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Aufbau der Vorlesung 01. Gegenstand und Aufgaben

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Präsentation zum Thema: "Aufbau der Vorlesung 01. Gegenstand und Aufgaben"—  Präsentation transkript:

1 Aufbau der Vorlesung 01. Gegenstand und Aufgaben
02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung 07. Handelspolitik: Theoretische Grundlagen 08. Handelspolitik: Das handelspolitische Instrumentarium 09. Arbeitsmarktpolitik 10. Kapitalmarktpolitik 11. Integrationspolitik 12. Politik zugunsten der Entwicklungsländer

2 Kapitel XI: Integrationspolitik Teil II

3 Gliederung: 01. Einführung: Verschiedene Integrationsstufen
02. Vorstufen 03. Der Schumanplan 04. Die Bildung der EWG 05. Ausbau der EWG 06. Schritte auf eine Währungsunion 07. Der Binnenmarkt 08. handelsablenkende und handelsschaffende Effekte 09. Komplementarität und Wohlfahrtssteigerung 10. Kritik an der Theorie von Viner 11. Freihandelszone versus Zollunion 12. Freizügigkeit 13. Die Harmonisierungsdebatte 14. Die Währungsunion

4 Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J
Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J. Viner ? (1) Auch im Rahmen der Integrationspolitik stehen keine anderen Instrumente zur Diskussion als die in den vorher-gehenden Kapiteln besprochenen Maßnahmen, wobei primär transferhemmende Maßnahmen abgebaut werden, soweit der Verkehr zwischen den Mitgliedern zur Diskussion steht, umgekehrt hemmende Maßnahmen koordiniert werden müssen, soweit der Verkehr mit Drittländern betroffen ist.

5 Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J
Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J. Viner ? (2) Von theoretischer zusätzlicher Bedeutung in diesem Zusam-menhang ist allein die Frage, wie sich die Differenzierung in den Zollsätzen nach innen und außen auswirkt, während also z. B. im Kapitel über die Handelspolitik die Wirkungen einer generellen Zollerhöhung diskutiert wur-den, wird im Rahmen einer regionalen Integrationstheorie unter-sucht, wie eine Zollveränderung zu beurteilen ist, die sich auf einen Teil der Weltwirtschaft beschränkt.

6 Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J
Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J. Viner ? (3) Das Kapitel über Handelspolitik hat gezeigt, dass wohl-fahrtspolitisch aus der Sicht der Weltwirtschaft im allge-meinen jeder Abbau von Handelshemmnissen zu einer Ver-größerung der Weltwohlfahrt führt. Aus diesem Grunde könnte vermutet werden, dass auch eine regionale Integration auf jeden Fall wohlfahrtssteigernd ein-zustufen ist, dass zwar eine weltweite Integration vorzuziehen wäre, dass aber eine regionale Integration im Sinne einer zweit-besten Lösung immer noch besser sei als gar keine Inte-gration.

7 Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J
Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J. Viner ? (4) Nun wurde im Rahmen der Theorie des zweitbesten jedoch gezeigt, dass eine partielle Annäherung an ein Optimum kei-nesfalls immer zu einer Wohlfahrtssteigerung führen muss, auch dann nicht, wenn eine totale Änderung in der gleichen Richtung auf jeden Fall als wohlfahrtssteigernd angesehen werden muss.

8 Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J
Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J. Viner ? (5) Ausgangspunkt seien zwei Wettbewerbsmärkte. Es sei nun unterstellt, dass auf dem Markt I eine Monopoli-sierung stattfinde und das Angebot verknappt werde. Die frei werdenden Ressourcen wandern nun zum Markt II. Würde nun auf dem Markt II ebenfalls eine Monopoli-sierung stattfinden, würde dies zu einer Rückwanderung der Ressourcen zu Markt I führen, was nichts anderes bedeutet, als dass sich die Volks-wirtschaft der bisherigen Aufteilung der Märkte und damit dem Optimalpunkt wieder annähert.

9 Theorie des Zweitbesten
p p Markt I Markt II AT AT pm pk pk NE GE NE GE xm xk x xk xk' x Monopolisierung von Markt I ® suboptimale Lösung Monopolisierung von Markt II ® Optimierung

10 Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J
Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J. Viner ? (6) Regional begrenzte Integrationen bewirken nicht nur han-delsschaffende, sondern auch handelsablenkende Effekte, da von vornherein nicht feststeht, welcher Effekt größer ist, muss mit der Möglichkeit gerechnet werden, dass handels-ablenkende Wirkungen überwiegen (Theorie von J. Viner). Definition handelsschaffender Effekte: Ein handelsschaffender Effekt liegt vor, wenn aufgrund der Integration die Produktion verlagert wird von Stätten höherer Stückkosten zu solchen mit niedrigeren Stück-kosten; Definition der handelsablenkenden Effekte: Es findet eine Verlagerung der Produktion von Stätten der niederen Stückkosten zu solchen mit höheren Kosten statt.

