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Problemfelder bei der Entwicklung und Umsetzung von Lernfeldern

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Präsentation zum Thema: "Problemfelder bei der Entwicklung und Umsetzung von Lernfeldern"—  Präsentation transkript:

1 Problemfelder bei der Entwicklung und Umsetzung von Lernfeldern
Entwickeln von Lernfeldern II Planung von Lehr- und Lernprozessen Gliederung: Der theoriegeleitet-pragmatische Ansatz zur Lernfeldkonstruktion von Reinhard Bader Der Prozessleitfaden des HELP zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK-Rahmenlehrplans Problemfelder bei der Entwicklung und Umsetzung von Lernfeldern Das Analyseproblem Das Transformationsproblem Das Evaluations- bzw. Prüfungsproblem Strategien der Umsetzung Diskussion und Fragen zum Thema Martin Fischer Internet: 7

2 Handlungsfelder Lernfelder Lernsituationen
Entwickeln von Lernfeldern II Der Ansatz von Reinhard Bader Planung von Lehr- und Lernprozessen Handlungsfelder sind zusammengehörige Aufgabenkomplexe mit beruflichen sowie lebens- und gesellschaftsbedeutsamen Handlungssitua-tionen, zu deren Bewältigung befähigt werden soll. Handlungs-felder sind immer mehrdimensional, indem sie stets berufliche, gesellschaftliche und individuelle Problemstellungen miteinan-der verknüpfen. Die Gewichtung der einzelnen Dimensionen kann dabei variieren, ihre Trennung hat nur analytischen Charakter. Lernfelder sind didaktisch begründete, schulisch aufbereitete Handlungs-felder. Sie fassen komplexe Aufgabenstellungen zusammen, deren unterrichtliche Bearbeitung in handlungsorientierten Lernsituationen erfolgt. Lernfelder sind durch Zielformulierun-gen im Sinne von Kompetenzbeschreibungen und durch Inhaltsangaben ausgelegt. Lernsituationen Konkretisieren die Lernfelder. Geschieht in Bildungsgangkonfe-renzen durch eine didaktische Reflexion der beruflichen sowie lebens- und geselllschaftsbedeutsamen Handlungssituationen. Quelle: Bader, R.: Konstruieren von Lernfeldern. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl, 2000, S. 42. Martin Fischer

3 Gesellschaftl. Bedingungen/allg. Ziele
Entwickeln von Lernfeldern II Der Ansatz von Reinhard Bader Planung von Lehr- und Lernprozessen Zielsetzung Planung Entwicklung Verfahrensentwicklung Konstruktive Entwicklung Produktionstechn. Entwicklung Fertigung Teilefertigung Montage Verteilung Nutzung Bedienung Instandhaltung Techn. System Gesellschaftl. Bedingungen/allg. Ziele Bewertung Stoff Energie Information Ener- gie Infor-mation Beseitigung/Recycling Ablaufstruktur eines soziotechnischen Handlungsystems Quelle: Bader, R.: Konstruieren von Lernfeldern. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl, 2000, S. 36. Martin Fischer

4 Entwickeln von Lernfeldern II
Der Ansatz von Reinhard Bader Planung von Lehr- und Lernprozessen Soziotechnisches Handlungssystem als Orientierungs-, Analyse- und Strukturierungshilfe für das Konstruieren von Lernfeldern Ein Ausbildungsberuf, für den Handlungsfelder ermittelt werden sollen, lässt sich mit Hilfe der Ablaufstruktur in den gesamten Entstehungsprozess von Technik und in die Wertschöpfungs-kette einordnen und somit hinsichtlich seiner Funktionen differenzierter verstehen. Handlungsfelder lassen sich innerhalb des Handlungssystems verorten und aufeinander beziehen. Eine systemgestützte Vernetzung der Handlungsfelder erleichtert es auch, die Lernfelder zueinander in Beziehung zu setzen und den vielfach angemahnten Zusammenhang des Lernens zu erreichen. In der Frage nach fach- oder handlungssystematischen Struk-turierungen der Inhalte bietet die Ablaufstruktur zum einen eine handlungssystematische Anleitung, zum andern über die Kom-ponente „technisches System“ eine generalisierende fachwis-senschaftliche Alternative zu überkommenen Fachsystemati-ken (z.B. Systematisierung als Stoff-, Energie-, Informations-umsatz anstelle von Werkstoff-, Maschinentechnik etc.). Quelle: Bader, R.: Konstruieren von Lernfeldern. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl, 2000, S. 38. Martin Fischer

5 I) Handlungsfeld(er) bestimmen
Entwickeln von Lernfeldern II Prozessleitfaden des HELP Planung von Lehr- und Lernprozessen Umsetzungsschritte: I) Handlungsfeld(er) bestimmen II) Lernfelder bestimmen III) Lernfelder ausgestalten- Zielformulierungen IV) Lernfelder ausgestalten- Inhalte V) Qualitätsanalyse des Lernfeldtableaus mit Zielen und Inhalten Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

