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Veröffentlicht von:Luitgard Schimke Geändert vor über 11 Jahren
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Geschichte der Geschichtswissenschaft
Kurze überblicksartige Zusammenfassung Tutor: Tobias Termaat
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Johann Martin Chladenius
Aus der „Allgemeinen Geschichtswissenschaft“
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Definition: Sehepunkt
„Der Sehepunkt ist der innerliche und äußerliche Zustand eines Zuschauers, in so ferne daraus eine gewisse und besondere Art, die vorkommenden Dinge anzuschauen und zu betrachten, fließet“
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Sehepunkt Forderung Chladenius Objektivität („unparteiisch“)
→ Gründervater der Geschichtswissenschaft Kritik an Chladenius Es gibt keine objektiven Wahrheiten!
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Friedrich Schiller als klassisches Bild der Aufklärung
„Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?“
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Annahmen Schillers Schiller sieht Geschichte in der Gegenwart
Fortschrittsglaube Kausalität (Ursache und Wirkung): Welt = grosses Billiardspiel Zwangsläufigkeit der Geschichte
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Unterscheidung Brotgelehrter/ philosophischer Geist
Für Lebensunterhalt arbeitend Lernt nicht dazu, gefangen in seinen Gedanken Philosophischer Geist Nicht auf Broterwerb aus Universalgelehrter Fortschritt der Wissenschaft als Maßstab seines Tuns
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Kritik Heute ist die teleologische (=zielgerichtete) Sichtweise verboten! Denn es wird mit heutigem Wissen interpretiert (siehe dazu u.a. Kocka) und Geschichte ist nicht zwangsläufig! Zweifel am historischem Entwicklungsprozess (siehe 2. Weltkrieg, Atombombe, Umweltzerstörung, etc.) Professionalisierung und Wissensexplosion macht Brotgelehrten notwendig
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Reinhard Koselleck – Wozu noch Geschichte?
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Historischer Kontext Enthistorisierung der Geisteswissenschaften. Geschichte nicht mehr Leitwissenschaft der Geisteswissenschaften wie im Historismus Existenzkrise der Geschichtswissenschaften (z.B Diskussion Geschichte als Fach abzuschaffen) → Wozu noch Geschichte?
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Verteidigung Kosellecks
„In Wahrheit ist die Geschichtswissenschaft nicht an dem Menschen oder an irgendein besonderes Objekt gebunden. Sie besteht ganz und gar in ihrer Methode.“ → histor. Kritische Methode Jede Wissenschaft hat eine histor. Dimension Geschichte als Denkform
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Geschichte als Denkform
a.) Hinwendung zum konkreten Detail b.) Interdisziplinarität c.) Verfremdungseffekt (siehe Kocka) d.) Ideologiekritik e.) Geschichte zeigt, wie man es nicht machen sollte → keine unmittelbare Handlungsanweisung, aber „zeigt Perspektiven, Bedingungsnetze möglichen Handelns auf“.
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Wozu betreiben wir Geschichte?
Jürgen Kocka Wozu betreiben wir Geschichte?
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Jürgen Kocka - Wozu betreiben wir Geschichte?
These 1: Geschichte als Aufklärung! These 2: Geschichtswissenschaft/ Geschichte ist von unserem Erkenntnisleitendem Interesse gekennzeichnet
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Beobachtung man erfährt in der Geschichte Pluralität, Ambivalenz, Relativierung und Zweifel → gesellschaftliche Funktion von Geschichte ist vielfältig, sie kann durch den Begriff der „Identitätsbildung“ nur ungenau beschrieben werden.
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These 1 Zu den Leistungen der Geschichte für die Gegenwart gehört es weiterhin, dass man durch genaue Analyse vergangener Zustände, Erfolge oder Katastrophen Kategorien gewinnt, die auch unter veränderten Konstellationen in Gegenwart und Zukunft praktische Orientierung erleichtern. Die Geschichte kann helfen durch sekundäre Fremdheitserfahrungen, durch Verfremdung Möglichkeitsbewusstsein zu erzeugen, im Lichte dessen die gegebene Wirklichkeit unter Legitimationsdruck gerät und ihre scheinbare Selbstverständlichkeit verliert. Hier zeigt sich die Kraft der Geschichte als Kritik.
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These 2 Geschichtsbeschreibung ist keine wertfreie Darstellung (subjektiver Faktor, soziales Umfeld, Blickrichtung, Ideologie), sie ist nicht objektiv! →Erkenntnisleitendes Interesse = Ansatz wird debattiert, nicht die historischen Phänomene → man muss Gefühle (Hass, Mitleid, Stolz, Sympathie) gedanklich einholen → eigene Wirklichkeit als fremd erfahren
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Welche Methoden gewinnen wir aus der Betrachtung der Geschichte der Geschichtswissenschaft ???
Historismus (alle Phänomene sind historisch gewachsen) → man kann sie histor. analysieren, aber sie sind dadurch auch relativierbar Empirie Erkenntnisinteresse Objektivität (kann man nicht erreichen, aber als Anspruch aufrecht erhalten) Wahrheitsanspruch
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So sollte ein Historiker arbeiten:
Dreischritt Otto Brunners: Begriffsgeschichte Sozialgeschichte Wissenschaftsgeschichte
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