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Ökologische Hühnerhaltung D4 Spezielle Tierhaltung

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Präsentation zum Thema: "Ökologische Hühnerhaltung D4 Spezielle Tierhaltung"—  Präsentation transkript:

1 Ökologische Hühnerhaltung D4 Spezielle Tierhaltung
Informationsmaterialien über den ökologischen Landbau (Landwirtschaft einschl. Wein-, Obst- und Gemüsebau) für den Unterricht an landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen (Initiiert durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau) Fachschule Landwirtschaft Ökologische Hühnerhaltung Hinweis: Fachliche Erläuterungen zu verschiedenen Folien finden sich in den „PowerPoint-Notizen“. D4 Spezielle Tierhaltung

2 Richtlinien zur ökologischen Geflügelhaltung nach der EG-Öko-VO 1804/99
Verbot der Käfighaltung und Pflicht zur Auslaufhaltung Wassergeflügel muss stets Zugang zu Bademöglichkeiten haben maximale Herdengrößen (z. B. Legehennen: max in einem Stall) mindestens ein Drittel der Bodenfläche muss eingestreut und fest sein es müssen Sitzstangen mit definierter Mindestbreite pro Huhn vorgegeben sein Vorgabe einer Mindestnestfläche Beschränkung der Kunstlichtdauer Pflicht zur Rein/Raus-Belegung der Ställe definiertes Lebensalter (Mast) ist vorgegeben Die aktuelle Grundlage für alle tierhaltenden Bio-Betriebe ist die EG-VO 1804/99. In Folie 2 sind die Richtlinien dieser Verordnung zur ökologischen Geflügelhaltung aufgeführt. Neben der EG-VO 1804/99 sind folgende Verordnungen für die Haltung speziell von Legehennen von Bedeutung: EU-Vermarktungsnormen für Eier (EWG) Nr. 1274/91 seit 2002 EU-Hennenhaltungsrichtlinie (1999/74/EG) Deutsche Hennenhaltungsverordnung (vom ) Verbandsrichtlinien der Anbauverbände 2 / 38

3 Das Haushuhn (Gallus gallus forma domestica)
ältestes Hausgeflügel Domestikation vor Jahren Abstammung vom Bankivahuhn Nutzungsziele Fleischproduktion Eierproduktion Kampfhühner Ziergeflügel Hühner sind das älteste Hausgeflügel und gehören zu den ältesten Haustieren überhaupt. Die Domestikation des Haushuhnes erfolgte vor etwa 6000 bis 8000 Jahren in Südostasien. Vorfahr ist das noch heute dort wild lebende Bankivahuhn, auch Rotes Dschungelhuhn genannt. Die Wildhühner wurden vermutlich zunächst zu kultischen Zwecken (Kampfhühner, Orakelhühner) in den Hausstand überführt, aber auch die Fleischnutzung ist frühzeitig nachgewiesen. 3 / 38

4 Das Bankivahuhn (Gallus gallus)
Das Zwerghuhn ähnelt im Körperbau den Deutschen Zwerghühnern. Von den gegenwärtigen Hühnerrassen haben vor allem die Rebhuhnfarbigen Italiener das Aussehen der Stammart fast unverändert bewahrt. Als bevorzugter Lebensraum gelten trockene sowie feuchte Wälder mit dichter Bodenvegetation bis etwa m Höhe. Herkunft: Südostasien Habitat: trockene sowie feuchte Wälder mit dichter Bodenvegetation 4 / 38

5 Vergleich von Leistung und Körpergewicht von Bankiva- und Haushuhn
Bankivahuhn Haushuhn Körper-gewicht Hennen: um 700 g Hähne: um g Hennen: g – g Hähne: g – g Leistung „Legeleistung“ jährlich 2 – 4 Gelege mit 6 – 12 Eiern Legehybriden jährlich 270 – 330 Eier Folie 5 zeigt den Vergleich von Leistung und Körpergewicht von Bankiva- und Haushuhn. Anmerkung zum Körpergewicht: Moderne Legehybriden wiegen etwa zwischen 1900 und 2200 g. Dieses Gewicht, das durch relativ geringe tägliche Zunahmen erreicht wird, führt dazu, dass die männlichen Küken der Legehybriden nicht aufgezogen, sondern fast ausschließlich vernichtet werden (auch ein ethisches Problem in der ökologischen Tierhaltung). In der Rasse-geflügelzucht existieren neben den Zwergen auch extreme „Schwergewichtler“. Quelle: Trei 2002 5 / 38