6 1. Berufliche Hand-lungen/ Tätigkeiten ermitteln
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Handlungsfeld(er) bestimmen Planung von Lehr- und Lernprozessen 1. Berufliche Hand-lungen/ Tätigkeiten ermitteln a) Identifizieren von Tätigkeiten, Tätigkeitsbereichen, Arbeits- und Geschäftsprozessen b) Analysieren des Ausbildungsrahmenplans, der ggf. vorhandenen Berufsbezeichnungen und Berufsbildungsberichte; Auswerten von Expertisen Mögliche Methoden: Mindmapping, Brainstorming, Interviews, Expertengespräche Ergebnis: Dimen-sionen des Berufs Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

7 2. Arbeits- und Geschäftprozesse systematisieren
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Handlungsfeld(er) bestimmen Planung von Lehr- und Lernprozessen 2. Arbeits- und Geschäftprozesse systematisieren a) Theoriegeleitetes Mindmapping durchführen b) Ermitteln der zusammengehörigen Tätigkeiten/ Tätigkeitsbereiche in den Arbeits- und Geschäftsprozessen, z.B Überlegen, ob es sich um einen produktbezogenen/ dienstleistungsbezogenen Prozess handelt komplette Auftragsabwicklung betrachten Kernleistungen und Supportleistungen einschließlich Berufsausbildung betrachten Querschnittsanforderungen des Berufes mitbedenken wie; Kundenorientierung, Qualitätssicherung, ökonomische und ökologische Aspekte, Arbeitsorganisation, Arbeitsschutz, arbeitsbezogene Kommunikation Ergebnis: Berufsprofil Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

8 3. Handlungsfelder als Diskussions -grundlage formulieren
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Handlungsfeld(er) bestimmen Planung von Lehr- und Lernprozessen 3. Handlungsfelder als Diskussions -grundlage formulieren a) Ordnen der Arbeits- und Geschäftsprozesse und Querschnittsanforderungen zu Handlungsfeldern unter Berücksichtigung exemplarischer beruflicher Handlungen b) Berücksichtigen des Komplexitätsgrades Ergebnis: Hand-lungsfeldtableau 4. Qualitätsanalyse des Handlungs-feldtableaus a) Charakterisieren die Handlungsfelder den Gesamtberuf? b) Berücksichtigen die definierten Handlungsfelder zukünftige berufliche und gesellschaftliche Entwicklungen? c) Erlauben die definierten Handlungsfelder genügend Rückbezüge auf die Fach- /Bezugswissenschaften des Berufes? Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

9 1. Lernfelder konstruieren
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Lernfeld(er) bestimmen Planung von Lehr- und Lernprozessen 1. Lernfelder konstruieren a) Formulieren der zentralen Kompetenzen (exemplarische Berufshandlungen) für jedes Handlungsfeld b) Entscheidungen treffen: ein Lernfeld oder mehrere Lernfelder aus einem Handlungsfeld bilden oder ggf. mehrere Handlungsfelder zu einem Lernfeld zusammenfassen (je nach Komplexitätsgrad) c) Formulieren des Lernfeldtitels. Der Lernfeldtitel muss auf schulische Lernprozesse hin formuliert sein, theoriegeleitetes berufliches Handeln widerspiegeln und „zeugnisfähig“ sein d) Reflexion der im schulischen Lernprozess intendierten fachlichen, sozialen und personalen Lernprozesse e) Formulieren des zentralen Lernfeldziels als erste grobe Beschreibung Ergebnis: Lernfeldliste Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

10 2. Lernfeldtableau erstellen
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Lernfeld(er) bestimmen Planung von Lehr- und Lernprozessen 2. Lernfeldtableau erstellen Zuordnen der gefundenen Lernfelder zu den Schulausbildungsjahren unter Berücksichtigung der Handlungsfelder der Lernprogression Ergebnis: Lernfeld-tableau-Entwurf der Schulorganisation 3. Zeitrichtwerte zuordnen Festlegen von Zeitrichtwerten für die Lernfelder auch unter dem Aspekt der Organisierbarkeit der Lernprozesse in der Schule (40 bis 80 Stunden maximal 120 Stunden pro Lernfeld) Ergebnis: Zeitricht-werte 4. Lernfeldtableau- Entwurf didaktisch reflektieren Überprüfen des Lernfeldtableaus auf Überschneidungen, Dopplungen, Ähnlichkeiten oder Verschiedenheit der Abstraktionsgrade bei den Lernfeldern usw. Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

11 5. Qualitätsanalyse des Lernfeldtableaus
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Lernfeld(er) bestimmen Planung von Lehr- und Lernprozessen 5. Qualitätsanalyse des Lernfeldtableaus Sind Kernkompetenzformulierung und Lernfeldtitel kongruent? Erfasst die Formulierung des jeweiligen Lernfeldtitels das gesamte Lernfeld? Sind die Lernfelder sowohl unter dem Aspekt ihrer beruflichen Bedeutung als auch unter dem Aspekt des schulischen Bildungsauftrags angemessen gewichtet? Ist die Anordnung der Lernfelder zur didaktischen Strukturierung des Gesamtlernprozesses mit Blick auf die Lerngruppe geeignet? Ist der Lernfortschritt in der Abfolge der Lernfelder erkennbar? Sind zeitliche Ungleichgewichtigkeiten zwischen Lernfeldern hinreichend didaktisch begründet? Sind sie sprachlich aufeinander abgestimmt? Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

