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Prävention vor sexueller Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit

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Präsentation zum Thema: "Prävention vor sexueller Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit"—  Präsentation transkript:

1 Prävention vor sexueller Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit
Grundinformationen Eig. Vorstellung, Hintergrund OKJA etc. Projekt PräTect besteht seit Juli 2003 im BJR Zu ca. 85% finanziert aus Drittmitteln Heute: Konzept vorstellen, d.h. Nur wenig inhaltliches zum Thema „Sexuelle Gewalt“ sondern Schwerpunkt = bekannt machen der Dienstleistungen des Projektes: Also: Was ist PräTect und was könnt Ihr von PräTect für Eure Arbeit bekommen?!

2 Inhalt: Definition „sexuelle Gewalt“ Zahlen und Fakten
Täterstrategien / Fallbeispiel Kurz zum Inhalt: Warum ist sexuelle Gewalt ein Thema für die (Offene) KI+JA? Vorstellung Konzept – Grundzüge + Ansatzpunkte Welche Angeboe stehen zur Verfügung? Zunächst: Bei PräTect geht es um die Prävention sexueller Gewalt in der Kinder und Jugendarbeit. Geläufiger ist vielleicht der Begriff „sexueller Missbrauch“ oder „sexuelle Übergriffe“ Inzwischen Wissen zu diesem Thema bei MA der Kinder- und Jugendarbeit recht verbreitet -> Studium? Deshalb hier nur stichpunktartig die wichtigsten Fakten – O.K.? Bei Unklarheit bitte Fragen!

3 Definition „sexuelle Gewalt“

4 Beispiel 1: „Sexuelle Gewalt (...) meint jede sexuelle Handlung, die an oder vor einem Kind oder einem/einer Jugendlichen entweder gegen dessen/deren Willen vorgenommen wird oder der das Kind oder der/die Jugendliche aufgrund körperlicher, psychischer, kognitiver oder sprachlicher Unterlegenheit nicht wissentlich zustimmen kann. Der/die Täter/-in nutzt seine/ihre Macht- und Autoritätsposition aus, um seine/ihre eigenen Bedürfnisse auf Kosten des Kindes zu befriedigen“. Nach Bange/Deegener: Sexueller Missbrauch an Kindern, Weinheim 1996

5 Beispiel 2: Sexuelle Gewalt bedeutet, dass eine Person die Unwissenheit, das Vertrauen oder die Abhängigkeit eines Kindes/Jugendlichen zur Befriedigung der eigenen sexuellen Bedürfnisse benutzt. Sexuelle Gewalt ist jede sexuelle Handlung unter Ausnutzung einer Macht-, Autoritäts- und/oder Vertrauensposition, wodurch die Persönlichkeit des Kindes/Jugendlichen verletzt oder missachtet wird. (Nach AVALON, Verein gegen sexuelle Gewalt, Bayreuth)

6 Zahlen und Fakten

7 Formen sexueller Gewalt:
Ca. 15 % der sexuellen Gewalthandlungen ohne Körperkontakt (Pornos, Exhibitionismus, beim Baden zuschauen ...) Ca. 35% mit "geringem" Körperkontakt (Zungenküsse, Brust anfassen, Versuch die Genitalien zu berühren...) Ca. 35 % mit intensivem Körperkontakt (Masturbation von TäterIn/Opfer, Anfassen der Genitalien ...) Ca. 15 % mit sehr intensivem Körperkontakt (anale, orale oder genitale Vergewaltigung)

8 Ausmaß: Polizeiliche Kriminalstatistik: Jährlich ca Fälle (d.h. 41 Fälle täglich) hohe Dunkelziffer (ca fach) Etwa jedes Mädchen und jeder Junge sind von sexueller Gewalt betroffen Mindestens 2/3 der Opfer werden mehrmals missbraucht

9 Täter/innen und Opfer:
Täter/innen sind zu ca. 85 % männlich und leben heterosexuell Opfer sind zu ca. 85 % weiblich Täter/innen zu ca. 2/3 aus bekanntem Umfeld max. 1/3 Fremdtäter/innen Täter/innen aus allen Altersgruppen (darunter ca. 1/3 Jugendliche) Opfer sind Kinder und Jugendliche jeden Altes, am häufigsten Mädchen zwischen 6 und 12 Jahren

10 Folgen von sexueller Gewalt:
Mögliche Symptome können z.B. Verhaltensänderungen und psychosomatische Erkrankungen (Schlafstörungen, Essstörungen, Waschzwang...) sein. Langzeitfolgen können z.B. Beziehungsschwierigkeiten, Suizidgefahr, Depressionen etc. sein. Tatbezogene Folgen können sehr unterschiedlich sein, ein einheitliches Symptombild gibt es nicht!