6 Funktionskreise des Hühnerverhaltens
Sozialverhalten Nahrungsaufnahmeverhalten Fortbewegungsverhalten Ruheverhalten Körperpflege-/Komfortverhalten Paarungsverhalten Nest-/Eiablageverhalten Trotz Jahrtausende alter Domestizierung ist das Verhalten des Haushuhnes mit dem des Bankivahuhnes vergleichbar. Kenntnisse über das Verhalten des Haushuhnes sind für eine artgerechte Haltung von großer Bedeutung und bilden die Grundlage für Stallbau und Weidenutzung. Dem Huhn sollen möglichst viele natürliche Verhaltens-weisen ermöglicht werden. In der Ethologie wird das gesamte Verhaltensrepertoire einer Art oder eines Tieres in einem Ethogramm zusammengefasst. Verschiedene Verhaltensweisen, die dem Erreichen des gleichen Ziels dienen, werden bestimmten Funktionskreisen zugeordnet. Folie 6 führt die Funktionskreise auf. 6 / 38

7 Sozialverhalten Gruppengröße: maximal 50 Tiere
Bildung von kleinen Untergruppen von 4 bis 7 Tieren während der Paarungszeit stabile, nach Geschlechtern getrennte Rangfolge soziale Interaktionen positiv (soziales Picken) negativ (Hacken, Jagen, Kämpfen) Revierverteidigung durch ranghöchsten Hahn Absonderung der Hennen zur Brut und Aufzucht Wildhühner leben in einer Großgruppe von max. 50 Tieren zusammen. Innerhalb dieser Gruppe gibt es Untergruppen, die aus einem dominanten Hahn, zwei bis vier Hennen und ein bis zwei rangniederen Hähnen bestehen. Die Tiere leben bis zur Brut und Aufzucht zusammen. Vor dieser Phase sondern sich die Hennen vom Rest der Gruppe ab und lassen die Hähne mit nicht brütigen Hennen zurück. Innerhalb einer Herde gibt es zwei geschlechtsspezifische Rangfolgen. Alle Tiere einer Gruppe leben gemeinsam in einem Gruppenrevier, das sich zeitweilig mit anderen Gruppen überlappen kann. Im Gruppenrevier befinden sich der Schlafplatz sowie genügend Futter- und Wasserquellen. 7 / 38

8 Sozialverhalten Folie 8 zeigt ein Kleingruppengefüge bei der Futteraufnahme. Auch in der ökologischen Erwerbsgeflügelhaltung müssen vor allem im Bereich Herdenstruktur und Sozialverhalten z. T. sehr weit gehende Kompromisse erfolgen, um eine wirtschaftliche Haltung zu ermöglichen. Eine gute Gruppengröße stellen 500 Hennen dar, dazu passen 5 bis 10 Hähne. 8 / 38

9 Ein Hühnertag Die typischen Verhaltensweisen von Hühnern im Verlaufe eines Tages zeigt exemplarisch nebenstehende Abbildung: (Quelle: FÖLSCH, HOFFMANN & BAT (1992): Artgemäße Hühnerhaltung; S. 51; Müller, Karlsruhe) Nach dem Verlassen der erhöhten Schlafplätze in der frühen Dämmerung strecken sich die Hühner und putzen ihr Gefieder. Dann beginnt die morgendliche Futtersuche. Im Laufe des Vormittags erfolgt die Nestsuche mit anschließender Eiablage. Oft zeigt der Hahn den Hennen geeignete Nester an. In der Mittagszeit kehren die Hühner für Körperpflege und eine Ruhephase zu ihrem Übernachtungsplatz zurück – hier wird sich ausgiebig geputzt, verbunden mit Sandbaden und ggf. Sonnenbaden. Der späte Nachmittag dient der Futtersuche; Sand- und Sonnenbaden; Kopulationen finden meist am späten Nachmittag statt. Der Rückzug zu den Schlafplätzen beginnt dann vor der Dämmerung. Das Körperpflege- und Komfortverhalten beinhaltet: Putzen mit Schnabel und Kralle Fuß-Flügel-Strecken Ein- oder beidseitiges Flügelheben Flügelschlagen, auf der Stelle stehend Axiales Körperschütteln Sand-(Staubbaden); Sonnenbaden Quelle: Fölsch, Hoffmann & BAT (1992) 9 / 38