12 1. Zielformulie-rung(en) erarbeiten
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Lernfeld(er) ausgestalten Planung von Lehr- und Lernprozessen 1. Zielformulie-rung(en) erarbeiten a) Präzisieren der zentralen Kompetenz (Kernkompetenz) b) Formulieren weiterer Ziele entlang der exempla-rischen Berufshandlungen durch Beschreiben beruflich- fachlicher, personaler und sozialer Kompetenzen Formulieren der Lern-, Methoden- und kommunikativen Kompetenzen, ggf. eingebettet, aber sprachlich deutlich erkennbar Ergebnis: Zielformu-lierung(en) der Lernfelder Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

13 2. Qualitätsanalyse der Zielformulie-rung(en) für alle Lernfelder (I)
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Lernfeld(er) ausgestalten Planung von Lehr- und Lernprozessen 2. Qualitätsanalyse der Zielformulie-rung(en) für alle Lernfelder (I) a) Sind die mit dem Lernfeld intendierten schulischen Lernprozesse durch die Zielformulierung vollständig erfasst? b) Verdeutlicht die erste Zielformulierung die Kernkompetenz des Lernfeldes, ohne eine bloße Wiederholung des Titels zu sein? c) Entsprechen die Zielformulierungen dem Anforderungsniveau des Lernenden, d.h. der Position des Lernfeldes im Gesamtlernprozess (Lernprogression)? d) Werden die didaktisch- methodischen Begriffe durchgängig stimmig verwendet (z.B. Unterrichtsmethode- Lernmethode)? Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

14 2. Qualitätsanalyse der Zielformulie-rung(en) für alle Lernfelder (II)
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Lernfeld(er) ausgestalten Planung von Lehr- und Lernprozessen 2. Qualitätsanalyse der Zielformulie-rung(en) für alle Lernfelder (II) e) Sind die Ziele durchgängig im Präsenz und so formuliert, dass sie das Ergebnis der Lernprozesse beschreiben? f) Verdeutlichen die Verben das Anforderungsniveau im Lernprozess angemessen (Graduierung von Anforderungsbereichen)? g) Entspricht das „Gesagte“ (Ausdruck) dem „Gemein-ten“ (Inhalt)? (Evaluation durch externe Experten) h) Sind die Ziele so formuliert, dass sie für nicht in die Erarbeitung eingebundene Personen verständlich sind? (Prüfung durch Fachkollegen, Externe) Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

15 b) Formulieren der Inhalte auf einem mittleren Abstraktionsniveau:
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Lernfeld(er) ausgestalten Planung von Lehr- und Lernprozessen 1. Inhalte ermitteln a) Identifizieren von Inhalten im Hinblick auf die den Zielen hinterlegten exemplarischen Berufshandlungen. Dabei sind die relevanten Bezugswissenschaften und die fachwissenschaftliche Systematik zu betrachten. Gleichermaßen sind Inhalte aufzunehmen, die den Erwerb von Querschnittsqualifikationen ermöglichen. b) Formulieren der Inhalte auf einem mittleren Abstraktionsniveau: Nicht zu konkret und zu eng geführt, weil diese Inhalte bei der Umsetzung in der Schule nicht interpretierbar sind und nicht offen für zukünftige berufliche Entwicklungen. Nicht zu allgemein, weil für schulische Planung ungeeignet Ergebnis: Liste möglicher Inhalte Anzustreben ist eine hinreichende Verallgemeinerung, die es erlaubt, auf den konkreten Einzelfall zu schließen. Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

16 2. Qualitätsanalyse der Inhalte a) Tauchen Inhalte mehrfach auf?
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Lernfeld(er) ausgestalten Planung von Lehr- und Lernprozessen 2. Qualitätsanalyse der Inhalte a) Tauchen Inhalte mehrfach auf? b) Verweisen die Inhalte in ihrer Gesamtheit hinreichend auf die für den Beruf relevanten Zusammenhänge der Fachsystematik? c) Umfasst die Liste der Inhalte mehr als eine Aufzählung der Substantive aus der Zielformulierung? d) Trägt die Liste der Inhalte zur Präzisierung der Zielformulierung(en) bei? Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

17 Checkliste zur Qua-litätsanalyse des Lernfeldtableaus (I)
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Qualitätsanalyse des Lernfeldtableaus Planung von Lehr- und Lernprozessen Checkliste zur Qua-litätsanalyse des Lernfeldtableaus (I) Überprüfen des Rahmenlehrplans mit einer Checkliste Die Kriterien sollten von jedem Mitglied des Rahmenlehrplan-ausschusses mit einer möglichen Antwortskala beurteilt werden. a) Berücksichtigt der Rahmenlehrplan den Bildungsauftrag der Berufsschule? (Ja/ Nein/ Teilweise) b) Ist der Rahmenlehrplan mit der Ausbildungsordnung (dem Ausbildungsrahmenplan) abgestimmt? Anhaltspunkte sind: funktionale Zusammenhänge zwischen den Handlungsfel-dern des Ausbildungsrahmenplans und den schulischen Lernfeldern Aufgabenverteilung zwischen den Lernorten Schule und Betrieb (Ja/ Nein/ Teilweise) c) Ist in den Lernfeldern die zu entwickelnde Kompetenz hinsichtlich ihrer Dimensionen erkennbar und ausgewogen? (Ja/ Nein/ Teilweise) Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