11 Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J
Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J. Viner ? (7) Betrachten wir die drei Länder USA, Frankreich und BRD. Die Stückkosten eines bestimmten Produktes seien in USA am geringsten und in der BRD am höchsten. Die BRD erhebe einen einheitlichen Zoll mit dem Ergebnis, dass sich ein Import der Ware aus USA ergibt. Die BRD und Frankreich würden sich nun zu einer Zoll-union zusammenschließen. Da Importe aus Frankreich nicht mehr mit einem Zoll belastet werden, lohnt es sich nun für die BRD, die Ware aus Frankreich zu importieren, obwohl annahmegemäß nach wie vor die Stückkosten in den USA am geringsten sind. Es liegen also handelsablenkende Effekte vor.

12 Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J
Frage 8: Welches sind die Grundzüge der Integrationstheorie von J. Viner ? (8) Die USA würden nun der Zollunion zwischen Frankreich und der BRD beitreten. Da die Importe aus USA nun ebenfalls nicht mehr mit einem Zoll belastet werden, lohnt es sich nun für die BRD, die Ware wiederrum aus der USA zu importieren, da annahmegemäß die Stückkosten in den USA am gering-sten sind, sinkt der Preis der importieren Waren gegenüber der Zollunion zwischen Frankreich und BRD. Es liegt also dann ein handelsschaffender Effekt vor.

13 Handelsschaffende und -ablenkende Effekte
USA Frankreich BRD Vor der Integration: K/X: 10 14 18 Zoll der BRD: 5 5 Bruttokosten: 15 19 18 Nach der Integration: K/X: 10 14 18 Zoll der Union: 5 Bruttokosten: 15 14 18

14 Fazit: (8a) Die von J. Viner entwickelte Theorie der regionalen Integration versteht sich als Theorie des Zweitbesten. Während die allgemeine Außenhandelstheorie im Sinne einer Theorie des Erstbesten zu dem Ergebnis kommt, dass ein Abbau von protektionistischen Maßnahmen langfristig und aus der Sicht der gesamten Weltwirtschaft stets wohlfahrtssteigernd wirkt, kommt die Viner'sche Theorie zu dem Ergebnis, dass regional begrenzte Integrationen u. U. auch wohlfahrtssteigernd wirken können.

15 Fazit: (8b) Von jeder regional begrenzten Integration gehen handelsschaf-fende (wohlfahrtssteigernde) sowie handelsablenkende (wohl-fahrtsmindernde) Effekte aus. Handelsschaffende Effekte liegen dann vor, wenn die Produktion aufgrund der Integration von Regionen mit hohen Stückkosten in Regionen mit geringen Stückkosten verlagert wird, während handelsablenkende Effekte dann vorliegen, wenn die Produktion von Regionen mit geringen Stückkosten zu Regionen mit hohen Stückkosten verlagert wird.

16 Gliederung: 01. Einführung: Verschiedene Integrationsstufen
02. Vorstufen 03. Der Schumanplan 04. Die Bildung der EWG 05. Ausbau der EWG 06. Schritte auf eine Währungsunion 07. Der Binnenmarkt 08. handelsablenkende und handelsschaffende Effekte 09. Komplementarität und Wohlfahrtssteigerung 10. Kritik an der Theorie von Viner 11. Freihandelszone versus Zollunion 12. Freizügigkeit 13. Die Harmonisierungsdebatte 14. Die Währungsunion

17 Frage 9: Überwiegen die handelsablenkenden Effekte bei Integration komplementärer Volkswirtschaften? (1) Man unterscheidet zwischen komplementären und konkur-rierenden Volkswirtschaften. Komplementäre Volkswirtschaften liegen vor, wenn vorwie-gend unterschiedliche Güter produziert und ausgetauscht werden, konkurrierende Volkswirtschaften liegen vor, wenn ähnliche Produkte produziert und getauscht werden. Handel zwischen Industrienationen untereinander wäre also ein Handel zwischen konkurrierenden Volkswirtschaften, Handel zwischen Industrieländern und Agrarländern wäre ein Handel zwischen komplementären Ländern.

18 Frage 9: Überwiegen die handelsablenkenden Effekte bei Integration komplementärer Volkswirtschaften ? (2) Bei Handel mit konkurrierenden Volkswirtschaften überwie-gen handelsschaffende Effekte, bei Handel mit komplementären Volkswirtschaften überwie-gen handelsablenkende Effekte; Nachweis anhand eines Beispiels: Nach dem 2. Weltkrieg wurde Deutschland in West- und Ostzone aufgeteilt; Die Westzone war vorwiegend ein Industriegebiet und wurde vom damaligen Agrarbereich des Ostens abge-schnitten. Im einheitlichen Vorkriegsdeutschland bezog der West-teil Getreide aus den Ostgebieten,

19 Frage 9: Überwiegen handelsablenkenden Effekte bei Inte-gration komplementärer Volkswirtschaften ? (3) nicht weil diese billiger waren als Getreide aus anderen Staaten, sondern aufgrund eines hohen Außenzolles. Ost- und Westzone stellen also komplementäre Regionen dar. Die Trennung dieser beiden Bereiche führte dazu, dass es nun vorteilhaft wurde, den Nahrungsbedarf, der bisher aus den Ostgebieten befriedigt wurde, aus den anderen europäischen Ländern zu beziehen, da diese die billigere Produktion aufweisen. Dies bedeutet, dass der vorherige Verbund der komple-mentären Regionen eine handelsschaffende Wirkung un-terbunden hat und dass die Desintegration dieser beiden Bereiche handels-schaffend wirkte.