10 Nahrungsaufnahmeverhalten
Allesfresser Sämereien, Knospen, Früchte und Kleintiere Futtersuche in unmittelbarer Umgebung gemeinsames Fressen Bewegungsablauf Freilegen des Bodens durch Scharren und Kratzen Zurücktreten Aufpicken von Essbarem Futterauswahl unter bestimmten Kriterien, z. B. Dichte, Glanz, Form, Größe etc. Wasseraufnahme bevorzugt aus Pfützen oder offenen Behältern Futter wird nach taktilen Eigenschaften wie Größe, Dichte, Form, Härte, Feuchtigkeitsgehalt und Oberflächenbeschaffenheit ausgewählt. Die taktilen Reize werden durch die innervierte Schnabelspitze erkannt, weshalb schnabelkupierte Hühner weniger gut Futter selektieren können (auch wegen den mechanischen Schwierigkeiten durch fehlende Schnabelteile). Von geringerer Bedeutung sind Farbe, Geruch und Geschmack des Futters. Hühner haben ein angeborenes Augenmaß für leicht verzehrbare Größen. Zum Funktionskreis Nahrungsaufnahme gehören die Verhaltensweisen Gehen, Erkunden, Bodenpicken, Scharren, Futterpicken und –ab-schlucken. Fehlt ein bearbeitbares Substrat zur Nahrungsaufnahme, kann es zu Störungen in der Verhaltensorganisation kommen (Objektpicken, Federpicken). Wasser wird bevorzugt aus offenen Wasserstellen (Pfützen oder Behältern) aufgenommen. Der Schnabel taucht dabei wenige Millimeter in das Wasser ein. Der Kopf wird anschließend angehoben, dabei fließt das Wasser in den Rachenraum zurück und wird unter Bewegungen des Ober- und Unterschnabels abgeschluckt. Wasser sollte daher zumindest im Kaltscharrraum aus einer stehenden Wasseroberfläche angeboten werden. Schalen- und Cuptränken müssen regelmäßig gereinigt werden. 10 / 38

11 Ein Hühnertag 11 / 38

12 Nest-/Eiablageverhalten
Eiablage in vorgefertigte Nester oder in Erdmulden Nestbaumaterialien: Federn, Strohhalme, Blätter, Zweige Ablauf der Eiablage Absonderung der Henne in Begleitung durch den Hahn Beziehen des Nestes, Abliegen Ruhepause, Eiablage, Ruhepause Verlassen des Nestes Legegackern Das Bankivahuhn legt 2 bis 4 Gelege jährlich mit je 6 bis 12 Eiern, das Haushuhn (Legehybrid) dagegen legt bis zu 330 Eier jährlich. Zur Eiablage bevorzugen Hennen abgedunkelte Nester mit verform-barem Nestmaterial (Stroh, besser: Spelzen (Dinkel, Buchweizen). Verhaltensablauf der Eiablage: Absonderung von der Gruppe mit Nestsuche und Nestinspektion, Begleitung durch einen Hahn, Gakeln Eintritt in das Nest, abliegen, zupfen am Nestmaterial, Ruhepause von 10 bis 30 Minuten mit leichten Drehungen in der Nestmulde Ablegen des Eies – die Henne hebt ihren Oberkörper steil an, krümmt den Hals und zieht den Kopf an die Brust, die Schwanzfedern werden hochgezogen (Pinguinstellung) Ruhe auf bzw. über dem Gelege; Unterrollen des Eies, Verlassen des Nestes und Legegackern (wenige Sekunden nach Verlassen des Nestes) 12 / 38

13 Ein Hühnertag 13 / 38

14 Körperpflege-/Komfortverhalten
Gefieder- und Hautpflege Förderung des Wohlbefindens Entfernen von Parasiten, Fett und Staubpartikeln Einsatz von Schnabel, Fußkralle und Flügel (z. B. Flügelschlagen, Flügelheben) Sand- und Sonnenbad Zum Körper- und Komfortverhalten zählen u. a. das Sonnen- und Staubbaden. Letzteres ist sogar für eine ausreichende Körper- und Gefiederpflege unerlässlich. So wird über das Sandbaden Fett und Schmutz aus dem Gefieder entfernt. Im Schnitt zeigen Hühner das Sandbaden jeden 2. Tag über einen Zeitraum von ca. 20 min. Das Sonnenbaden ist sehr wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden jedes einzelnen Tieres. Die gesamte Tiergesundheit wird damit gefördert. Durch die Aufnahme von Sonnenlicht wird der Stoffwechsel sowie die Atmung intensiviert, die Zahl der roten Blutkörperchen erhöht und die inneren Drüsen angeregt. (Quelle: Auslaufhaltung von Legehennen, KTBL 2002, Seite 16) 14 / 38

