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Prof. Dr. Heiner Keupp Verwirklichungschancen für Heranwachsende Erwartungen an Schule aus Sicht des 13. Kinder- und Jugendberichts Vortrag beim Fachtag.

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1 Prof. Dr. Heiner Keupp Verwirklichungschancen für Heranwachsende Erwartungen an Schule aus Sicht des 13. Kinder- und Jugendberichts Vortrag beim Fachtag „Es geht um‘s Ganze … auf dem Weg zu einer schülergerechten Ganztagsschule in Bayern“ am in Nürnberg 1

2 Der Berichtsauftrag der Bundesregierung
Die Bundesregierung will die Rahmenbedingungen für das Auf-wachsen der nachfolgenden Generationen verbessern; dazu gehört zuvorderst auch das soziale, psychische und physische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen; die bestmögliche Förderung der Gesundheit ist ein zentrales Recht aller Kinder und Jugendlichen; die Heranwachsenden, die behindert oder von Behinderung be-droht sind, sind zu integrieren; und die Koordination und Vernetzung der Hilfesysteme (Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheitsversorgung und Eingliederungshilfe) soll verbessert werden. 2 2

3 Welchen Stellenwert hat das Thema Schule im 13. KJB?
Keinen, denn die Kinder- und Jugendberichte sollen entsprechend der Gesetzes-lage die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in den Blick nehmen. Einen hohen, weil das Wohlbefinden und die Gesundheit von Heranwachsenden sehr stark durch Schulerfahrungen bestimmt sind. Das Wissen über Ressourcen für eine gesunde Entwicklung von Heranwachsen-den ist für die Entwicklung einer schülergerechten Schule sehr relevant. Eine schülergerechte Ganztagsschule hat sich am Leitbild einer gesunden Schule zu orientieren. Die Perspektive „Inklusion“ der UN-Konvention der Rechte von Menschen mit Behinderung ist für die Schulentwicklung besonders bedeutsam. Die Bildung gesundheitsförderlicher kommunaler Netzwerke braucht die Einbe-ziehung der Schule 3

4 Bildung steht im Widerspruch zu Selek- tion und bedeutet eine möglichst um- fassende Förderung von personalen, sozialen und kognitiven Ressourcen. Genau dieser Förderschwerpunkt steht auch im Mittelpunkt der Gesundheits- förderung. 4 4

5 Basics der Gesundheitsförderung – auch für eine schülergerechte Schule
Ausgangspunkte: Ottawa-Charta der WHO UN-Kinderrechtskonvention UN-Konvention zur Rechte behinderter Menschen Salutogenetische Perspektive: Kohärenz und Selbstwirksamkeit Befähigungs-Ansatz (Capability-Approach): Verwirklichungschance 5 5

6 Bezugspunkt: Ottawa Charta der WHO
"Gesundheit wird von Menschen in ihrer alltäglichen Um-welt geschaffen und gelebt: dort, wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben. Gesundheit entsteht dadurch, dass man sich um sich selbst und für andere sorgt, dass man in die Lage versetzt ist, selber Entscheidungen zu fällen und eine Kontrolle über die eigenen Lebensumstände auszuüben sowie dadurch, dass die Gesellschaft, in der man lebt, Bedingungen herstellt, die allen ihren Bür-gern Gesundheit ermöglichen." 6

7 Gesundheitsförderung
zielt auf die Befähigung zu einer selbstbestimm-ten Lebensweise und darf nicht auf die Berei-che Ernährung und Bewegung reduziert wer-den, obgleich diese durchaus wichtige Zielbe-reiche von Prävention und Gesundheitsförde-rung sind. 7

8 Gesundheitsressourcen Gesundheitsrisiken
Gesundheitsförderung Prävention Salutogenese Pathogenese Aktivitäten zur Verbesserung der Gesundheit

