpartie ist das typische Merkmal ihrer Gattung Der Hinterleib hat eine schwarze Grundfarbe, die beim Männchen rötlich und beim Weibchen gelblich gefleckt ist Das Flügelmal und die Beine der Männchen sind schwarz schwerpunktmäßige Verbreitung im Norden von Europa und Sibirien Sie ist eine typische Art der Hochmoorgewässer, die aber nicht ausschließlich ans Moor gebunden ist Die Larven haben, wie alle Larven der Moosjungfern, eine zweijährige Entwicklung, wobei die zweite Überwinterung im letzten Stadium erfolgt Larvenentwicklung: 2 (-4) Jahre Schlupfzeit: Mai-Juni (Juli) Beobachtungszeitraum/Flugzeit: Mai-August (September) Rote Liste Deutschland: Kategorie 2 „stark gefährdet“ Gefährdet durch: Fischbesatz kleinerer Gewässer, Nährstoffanreicherung der Gewässer, Gewässerverlandung und Grundwasserabsenkung    Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea) 7 bis 8 cm Körperlänge gehört zu den großen Arten dieser Familie Die Männchen zeichnen sich durch einen dunkelbraunen Brustbereich aus und haben auf jeder Seite zwei schräge, gelbe Seitenbinden Auf dem schwarzen Hinterleib trägt sie schmale, gelbe Querstreifen hinter denen auf jeder Seite runde, blaue Flecke sind Die Weibchen haben am ganzen Körper eine dunkelbraune Grundfarbe und ihr Hinterleib ist gelbgrün und gelb gefleckt und hat ein ähnliches Muster wie beim Männchen (die runden Flecken sind kleiner) Sie kommt in Nordamerika, Europa und von Nordasien bis Japan vor Sie ist eine typische Moorlibelle, die aber auch an anderen Gewässern vorkommt Larvenentwicklung: 2-4 Jahre Schlupfzeit: Hauptschlupf Mitte Juni – Anfang August Beobachtungszeitraum / Flugzeit: Mitte Juni bis September (Oktober) Rote Liste Deutschland: Kategorie 3 „gefährdet“ Gefährdet durch: intensive fischereiliche Nutzung von Gewässern, Verlanden von Handtorfstichen und kleinen Moorgewässern Foto: Jürgen Ott Foto: Günter J. Loos Flugzeit: Mai bis August Flugzeit: Mitte Juni bis September

25 Vielfalt an Lebensräumen
Subalpine und alpine Standgewässer Bezeichnung für nicht fließende Gewässer im Gebirge Bergseen, Weiher und Tümpel in der subalpinen und alpinen Höhenstufe der Alpen gleichen in mancher Hinsicht den kleineren Stehgewässern tieferer Lagen Aufgrund einiger Besonderheiten kommen hier aber dennoch andere Arten vor, als im Tiefland Eine Besonderheit besteht zum Beispiel darin, dass die für Libellen geeigneten Gewässer eine Ufervegetation mit moorartigem Charakter besitzen, aber nicht von Moorflächen umschlossen sind Foto:

26 typische Arten der subalpinen und alpinen Standgewässer
Alpen-Smaragdlibelle (Somatochlora alpestris) Alpen-Mosaikjungfer (Aeshna caerulea) Alpen-Smaragdlibelle (Somatochlora alpestris) Mit einer Körperlänge von 4,5 bis 5 cm ist sie eine mittelgroße Großlibelle Die Brust fällt durch ihr glänzendes metallisch-grün besonders ins Auge Ihr mattschwarzer Hinterleib glänzt nur etwas an der Basis Ein besonderes Merkmal dieser Art sind die sind die leuchtend (blau)grünen Augen und die typische, fast düstere, dunkelgrüne Färbung Zusätzlich kennzeichnen sie sie weißen Ringen auf dem 2. und 3. Hinterleibssegment (die Segmente werden vom Kopf beginnend gezählt), die in der Rückenmitte unterbrochen sind Das Weibchen besitzt außerdem einen kleinen, weißen Seitefleck auf Segment 2. Für das Männchen sind die charakteristisch geformten Hinterleibsanhänge typisch Ihr Verbreitungsgebiet umfasst die bergigen Regionen Europas bis hin zum Fluss Kolyma in Sibirien und Japan Die Alpen Smaragdlibelle ist, wie ihr Name schon sagt, eine Art, deren Lebensraum in den Bergen liegt Meist findet man sie in Mooren, die in über 1000m Höhe liegen Larvenentwicklung: 2-4 (5) Jahre Schlupfzeit: (Mai) Juni/Juli Beobachtungszeitraum/Flugzeit: Juni bis August (September) Die Alpen Smaragdlibelle zählt zu den seltensten einheimischen Libellenarten Rote Liste Deutschland: Kategorie 1 „vom Aussterben bedroht“ Alpen-Mosaikjungfer (Aeshna caerulea) Körpergröße: 6 bis 6,5 cm Männchen: schwarzer Körper mit hellblauen Flecken Weibchen: unauffälliges, gelb-braun gescheckter Körper Flugzeit: Juli bis Mitte September Typische Moorlibelle des Hohen Nordens und der Gebirge Lebt in Mitteleuropa fast nur in Höhen über 1000m Beide Arten sind bedroht durch: Stehgewässer in Höhen über 1000m in Deutschland selten Zerstörung der wenigen Lebensräume, z. B. bei der Anlage neuer Skipisten Weiterhin problematisch sind Nährstoffeinträge und die Auswirkungen der Klimaänderung Foto: Wikipedia Foto: Falko Heidecke Flugzeit: Juni bis August Flugzeit: Juli bis Mitte September