20 Fazit: (9) Viner äußert die Vermutung, dass bei regionalen Integrationen mit komplementären Volkswirtschaften (z. B. Industrieländer mit Agrarländern) die handelsablenkenden Effekte überwiegen, während Zusammenschlüsse konkurrierender Volkswirtschaften (z. B. die Industriestaaten untereinander) durch ein Übergewicht der handelsschaffenden Effekte ausgezeichnet seien.

21 Gliederung: 01. Einführung: Verschiedene Integrationsstufen
02. Vorstufen 03. Der Schumanplan 04. Die Bildung der EWG 05. Ausbau der EWG 06. Schritte auf eine Währungsunion 07. Der Binnenmarkt 08. handelsablenkende und handelsschaffende Effekte 09. Komplementarität und Wohlfahrtssteigerung 10. Kritik an der Theorie von Viner 11. Freihandelszone versus Zollunion 12. Freizügigkeit 13. Die Harmonisierungsdebatte 14. Die Währungsunion

22 Frage 10: Welche Kritik wurde an der Integrationstheorie geübt ? (1)
Diese Theorie hebt allein auf statische Elemente ab. Sie vernachlässigt, dass mit der Integration aufgrund stärke-ren Wettbewerbs, aber auch aufgrund besserer Ausnutzung der Skalenerträge bei Massenproduktion die Produktivität ansteigen wird. Untersuchungen auf der Grundlage der statischen Theorie ergaben, dass die Schaffung der EG lediglich eine sehr geringe Steigerung des EG-Inlandsproduktes bewirkt habe, die etwa bei einem 1% liege.

23 Frage 10: Welche Kritik wurde an der Integrationstheorie geübt ? (2)
In Wirklichkeit wird jedoch davon ausgegangen, dass die Wohlfahrtssteigerung sehr viel höher war, da die dynami-schen Effekte bei weitem überwiegen. Allerdings dürfte ein Großteil der beabsichtigten Effekte zu-nächst deshalb unterblieben sein, da die Integration zwar einen Abbau der Tarife brachte, jedoch anstelle der Zölle oftmals nicht-tarifäre Behinderungen traten. Insoweit konnte erst nach 1992 das Groß der Produktivitäts-steigerungen erwartet werden.

24 Fazit: (10) Die Viner'sche Theorie ist zu kritisieren, weil sie sich allein auf statische Wohlfahrtseffekte beschränkt. Es wird außer Acht gelassen, dass bei Freihandel der internatio-nale Wettbewerb und mit ihm die Weltproduktivität ansteigt und dass eine internationale Arbeitsteilung aufgrund eines Übergangs zu Massenproduktionen Skalenerträge auslösen kann.

25 Gliederung: 01. Einführung: Verschiedene Integrationsstufen
02. Vorstufen 03. Der Schumanplan 04. Die Bildung der EWG 05. Ausbau der EWG 06. Schritte auf eine Währungsunion 07. Der Binnenmarkt 08. handelsablenkende und handelsschaffende Effekte 09. Komplementarität und Wohlfahrtssteigerung 10. Kritik an der Theorie von Viner 11. Freihandelszone versus Zollunion 12. Freizügigkeit 13. Die Harmonisierungsdebatte 14. Die Währungsunion

26 Frage 11: Wie sind Freihandelszonen gegenüber Zollunionen zu beurteilen? (1)
Auf der Grundlage der Viner-Theorie ist eine Freihandels-zone zumindest unter Berücksichtigung der Weltprodukti-vität zunächst zu bevorzugen, da handelsablenkende Effekte eher vermieden werden. Ein Land, das bisher aus Drittländern billige Produkte be-zog, wird bei einer Freihandelszone diesen Import nicht durch Anhebung der Außenzölle abbauen. Ein gemeinsamer Außenzoll verbessert jedoch die Möglich-keit, in Verhandlungen mit Drittländern zu einem generellen Abbau von Zöllen zu kommen und die Vorteile der eigenen Gruppe besser nach außen zu vertreten.

27 Frage 11: Wie sind Freihandelszonen gegenüber Zollunionen zu beurteilen? (2)
Auch könnte ein gemeinsamer Außenzoll den Charakter eines Verhandlungszolles einnehmen, mit dessen Hilfe der Beitritt anderer Länder gefördert wird. Andererseits bringt eine Zollunion immer ein größeres Aus-maß an Verzicht autonomer Rechte mit sich, sodass aus diesen Gründen die Wahrscheinlichkeit weiterer Beitritte auch wieder erschwert wird.

28 Fazit: (11) Es ist zu vermuten, dass eine Freihandelszone geringere handels-ablenkende Effekte hervorruft als eine Zollunion. In der Regel einigt man sich in Zollunionen auf die bisher jeweils höchsten Zollsätze, um sicherzustellen, dass der inländische Be-darf vorwiegend ohne Importe aus Drittländern befriedigt wer-den kann. Innerhalb einer Freihandelszone liegt es im Interesse der einzel-nen Mitgliedsstaaten, bisher niedrige Zollsätze beizubehalten. Allerdings stärkt eine gemeinsame Zollpolitik gegenüber Dritt-ländern die Verhandlungsposition und kann damit eine weltweite Integration u. U. beschleunigen.