9 Aaron Antonovsky

10 10

11 Der Kohärenzsinn beschreibt eine geistige Haltung:
Kohärenz ist das Gefühl, dass es Zusammenhang und Sinn im Leben gibt, dass das Leben nicht einem unbeeinflussbaren Schicksal unterworfen ist. Der Kohärenzsinn beschreibt eine geistige Haltung: Meine Welt erscheint mir verständlich, stimmig, geordnet; auch Pro-bleme und Belastungen, die ich erlebe, kann ich in einem größeren Zusammenhang sehen (Verstehbarkeit). Das Leben stellt mir Aufgaben, die ich lösen kann. Ich verfüge über Ressourcen, die ich zur Meisterung meines Lebens, meiner aktuellen Probleme mobilisieren kann (Handhabbarkeit). Für meine Lebensführung ist jede Anstrengung sinnvoll. Es gibt Ziele und Projekte, für die es sich zu engagieren lohnt (Bedeutsamkeit). Kohärenzfördernd sind die Widerstandsressourcen: Individuelle, soziale, gesellschaftliche und kulturelle Ressourcen.

12 Generalisierte Widerstandsressourcen
Im Individuum: organisch-konstitutionelle Widerstandsressourcen, Intelli-genz, Bildung, Bewältigungsstrategien und Ich-Stärke, die nach An-tonovsky eine der zentralen emotionalen Widerstandressourcen dar-stellt, als emotionale Sicherheit, als Selbstvertrauen und positives Selbstgefühl in Bezug auf die eigene Person. Im sozialen Nahraum: Zu den Widerstandsressourcen zählen aber auch wesentlich die sozialen Beziehungen zu anderen Menschen. Diese be-inhalten das Gefühl, sich zugehörig und „verortet“ zu fühlen, Ver-trauen und Anerkennung durch für einen selbst bedeutsame Andere zu erfahren und durch die Beteiligung an zivilgesellschaftlichem En-gagement sich als selbstwirksam erleben zu können. Hinzu kommt die Möglichkeit, sich Unterstützung und Hilfe von anderen Menschen zu holen und sich auf diese zu verlassen. 12 12

13 Generalisierte Widerstandsressourcen
Auf gesellschaftlicher Ebene: Widerstandsressourcen entstehen durch die Erfahrung von Anerkennung über die Teilhabe an sinnvollen Formen von Tätigkeiten und ein bestimmtes Maß an Sicherheit, mit diesen seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können (Verfüg-barkeit über Geld, Arbeit, Wohnung….). Auf der kulturellen Ebene: Widerstandsressourcen vermitteln auch der Zugang zu kulturellem Kapital im Sinne tragfähiger Wertorientierungen (bezogen aus philosophischen, politi-schen, religiösen oder ästhetischen Quellen). 13 13

14 BegründerInnen des Capability-Ansatzes: Amartya Sen und Martha C
BegründerInnen des Capability-Ansatzes: Amartya Sen und Martha C. Nussbaum

15 Verwirklichungschancen (capabilities)
Unter Verwirklichungschancen (capabilities) versteht Amartya Sen die Möglichkeit von Menschen, „bestimmte Dinge zu tun und über die Freiheit zu verfügen, ein von ihnen mit Gründen für erstrebenswert gehaltenes Lebens zu führen.“ Amartya Sen (2000). Ökonomie für den Menschen

16 Verwirklichungschancen
Die basalen Capabilities umfassen die Ausbildung von spezifi-schen körperlichen Konstitutionen, sensorischen Fähigkeiten, Denkvermögen und grundlegende Kulturtechniken, die Ver-meidung von unnötigem Schmerz, die Gewährleistung von Ge-sundheit, Ernährung und Schutz, die Möglichkeit und Fähigkeit zur Geselligkeit bzw. zu Bindungen zu anderen Menschen, an-deren Spezies und zur Natur, zu Genuss, zu sexueller Befriedi-gung, zu Mobilität und schließlich zu praktischer Vernunft und zur Ausbildung von Autonomie und Subjektivität. Quelle: Martha C. Nussbaum (1999). Gerechtigkeit oder Das gute Leben

17 Das Aufwachsen in der Spätmoderne ist riskant geworden
Kinder und Jugendliche wachsen in eine Gesellschaft hin-ein, die immer weniger als einbettende Kultur anzu-sehen ist, die Begleitschutz für das Erwachsenwerden bietet. Diese Gesellschaft ist hohem Maße in den Grund-fragen verunsichert, welche Lernerfahrungen und Kom-petenzen notwendig sind, um Lebenssouveränität zu erlangen. 17

