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Wenn Menschen aus dem Rahmen fallen …

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Präsentation zum Thema: "Wenn Menschen aus dem Rahmen fallen …"—  Präsentation transkript:

1 Wenn Menschen aus dem Rahmen fallen …
Selbstorganisiertes pädagogisches Engagement vom kleinen Verein zur internationalen Organisation Gastvortrag - Uni Innsbruck 8. November 2010

2 Beruflicher Hintergrund
1974 – 78 Studium Pädagogik / Soziologie 1980 – 88 Sonderschullehrer Seit 1988 Geschäftsführer der Chance B Firmengruppe in Gleisdorf / Oststeiermark Seit 1999 Präsident des Dachverbands Die Steirische Behindertenhilfe Seit 2008 Präsident der European Association of Service Providers for Persons with Disabilities - EASPD Beruflicher Hintergrund Franz Wolfmayr

3 Menschen, die aus dem Rahmen fallen
Franz Wolfmayr

4 Vier Personen Herr Andreas W. Frau Alexandra G. Frau Renate G.
Herr Josef L. Vier Personen Franz Wolfmayr

5 Mit 2 Jahren Erkrankung an Gehirnhautentzündung
Nach Gesundung intellektuelle Schädigung „dieses Kind können Sie nicht zu Hause aufziehen“ – Leben in der Psychiatrie Schulunfähigkeit Am Ende der Schulzeit Perspektive Psychiatrie „Psychiatrieausgliederung“ Aufnahme in die Sonderschule Familie und Schule gehen über Grenzen Zu Hause leben lernen Nach der Schule Arbeit in einer landwirtschaftlichen Beschäftigungsgruppe Nach einer familiären Krise Wiederaufnahme in die Psychiatrische Klinik - dort verdurstet Herr Andreas W Franz Wolfmayr

6 Andreas W:. kein Zugang zu seinen Handlungsmöglichkeiten und
Andreas W: kein Zugang zu seinen Handlungsmöglichkeiten und seinen Gefühlen kulturelle Entfremdung durch das Leben in der Institution Psychiatrische Klinik: Institutionelle Defizite Allgemeine Sonderschule: Schulunfähigkeit keine konzeptiven und personellen Rahmenbedingungen Familie: Entfremdung durch 10 Jahre Leben in der Psychiatrie Überforderung durch zeitweise enorme Aggression Gemeinde Gleisdorf: kulturelle Entfremdung neue Herausforderungen für das Gemeindeleben und an die schulische Ausstattung Sozialhilfe Land Steiermark: kein passendes Unterstützungsangebot für Familie und Schule Begrenzungen Franz Wolfmayr

7 Überwindung der Begrenzungen
Andreas W: lernt mit einem alltagsorientierten Unterrichtskonzept in Familie, Schule und Gemeinde leben Allgemeine Sonderschule: Änderung des Schulpflichtgesetzes neues Unterrichtskonzept (Alltagsorientierung) neues Selbstbewusstsein für Pädgagogik und PädagogInnen Psychiatrische Klinik: neue Rolle als Systempartner Familie: Neuorientierung im Alltag; mühsame Verhaltensänderungen Aller im Zusammenleben Gemeinde Gleisdorf: Verbesserung der schulischen Ausstattung aktive Auseinandersetzung mit Menschen wie Andreas im Alltag Sozialhilfe Land Steiermark: Entwicklung von Frühförderung und Familienbegleitung, mobiler Therapieangebote und Familienentlastung als Pflichtleistungen im Stmk Behindertengesetz Überwindung der Begrenzungen Franz Wolfmayr

8 Frau Alexandra G. Cytomegalie – Virusinfektion wd. der Schwangerschaft
In der Folge schwerste körperliche, geistige und Sinnesbehinderung Drei Jahre Schreien ohne Hilfe für die Familie Unterstützung in allen Lebensbereichen notwendig Aufnahme in Sonderschule Bereitstellung der notwendigen Therapieleistungen Lebt heute in der Familie Zahlreiche Adaptierungen einer zu kleinen Wohnung durch den Vater Heute mit 29 Jahren in einer barrierefreien neuen Wohnung Familie erhält die notwendigen Entlastungsdienste Frau Alexandra G. Franz Wolfmayr