18 Checkliste zur Qua-litätsanalyse des Lernfeldtableaus (II)
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Qualitätsanalyse des Lernfeldtableaus Planung von Lehr- und Lernprozessen Checkliste zur Qua-litätsanalyse des Lernfeldtableaus (II) d) Sind die Inhalte auf die angestrebten Kompetenzen abgestimmt? (Ja/ Nein/ Teilweise) e) Sind die Inhalte in einem angemessenen Abstraktionsgrad benannt? (Ja/ Nein/ Teilweise) f) Sind die Formulierungen der Lernfelder sprachlich korrekt? (Ja/ Nein/ Teilweise) g) Gibt der Rahmenlehrplan den Lehrenden eine angemessene Grundlage zur Umsetzung der Lernfelder in mögliche Lernsituationen? (Ja/ Nein/ Teilweise) h) Sind die Zeitrichtwerte der einzelnen Lernfelder schulorganisatorisch sinnvoll? (Ja/ Nein/ Teilweise) i) Ist der Rahmenlehrplan in sich geschlossen? (Ja/ Nein/ Teilweise) Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

19 Lernfeldtitel formulieren
Entwickeln von Lernfeldern II HELP-Leitfaden: Ermitteln der Lernfelder und Kompetenzen Planung von Lehr- und Lernprozessen Zentrale Kompetenzen formulieren, die im Lernfeld entwickelt werden sollen In der Schule intendierte Lernprozesse fachlicher, sozialer und personaler Art ermitteln Lernfeldtitel formulieren (orientiert an theoriegeleitetem beruflichen Handeln) Exemplarische berufliche Handlungen ermitteln Handlungsfeld Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

20 Entwickeln von Lernfeldern II
HELP-Leitfaden: Zuordnen der Lernfelder zu Schuljahren Planung von Lehr- und Lernprozessen 3. Schul-/ Ausbildungsjahr 2. Schul-/ Ausbildungsjahr 1. Schul-/ Ausbildungsjahr Handlungs-feld 5 Handlungs-feld 4 Handlungs-feld 3 Handlungs-feld 2 Handlungs-feld 1 Lern- feld Lern- feld Lern- feld Lern- feld Lern- feld Lern- feld Lern- feld Lern- feld Lern- feld Lern- feld Lern- feld Lern- feld Lern- feld Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

21 Lernfeldbezeichnung Entwickeln von Lernfeldern II
HELP-Leitfaden: Ermitteln der Inhalte Planung von Lehr- und Lernprozessen Inhalte Zielformulierungen Die Zentrale und weitere Kompetenzbezeichnungen zur Entwicklung von Fachkompetenz Sozialkompetenz Personalkompetenz Sind die Leitkriterien der didaktisch begründeten Auswahl der Inhalte Lernfeldbezeichnung Fachwissenschaften Teilwissenschaften Weitere Bezugs-wissenschaften Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans Martin Fischer

22 Entwickeln von Lernfeldern II
Problemfelder Planung von Lehr- und Lernprozessen Lernfeld Beratung und Verkauf (Gastgewerbliche Berufe, 2. Ausbildungsjahr) Zielformulierung SchülerInnen sind in der Lage, anhand der Speisen- und Getränkekarte Verkaufsgespräche zu führen. Dabei spielen ernährungsphysiologische und sensorische Gesichtspunkte eine besondere Rolle. Es werden Kommunikationsregeln, verkaufspsychologische und produktbezogene Kenntnisse angewandt. Die Schüler verstehen die Materialberechnung und Preisgestaltung. Sie können Reservierungen bearbeiten. Im Interesse des Unternehmens werden Reklamationen gastorientiert bearbeitet. SchülerInnen sind fähig, die Fremdsprache beim Verkauf von Speisen und Getränken anzuwenden. Quelle: Beek.H./Binstadt.P./Zöller, A.: Lernfeldstrukturierte Rahmenlehrpläne. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl, 2000, S. 58 f. Martin Fischer

23 Verkaufsgespräch und -techniken
Entwickeln von Lernfeldern II Problemfelder Planung von Lehr- und Lernprozessen Lernfeld Beratung und Verkauf (Gastgewerbliche Berufe, 2. Ausbildungsjahr) Inhalte Ausgewählte Speisen und Getränke (Marktangebot, Zubereitungen, ernährungsphysiologische Bedeutung), Qualitätsmerkmale) Verkaufsgespräch und -techniken Reservierungen Reklamationen Rechtsvorschriften Berechnungen (Preise, Materialien) Fachsprache Fremdsprache Quelle: Beek.H./Binstadt.P./Zöller, A.: Lernfeldstrukturierte Rahmenlehrpläne. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl, 2000, S. 58 f. Martin Fischer