18 Leitlinie: Förderung positiver Entwicklungsbedingungen
Kinder und Jugendliche wachsen in ihrer großen Mehrheit gesund, selbst-bewusst und kompetent auf. Sie dürfen nicht unter einer generali-sierten Risikoperspektive gesehen werden; notwendig sind vielmehr der Blick auf die positiven Entwicklungsbedingungen der nach-wachsenden Generationen und Antworten auf die Frage, wie solche Bedingungen für alle Kinder und Jugendlichen gefördert werden können bzw. welcher unterstützender Strukturen und gesellschaft-licher Investitionen es dazu bedarf. Im Wissen, dass sich ein gesundes Leben und Aufwachsen nicht einfach „naturwüchsig“ entwickeln, ist es ratsam, dass im Sinne von „good governance“ die schon geleiste-ten gesellschaftlichen Anstrengungen verdeutlicht und bestehende Errungenschaften gepflegt und ggf. ausgebaut werden. 18

19 Quelle: Richard M. Lerner: Die 6 Cs der positiven Jugendentwicklung
19

20 Leitlinie Befähigungsgerechtigkeit
Es gibt gesellschaftliche Segmente, in denen ein gesundes Aufwachsen be-droht ist, weil in ihnen die erforderlichen Entwicklungs- und Wider-standsressour-cen nicht vorhanden sind bzw. nicht an Heranwachs-ende weitergegeben werden können. Hier ist vor allem die wachsen-de Armut zu nennen, die in überproportionaler Weise Kinder und Jugendliche betrifft. Die Orientierung am Ziel der Befähigungsgerech-tigkeit verpflichtet zu Fördermaßnahmen, die allen Heranwachsen-den die Chance zum Erwerb der Entwicklungsressourcen geben, die zu einer selbstbestimmten Lebenspraxis erforderlich sind. Dabei gilt es, aktiv an den vorhandenen Ressourcen gerade sozial benachtei-ligter Heranwachsender anzuknüpfen, statt diese implizit und explizit zu entwerten. 20

21 Befähigungsgerechtigkeit
Alle Heranwachsende brauchen die Chance, Zugang zu den Ressourcen gewinnen, die sie zu einer souveränen Handlungsbefähigung benöti-gen. Die institutionellen Angebote des Bildungs-, Sozial- und Gesundheit- systems müssen Heranwachsende in ihrer Handlungsbefähigung syste-matisch unterstützen. Es sind professionelle Empowerment-Strategien zu entwickeln, die auf dieses Ziel ausgerichtet sind. Heranwachsende müssen über Partizipationsmöglichkeiten in ihren Selbstwirksamkeitserfahrungen gefördert werden. Solche Erfahrungen sind vor allem auch dann zu unterstützen, wenn die eigene Handlungsfähigkeit durch Behinderung eingeschränkt ist. 21

22 „Neue Morbidität“ Veränderung des Krankheitsspektrums:
von akuten zu chronischen Erkrankungen und von somatischen zu psychischen Störungen Untermauert durch die aktuellen Daten des Kin-der- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) des Robert-Koch-Instituts. 22

23 Quelle: Robert-Koch-Institut: KiGGS
Verhaltensauffälligkeiten und emotionale Probleme (Ausprägung „auffällig“) der 3- bis 17-Jährigen (Prävalenzen in %). Quelle: Robert-Koch-Institut: KiGGS Quelle: Robert-Koch-Institut: KIGGS 23

24 Quelle: Robert-Koch-Institut: KIGGS
Quelle: Robert-Koch-Institut: KIGGS 24

25 (Quelle: KiGGS-Daten; nach Angaben der Eltern und der Jugendlichen)
Heranwachsende aus sozial benachteiligten Familien bzw. mit Migra-tionshintergrund – auch sonst gesundheitlich benachteiligt: Sie sind motorisch weniger leistungsfähig sie ernähren sich ungesünder und bewegen sich weniger ihr Medienkonsum ist höher sie haben häufiger mehrere Gesundheitsprobleme und geringeres Wohlbefinden, sie verfügen über weniger persönliche, familiäre und soziale Ressourcen geschlechtsspezifische Differenzen ergeben sich verschärft sie zeigen häufiger Verhaltensauffälligkeiten (ADHS; v.a. Jungen), sie haben häufiger psychische Probleme und Essstörungen (v.a. Mädchen). (Quelle: KiGGS-Daten; nach Angaben der Eltern und der Jugendlichen) 25 25