29 Gliederung: 01. Einführung: Verschiedene Integrationsstufen
02. Vorstufen 03. Der Schumanplan 04. Die Bildung der EWG 05. Ausbau der EWG 06. Schritte auf eine Währungsunion 07. Der Binnenmarkt 08. handelsablenkende und handelsschaffende Effekte 09. Komplementarität und Wohlfahrtssteigerung 10. Kritik an der Theorie von Viner 11. Freihandelszone versus Zollunion 12. Freizügigkeit 13. Die Harmonisierungsdebatte 14. Die Währungsunion

30 Frage 12: Welche Probleme entstehen mit der Freizügigkeit ? (1)
Wohlfahrtspolitisch sind Güterwanderungen im allgemei-nen den Faktorwanderungen vorzuziehen ! Laut Meade können Wanderungen aber auch bei Freihan-del erwünscht sein, da nur bei identischen Produktionsfunktionen ein vollstän-diger Ausgleich der Grenzerträge über Freihandel möglich wäre. Bei nicht homogenen Produktionsfunktionen können weiter-hin aufgrund von Skalenerträgen bei Freihandel nicht alle Produktivitätsgewinne abgeschöpft werden. Auch kann die unterschiedliche Größe der Länder eine op-timale Spezialisierung bei Verzicht auf Faktorwanderungen verhindern. Schließlich verhindern begrenzte Substitutionsmöglichkei-ten ein Ausschöpfen aller Wohlfahrtsgewinne.

31 Frage 12: Welche Probleme entstehen mit der Freizügigkeit ? (2)
Gleichzeitig zeigte Meade aber auch, dass internationale Faktorwanderungen nicht immer produktivitätssteigernd wirken, weil die Löhne aufgrund einer expansiven Lohnpolitik der Gewerkschaften, sowie die nationalen Zinsen aufgrund einer nationalen Geld-politik (verbunden mit Kapitalverkehrskontrollen) nicht immer den Grenzerträgen entsprechen, sodass die Faktoren u. U. zu weniger produktiven Stätten wandern. Weiterhin könnte ein starkes Bevölkerungswachstum eine generelle Nivellierung nach unten bewirken.

32 Fazit: (12a) Entsprechend dem Heckscher-Ohlin-Theorem können die der internationalen Faktormobilität zugesprochenen Vorteile (Abbau von internationalen Einkommensunterschieden, Zunahme der Weltwohlfahrt) auch durch eine internationale Mobilität der Güter (Freihandel) erreicht werden. Da die Kosten einer Mobilität von Gütern stets geringer ausfallen als die mit der Mobilität von Arbeitskräften verbundenen Kosten, müsste wohlfahrtspolitisch dem Freihandel der Vorzug gegeben werden.

33 Fazit: (12b) Allerdings wies J. Meade daraufhin, dass der Faktormobilität auch bei Freihandel eine wohlfahrtssteigernde Funktion zukom-me, da die Annahmen des Heckscher-Ohlin-Theorems (identi-sche, homogen-lineare Produktionsfunktionen, unbegrenzte Sub-stitutionsmöglichkeiten im Inland) in der Realität nicht gegeben sind. J. Meade machte allerdings auch darauf aufmerksam, dass sich nicht jede internationale Faktormobilität wohlfahrtssteigernd auswirkt, da die Faktorpreise (Löhne, Zinsen) nicht immer den Grenz-erträgen dieser Faktoren entsprechen.

34 Gliederung: 01. Einführung: Verschiedene Integrationsstufen
02. Vorstufen 03. Der Schumanplan 04. Die Bildung der EWG 05. Ausbau der EWG 06. Schritte auf eine Währungsunion 07. Der Binnenmarkt 08. handelsablenkende und handelsschaffende Effekte 09. Komplementarität und Wohlfahrtssteigerung 10. Kritik an der Theorie von Viner 11. Freihandelszone versus Zollunion 12. Freizügigkeit 13. Die Harmonisierungsdebatte 14. Die Währungsunion

35 Frage 13: Welche Probleme entstehen in Zusammenhang einer Harmonisierung der Steuersätze ? (1)
Ist die Harmonisierung eine Voraussetzung oder eine Folge der Integration? Es erfolgte eine Wiederaufnahme einer Diskussion, die vor der Schaffung der EWG im Hinblick auf die Sozialabgaben geführt wurde. Ergebnis der Ohlin-Kommission: Nationale Unterschiede sind sehr stark in einzelnen Lohnnebenkosten, geringer jedoch im Arbeitsstück-kostenniveau. Auch die Integration bewirkt von selbst eine gewisse Harmonisierung; ein bestimmtes Ausmaß an nationalen Unterschieden ist schließlich erwünscht, da unterschiedliche sozialpolitische Vorstellungen bestehen.