24 Ganzheitliche Kompetenzbeschreibung wird nicht erreicht.
Entwickeln von Lernfeldern II Problemfelder Planung von Lehr- und Lernprozessen Lernfeld Beratung und Verkauf (Gastgewerbliche Berufe, 2. Ausbildungsjahr) Kritik Ganzheitliche Kompetenzbeschreibung wird nicht erreicht. Tradition bisheriger Lehrpläne mit vielen atomisierten Einzelzielen ist spürbar. Absatz zwei (Reservierungen und Reklamationen bearbeiten) fällt sprachlich und inhaltlich aus der Rolle (gastorientiertes Verhalten nur bei Reklamationen?) Inhaltsbeschreibungen enthalten meist nur Substantive. Kein Wunder: Dieselben Inhalte finden sich in der Zielformulierung in aussagekräftigerer Form. Ganzheitliche Kompetenzbeschreibung bezogen auf „Beratung und Verkauf“ wäre erforderlich. Quelle: Beek.H./Binstadt.P./Zöller, A.: Lernfeldstrukturierte Rahmenlehrpläne. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl 2000, S. 58 f. Martin Fischer

25 Qualitätskriterien für die Erstellung von Rahmenlehrplänen
Entwickeln von Lernfeldern II Problemfelder Planung von Lehr- und Lernprozessen Qualitätskriterien für die Erstellung von Rahmenlehrplänen Die Erstellung eines Rahmenlehrplans muss auf Basis eines klaren theoretischen Konzeptes erfolgen. Das Zu-geständnis (KMK 1999, S. 14), dass Lernfelder zu Be-ginn der Ausbildung auch fachsystematisch ausgerichtet sein können, entspricht nicht dieser Forderung und ist für die Akzeptanz eher kontraproduktiv. Generelle schulorganisatorische Aspekte wie z.B. Stundentafel, Lehrereinsatz, Lehrerqualifikation, Raumplanung, Zeugnisgestaltung müssen stärker berücksichtigt, zumindest mitbedacht werden. Bei der Schneidung der Lernfelder, der Formulierung der Ziele und der Festlegung der Inhalte muss die spezifi-sche Aufgabe der Berufsschule als eigenständiger Lern-ort im dualen System deutlich gemacht werden. Quelle: Beek.H./Binstadt.P./Zöller, A.: Lernfeldstrukturierte Rahmenlehrpläne. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl, 2000, S. 59. Martin Fischer

26 L T L T L T Verantwortungsbereiche Klasse Schule Landesinstitut
Entwickeln von Lernfeldern II Problemfelder Planung von Lehr- und Lernprozessen Verantwortungsbereiche Klasse Schule Landesinstitut Makroebene Curri-culumentwicklung L T Mesoebene Schul-entwicklung L T Mikroebene Lehr-Lerngestaltung L T T = traditionelle Zuordnung L = verändererte Strukturierung bei der Einführung von Lernfeldern Quelle: Kremer, H.-H./Sloane, P.: Lernfeldkonzept - erste Umsetzungserfahrun-gen und Konsequenzen für die Implementation. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl 2000, S. 80. Martin Fischer

27 Die Situation in den Schulen
Entwickeln von Lernfeldern II Problemfelder Planung von Lehr- und Lernprozessen Die Situation in den Schulen Viele Lehrkräfte vor Ort fühlen sich durch den Übergang zu lernfeldstrukturierten oder lernfeldähnlichen Lehrplänen über-fordert und stehen diesen eher negativ gegenüber. Der hohe Abstraktionsgrad der vorgegebenen Lernziele und deren Inhal-te erzeugen nicht selten Mutlosigkeit, was Motivationsverlust und sinkendes Engagement zur Folge hat – Phänomene, de-nen eine bewusste Personalentwicklung entgegenarbeiten muss. V. a. die Förderung einer schulischen Teamkultur und der Auf-bau curricularer Kompetenzen in den Kollegien sollten dabei Berücksichtigung finden, ohne die der curriculare Paradigmen-wechsel nicht zu bewältigen ist. Die Zunahme der konzeptionellen Arbeit an den Schulen erfordert ein innerschulisches Bildungsmanagement, in dem Bildungsgangkonferenzen und eine didaktische Jahresplanung ein ebenso zentraler Stellenwert zukommt wie dem Aufbau regionaler Netzwerke im Sinne der Lernortkooperation. Quelle: Deitmer, L.. u.a.: Neue Lernkonzepte in der dualen Berufsausbildung. Bielefeld: Bertelsmann 2004, S. 171. Dass derlei Strukturen entsprechende schulorganisatorische Veränderungen nach sich ziehen müssen, ist fraglos. Martin Fischer

28 Weitere Problem-felder aus Sicht der Schulen:
Entwickeln von Lernfeldern II Problemfelder Planung von Lehr- und Lernprozessen Weitere Problem-felder aus Sicht der Schulen: die Überforderung vieler Schüler, v. a. zu Beginn ihrer Ausbildung. Dem sollte – wie im BLK-Programm erprobt – ein gestuftes Vorgehen begegnen, das das 1. Ausbildungsjahr als Übergangsphase begreift, in der die Schüler fachlich und methodisch auf die neuen Anforderungen vorbereitet werden. Hierbei müsste die Vermittlung von Grundlagenwissen, fächerübergreifender Zusammenhänge sowie geeigneter Lern- und Arbeitstechniken im Mittelpunkt stehen. der Widerspruch zwischen herkömmlichen Prüfungsbedingungen und modernem Unterricht, der die Abfrage reinen Fachwissens überwinden möchte. Hierzu werden neue Prüfungsformen gefordert, in denen in erster Linie Handlungs- und Sozialkompetenzen sowie interdisziplinäres Denken getestet werden. Quelle: Deitmer, L.. u.a.: Neue Lernkonzepte in der dualen Berufsausbildung. Bielefeld: Bertelsmann 2004, S. 171. Martin Fischer