15 Sand-/Sonnenbaden Sandbaden Sonnenbaden in lockerer, erdiger Mulde
Schleudern und Picken von Erde auf den Körper Gefiederfett haftet an Staubpartikel Schmutz wird durch Körperschütteln aus Gefieder entfernt Dauer: ungestört 20 min. Häufigkeit: ca. jeden 2. Tag Sonnenbaden auf erwärmtem Untergrund ab dem Frühjahr Huhn liegt auf Seite Fuß und Flügel gestreckt Folie 15 zeigt das linke Huhn beim Sandbaden und das rechte Huhn beim Sonnenbaden. Das Sandbaden ist ein aktiver Prozess, der mit einer Vielzahl von Bewegungsabläufen einher geht. Gut ist das aufgestellte/gesträubte Gefieder und die ausgescharrte Mulde zu erkennen . 15 / 38

16 Ein Hühnertag 16 / 38

17 Paarungsverhalten polygame Lebensweise Balzformen
Annäherung von hinten Locken Walzern (Stolpern über den Flügel) Rufen zum Nest Kopulation (Tretungsakt) nach erfolgreicher Balz Hühner leben polygam. Zum Paarungsverhalten gehören die Balz des Hahnes sowie die Kopulation. Bei der Balz werden 4 Verhaltensweisen unterschieden: Annäherung von hinten Locken Stolpern über den Flügel Rufen zum Nest Die Kopulation (Tretakt) setzt normalerweise erst nach erfolgreicher Balz ein. Bei der Kopulation steigt der Hahn auf die Henne, fasst deren Kamm oder Nackenfedern und beginnt mit den Ständern auf ihr zu treten. Beide Tiere stülpen ihre Kloaken vor und pressen diese aneinander. Daraufhin erfolgt die Ejakulation des Hahnes und die Kopulation ist abgeschlossen. 17 / 38

18 Ein Hühnertag 18 / 38

19 Ruheverhalten Ruhen im Stehen oder Liegen
Schlafen auf erhöhten Plätzen Das Ruheverhalten ist durch die folgenden 4 Formen gekennzeichnet: Stehen Liegen Schlafen Dösen Zum Schlafen suchen Hühner erhöhte Plätze auf. Diese bieten ihnen Schutz vor möglichen Raubtieren. Hühner ruhen in sitzender Position mit angewinkelten Beinen, das Brustbein stützt sich am Boden/der Sitz-stange ab. Dösen erfolgt stehend, oft mit einem hochgezogenen Bein. 19 / 38

20 Ruheverhalten Bei freiem Auslauf zeigen Hühner, welche Ruhemöglichkeiten ihnen genehm sind. Die kükenführende Henne lehrt die Küken auch das Aufbaumen am geeigneten Ort. Lernen Küken das Aufbaumen nicht rechtzeitig, so nehmen sie als Legehenne erhöhte Sitzstangen nicht oder nur sehr schlecht an. Der Hennenhalter muss die Hennen dann per Hand auf die Sitzstange setzen (1 bis 2 Wochen lang). Die Aufzucht in strukturierten Ställen ist daher für die Öko-Hennen von großer Wichtigkeit. 20 / 38

21 Fortbewegungsverhalten
Funktionen: Futtersuche, Flucht, Angriff, Erkundung Bewegungen Gehen langsamste Gangart, ohne Flügelschlagen, ein Fuß hat immer Bodenkontakt Laufen schnelle Abfolge der Füße, dabei kurzzeitig ohne Bodenkontakt Flattern gleichzeitig Laufen und Schlagen der Flügel Fliegen über mehrere Meter Abheben vom Boden durch schnelles Flügelschlagen Das Fortbewegungsverhalten hat verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Es dient der Futtersuche, ist dienlich bei Flucht und Angriff sowie beim Erfüllen verschiedenster Bedürfnisse. Große Strecken können nicht im Flug überwunden werden. Leichte Hennen können Zaunhöhen bis zu 1,80 m überwinden. 21 / 38