9 Alexandra G.: begrenzt auf das enge Leben mit ihrer Mutter und dem Stiefvater
Familie: starker Wille zum Zusammenleben aber keine Partner völlig ungeeignete Wohnung „Außenseiter durch die Tochter mit schwerster Behinderung“ Allgemeine Sonderschule: keine Möglichkeit ein Kind wie Alexandra aufzunehmen Altbau als Barriere keine Ausbildung und Erfahrung in Pflege und Betreuung schwerst behinderter Kinder keine Ressourcen (konzeptiv, personell und räunmlich) Kinderklinik: einziger Knowhowträger alle Ressourcen konzentriert an einem Ort in Graz Gemeinde Gleisdorf: Kinder wie Alexandra bisher ausschließlich in Betten gepflegt – auffällig im Stadtbild Barrieren in Gleisdorf keine Ressourcen als Schulerhalter Sozialhilfe Land Steiermark: keine geeigneten Leistungen zur Unterstützung der Familien, der Kindergärten und Schulen keine Therapieleistungen keine geeigneten Hilfsmittel Begrenzungen Franz Wolfmayr

10 Überwindung der Begrenzungen
Alexandra G: lebt mit ihrer Familie und der Schule kann heute basal in einem ritualisierten Alltag mit ihrer Familie und den Betreuungspersonen kommunizieren Allgemeine Sonderschule: Änderung des Schulpflichtgesetzes neues Unterrichtskonzept mit neuem Lehrplan (Alltagsorientierung) Umgestaltung der Schule / Neubau einer Schule neues Berufsbild BehindertenpädagogIn Kinderklinik: neue Rolle als Systempartner zur Unterstützung der Inklusion wesentliche Rolle bei gesundheitlichen Krisen Familie: starke Ausrichtung des gesamten Lebens auf die Tochter starke Politisierung Gemeinde Gleisdorf: Verbesserung der schulischen Ausstattung aktive Auseinandersetzung mit Menschen wie Alexandra Sozialhilfe Land Steiermark: Entwicklung von Frühförderung und Familienbegleitung, mobilen Therapieangeboten und Familienentlastung als Pflichtleistungen im Stmk. Behindertengesetz Installierung der Leistung „Schulische Pflege und Betreuung“ im Stmk. Pflichtschulerhaltungsgesetz Überwindung der Begrenzungen Franz Wolfmayr

11 Frau Renate G. Intellektuelle Einschränkung Soziale Deprivierung
Unterricht in Schwerstbehindertenklasse Mit Ende der Schulzeit Aufnahme in produktive Beschäftigungsgruppe Rechtlicher Status: „Erwerbsunfähigkeit“ Erste Vermittlung in einen Industriebetrieb – seit 18 Jahren im Job Hohe Präzision ihrer Arbeit – kaum Fehler Gesetzliche Änderung in Bezug auf Erwerbsunfähigkeit Frau Renate G. Franz Wolfmayr

12 Renate G. :. eingeschränkt durch die schulorganisatorischen
Renate G.: eingeschränkt durch die schulorganisatorischen Möglichkeiten eingeschränkt durch ihr soziales Umfeld mit Sprachlosigkeit und sozialer Kälte praktisch sprachlos Beschäftigungswerkstätte: Einzig mögliche Soziale Absicherung Taschengeld und doppelte Kinderbeihilfe als Entlohnung Sozialversicherung durch Mitversicherung Wirtschaftsbetrieb: aufgrund von „Erwerbsunfähigkeit“ nicht sozialversicherbar erkennt Potential Arbeitsmarktverwaltung: für „erwerbsunfähige Personen“ keine Leistungen Bundessozialamt: detto Begrenzungen Franz Wolfmayr

13 Überwindung der Begrenzungen
Renate G.: klarer Wunsch, auch ein hohes Risiko einzugehen seit 18 Jahren in einem Industriebetrieb beschäftigt Beschäftigungswerkstätte: Begleitung der Vermittlung durch Job Coaching Lobbying für gesetzliche Änderung Wirtschaftsbetrieb: Anpassung des Jobs auf die Fähigkeiten von Frau G. Arbeitsmarktverwaltung: Zustimmung für Betriebsberatung durch Chance B – Arbeitsberatung Lohnkostenzuschuss Bundessozialamt: detto Überwindung der Begrenzungen Franz Wolfmayr

14 Herr Josef L. Intellektuelle Einschränkung
Verbrachte die ersten 45 Jahre seines Lebens vorwiegend im Wald Kein Schulbesuch, keine Sprache Hygienisch verwahrlost Besitzt nach dem Tod der Eltern ein eigenes Haus Initiative des Bürgermeisters: Aufbau eines Dienstleistungssystems rund um Herrn L. Langsame Inbesitznahme seines Hauses Entwickelt nach schwieriger Umstellungsphase neue Lebensroutinen Lebt heute mit zeitlich befristeter Unterstützung in seinem Haus Herr Josef L. Franz Wolfmayr