29 Weitere Problem-felder aus Sicht der Lehrkräfte:
Entwickeln von Lernfeldern II Problemfelder Planung von Lehr- und Lernprozessen Weitere Problem-felder aus Sicht der Lehrkräfte: Die Unterrichtsvorbereitung und ihre Umsetzung sind sehr zeitaufwendig. Das Verhältnis zwischen Zeitaufwand und “Wissens- bzw. Fertigkeitsertrag” ist unausgewogen. Die Lernerfolgskontrollen sind schwieriger zu gestalten. Es fehlt an Übung und Erfahrung im Umgang mit handlungsorientierten Methoden. Quelle: Deitmer, L.. u.a.: Neue Lernkonzepte in der dualen Berufsausbildung. Bielefeld: Bertelsmann 2004, S. 158. Martin Fischer

30 Experten-Facharbeiter- Workshops
Entwickeln von Lernfeldern II: Analyseproblem - ITB-Ansatz Berufsbild Formulieren Arbeitsaufgaben Lernbereich 1 Arbeitsaufgaben Lernbereich 2 Arbeitsaufgaben Lernbereich 3 Arbeitsaufgaben Lernbereich 4 Validieren durch nationale Erhebung Systematisieren Berufliche Arbeitsaufgaben Gegenstand, Werkzeuge, Methoden, Organisation, Anforderungen Identifizieren Experten-Facharbeiter- Workshops Arbeitsplatz-analysen Führungskräfte-Workshops Quelle: Reinhold, M. / Haasler, B. / Howe, F. / Kleiner, M. / Rauner, F.: Curriculum-Design II: Entwickeln von Lernfeldern. Konstanz: Christiani, 2003 Martin Fischer

31 Der Ansatz der Experten-Facharbeiter-Workshops im Modellversuch GAB
Entwickeln von Lernfeldern II Das Analyseproblem Planung von Lehr- und Lernprozessen Der Ansatz der Experten-Facharbeiter-Workshops im Modellversuch GAB Die in den KMK-Handreichungen nicht weiter präzisierten bedeutsamen Handlungssituationen (vgl. KMK 2000, 10) werden als zentraler Bezugpunkt für die Curriculumentwicklung interpretiert (sehr viel weitergehender als alle anderen Modellversuche). Das Situationsprinzip wird dabei durch das Konzept der beruflichen Arbeitsaufgaben, die paradigmatischen Charakter haben, eingelöst. Dabei ist die Orientierung an der Kompetenzentwicklung vom Anfänger zum Experten in allen Phasen des Verfahrens handlungsleitend. Im Rahmen der berufswissenschaftlichen Studien werden berufstypische Arbeitsaufgaben der jeweiligen Entwicklungsstufen beschrieben und dies wird in Curriculumentwicklung umgesetzt. Der Modellversuch GAB orientiert sich damit stärker als alle anderen Modellversuche an einem Entwicklungsmodell von Kompetenz Quelle: Reinhold, M. u. a. (2003): Curriculum-Design II. Entwickeln von Lernfeldern. Von beruflichen Arbeitsaufgaben zum Berufsbildungsplan. Konstanz: Christiani. Martin Fischer

32 Der Ansatz der Arbeitsprozessanalyse
Entwickeln von Lernfeldern II Das Analyseproblem Planung von Lehr- und Lernprozessen Der Ansatz der Arbeitsprozessanalyse Modellbil-dung Analyse von Kundenauf-trägen Teilnehmen-de Beobach-tung und In-haltsanalyse der Arbeits-prozesse Experten-workshop Szenario-methode Entwicklung eines berufs-wissenschaft-lichen Ansat-zes zur Analy-se von Arbeits-prozessen Identifizierung beruflicher Ar-beitsprozesse Umfassende Betrachtung und Reflexion der Arbeitspro-zesse, Entwurf Handlungs-felder Bewertung der Untersuchungsergebnisse, Identifizierung zusätzlicher Potenziale Entfaltung der beruflichen Handlungs-felder Quelle: Hägele, T./Knutzen, S. (2001): Abschlussbericht zum Forschungsprojekt 3/2000 im BLK-Programm “Neue Lernkonzepte in der dualen Berufsausbildung”. Analyse und Bewertung von Methoden zur Arbeitsprozessevaluierung als Grundlage lernfeldorientierter Curricula – Arbeitsprozesswissen und lernfeldorientierte Curricula. Hamburg. Martin Fischer