22 Haltungsanforderungen
Nahrungsaufnahme Scharren, Picken, Bearbeiten von Grünpflanzen Fortbewegung Gehen, Fliegen, Flattern Ruheverhalten Aufbaumen am erhöhten Ort Sozialstruktur kleine Gruppen mit Hahn Eiablage geschützter Ort, Nestbau Körperpflege Sand- und Sonnenbaden Scharrraum mit Einstreu strukturierter Stallraum erhöhte Sitzstangen Gruppenunterteilung, Hähne abgedunkelte Nester, Einstreu Sandbad, Tageslicht Aus dem arteigenen Verhalten ergeben sich Haltungsanforderungen (rechte Spalte), die in einem Haltungssystem erfüllt sein müssen, damit es als artgerecht bezeichnet werden kann. 22 / 38

23 Praxisübliche Haltungssysteme
Legehennenstall Bodenhaltung mit erhöhten Sitzstangen Volierenstall Auslauf Mobilställe Praxisübliche Haltungssysteme in der ökologischen Geflügelhaltung sind die Bodenhaltung in verschiedensten Ausführungen, sowie die Volierenhaltung in größeren Beständen. Käfighaltung ist in der ökologischen Geflügelhaltung in keiner Ausführung gestattet. An die gängigen Haltungssysteme (Bodenhaltung, Volierenstall, Mobilstall) werden Mindestanforderungen bzgl. Besatzdichte, Licht und Strukturierung (z. B. Sitzstangen, Scharrraum) gestellt. 23 / 38

24 Bodenhaltung mit erhöhten Sitzstangen
üblich für kleine Herden bis zu Tieren 2/3 Kotbereich, 1/3 Scharrbereich Kotgrube oder Kotbrett als Kotsammeleinrichtung Entmistung über Kotschieber oder nach jedem Durchgang Entmistung per Hand beim Kotbrett Stroh oder Sägemehl als Einstreu im Scharrraum überwiegend A-Reuter als erhöhte Sitzstangen über Kotgrube Die Bodenhaltung ist die Haltung von Geflügel auf einem mit Stroh, Häcksel, Sägespänen, Torf o. ä. Material eingestreuten Boden. Sie kommt hauptsächlich in kleinen Beständen und bis zu ca Tieren vor. Es wird nach Art der Kotsammeleinrichtung in Bodenhaltung mit Kotgrube, Bodenhaltung mit Kotbrett, Bodenhaltung ohne Kotsammlung (typisch bei Mastgeflügel) unterschieden. In der ökologischen Legehennenhaltung werden den Tieren zusätzlich Sitzstangen angeboten. Man bezeichnet dies auch als verbesserte Bodenhaltung. Auch Mastgeflügel wird nach den Öko-Richtlinien erhöhte Sitzstangen zur Verfügung gestellt. 24 / 38

25 Bodenhaltung mit A-Reuter und Kotgrube
Folie 25 zeigt den Querschnitt der Bodenhaltung mit A-Reuter als Sitzstangen und Kotgrube. Das anschließende Foto eines Praxisbetriebes zeigt einen A-Reuter über der erhöhten Kotgrube. Die Nester sind über den eingestreuten Scharrraum oder von der Kotgrube aus flatternd zu erreichen. In diesem Stall ist eine Gruppenunterteilung vorgenommen worden, d. h. der Stall ist durch eine Abtrennung aus Drahtgitter und Holzlatten in einzelne Abteile gegliedert. Dies kommt der Forderung nach Kleingruppen sehr entgegen. Hygienisch sind die Gruppen als eine Gruppe zu sehen, da die Versorgungsstränge dieselben sind. 25 / 38

26 Bodenhaltung mit A-Reuter und Kotbrett
Folie 26 zeigt die Bodenhaltung für kleinere Bestände mit einem Kotbrett. Die Entmistung erfolgt hier meist per Hand mit einem Rechen. 26 / 38