26 lässt sich auf das Prinzip der „Befähigungsgerechtigkeit“
Empfehlungen Zentralperspektive: Der vorsichtige Titel des 13. Kinder- und Jugendberichts „Mehr Chancen für gesundes Aufwachsen“ lässt sich auf das Prinzip der „Befähigungsgerechtigkeit“ verdichten. 26 26 26 26

27 Besonderer Förderungsbedarf bei
Empfehlungen Besonderer Förderungsbedarf bei Aufwachsen in Armutslage Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen Kindern von psychisch, sucht- und chronisch erkrank- ten Eltern Traumatisierte Kinder und Jugendliche 27 27 27

28 Quelle: DIE ZEIT vom

29 Gesundheitsförderung im Schulalter
Empfehlungen Gesundheitsförderung im Schulalter Die steigenden gesundheitlichen Belastungen (Ernährungsprobleme, Überge-wicht, chronische Erkrankungen wie Allergien und psychosoziale Probleme wie ADHS) dürfen nicht medikalisiert werden. Weil in der Schule alle Kinder erreicht werden können, bedarf es einer verbes-serten Kooperation von gesundheitsförderlichen Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe und der Schule durch den Ausbau der Schulsozialarbeit. Speziell in den Ganztagesangeboten ist die systematische Förderung von alters-spezifischen Gesundheitsthemen relevant. Förderung der Elternselbsthilfe (etwa durch Projekte wie Elterntalk) 29

30 Erwerb von Methylphenidat (z.B. Ritalin) durch Apotheken
Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, BfArM 2008 30

31 Quelle: DER SPIEGEL 34/2010, S. 132 31 31 31

32 Gesundheitsförderung im Jugendalter
Empfehlungen Gesundheitsförderung im Jugendalter Dringend erforderlich ist eine stärkere fachliche (und politische) Aufmerksam-keit für die gesundheitlichen Herausforderungen und Risiken des Jugendalters (vor allem psychosoziale Probleme wie Sucht, Essstörungen, Depressionen). Notwendig ist die Unterstützung bei der Erarbeitung realistischer und erreich-barer Lebensziele und der identitären Grenzziehung. Diese sind Voraussetzung für Gewinnung von Lebenskohärenz. Unterstützung ist vor allem bei der Bewältigung von Übergängen (z.B. Schule – Beruf) relevant. Jugendliche in ambulanten, teilstationären und stationären Hilfen zu Erziehung bedürfen einer genügend intensiven, aber an ihre Lebenswelt anschlussfähige, nicht ausgrenzende und mit dem Gesundheitssystem vernetzte Hilfen. 32

33 Wie könnte eine gesunde Schule aussehen?
Das Beispiel „MindMatters“ 33

34 Das Konzept „MindMatters“: www.mindmatters-schule.de
34 34

35 Hintergrund von MindMatters
MindMatters ist ein praxiserprobtes und wissenschaftlich fundiertes Programm. Es hilft Schulen dabei, durch die Förderung der psychischen Gesundheit von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften einen Beitrag zur Verbesserung der Schulqualität zu leisten. Es basiert auf dem Konzept der guten gesunden Schule. MindMatters bezieht die ganze Schule ein (Schülerinnen und Schüler, Schullei- tung, Lehrkräfte, nicht unterrichtendes Personal, Eltern, schulisches Umfeld). Die Materialien und Übungen richten sich derzeit an Schülerinnen und Schüler der Klasse an allen Schulformen. Hintergrund von MindMatters MindMatters stammt ursprünglich aus Australien und wurde in einer Modell- projekt-Phase an deutsche Schulen angepasst. Die Evaluationsergebnisse be- legen positive Effekte durch das Programm, MindMatters gilt als eines der umfassendsten und wirksamsten Präventionsprogramme zur psychischen Ge- sundheit an Schulen. 35

36 Ziele Ziele von MindMatters
Förderung psychischer Gesundheit und Prävention psychischer Krankheiten aller Schulmitglieder Mehr Respekt und Toleranz im Unterricht Ziele von MindMatters Aufbau einer unterstützenden und fürsorglichen Schulkultur Aufbau von Netzwerken und Partnerschaften Verbesserung von Lehren und Lernen sowie Steigerung der Bildungsqualität 36

