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Kosten und Konsequenzen der Emotionsregulation

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Präsentation zum Thema: "Kosten und Konsequenzen der Emotionsregulation"—  Präsentation transkript:

1 Kosten und Konsequenzen der Emotionsregulation
Universität zu Köln Institut für Wirtschafts- und Sozialpsychologie Prof. Dr. Lorenz Fischer Dipl. Volksw. Kerstin Meyenschein Dipl. Volksw. Barbara Besken Kosten und Konsequenzen der Emotionsregulation Hauptseminar Arbeitszufriedenheit und Emotionsregulation WS 09/10 Michael Schürings Vorstellen Welche Kosten durch das Regulieren von Emotionen entstehen.

2 Agenda 1.1 Strategien der Emotionsregulation 1.2 Beispiel: Pokerspieler 2.1 Kostendimensionen der Emotionsregulation 2.2 Kosten/Nutzen Verhältnisse ausgewählter Regulationsstrategien 3. Ergebnisse der Befragung 4.1 Zusammenfassung 4.2 Zentrale Ergebnisse 5. Diskussion / Fragen

3 1.1 Strategien der Emotionsregulation
Prozessmodell (Gross): 5 Stationen sind die Ansatzpunkte für Regulationsstrategien 1: Abend vor wichtigem Vorstellungsgespräch mit Freunden in eine Bar Ziel: Ablenkung 2: Freund fragt, ob ich gut vorbereitet bin. -> Ich deute an, dass ich nicht darüber sprechen möchte. Ziel: Ablenkung aufrecht erhalten 3: Freund geht nicht auf Themenwechsel ein. -> Ich lenke mich ab, indem ich einem anderen Gespräch zuhöre. 4: Ich bewerte das Vorstellungsgespräch neu: „So toll ist das Unternehmen ja auch nicht.“ Ziel: Nervosität sollen nicht aufkommen 5: Ohne Erfolg-> Ich versuche die äußeren Anzeichen für meine Nervosität zu unterdrücken. Ziel: Der Gesprächspartner soll nicht merken, dass ich nervös bin. 1-4: BEVOR Reaktionstendenzen vollständig aktiviert sind 5: WENN Reaktiontendenzen vollständig aktiviert sind 1/16

4 1.2 Beispiel: Pokerspieler
Situation: Ein Pokerspieler möchte verhindern, dass die Gegner seine emotionale Reaktion auf ein „gutes Blatt“ erkennen. Zwei mögliche Strategien: Kognitive Neubewertung Beispiele: „Pokerturnier als Trainingsmöglichkeit betrachten.“, „Hauptsache dabei sein…“ Beeinflussung der ausgedrückten Reaktion Beispiel: Kontrolle der Gestik, Mimik und Körperhaltung. Setzt vor der Entstehung an Hemmt die emotionalen Reaktions-tendenzen Es existieren Kostenunterschiede 2/16

5 2.1 Kostendimensionen der Emotionsregulation
Affektive Kosten Kognitive Kosten Soziale Kosten affektive Kosten: Unterdrückung positiver Emotionen führt zu einem verringerten Selbstreport selbiger. kognitive Kosten: Ressourcenverbrauch zur Selbstkontrolle bei Unterdrückung soziale Kosten: Unterdrückung: wegen fehlendem Ausdruck positiver Emotionen kommt es zu stärkeren physiologischen Reaktionen im sozialen Umfeld (z.B. Höherer Blutdruck) physische Kosten: langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit: Regelmäßige Unterdrückung kann z.B. die Entstehung von Herz-/Kreislauferkrankungen begünstigen Trade Off: Beispiel: Schüchtern: Eine schüchterne Person kann versuchen kurzfristig affektive Kosten zu vermeiden, indem sie soziale Interaktionen minimiert, aber langfristig können dann die Kosten der sozialen Isolation auf sie zukommen. Physische Kosten kurzfristig langfristig Trade Off 3/16

6 2.2 Kosten/Nutzen Verhältnisse ausgewählter Regulationsstrategien
Ausgewählte Regulationsstrategien: Ablenkung: Die Aufmerksamkeit auf neutrale Gedanken lenken. Neubewertung: Änderung der persönlichen Bedeutung die der Situation beigemessen wird. (self-focused reappraisal) Reinterpretation einer emotionalen Situation als nicht emotional. (situation-focused reappraisal) Unterdrückung: Hemmung von emotionsausdrückendem Verhalten. 4/16