27 Volierenhaltung üblich für große Herden ab 1.000 Tieren
Haltung auf verschiedenen Ebenen bzw. Etagen einzelne Funktionen auf verschiedenen Etagen Ruhezone auf oberster Etage Futter- und Tränkeeinrichtungen auf mittlerer und unterer Etage klar getrennte Funktionsbereiche Entmistung über Kotbänder Die Volierenhaltung entstand in der Schweiz aus der Situation des Verbotes der Käfighaltung von Hennen heraus. Sie findet große Verbreitung in der ökologischen Legehennenhaltung und ist auch für eine innovative konventionelle Hennenhaltung das System mit Zukunft. In der Volierenhaltung wird den Hennen durch die Nutzung der 3. Dimension ein weitgehend natürliches Verhalten ermöglicht. Futter und Wasser werden auf verschiedenen Etagen angeboten, die oberste Etage gilt als Ruhezone. Der eingestreute Scharrraum soll möglichst weiträumig für die Hühner nutzbar sein. Die Nester werden von der ersten oder zweiten Etage, oder aber vom Scharrraum aus angeflogen. Die Entmistung der Etagen erfolgt über Kotbänder, so dass durch ca. wöchentliche Entmistungsgänge eine sehr gute Luftqualität zu erreichen ist. Für eine effektive Tierkontrolle sind gute Einblickmöglichkeiten in und über die Etagen wichtig. Wichtig: Hennen, die in der Voliere gehalten werden, sollten in einem ebensolchen System aufgezogen worden sein, um sofort Futter- und Wasserstellen zu finden. 27 / 38

28 Volierenstall Grundriss
Folie 28 zeigt den Grundriss eines Volierenstalles mit angegliederter Eierpackstelle und Kotlager. Der Außenklimabereich ist dem Stall „eingefügt“; d. h. in derselben Stallhülle und Dach. Im Winter werden die Zugänge zum Außenbereich durch Falt- oder Rollfronten (elektrisch oder mechanisch) auf eine Mindesthöhe herab gefahren. 28 / 38

29 Volierenstall Ansicht
Die Fotos zeigen die folgenden Einrichtungen und Strukturelemente von Volierenställen aus Praxisbetrieben: Nester Außenklimabereich Volierenbock 29 / 38

30 Volierensystem Die hier gezeigte, so genannte „Voletage“ ist eines von vielen Volierensystemen, welches im Handel angeboten wird. Es zeichnet sich durch eine stufenförmige Anordnung aus, welche es den Tieren leicht ermöglicht, sich von Etage zu Etage zu bewegen. In der Voletage ist der gesamte Bodenbereich, also auch unter den Volierenböcken, als Scharrraum zugänglich. Nester werden vom Scharrraum aus und von der 1. oder 2. Etage angeflogen. Wichtig ist die richtig dimensionierte Anflugstange vor den Nestern. 30 / 38

31 Auslaufhaltung von Legehennen
Vorschrift nach der EG-Öko-VO 1804/99 Förderung von Wohlbefinden und Tier-gesundheit In der ökologischen Legehennenhaltung (EG-VO 1804/1999) ist ein Auslauf im Außenbereich von 4m²/Henne vorgeschrieben. Dabei dürfen 170 kg N/ha jedoch nicht überschritten werden. Der Grünauslauf fördert das Wohlbefinden der Tiere und beschäftigt sie sinnvoll. Der Aufenthalt im Außenklima ermöglicht die artgemäße Futtersuche und eine räumliche Verteilung der Herde, was stress-mildernd wirkt. In Kleinbeständen ist ein guter Grünauslauf auch futterrelevant – die Hennen benötigen dann häufig nur ein Ergänzungsfutter. Ziel ist es, möglichst viele Hennen möglichst weit in den Grünauslauf zu locken, um den übernutzten stallnahen Bereich zu schonen und den Hennen frisches Futter zu bieten. Dies ist nur durch eine gute Strukturierung der Weide, durch ein Wechselweidesystem und einen bodenschonenden Vorplatz möglich. 31 / 38