11 Zusammenfassung: Sexuelle Gewalt kommt in erschreckender Häufigkeit vor Mädchen und Jungen jeden Alters und jeder Herkunft können Opfer sexueller Übergriffe werden Dies geschieht zumeist im sozialen Nahraum der Betroffenen Täter und Täterinnen suchen meist gezielt Kontakt zu Kindern und Jugendlichen

12 Strategien von Täter/innen

13 Grundsätzlich: Sexuelle Gewalt ist kein „zufälliges“ Geschehen, sondern zumeist Ergebnis eines strategischen Vorgehens: Täter(innen) suchen zielgerichtet den Kontakt zu potenziellen Opfern und wenden spezielle Vorgehensweisen an, um nicht entdeckt zu werden. Durch neuere Untersuchungen wurde zunehmend deutlicher, welche gezielten Strategien Täter(innen) anwenden, um ihre Taten als „perfektes Verbrechen“ abzusichern. Sie beziehen sich auf ihr auftreten in der Institution Sowie auf Ihr Vorgehen im Kontakt mit dem Opfer, die ich im folgenden kurz darstelle: Nächste Folie

14 Strategien in der Institution:
Wahl von Beruf bzw. Tätigkeit Auswahl der Institution: Nutzen institutioneller Strukturen Nutzen fachlicher Unklarheiten Wahrnehmung der Umwelt manipulieren Wahl Beruf: Bsp. Pornoring-Aufdeckung Oktober Viele Pädagog/innen bzw. mit Ki. und Jug. tätig – kein Wunder! Auch: Hausmeisterin Schulen, Busfahrer, Priester... Wahl Institution: Strukturen, z.B. Abgeschottet, nicht vernetzt Doppelrollen von MA (Z.B. Lehrer und Familienbetreuer – Abhängigkeiten) Fachlichkeit, z.B. Arbeit hinter verschlossenen Türen/Einzelbetreuung häufig Rollenüberschneidung Profi/Freund? Keine klaren Regeln f. den Umgang mit Kindern/Jug. ->Unklarheiten, mangelnde Transparenz Wahrnehmung: unbescholtene Bürger! Unentbehrlich! Kinderschützer! Seilschaften Kontakt m.d. Opfern: Risiko: „bedürftige“ Kinder aussuchen (Armut, Einzelgänger, Vernachlässigung) „Grooming“ zur Vorbereitung der Tat: Geschenke, besondere Aufgaben, Unerlaubtes erlauben Testphase: Grenzen nach + nach überschreiten (z.B. sexistische Witze, „zufällige“ Berührungen etc...) Gelegenheiten: z.B. Fahrdienst, Einzelbetreuung, Einladungen nach Hause, Zeckensuche... Geheimhaltung: alles, von Geschenken bis Drohung + Gewalt

15 Strategien im Kontakt mit den Opfern:
Gezielte Suche nach verletzlichen Kindern/ Jugendlichen Kontaktaufnahme und „Testphase“ Schaffen von Gelegenheiten Isolation des Opfers Sicherstellen der Geheimhaltung

16 Ein fiktives Fallbeispiel

17 Hans (44) ist verheiratet mit Anna (39).
Sie haben drei Kinder, zwei Mädchen (7 Jahre, 13 Jahre) und einen Jungen (9 Jahre). Hans ist ein aufmerksamer und liebevoller Vater.

18 Anna leitet einen Kindergarten und ist froh, dass Hans sich um die Kinder kümmert und auch mal im Kindergarten mit anpackt. Hans ist im Elternbeirat der Schule aktiv als Kassier und engagiert sich vor allem bei Sommerfesten in der Schülerdisco, wo er bis zuletzt durchhält.

19 Außerdem trainiert Hans seit Jahren die Fußballmannschaft seines Sohnes. Er motiviert selbst kleine, zaghafte Jungs zum Mitspielen und überträgt ihnen häufig besondere Aufgaben im Team. Die anderen Eltern sind froh, dass er alle Kinder zu Turnieren in seinen großen Bus packt und ihnen die lange Fahrerei erspart.

20 Vor einem Jahr hat Hans auf Bitte des Pfarrers eine Kommuniongruppe zur Vorbereitung auf die Feierlichkeit übernommen. Er kümmert sich besonders um schüchterne und zurückhaltende Kinder. Hans ist ehrenamtlich sehr engagiert...

21 ...Und: Er ist ein Täter und hat einen Jungen aus der Kommuniongruppe missbraucht. Der Pfarrer, die Schulleiterin, der Elternbeirat und der Sportverein, aber auch Anna halten viel von Hans! Wer wird dem Jungen glauben, wenn er sich offenbart?

22 Fazit: Sexuelle Gewalt ist ein Thema in der Kinder- und Jugendarbeit
Weil wir alle - bewusst oder unbewusst - mit Betroffenen in Kontakt sind Weil wir auch Täter/innen unter uns haben können Fazit: Wer mit Kindern und Jugendlichen zu tun hat, darf nicht die Augen davor verschließen, dass sexuelle Gewalt ein Thema ist! Es sind sehr viele Kinder und Jugendliche betroffen – d.h. die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass wir in unseren Einrichtungen auch Betroffene haben (ob wir dies wahr nehmen oder nicht!) Und: Wir können nicht sicher sein, dass sich auch unter uns Täter(innen) befinden. Es ist nicht einfach, diesen Gedanken zu zulassen. Aber wir müssen uns mit diesem Thema auseinander setzen, denn: Es handelt sich nicht um Hirngespinste oder übertriebene Panikmacherei, sondern wir haben es leider mit Fakten zu tun.


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