7 2.2 Kosten/Nutzen Verhältnisse ausgewählter Regulationsstrategien
Wichtig beim Vergleich der entstehenden Kosten: Der Zeitpunkt des Strategieeinsatzes kann sich auf die Höhe der Kosten auswirken. Das Prozessmodell nach Gross geht von einem linearen Zusammenhang aus, aber Ablenkung und Neubewertung können auch eingesetzt werden, wenn schon emotionale Reaktionstendenzen bestehen! Berücksichtigung des Zeitpunktes beim Kostenvergleich (Sheppes et al. 2008): „online vs. offline emotion regulation“ 5/16

8 2.2 Kosten/Nutzen Verhältnisse ausgewählter Regulationsstrategien
Online / Offline am Beispiel „Pokerspieler“: Online: Der Spieler hat im Spielverlauf ein perfektes Blatt auf der Hand und setzt erst jetzt eine Regulationsstrategie ein. Offline: Der Spieler hat schon vor dem Auftreten der hervorragenden Karten eine Regulationsstrategie eingesetzt. 6/16

9 2.2 Kosten/Nutzen Verhältnisse ausgewählter Regulationsstrategien
Neubewertung vs. Unterdrückung: Mit Fokus auf die kognitiven Kosten Neubewertung: Keine Beeinflussung der Erinnerung Kein Ressourcenverbrauch zur Selbstkontrolle Unterdrückung: Verminderte Erinnerung Ressourcenverbrauch zur Selbstkontrolle offline + + - - Offline Neubewertung hat ein günstigeres Kosten/Nutzen Verhältnis 7/16

10 2.2 Kosten/Nutzen Verhältnisse ausgewählter Regulationsstrategien
Neubewertung vs. Ablenkung: Mit Fokus auf die kognitiven Kosten Neubewertung: Keine Beeinflussung der Erinnerung Ressourcenverbrauch zur Korrektur der bisherigen Interpretation der Situation Ablenkung: Verminderte Erinnerung Kein Ressourcenverbrauch zur Selbstkontrolle online + - Neubewertung online: Ressourcenverbrauch zur Beseitigung der kognitiven Dissonanz Ergebnis Situationsbezug: Was ist wichtiger: Erinnerung oder hohe Verfügbarkeit der kognitive Ressourcen? - + Es hängt von der Situation ab, welches Kosten/Nutzen Verhältnis vorteilhaft ist. 8/16

11 2.2 Kosten/Nutzen Verhältnisse ausgewählter Regulationsstrategien
Neubewertung vs. Unterdrückung: Mit Fokus auf die sozialen Kosten Neubewertung: Ausdruck negativer Emotionen wird unterbunden Ausdruck positiver Emotionen bleibt erhalten Unterdrückung: Ausdruck negativer Emotionen wird unterbunden Ausdruck positiver Emotionen wird unterbunden offline + + + Kosten bei Mitmenschen: wegen fehlendem Ausdruck positiver Emotionen kommt es zu stärkeren physiologischen Reaktionen im sozialen Umfeld (z.B. Höherer Blutdruck) Langfristig können diese Kosten zum Rückzug der sozialen Interaktionspartner führen. - Unterdrückung führt zu Kosten bei Mitmenschen Dies kann zur Reduktion der Unterstützung durch das soziale Umfeld führen 9/16

12 3. Ergebnisse der Befragung
Fragen II. 1.e; II. 2.e; II. 3.e; II. 4.e; II. 5.e Frage immer: „Empfanden Sie dies als anstrengend?“ Kontext: Umgang mit verschiedenen emotionalen Situationen am Arbeitsplatz Frage Arbeitsplatzbezogene Situation II. 1.e Situation 1: über den Vorgesetzten geärgert II. 2.e Situation 2: über Kollegen geärgert II. 3.e Situation 3: besorgt oder beunruhigt II. 4.e Situation 4: Stolz II. 5.e Situation 5: Freude oder Begeisterung Vorrausgehende Frage d) Wie sind Sie mit Ihren Gefühlen umgegangen? (Bezug II.1.d – II.5.d) -> Frage nach der Regulationsstrategie Jetzt: Empfundene Anstrengung ≈ „gefühlten Kosten“ der Regulationsstrategien (Es standen auch Items zur Auswahl, dass man nicht reguliert hat. Beispiel: „Ich habe meinem Ärger vor meinem Vorgesetzten Luft gemacht.“) 10/16

13 3. Ergebnisse der Befragung
Erkennbare Tendenzen: Der Umgang mit positiven Emotionen erforderte selten Anstrengung. Der Umgang mit der besorgniserregenden Situationen erforderten hohe Anstrengungsniveaus. 11/16