37 Mit psychischer Gesundheit gute Schule machen Das Konzept der „guten gesunden Schule“ als Basis von MindMatters Das Konzept der guten gesunden Schule ver- knüpft Gesundheits- förderung mit dem Er- ziehungs- und Bil- dungsauftrag von Schule. Eine gute Schule ist eine gesunde Schule Orientierung an Bildungs- und Erziehungs- aufträgen Klare Ausrichtung auf die Dimensionen der Schulqualität ausgerichtet Gute gesunde Schule Einsatz von Gesundheitsinterventionen zur Verwirklichung des Bildungs- und Erziehungs- auftrages 37

38 Gute gesunde Schule: Bildungsförderung durch Gesundheit
„Die gute, gesunde Schule ist eine Schule, die sich in ihrer Entwicklung klar den Qualitätsdimensionen der guten Schule verpflichtet hat und die bei der Verwirklichung ihres sich daraus ergebenden Erziehungs- und Bil-dungsauftrages gezielt Gesundheitsinterventionen einsetzt. Ziel ist die nachhaltig wirksame Steigerung der Erziehungs- und Bildungsqualität der Schule.“ (Paulus 2003) 38

39 Gute gesunde Schule ► Bedeutet … ● von den Bildungs- und Erziehungsaufträgen auszugehen („Gute Schule“) ● zu fragen, wo Schulen Probleme haben, ihre eigenen Auf- träge zu erfüllen („Bildungsberichterstattung“) ● ihnen Angebote für gezielte Gesundheitsinterventionen zu machen, mit denen ihre Probleme angegangen werden können („Gesundheitsbeiträge“) 39

40 Qualitätsbereich Handlungsfeld Beitrag MindMatters Rahmenbedingungen
Bedingungen, Intentionen Psychische Gesundheit im Schulprogramm, Erstellen von Leitfäden und Handlungsplänen Schulkultur Schulklima, Pädagogische Grundsätze Verschiedenheit als Bereicherung erkennen, Förderung des Zusammengehörig-keitsgefühlsPrävention von Mobbing Schulführung und Management Führungsverantwortung, Beraterische Kompetenz Hilfen zum Umgang mit Krisensituationen Kooperation und Außenbeziehungen Elternhaus, Schulen, Institutionen Mitarbeit von Eltern im MM-Schulteam Integration von Experten im Unterricht Professionalität der Lehrkräfte Weiterentwicklung der Kompetenzen Vermittlung von Wissen und Kompetenzen im Bereich der Förderung der psychischen Gesundheit Lehren und Lernen Unterrichtsklima, Unterrichtsgestaltung Aufstellen und Einhalten von Regeln, Aufbau von Freundschaften und Zusammengehörigkeitsgefühl Ergebnisse und Erfolge Persönlichkeitsbildung, Sozial- und Fachkompetenz Kompetenzen zum Umgang mit Stress, Wissen über psychische Gesundheit, Empathie Qualitätsmanagement Leitbild, Evaluation der Schule Situationsanalysen 40

41 Bildung als Gesundheitsbildung
Kulturelle Weltbezüge Kulturelle Kompetenzen • Begriff und Verständnis von Gesundheit Materiell-dingliche Weltbezüge Instrumentelle Kompetenzen • Umgang mit Gesundheit; Soziale Weltbezüge Soziale Kompetenzen • Gesundheit/-sein mit Anderen Subjektive Weltbezüge Personale Kompetenzen • Sich selbst gesund erhalten und entwickeln 41

42 Aufbau einer gesundheitsförderlichen Organisationskultur
Verknüpfung des Materials zum Lehrplan Lehren und Lernen Schulkultur Vernetzung von Schule, Familien und psycho-sozialen Diensten Partnerschaften und Dienste Der ganzheitliche Ansatz von MindMatters 42

43 43

44 Das Starterpaket: Materialien
Freunde finden be-halten und dazuge-hören – Förderung von Resilienz in der Schule ( Klasse) SchoolMatters – Mit psychischer Gesund-heit gute Schule machen Mit Stress umgehen – im Gleichgewicht bleiben – Förderung von Resilienz in der Schule ( Klasse) Mobbing? Nicht in unserer Schule – Prä-vention und Hand-lungsstrategien ( Klasse) 44