36 Frage 13: Welche Probleme entstehen in Zusammenhang einer Harmonisierung der Steuersätze ? (2)
Diese Ergebnisse lassen sich auf eine Steuerharmonisierung und Anpassung der Prüfverfahren etc. übertragen: Auch hier wird eine Integration von selbst Druck auf eine Vereinheitlichung schaffen; auch hier ist ein gewisser Unterschied erwünscht, da unterschiedliche Präferenzen im Hinblick auf kollektive Güter bestehen; auch hier dürften sich die bestehenden Unterschiede in den Einzelbestimmungen zum Teil in ihrer wettbewerb-lichen Wirkung gegenseitig kompensieren.

37 Fazit: (13a) Im Rahmen der Harmonisierungskontroverse (vor Schaffung der EWG 1958 und des gemeinsamen Binnenmarktes Anfang der 90 er Jahre) wurde die Frage diskutiert, ob eine Anpassung von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuersätzen zeitlich vor einer Integration beschlossen werden müsste oder ob die Integration eine faktische Harmonisierung der Ab-gaben zur Folge habe. Schon Ende der 50 er Jahre kam die Ohlin-Kommission zu dem Ergebnis, dass die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Länder nur von den gesamten Stückkosten abhängt, dass aber die Unterschiede in den gesamten Lohnnebenkosten sehr viel geringer ausfallen als zunächst vermutet.

38 Fazit: (13b) Eine ex-ante-Harmonisierung bringe die Gefahr mit sich, dass eine Angleichung jeweils auf dem höchsten Niveau jeder einzel-nen Sozialleistungseinheit erfolgt. Weiterhin führe entsprechend den Theorien von Heckscher-Ohlin eine Integration zwangsweise zu einer Annäherung der Stückkosten und baue damit Wettbewerbsnachteile einzelner Mitglieder nachträg-lich von selbst ab. Schließlich könne die Beibehaltung nationaler Unterschiede wohlfahrtspolitisch durchaus erwünscht sein, da international unterschiedliche Regelungen lediglich zum Aus-druck bringen, dass die Bürger in den einzelnen Volkswirtschaf-ten den optimalen Kompromiss zwischen den einzelnen sozialen Zielen unterschiedlich bewerten.

39 Gliederung: 01. Einführung: Verschiedene Integrationsstufen
02. Vorstufen 03. Der Schumanplan 04. Die Bildung der EWG 05. Ausbau der EWG 06. Schritte auf eine Währungsunion 07. Der Binnenmarkt 08. handelsablenkende und handelsschaffende Effekte 09. Komplementarität und Wohlfahrtssteigerung 10. Kritik an der Theorie von Viner 11. Freihandelszone versus Zollunion 12. Freizügigkeit 13. Die Harmonisierungsdebatte 14. Die Währungsunion

40 Frage 14: Wie ist eine europäische Währungsunion zu beurteilen ? (1)
Zur Problematik: Der Vorteil einer Währungsunion besteht sicherlich in einer Verringerung der Transaktionskosten beim Tausch der Währungen; Jedoch wird der Umfang der Transaktionskostenreduk-tion zumeist überschätzt und der Umfang der Transaktionskosten bei der Einfüh-rung der Währungsreform jedoch unterschätzt. Der Nachteil bei einer Währungsunion liegt darin, dass nach dem Beginn einer Währungsunion keine Korrektur einer fehlerhaften Fiskal- oder Lohnpolitik mehr möglich ist. Außerhalb der Währungsunion könnte ein Land, das hohe Devisenbilanzdefizite aufweist, seine Währung ab-werten.

41 Frage 14: Wie ist eine europäische Währungsunion zu beurteilen ? (2)
Dies hätte zur Folge, dass die Exporte anstiegen, die Im-porte zurückgingen und dass auf diese Weise das Devi-senbilanzdefizit zurückging. Es bestehen weiterhin keine ausreichenden Anreize der na-tionalen Staaten zu mehr Stabilität. Ohne Währungsunion würden sich Budgetdefizite in einem Anstieg des nationalen Preisniveaus niederschla-gen, während sich innerhalb einer Währungsunion die Preissteigerungen auf das gesamte Währungsgebiet ver-teilen würden. Umstritten bleibt deshalb die Frage, ob eine einheitliche Geldpolitik ausreicht, um Geldwertstabilität zu erreichen oder ob es auch einer Koordination der nationalen Fiskalpoliti-ken bedarf.

42 Frage 14: Wie ist eine europäische Währungsunion zu beurteilen ? (3)
Ausgangspunkt bildet die Quantitätstheorie: Das Preisniveau bleibt dann konstant, wenn die Geld-wertsumme nur im Ausmaß der Gütermenge ansteigt. Es stellt sich allerdings die Frage, ob die Notenbank die gesamte Geldmenge einschließlich der Umlaufsgeschwin-digkeit eindeutig zu kontrollieren vermag. Offene Fragen bleiben: Die Geldwertstabilität ist nur gesichert, wenn die euro-päische Notenbank Einfluss auf die gesamte Geldwert-summe nehmen kann. De facto bleibt es jedoch bei der Möglichkeit der Giral-geldschöpfung seitens der Privatbanken.