14 3. Ergebnisse der Befragung
Fragen II. 1.f; II. 2.f; II. 3.f; II. 4.f; II. 5.f Frage immer: „Wie haben Sie sich danach gefühlt?“ Kontext: Umgang mit verschiedenen emotionalen Situationen am Arbeitsplatz Frage Arbeitsplatzbezogene Situation II. 1.f Situation 1: über den Vorgesetzten geärgert II. 2.f Situation 2: über Kollegen geärgert II. 3.f Situation 3: besorgt oder beunruhigt II. 4.f Situation 4: Stolz II. 5.f Situation 5: Freude oder Begeisterung Vorrausgehende Frage d) Wie sind Sie mit Ihren Gefühlen umgegangen? (Bezug II.1.d; II.2.d; II.3.d) -> Frage nach der Regulationsstrategie Jetzt: Auswirkungen auf den Gefühlszustand = affektive Kosten 12/16

15 3. Ergebnisse der Befragung
Erkennbare Tendenzen: In der Gruppe der positiven Emotionen trat nur selten eine Verschlechterung der Gefühlslage auf. (Nur bei Stolz 5,26%) 13/16

16 Kosten/Nutzen der Regulationsstrategien:
4.1 Zusammenfassung Kosten/Nutzen der Regulationsstrategien: Strategie Affektiv Kognitiv Sozial Physisch Ablenkung (Empfinden) (Erinnerung) (Selbstkontrolle) Neubewertung Offline (Erinnerung) (Selbstkontrolle) (Gesundheit) Online Unterdrückung Ablenkung: Affektiv: Der Situation/Reaktionstendenz wird nicht mehr gefolgt. Die emotionale Reaktionstendenzen verringern sich. Ablenkung: Sozial: Veränderungen einer Situation werden nicht mehr erkannt! Auch die Einschätzung eines Mitmenschen kann bei Ablenkung nicht mehr korrigiert werden. Neubewertung Offline: Sozial: Positive Emotionen werden gezeigt. Gut für soziale Interaktion. Neubewertung Online: Kognitiv: Verbraucht Selbstkontrollressourcen zum „Überschreiben“ der vorherigen Interpretation Neubewertung Online: Sozial: Positive Emotionen werden gezeigt. Gut für soziale Interaktion. Unterdrückung: Affektiv: negative Emotionen bleiben bestehen positive Emotionen verringern sich Unterdrückung: Sozial: Positive Emotionen werden nicht gezeigt. Schlecht für soziale Interaktion. Unterdrückung: Physisch: Langfristige Auswirkung auf die Gesundheit, wenn häufig angewendet. (z.B. Begünstigung der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen) 14/16

17 Wichtig: Es handelt sich lediglich um Tendenzen.
4.1 Zusammenfassung Wichtig: Es handelt sich lediglich um Tendenzen. Die Höhe der tatsächlich anfallenden Kosten hängen von der Situation und der regulierenden Person ab! Beispiel: Konflikt zwischen langfristigen Zielen einer Person und der kurzfristigen Strategie einer Situation, die Anspannung hervorrufen könnte, aus dem Weg zu gehen. Bezogen auf das Beispiel: Die langfristigen Ziele wirken sich auf die tatsächliche Höhe der Kosten aus. Die langfristigen Ziele und ihre Gewichtung sind individuell unterschiedlich. Daher ist auch die Höhe der Kosten individuell unterschiedlich. 15/16

18 Denn unter Online-Bedingungen ist Neubewertung nicht mehr kostenlos!
4.2 Zentrale Ergebnisse Es existieren Regulationsstrategien mit günstigem Kosten/Nutzen Verhältnis. „Frühe“ Neubewertung dominiert als kostenlose Strategie die anderen Regulationsstrategien. In der Realität kann man sich aber nicht auf jede Situation, die möglicherweise emotionale Reaktionstendenzen hervorruft vorbereiten. Die Unterscheidung zwischen Online-/ Offline- Regulation ist eine Annäherung an die Realität. Denn unter Online-Bedingungen ist Neubewertung nicht mehr kostenlos! 16/16

19 5. Diskussion / Fragen ? Beispiele in denen „frühe Neubewertung“ langfristig nicht mehr kostenlos ist? -> Situationen in denen es besser ist eine Veränderung der Situation herbeizuführen -> statt sie neu zu bewerten! Beispiel: Neubewertung steht im Konflikt zu meinen langfristigen Zielen. Mögliche Kosten der Strategie „Unterdrückung“ im Arbeitskontext? -> mit dem Verhalten der Kollegen unzufrieden -> aber man unterdrückt seine Emotionen immer -> dann sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kollegen ihr Verhalten ändern Implikationen für die Befragung zur Erinnerung an emotionale Ereignisse? -> Die angewandte Regulationsstrategie hat Auswirkungen auf die Möglichkeiten zu Enkodieren! Beispiel: Die Regulationsstrategie Ablenkung

20 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit


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