27 Vielfalt an Lebensräumen
Gartenteiche viele Arten, die an kleineren Stehgewässern vorkommen findet man auch an Gartenteichen Wichtig ist, dass im Gartenteich keine/sehr wenige Fische enthalten sind, die die Larven der Libellen fressen können Foto: Jürgen Ott

28 typische Arten der Gartenteiche
Vierfleck (Libellula quadrimaculata) Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) Vierfleck (Libellula quadrimaculata) 4 bis 5 cm lang Überwiegend schwarz-braune Zeichnung (beide Geschlechter gleichen sich in der Färbung) Die braunen Flecken auf den Flügeln gaben der Art ihren Namen (4 Flecke je Flügelpaar) Großes Verbreitungsgebiet: Nord-Amerika, fast ganz Europa, Nord- und Mittelasien ostwärts bis Japan Larvenentwicklung: 1-2 Jahre Schlupfzeit: Mai bis Anfang Juli Beobachtungszeit / Flugzeit: Mai bis August Lebensraum: hauptsächlich an vegetationsreichen Stillgewässern, auch in Gräben und leicht sauren Gewässern (Moorstiche) Bedroht durch: Gewässerverlust, Sukzession und Verlandung Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) Mit 7 bis 8 cm sehr groß Brustbereich beider Geschlechter mit gelb-grünes Flecken Männchen am Hinterleib: Schwarz-gelbgrün und am Ende schwarz-blau Weibchen am Hinterleib: schwarz-grün Larvenentwicklung: 1 bis 2 Jahre Schlupfzeit: Mitte Juni bis August Flugzeit: Juni bis Oktober Sehr anspruchslos und anpassungsfähig Lebensraum vor allem kleinere, stehende Gewässer (Waldtümpel, Kiesgrubengewässer, Gartenteiche) Bedroht durch Trockenlegung von Teichen und Beseitigung von Kleingewässern Flugzeit: Mai bis August Flugzeit: Juni bis Oktober Foto: Jürgen Ott Foto: Günter J. Loos

29 Warum Libellen so viele Freunde im Naturschutz haben
überschaubare Artengruppe An vielen Gewässern 10 – 30 Arten Viele Arten auf Sicht & mit Fernglas bestimmbar Alle im Gelände bestimmbar ohne Nachbereitung Nordische Moosjungfer Foto: Kai Frobel

30 Libellen als Bioindikatoren
Indikator für Strukturreichtum am Gewässer für Naturnähe für Klimawandel An jedem Gewässer leben Libellen – aber nicht immer die gleichen Arten Jede Libellenart hat ihre eigene Nische oder bevorzugt einen bestimmten Lebensraum So gibt es Arten, die jeweils nur an Flüssen, Bächen, Quellen, Mooren oder Seen leben, also nur an einem oder wenigen Lebensräumen Daneben gibt es aber auch Arten, die ein breiteres Spektrum haben und in vielen Biotopen vorkommen können LibellenexpertInnen kennen die Ansprüche der Arten und können anhand der vorkommenden Libellen die ökologische Qualität eines Gewässers ableiten diese Funktion nennt man Bioindikation Libellen sind gute Bioindikatoren, durch die man erkennen kann, ob ein Gewässer verschmutzt ist Oder ob der Sauerstoffgehalt im Wasser niedrig ist, denn dann fehlen die Prachtlibellen Leben in einem Teich zu viele Fische, wird man nur wenige und allgemein häufige Libellenarten finden (Fische fressen sehr gerne Libellenlarven) Entscheidend ist auch, ob blütenreiche Wiesen, Hecken und Wälder oder nur eine ausgeräumte Landschaft das Gewässer umgeben Anhand der Libellengemeinschaft in einer Region können wir zudem die Auswirkungen des Klimawandels erkennen Heute sind in vielen Gebieten Deutschlands weitaus mehr Wärme liebende Arten anzutreffen als noch vor 30 Jahren Libellen geben also Auskunft über den Zustand und den Wandel unserer Umwelt. Art? Foto: Jürgen Ott Feuerlibelle

31 Klimawandel Einwanderung mediterraner Arten Feuerlibelle erfassen um Veränderungen zu dokumentieren Machen Sie mit! Gebänderte Heidelibelle Einige wärmeliebende Arten, die meist in Südeuropa beheimatet sind, breiten sich infolge des Klimawandels in Richtung Norden aus Beispiel hierfür ist die Feuerlibelle, die ursprünglich in erster Linie im Mittelmeerraum vorkam und heute auch in Norddeutschland angekommen ist Hauptproblem, dass Klimawandel verursacht: Verlust von (Feucht-) Lebensräumen Gewässer trocknen aus oder werden zu warm Niederschläge werden weniger  Feuchtlebensräume und Gewässer trocknen aus oder werden kleiner (stärkere Konkurrenz um die verbleibenden Plätze) Gewässer mit geringerem Wasserspiegel frieren im Winter zu  bringt Libellenlarven in Gefahr, die dort überwintern Feuerlibelle Foto: Jürgen Ott Feuerlibelle

32 Libellen und BUND-Schwerpunkte
Libellen profitieren von vielen Renaturierungsprojekten des BUND (Moore & Bäche) BUND - Kartierungsprojekte; BUND - Beteiligung am Libellenatlas Deutschland; Frühe Adonislibelle Südlicher Blaupfeil Foto: Günter J. Loos Großes Granatauge

33 Danke schön Blaugrüne Mosaikjungfer Foto: Günter J. Loos
Südliche Heidelibelle Kleiner Blaupfeil Blaugrüne Mosaikjungfer Foto: Günter J. Loos Kleine Binsenjungfer


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