33 Der Ansatz der Arbeitsprozess-analyse
Entwickeln von Lernfeldern II Das Analyseproblem Planung von Lehr- und Lernprozessen Der Ansatz der Arbeitsprozess-analyse Interpretation der identifizierten Arbeitsprozesse mittels der Ka-tegorien gesellschaftliche, betriebliche, berufsbezogene, kun-denbezogene und individuelle Einflussfaktoren auf die Arbeit. Wegen zu einseitiger Orientierung an Arbeits- und Geschäfts-prozessen wird in Anlehnung an die kritisch-konstruktive Didaktik von Klafki ein Bezug zu den gesellschaftlichen epochaltypischen Schlüsselproblemen hergestellt und Arbeitsprozesse anhand der Kriterien Exemplarizität, Repräsentativität und Überschaubarkeit bewertet. Mit Hilfe einer Handlungsmatrix werden Handlungsfelder kon-struiert, aus denen dann Lernfelder formuliert werden können. In dieser Handlungsmatrix sind die Arbeitsprozessschritte, also die Auftragsannahme, die Auftragsplanung, die Auftragsdurch-führung und die Auftragsabnahme ausdifferenziert nach den Handlungsschritten und Arbeitsmitteln einerseits und den Rah-menbedingungen (Kunde, Betrieb, Gesellschaft) andererseits. Quelle: Hägele, T./Knutzen, S. (2001): Analyse und Bewertung von Methoden zur Arbeitsprozessevaluierung als Grundlage lernfeldorientierter Curricula – Arbeitsprozesswissen und lernfeldorientierte Curricula. Hamburg. Martin Fischer

34 Transformation in Curricula
Entwickeln von Lernfeldern II Das Transformationsproblem Planung von Lehr- und Lernprozessen Transformation in Curricula Anleitungen für die Lehrplanarbeit in Schulen erinnern erstens „an die Anfänge der Curriculumtheorie (Robin-sohn 1967), als man glaubte, die Frage nach den Lernin-halten ließe sich anhand empirischer Untersuchungen in der Wirklichkeit in objektiver Weise lösen. Obschon die-ser Ansatz scheiterte, erscheint er in neuer Aufmachung. Zweitens besteht die Gefahr, dass die bloße Orientie-rung an Handlungsfeldern zu einer neuen Form von Utilitarismus und damit zu einer erneuten Vernachlässi-gung der normativen (ethischen) Aspekte und damit zu einer funktionalen Verengung des Unterrichtes führen. Quelle: Dubs, R.: Lernfeld-orientierung: Löst dieser neue curriculare Ansatz die alten Probleme der Lehrplä-ne und des Unterrichtens an Wirtschaftsschulen. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 20f. Drittens wird sich zeigen müssen, ob die Lernfelder nicht zu einer Form der Modularisierung von Lehrplänen füh-ren und damit entgegen den Absichten [...] der Atomisie-rung der beruflichen Bildung erneut Vorschub geleistet wird.“ Martin Fischer

35 Transformation in Curricula
Entwickeln von Lernfeldern II Das Transformationsproblem Planung von Lehr- und Lernprozessen Transformation in Curricula „Lernfelder lassen sich nicht ableiten; weder aus Geschäftprozessen noch aus sogenannten Handlungsfeldern. Dies hat folgende Gründe: Sachgerecht konstruierte Curricula müssen implikativen Cha-rakter haben, sich am Wesentlichen, am Repräsentativen, im bündelnden Sinne am Exemplarischen orientieren. Sonst ufern sie aus, verliert sich der Bildungssinn im Endlosen der gesell-schaftlichen bzw. der beruflichen Praxis, kommt keine Transferleistung zustande. Curricular und didaktisch können Handlungsfelder (wie auch immer sie definiert werden) nicht als Vorgabe fungieren, weil die bildungs- und qualifikationsrelevanten Aspekte des Gene-rellen und Universellen sowie der Transfermöglichkeiten (auch in der Zukunft) nicht durch Ableitung, sondern nur durch Korrelationsverfahren gewonnen werden können. Quelle: Lisop, I./Huisinga, R.: Exemplarik - eine Forderung der KMK-Handreichungen. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 42. Die grundlegende Korrelation ergibt sich aus der methodischen Leitfrage. Sie dient der Vermittlung zwischen der Subjektseite, d.h. den Lernenden, und der Gesellschaftsseite.“ Martin Fischer

36 Transformation in Lehr-Lern-Arrangements
Entwickeln von Lernfeldern II Das Transformationsproblem Planung von Lehr- und Lernprozessen Transformation in Lehr-Lern-Arrangements Gestaltung von Lernsituationen: Lern- und Arbeitsauf-gaben und deren handlungsorientierte Bearbeitung. Welche Rolle spielen hierbei die Fachwissenschaften? Sequenzierung von Lernsituationen und Lernfeldern: Sachlogisch (z.B. analog den Elementen eines sozio-technischen Handlungssystems) oder entwicklungs-logisch (analog dem Konzept der Entwicklungsaufgaben nach Havighurst)? Komplementarität der Ausbildungsziele und Ausbildungs-inhalte: Worin besteht der je eigenständige Beitrag von Berufsschule und Betrieb? Kompetenz der Lehrkräfte: Lehren und Lernen in Lern-feldern unterstellt hohe fachliche (domänenspezifische) und hohe methodische Kompetenz. Sind Lehrkräfte darauf genügend vorbereitet? Martin Fischer