43 Frage 14: Wie ist eine europäische Währungsunion zu beurteilen ? (4)
Es besteht die Gefahr, dass die Notenbank unter Druck von Seiten der Regierungen gesetzt wird, die von ihr kon-trollierte Geldmenge zu erweitern, um z. B. Arbeitslosig-keit zu vermeiden. Diese Gefahr wäre nur dann gering, wenn die Regie-rungen keinen Anreiz mehr zur expansiven Fiskalpolitik hätten. Dieser Anreiz besteht nach wie vor, da die negativen Langzeitwirkungen (Inflationsgefahr) auf dritte Länder übertragen werden können. Es bleibt weiterhin die entscheidende Frage, ob Europa langfristig wiederum zu einer festen Außenwährung zurückkehren will. In diesem Fall besteht wiederum die Gefahr, dass über Devisenmarktinterventionen die Geld-menge ausgeweitet wird.

44 Frage 14: Wie ist eine europäische Währungsunion zu beurteilen ? (5)
Der größte Teil der Wirtschaftswissenschaftler war bei der Gründung der Europäischen Währungsunion recht skeptisch darüber, ob es gelingen könnte, den Euro zu einer stabilen Währung heranzuführen. Man verwies darauf, dass vor allem Frankreich und Ita-lien in der Vergangenheit kaum bereit waren, die Geldpo-litik dem Ziel der Geldwertstabilität unterzuordnen. Beiden Ländern ging es vielmehr im Sinne der Keynesia-nischen Theorie darum, über eine expansive Geldpolitik Vollbeschäftigung zu erhalten. Geldwertstabilität war nur ein untergeordnetes Ziel.

45 Frage 14: Wie ist eine europäische Währungsunion zu beurteilen ? (6)
Die Folge dieser unterschiedlichen Geldpolitiken im Nachkriegs-europa war dann auch, dass die BRD immer wieder Leistungs-bilanzüberschüsse, Frankreich und Italien hingegen immer wie- der Leistungsbilanzdefizite aufwiesen und dass diese strukturelle Krise dazu führte, dass die DM immer wieder von neuem aufge-wertet werden musste. Es bestand zu der damaligen Zeit die Befürchtung, dass die Währungsunion stark inflationär werden könnte, vor allem auch deshalb, weil als zweiter Präsident der Europäischen Notenbank der bisherige Präsident der französischen Notenbank vorgesehen war. Diese Befürchtungen der meisten Wirtschaftswissenschaftler hat-ten sich in den ersten Jahren der Währungsunion bis vor kurzem nicht bewahrheitet.

46 Frage 14: Wie ist eine europäische Währungsunion zu beurteilen ? (7)
Ganz im Gegenteil stieg der Euro langfristig stetig an, es gibt einige Außenwirtschaftstheoretiker, welche sogar davon ausgehen, dass der Euro im Vergleich zum Dollar immer noch überbewertet sei, trotz Sinkens des Euros in der letzten Zeit aufgrund der griechischen Finanzkrise. Auch Trichet, der zweite Präsident der europäischen Notenbank hielt zunächst den Stabilitätskurs bei. Allerdings ergaben sich im Zusammenhang mit der vergangenen allgemeinen weltweiten Finanz- und Konjunkturkrise doch gewisse gravierende Änderungen. Die Notenbank senkte nämlich den Zinssatz auf etwa 1%, was natürlich zu einem starken Anstieg der Geldmenge führte, was zur Folge hat, dass in naher Zukunft – wenn nicht eine genau so große Geldvernichtung seitens der Notenbank vorgenommen wird – die Preise inflationär wieder ansteigen werden.

47 Frage 14: Wie ist eine europäische Währungsunion zu beurteilen ? (8)
Gleichzeitig bewirkt diese Politik, dass vielen - nicht wirklich rentablen - Unternehmungen die Möglichkeit eingeräumt wurde, sich im Markt zu halten, da aufgrund der inflationären Tenden-zen auch überhöhte Kosten auf den Preis abgewälzt werden kön-nen. Damit ist natürlich die Voraussetzung dafür geschaffen, dass auch die nächste Krise besonders stark ausfallen dürfte, da sich diese Unternehmungen bei Zunahme des Konkurrenzdruckes nicht länger im Markt halten können und deshalb Konkurs gehen werden. Zwar war die Politik des billigen Geldes der Europäischern No-tenbank immer noch zurückhaltender als die der USA-Noten-bank und sicherlich war dies Zinspolitik wohl der einzige gang-bare Weg, um aus der Krise herauszuführen.

48 Frage 14: Wie ist eine europäische Währungsunion zu beurteilen ? (9)
Um so mehr muss gefordert werden, dass die Politiker endlich bereit sind, die Kapitalmärkte genauso wie die Gütermärkte zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass die gewaltigen Fehler der Banken nicht wiederholt werden. Sofern weiterhin Griechenland nicht eine Ausnahme bleibt und die Europäische Währungsunion letztendlich die Schulden auch anderer Länder durch Finanzhilfen übernimmt, werden die In-flationsanreize stark zunehmen. Ein Land kann – wie gezeigt - durch Defizite im Staatsbudget jederzeit erreichen, dass die anderen Länder die Kosten dieser Defizitpolitik mittragen. Jedes Land hat dann natürlich ein Interesse daran, ebenfalls Defizite in seinem eigenen Budget zuzulassen und sich dadurch finanziell besser zu stellen.