45 SchoolMatters – Mit psychischer Gesundheit gute Schule machen
Schulentwicklungsheft zur Implementierung der Förderung von psychischer Gesundheit in die Schulentwicklung mit theoretischen Hintergrundinformationen und Tools Anleitung zum Aufbau eines Schulteams Situationsanalysen („Wo findet die Förderung der psychischen Gesundheit an meiner Schule schon statt und wo noch nicht?“) Materialien zur Projektplanung („Wie können wir mit psychischer Gesundheit gute Schule machen? Wer macht was bis wann?“) Zwischenbilanz/Evaluation 45

46 CommunityMatters – Die Schule öffnen und vom Umfeld profitieren
CommunityMatters befasst sich mit den wechselseitigen Beziehungen zwischen der Schule und ihrem Umfeld. Es geht um … den Aufbau von Partnerschaften, … den Abbau von Berührungsängsten aufgrund sozialer Herkunft, fremder Kultur und Lebensweise. Ein wesentliches Ziel dieses Hefts besteht darin, Verschieden-heit als Bereicherung wahrzunehmen. Die Schule wird als ein Ort verstanden, an dem sich alle Schulmitglieder willkommen und sicher fühlen können, egal wer sie sind oder woher sie kommen Die Integration von Menschen ausländischer Herkunft, homosexueller Orientierung oder Menschen mit Behinderung steht im Vordergrund. 46

47 Freunde finden, behalten und dazugehören
Insbesondere für die Klassen 5 und 6 (z.B. nach einem Schulwechsel) 47

48 Wie geht´s? – Psychische Störungen in der Schule verstehen lernen
Dieses Unterrichtsheft thematisiert den Um-gang mit psychischen Störungen in der Schule und leistet einen nachhaltigen Beitrag zur Schulqualität. Es geht um … die Wissensvermittlung zu psychischen Störungen. … die Entwicklung von Handlungsstrategien zum Umgang mit psychischen Störungen auf individueller Ebene sowie der Ebene der Schul organisation. … um den Abbau von Stigmatisierungen. … um die Förderung von Hilfe suchendem Verhalten. 48

49 LifeMatters – Leitfaden zur Prävention von
Selbstverletzungen und Suizid in der Schule Leitfaden für Vereinbarungen, Prozesse und Hand- lungsabläufe, die zu einer umfassenden Suizidprä-vention in der Schule beitragen. LifeMatters … zeigt Wege auf, wie Schulen ihr Wohlbefinden erhalten oder möglichst schnell wieder herstellen können, falls sie trotz Präventionsmaßnahmen in eine Krisensituation geraten. … unterstützt Schulen dabei, sich bestmöglich auf eine solche Situation vorzubereiten. Ein Handlungs-plan für mögliche Krisensituationen bedeutet auch in krisenfreien Zeiten Stressreduktion. 49

50 Rückgrat für die Seele – Umgang mit Verlust und Trauer in der Schule
Das vorliegende Unterrichtsheft themati-siert den Umgang mit Verlust und Trauer in der Schule durch … Wissensvermittlung. … eine sachliche Auseinandersetzung mit den Themen Verlust und Trauer. … den Aufbau einer fürsorglichen Schulkultur, die Förderung von Resilienz und die Ent- wicklung von Bewältigungsstrategien der Schüler/innen. 50

51 Ziele der Situationsanalyse:
Bereiche mit dem größten Handlungsbedarf identifizieren. Beteiligung des Kollegiums und/oder der Schülerschaft am Prozess der guten gesunden Schule: Alle können ihre Einschä- tzung abgeben. Rückmeldung der Ergebnisse an das Kollegium, die Schüler- schaft und Elternschaft: Anstoß zu strukturierten Diskussionen und Reflexionen. Prioritätenbestimmung und Planung lassen sich aus den Er- gebnissen ableiten. Wiederholte Befragung ermöglicht Evaluation und Hand- lungskontrolle. 51

52 Projektzyklus 52

53 Anschub ist eine Allianz für
nachhaltige Schulgesundheit und Bildung in Deutschland Z. Zt. gibt es Landesprogramme zur guten gesunden Schule in vier Bundesländern mit ca. 200 Schulen und 60 beteiligten Institutionen, insgesamt in ca Schulen. Ein weiteres Programm 53