37 Evaluation der Kom-petenzentwicklung
Entwickeln von Lernfeldern II Das Evaluations- bzw. Prüfungsproblem Planung von Lehr- und Lernprozessen Evaluation der Kom-petenzentwicklung Fördert das Lernen in Lernfeldern die Kompetenzent-wicklung der Auszubildenden signifikant besser als andere Konzeptionierungs- oder Strukturierungsformen des Lehrens und Lernens? Kaum brauchbare Untersuchungen. Prüfung der erreich-ten Kompetenzen Kritisiert wird die Diskrepanz zwischen gegebenen Verfahren (z.B. Multiple-Choice-Verfahren) bei der Facharbeiter-Prüfung und Lernfeldern sowie die fehlende institutionelle Beteiligung der Berufsschule am Prüfungswesen: Können handlungsorientierte Prüfungen unter Beteiligung der Berufsschule flächendeckend eingereichtet werden? Martin Fischer

38 Lernfelder und Schulorganisation (I)
Entwickeln von Lernfeldern II Strategien der Umsetzung Planung von Lehr- und Lernprozessen Lernfelder und Schulorganisation (I) Die bisherige Schul- und Unterrichtsorganisation ist mit der Fächerstruktur des Unterrichts eng verknüpft ist. Eine auch nur partielle Abkehr von diesem Organisations-prinzip verursacht erhebliche Kollisionen im Schulalltag. "Bottom-up"-Strategien: Bildung von Lehrerteams, denen weitgehende Freiräume bei der Ausgestaltung des Un-terrichtens, der Unterrichtsvorbereitung, der Unterrichts-organisation und der Kooperation mit den Betrieben ein-geräumt wird. Mitunter lässt sich dabei eine grundlegen-de Hinwendung zu einer fächerübergreifenden lernfeld-orientierten Organisationsstruktur mit einer entsprechend intensiven Kooperationspraxis beobachten. Bezogen auf die gesamte Schulorganisation führt diese Implementa-tionsstrategie jedoch meist zu Insel-Lösungen. Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lernfeldorientierung in der aktuellen Modellversuchsfor-schung und ihre historischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-techni-schen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S Martin Fischer

39 Lernfelder und Schulorganisation (II)
Entwickeln von Lernfeldern II Strategien der Umsetzung Planung von Lehr- und Lernprozessen Lernfelder und Schulorganisation (II) "Top-down"-Strategien: Bei dieser Sorte von Strategien werden Lernfelder meist unter starker Beteiligung der Schulleitungen mit Bezugnahme auf bestehende Organisationsstrukturen und Organisationsleitbilder (Aufgabenteilung zwischen den Lehrern, Stundenpläne, Raumbelegungspläne) eingeführt. Je nach organisatorischen Möglichkeiten und der Art der Einbeziehung der Lehrkräfte führen diese Strategien zu einer Variantenvielfalt, die von einer gewissen organisa-torischen Bündelung des bisherigen gefächerten Unter-richts über die Vereinbarung gemeinsamer Themen (die von Fach zu Fach "durchgeschoben" werden) bis zu ers-ten Ansätzen fächerübergreifenden Unterrichtens im Team reichen. Kennzeichnend ist jedoch, daß die bestehenden und bislang praktizierten Organisations-strukturen den Ausgangs- und Bezugspunkt für die Einführung des Lernfeldkonzepts darstellen. Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lernfeldorientierung in der aktuellen Modellversuchsfor-schung und ihre historischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-techni-schen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S Quelle: KMK - Sekretariat der ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der BRD: Rahmenvereinbarung über die Berufsschule. Bonn, 2000 Martin Fischer

40 Lernfelder und Unterrichtsge-staltung
Entwickeln von Lernfeldern II Strategien der Umsetzung Planung von Lehr- und Lernprozessen Lernfelder und Unterrichtsge-staltung Auf der Suche nach einer neuen Unterrichtspraxis: Betriebliche Handlungsfelder und Arbeitsaufgaben als Bezugspunkte für schulisches Lernen: zwischen bloßer Nennung und realer unterrichtlicher Aufarbeitung Verortung allgemeinbildenden Unterrichts? Komplementarität der (Aus)Bildungsziele zwischen Schule und Betrieb? Fachkompetenz der Lehrkräfte? Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lernfeldorientierung in der aktuellen Modellver-suchsforschung und ihre historischen Wurzeln in curricularen Ansätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S Martin Fischer

41 Entwickeln von Lernfeldern II
Planung von Lehr- und Lernprozessen Fragen zum Thema Skizzieren Sie den Zusammenhang von Handlungs-situationen, Lernfeldern und Lernsituationen nach Reinhard Bader. (9) Beschreiben Sie eine soziotechnisches Handlungs-system nach Reinhard Bader und erörtern Sie dessen Nutzen beim Konstruieren von Lernfeldern. (15) Welche Fragen sind (nach der Checkliste des HELP-Leitfadens) bei der Qualitätsanalyse eines Lernfeldtableaus zu berücksichtigen? (12) Welche Rolle spielen Experten-Facharbeiter-Workshops beim Entwickeln von Lernfeldern? (5) Diskutieren Sie Probleme und Möglichkeiten bei der Transformation von beruflichen Handlungssituationen in lernfeldorientierte Curricula. (20) Martin Fischer


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