49 Frage 14: Wie ist eine europäische Währungsunion zu beurteilen ? (10)
Aus diesen Gründen legen die Verfechter der Finanzhilfe an Griechenland Wert darauf, dass die jährliche Überprüfung der Fiskalpolitik der einzelnen Mitgliedsländer mit strengeren Krite-rien als bisher erfolgt, z. B. dadurch, dass die Haushaltspläne bereits vor Verabschie-dung des jährlichen Staatshaushaltes durch die nationalen Parla-mente der europäischen Behörde zur Abstimmung vorgelegt werden. Der Umstand, dass die europäische Notenbank bei der Kredit-vergabe nun darauf verzichten will, die Bewertungen der Ra-tingagenturen zu berücksichtigen, bedeutet zusammen mit dem extrem geringen Zins, dass das Ziel der Geldwertstabilität vollends aufgegeben wurde. Jedes Land der Europäischen Währungsunion kann nun fast kostenlos Kredite bei der europäischen Notenbank aufnehmen, damit entfallen auch die Anreize, die Defizite im Staatsbudget zu begrenzen.

50 Frage 14: Wie ist eine europäische Währungsunion zu beurteilen ? (11)
Diese Gefahren könnten nur vermieden werden, wenn die Europäische Notenbank die Vergabe von Krediten von eigenen Bewertungen über die Bonität der eingereichten Wertpapiere ab-hängig machen würde, was offensichtlich auch beabsichtigt wird. Bleibt diese Korrektur aus und wird der Leitzinssatz der Europäischen Notenbank in naher Zukunft nicht deutlich angehoben und werden nicht zusätzlich bessere Kontrollmöglichkeiten zur Überprüfung der nationalen Budgetpläne beschlossen, waren die Befürchtungen des größten Teils der Wirtschafts-wissenschaftler vor der Gründung der Europäischen Währungs-union durchaus berechtigt.

51 Fazit: (14a) Der Vorteil einer Europäischen Währungsunion liegt im Wegfall der mit dem Umtausch verbundenen Transaktionskosten. Jeder mit der Integration verbundene Wegfall von Kosten wirkt sich jedoch über eine Ausweitung der internationalen Arbeits-teilung im Prinzip wohlfahrtssteigernd aus. Allerdings sollte man diese Vorteile nicht überschätzen. Auf der einen Seite sind die Transaktionskosten der import- und exportbetreibenden Unternehmungen relativ gering, auf der anderen Seite entstehen bei einem Übergang auf die neue Währung ebenfalls recht hohe Transaktionskosten.

52 Fazit: (14b) Diesen Vorteilen stehen Nachteile gegenüber: Verzicht auf eine autonome Konjunkturpolitik bedeutet, dass nun nicht jede Na-tion den konjunkturpolitischen Kompromiss schließen kann, der den Wohlfahrtsvorstellungen der Bürger am meisten entspricht. Fehler in der Fiskal- und Lohnpolitik können nun nicht mehr durch Ab- und Aufwertungen ausgeglichen werden, es bedarf vielmehr der - zumeist wesentlich höhere Transaktionkosten ver-ursachenden - Mechanismen der Güter- und Faktormobilität, um internationale Ungleichgewichte abzubauen. Da kein Wettbewerb der Währungen besteht, fehlt auch ein star-ker Anreiz für die Notenbank, den Geldwert stabil zu halten. Ob es der europäischen Notenbank gelingt, den Geldwert stabil zu halten, hängt vor allem von der Beantwortung dreier Fragen ab:

53 Fazit: (14c) Verfügt die Notenbank über ausreichende Instrumente, um eine unerwünschte Ausweitung der Giralgeldmenge zu verhindern ? Kann bei einer dezentralen Struktur der Notenbank gesichert werden, dass dem Ziel der Geldwertstabilität stets der Vorrang eingeräumt wird, obwohl die Notenbanken der meisten Mitgliedsstaaten bisher die-sen Vorrang der Geldwertstabilität nicht akzeptiert haben ? Muss unter Umständen mit der Gefahr gerechnet werden, dass sich die Europäische Notenbank aus Gründen der Währungs-stabilität gezwungen sieht, auf den internationalen Devisenmärk-ten zu intervenieren und dass diese Intervention zu einer Veränderung der umlaufenden Geldmenge führt, die den konjunkturpolitischen Zielen der No-tenbank zuwiderläuft ?

54 Fazit: (14d) De facto stand die Europäische Notenbank allerdings in der Vergangenheit nicht vor den eben angeführten Schwierigkeiten. Aufgrund der Außenwirtschafts- und Geldpolitik der USA bestand lange Zeit eher die Gefahr, dass die europäische Wäh-rung überbewertet und damit die Exportmöglichkeiten der europäischen Staaten verringert wird. Längerfristig brachte jedoch die aktuelle Immobilienkrise und die damit verbundene expansive Geldpolitik der USA auch für die europäischen Staaten in zunehmendem Maße die Notwendig-keit, durch Stützungsmaßnahmen einzelner Banken expansive Geldpolitik zu betreiben, die sich wiederum in einer steigenden Inflationsrate auswirken könnte.