54 Textfassung erstellen
Schulprogramm fortschreiben Textfassung erstellen Einstieg Vorhaben überprüfen Steuergruppe bilden Schule Umsetzung der Vorhaben planen Bestandsaufnahme durchführen Dies sind die üblichen Schritte der Schulentwicklung (vgl. Handreichung: Die gute gesunde Schule gestalten) Die teilnehmenden Schulen haben rückgemeldet, dass die Unterstützung im Prozess der Schulentwicklung durchweg positiv war, im Verlauf des zweiten Jahres die positiven Effekte in den Schulen deutlich wurden. Es ist selbstverständlich, dass die Schulen (in den Ländern) sich auf unterschiedlichen Entwicklungsniveaus befinden und dies berücksichtigt wird. Leitbild entwickeln Vorhaben auswählen 54

55 Modell der Ressourcenabsicherung von Anschub.de
-> Nationale Allianz, die Ressourcen absichert, z.B.: AOK, Barmer, BST, DHS, GEW … Senatsverwaltung/ Kultusministerium L S R O K F U E B G U S E H C L A R lokaler Verbund der guten gesunden Schulen U S H C D N R G L E z.B. Bezirksregierung Absicherung der Ressourcen Schulamt Unterstützt durch: Schulentwicklungsberater Gesundheitsbeauftragte Schulsportbeauftragte Prozessberater Schulpsychologen Lokale Kooperations- partner Unfallkassen ÖGD KVen Gesundheitsförderer Schulentwicklungsberater Seite 55 55

56 Gründungsmitglieder des Vereins Anschub.de
aid - Auswertungs- u. Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft u. Forsten Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft AOK Bayern - Die Gesundheitskasse AOK Berlin - Die Gesundheitskasse AOK Mecklenburg Vorpommern BARMER Ersatzkasse Bayerischer Gemeinde- Unfallversicherungsverband Bertelsmann Stiftung Berufsverband Deutscher Psychologen Bundeselternrat BER Deutsche Sportjugend Felix Burda Stiftung Leuphana Universität Lüneburg Matthias Film gGmbH Medusana Stiftung Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Seite 56 56

57 Leitlinie Interprofessionelle Vernetzung
Die bestehenden Systeme der Kinder- und Jugendhilfe, des Gesundheitswesens, der Eingliederungshilfe und des Bildungssystems müssen in einer Vernetzung auf kom-munaler Ebene weiterentwickelt werden, sodass – be-zogen auf die jeweiligen Personen und Gruppen – be-darfsgerechte, passgenaue Förderkonzepte gemein-sam gestaltet und realisiert werden können. 57

58 Empfehlungen Arbeitsfeldübergreifende Herausforderungen
Verbindliche Netzwerkbildung Netzwerke für eine verbesserte Kooperation von Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheitssystem, Bil-dungswesen und Eingliederungshilfe sind erforderlich. In diesen vernetzten Strukturen sind ziel-genaue Handlungsstrategien bezogen auf den jeweiligen Sozialraum, die speziellen Problem-konstellationen und unter Berücksichtigung der Erfahrungen und Kompetenzen der beteiligten Systeme zu entwickeln, durchzuführen und zu evaluieren. Diese Netzwerke sind von besonderer Bedeutung in den Bereichen Frühe Förderung, Kindertagesbetreuung, Schnittstelle Schule – Kinder und Jugendhilfe, Jugendliche in belastenden Lebenslagen, Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Die Koordination ist Aufgabe des Kinder- und Jugendhilfesystems und muss finanziert sein In einem Bundesmodellverbund ist diese Netzwerkförderung anzuschieben und zu eva-luieren. 58

59 … Akteure in den lokalen Netzwerken:
Kindertagesbetreung Sozialpädaiatrische Zentren Heilpädadogische Angebote Eingliederungshilfe Frühförderstellen Ehe-, Familien- und Lebensberatung Suchtberatung Sozialpädiatrische Zentren Beratungsbereich Schwangerenberatung Frauenberatungsstellen Migrationsberatung Erziehungsberatung Teilstionäre Angebote Jugendamt Kita´s Familienbildung Kinderschutzdienste Jugendhilfe Hilfen zur Erziehung Geburts- und Kinderkliniken GynäkologInnen Hebammen und Entbindungspfleger Psychiatrien Gesundheitsamt KinderärztInnen Schwangerenberatung Frühförderung Gesundheitshilfe Polizei Frauenhäuser Familiengerichte Agenturen für Arbeit flankierende Partner & Bereiche Sozialämter Schulen 59