32 Die Elemente eines Auslaufes
Außenklimabereich Strukturierung mit Sandbad, Sitzstangen sowie Fütterungs- und Tränke-einrichtungen Einstreu zur Steigerung der Scharraktivität Grünauslauf Strukturierung mit Bäumen und Büschen als Schattenspender und Schutz vor Raubvögel bedeckte Grasnarbe Strukturierung mit Fütterungs- und Tränkeanlagen sowie Unterständen und Sandbädern Wechselausläufe zur Regenerierung der Grasnarbe und gegen eine zu starke Verwurmung der Flächen Vorplatz „Schmutzschleuse“ zwischen Außenklimabereich und Grünauslauf oder zwischen Stall und Grünauslauf Aufschüttung des unbefestigten Bodens mit Kies, Häckseln oder Holzschnitzeln Anlegen einer befestigten „Kotwanne“ (Lattenroste über Beton) Der optimale Auslauf besteht aus einem Außenklimabereich, einem Vorplatz und dem Grünauslauf. Die drei Elemente sind in Folie 32 grob skizziert. Die Ausgangsluken vom Stall in den Kaltscharrraum und von dort in den Grünauslauf können im Idealfall über die gesamte Stalllänge realisiert werden (Bioland: kombinierte Länge von mind. 4 m je 100 m² Stallfläche). Vorplatz: Um die stark strapazierte Fläche in direkter Stallnähe zu schonen, sollte hier eine Kiesschüttung, Hackschnitzel oder ein Rasenschutzgitter ausgebracht werden. Die Strukturierung im Grünauslauf durch Büsche und Bäume erfolgt in geraden Linien, um eine maschinelle Flächenpflege zu ermöglichen. In Ermangelung solcher natürlichen Strukturen können künstliche Schutzeinrichtungen verwendet werden, z. B. auf Pfosten gespannte Tarnnetze. 32 / 38

33 Ziel: optimale Auslaufnutzung
Südausrichtung ebene Grünflächen Strukturierung mit Bäumen und Büschen genügend Zugangsfläche vom Stall zum Auslauf max. Entfernung der Flächen vom Stall: 100 m Hähne in der Herde als Beschützer vor Raubtieren optimal sind kleine Herden (250 – 500 Tiere) Futter und Wasser im Auslauf Zukauf von Jungtieren aus Auslaufhaltung Folie 33 fasst die Punkte zusammen, die erfüllt sein müssen, damit ein Auslauf von den Tieren angenommen und optimal genutzt wird. Die Einzäunung kann in fester Bauweise oder mobil mit Elektro-Knotengitterzaun für Geflügel erfolgen. Der Auslauf im Bild in Folie 33 ist gut strukturiert und wird optimal ausgenutzt. Trotzdem ist eine Zonenbildung der genutzten Bereiche zu sehen. 33 / 38

34 Mobile Ställe für Legehennen
für 500 bis Hennen 1- bis 3-wöchentliche Wechsel zu frischen Weideflächen Vorteile der Wechselweidesysteme Schutz der Grasnarbe verminderter Parasitendruck höhere Regenerierungszeiten der Flächen gleichmäßigere Verteilung von Nährstoffen Die Haltung von Legehennen in mobilen Ställen gewinnt im ökologischen Landbau langsam an Bedeutung. Durch die Mobilhaltung werden vor allem die stallnahen Flächen geschont, da eine Rotation der Ställe auf verschiedenen Flächen erfolgt. Die Weideflächen haben mehr Zeit sich zu regenerieren, gleichzeitig wird der Parasitendruck verringert. Den Hühnern kann dabei stets ein optimales Futter angeboten werden, welches gerne angenommen wird. Momentan besteht beim Hühnermobil eine baulich bedingte Begrenzung der Stallbelegung auf 500 bzw. auf Tiere. Für das Verhalten und die Sozialstruktur der Hühner sind die relativ kleinen Gruppen vorteilhaft. 34 / 38

35 Hühnermobil Schematischer Querschnitt
Klappbare Seitenwand mit Lichtband, Luftklappe, Auslaufklappe Folie 35 zeigt die Inneneinrichtung des Hühnermobils, welches von der Fam. Weiland aus Freudenthal (Witzenhausen) entwickelt wurde. Das Hühnermobil ist auch auf der Straße zu transportieren. Quelle: 35 / 38

36 Hühnermobil Folie 36 zeigt das Hühnermobil im Betrieb mit 500 Hennen.
Quelle: 36 / 38

37 Mobilstall mit Wintergarten
Neben dem Hühnermobil gibt es den Mobilstall der Firma Wördekemper. Dieser ist eher tunnelförmig in der Art eines Gewächshauses ausgestaltet. Die hier aufgeführte Skizze zeigt eine mögliche Inneneinrichtung für Legehennen. Die Skizze ist ein Beispiel aus einem Praxisbetrieb, in dem den Tieren zusätzlich ein überdachter Außenklimabereich (= Wintergarten) angeboten wird. 37 / 38

38 Mobilstall ohne Wintergarten
Folie 38 zeigt den Mobilstall im Praxisbetrieb ohne Wintergarten. Die Seitenwände sind als Jalousie zum Aufrollen und ermöglichen so den Zugang zur Weide. 38 / 38


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