55 Fragen zu Kapitel 11 Teil II: (1)
01. Wann spricht man von handelsschaffenden Effekten? 02. Wann spricht man von handelsablenkenden Effekten? 03. Inwiefern folgt die Theorie von Viner dem Ansatz der zweit-besten Lösung? 04. Was versteht man unter komplementären Volkswirtschaften? 05. Was versteht man unter konkurrierenden Volkswirtschaften? 06. Überwiegen handelsschaffende Effekte bei Handel mit konkur-rierenden oder mit komplementären Volkswirtschaften? 07. Legt man die Theorie der komparativen Kosten zugrunde, führt der Handel zwischen Industrienationen und Agrarwirtschaften zu Wohlfahrtssteigerungen oder –minderungen? 08. Wird diese klassische Position von der Viner‘schen Theorie un-terstützt ?

56 Fragen zu Kapitel 11 Teil II: (2)
09. Was ist mit der Kritik gemeint, die Vinersche Theorie sei zu sta-tisch? 10. Um welche Frage ging es im Rahmen der Harmonisierungsde-batte? 11. Worin liegen die wichtigsten Wohlfahrtssteigerungen einer Wäh-rungsunion? 12. Welche traditionellen Wege eines Abbaus von Devisenbilanzde-fiziten entfallen im Rahmen einer Währungsunion?

57 Antworten zu Kapitel 11 Teil II: (1)
01. Handelsschaffende Effekte liegen immer dann vor, wenn auf-grund der Integration die Produktion in die Gebiete verlagert wird, welche die geringsten Stückkosten aufweisen. 02. Handelsablenkende Effekte liegen immer dann vor, wenn eine Integration dazu führt, dass die Produktion von Gütern in Ge-biete verlagert wird, in denen die Stückkosten höher liegen als bei der bisherigen Produktion. 03. Nach der Theorie der komparativen Kosten führt jeder Abbau von Handelshemnissen zu Wohlfahrtsgewinnen. Ein Maximum an Wohlfahrt wird erst bei einer weltweiten Integration erreicht, während entsprechend der Viner‘schen Theorie die Beschrän-kung auf regionale Integrationen wohlfahrtsoptimal sein kann.

58 Antworten zu Kapitel 11 Teil II: (2)
04. Komplementäre Volkswirtschaften zeichnen sich dadurch aus, dass sich – wie beim Handel zwischen Agrar- und Industrie-wirtschaften - die ausgetauschten Waren unterscheiden. 05. Konkurrierende Volkswirtschaften zeichnen sich dadurch aus, dass gleichartige Güter, wie z. B. Kraftwagen ausgetauscht wer-den, wobei sich die einzelnen Güter nur in ihren qualitativen Merkmalen unterscheiden. 06. Entsprechend der Viner‘schen Theorie überwiegen bei konkur-rierenden Volkswirtschaften die handelsschaffenden Effekte. 07. Entsprechend der Theorie der komparativen Kosten führt ein Handel zwischen Agrar- und Industrienationen zu Wohlfahrts-steigerungen, da die Stückkostenunterschiede um so größer sind, je weiter sich die handeltreibenden Volkswirtschaften im Ent-wicklungsstand unterscheiden.

59 Antworten zu Kapitel 11 Teil II: (3)
08. Die Viner‘sche Theorie kommt zu entgegengesetzten Ergebnis-sen. Bei einem Handel zwischen Agrar- und Industriewirt-schaften überwiegen die handelsablenkenden Effekte. 09. Die Viner‘sche Theorie wird als statisch bezeichnet, da sie nicht berücksichtigt, dass eine Integration in erster Linie dadurch wohlfahrtssteigernd wirkt, dass technische Erneuerungen von einer Integration ausgelöst werden. 10. Im Rahmen der Harmonisierungsdebatte ging es um die Frage, ob ein Ausgleich der Preise und Kosten vor einer Integration herbeigeführt werden müsse, oder ob sich der Ausgleich ex post von selbst einstellt. 11. Die wohl wichtigsten Wohlfahrtssteigerungen einer Währungs-union liegen darin, dass bei Handel zwischen den einzelnen Mit-gliedsländern kein Umtausch nationaler Währungen mehr not-wendig ist.

60 Antworten zu Kapitel 11 Teil II: (4)
12. Ohne eine Währungsunion können Länder, deren Devisenbilanz defizitär wird, durch Abwertung ihrer eigenen Währung einen Ausgleich der Devisenbilanz erreichen. Diese Möglichkeit ent-fällt innerhalb einer Währungsunion. Übersteigen die Importe eines Mitgliedsland einer Währungsunion die Exporte, so kann dieses Defizit nur dadurch abgebaut werden, dass die Stück-kosten verringert werden und dies gelingt nur dadurch, dass entweder die Nominallöhne gesenkt werden oder dass es erreicht wird, dass die Produktivität steigt.

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