60 „Kommunales Biotop“ Versorgungsnetzwerk Selbsthilfegruppen
Patientenorganisationen Apotheken Krankenkassen MVZ: Ärzte, Filialen Akutklinik:Pädiatrie, KJP Hebammen Kinder-/Jugendhilfe Versorgungsnetzwerk Kinderkrippe Gesundheitshäuser Kindergärten Kuration Rehabilitation Prävention Frühförderung Fach- und Rehaklinik Schulen Schulen Rentenversicherung Ambulanzen Tagesklinik Therapie- Förderzentrum Schulsozialarbeit Kindertagesstätten Beratungsstellen Ambulante Fachtherapeuten Agentur für Arbeit Sozialhilfe Haus-/Fachärzte Public Health

61 www.dji.de / permien@dji.de
Inklusion Eine zentrale Heraus-forderung für Schule / 61

62 Leitlinie 7 Inklusion Im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention (§ 24) haben alle Kinder, unabhängig von ihrem Rechtsstatus, ein Recht „auf das erreichbare Höchstmaß an Ge-sundheit sowie auf Inanspruchnahme von Einrichtungen zur Behandlung von Krankheiten und zur Wiederherstellung der Gesundheit“. Insofern sind alle Maßnahmen an einer Inklusionsperspektive auszurichten, die keine Ausson-derung akzeptiert. Inklusionsnotwendigkeiten bestehen vor allem für Kinder, die in Armut aufwachsen, für Heranwachsende mit Migrationshintergrund und für Mädchen und Jungen mit behinderungsbedingten Handlungsein-schränkungen. Sprach-, Status- und Segregationsbarrieren sind abzubauen und die Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung sind in allen Planungs- und Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen (disability mainstreaming). 62

63 Wie sieht die Inklusionspraxis aus?
Lediglich im Bereich der Kindertagesstätten kann von einem teilweise flächendeckenden integrativen Angebot in den Bundesländern ge- sprochen werden. Die Praxis der Leistungsträger ist durch scharfe Abgrenzungen zwischen Sozialhilfe, Jugendhilfe und Krankenkassen geprägt. Die Angebote in der Behindertenhilfe stehen isoliert, und von dorther können sie den individuellen Hilfsbedarf nur eingeschränkt aufgreifen. Bestätigt hat sich erneut, dass an den Schnittstellen von Kinder- und Jugendhilfe, Sozialhilfe und Gesundheitshilfe sogenannte Verschiebe- bahnhöfe entstehen und bisweilen „schwarze Löcher“ in den Angeboten existieren. Unzureichende Datenlage 63

64 Option Große Lösung Jugendhilfe
PRO Unterscheidung nach der Art der Behinderung entfällt Unterscheidung zwischen behinderungsspezifischem und erzieheri-schem Bedarf entfällt bzw. ist jugendhilfeintern zu lösen Synergien durch den Wegfall problematischer Schnittstellen Erhebliche fachliche Vorteile: z.B. Erleichterung der integrativen Kindertagesbetreuung und des Zu-gangs von Eltern körperlich/geistig behinderter Kinder bzw. Jugendlicher zur Erziehungs- und Familienberatung CONTRA Zuständigkeitswechsel bei Volljährigkeit Hoher „Umsetzungsaufwand“ 64

65 Option Große Lösung Jugendhilfe
Bei dieser Lösung stehen die Lebenslage Kindheit und Jugend und der spezifische Entwicklungs- und Förderungsbedarf im Vordergrund. ► Dieses Konzept trägt der Integration und Inklusion Rechnung 65

66 www.dji.de / permien@dji.de
Inklusion erfordert eine noch größere Lösung! Ziel müsste eine inklusive schülerfreundliche Ganztagsschule sein. / 66

67 Vom Kind aus gedacht: Ökologie der kindlichen Entwicklung
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