15 Josef L. :. eingeschränkt durch die schulorganisatorischen
Josef L.: eingeschränkt durch die schulorganisatorischen Möglichkeiten - Schulunfähig eingeschränkt durch sein soziales Umfeld und seine Gewohnheiten ohne Sprache ohne Angehörige Bürgermeister: Einzig mögliche Leistung wäre Altenheim Chance B: keine Leistungsart bisher entwickelt da keine Finanzierung Bezirksverwaltungsbehörde: ist zuständig ohne geeignete rechtliche Grundlage Nachbarschaft: große Fremdheit vor dem Waldmenschen Begrenzungen Franz Wolfmayr

16 Überwindung der Begrenzungen
Josef L.: bewohnt heute sein Haus organisiert seinen Alltag mit Hilfe Mobiler Betreuung über die Betreuung auch enge Beziehung zu NachbarInnen Rechtliche Unterstützung durch Sachwalterschaft Bürgermeister: Blieb hartnäckig und gewann mit Chance B und der Bezirksverwaltungsbehörde ein Verfahren im Berufungsweg großer Einsatz in der Gemeinde Chance B: Neue Leistungsart Mobile Wohnbetreuung entwickelt und rechtlich abgesichert Bezirksverwaltungsbehörde: konnte für diesen Einsatz und die Entwicklung einer Strategie gewonnen werden Nachbarschaft: große Fremdheit vor dem Waldmenschen Überwindung der Begrenzungen Franz Wolfmayr

17 Organisationsstruktur der Behindertenpolitik in Österreich
Bundes- Behinderten-beirat BM für Wirtschaft und Arbeit Bundes- kanzleramt BM für Soziales und Konsumentenschutz Sozialhilfe Bundes- sozialamt Soziale Dienste Verfassungsrechtlicher Schutz von Menschen mit Behinderungen Behinderten- anwalt Sozialent- schädigungen Bauen und Wohnen ÖNORMEN für barrierefreies Bauen Beiräte nur in einigen Ländern Arbeitsmarkt- service Gleichstellung von Menschen mit Behinderung BM für Wirtschaft und Arbeit Berufliche Teilhabe BM für Unterricht, Kunst und Kultur Länder Sozialver- sicherungs- träger Pflegegeld Gemeinden Bildung Gesundheits- leistungen BM für Wissenschaft und Forschung BM für Justiz Invaliditäts- pensionen BM für Gesundheit, Familie und Jugend Beiräte Arbeits-unfallrenten BM für Verkehr, Innovation und Technologie Rechtsschutz für Menschen mit psychischen oder intellektuellen Behinderungen Öffentl. Verkehr Erhöhte Familienbeihilfe Quelle: Behindertenbericht 2008

18 Ansatzpunkte Bürgerrechtsansatz
Mitwirkung an den Rahmenbedingungen (Gesetze, Richtlinien, öffentliche Meinung, kulturelles Leben, ...) Inklusion durch die notwendigen Unterstützungsleistungen für die Sozialen Systeme sichern (Familie, Gemeinde, Kindergarten, Schule, berufliche Bildung, Unternehmen, Wohnen, Pflege, …) Zwischen den Behörden vermitteln im Interesse konkreter einzelner Personen Lücken erkennen und notwendige neue Dienstleistungen entwickeln Neue Dienstleistungen gesetzlich absichern Sozialpädagogische Ansätze weiterentwickeln Ansatzpunkte Franz Wolfmayr

19 Mitwirkung an Rahmenbedingungen
Europäische Union Bundesebene Österreich Land Steiermark Leben in Gleisdorf EASPD BAGS BDV Dabei Austria Die Steirische Behinderten-hilfe Mitwirkung an Rahmenbedingungen Franz Wolfmayr

20 Ansatzpunkte Sozialpädagogische Ansätze weiterentwickeln
Professionelles Sich Einlassen Alltagsorientierung Dienstleistung gemeindenah anbieten Dienstleistung auf die Bedürfnisse jeder Person bezogen anbieten Sozialwirtschaft als wirtschaftliches und politisches Konzept Ansatzpunkte Franz Wolfmayr

21 Chance B Innovative Soziale Dienstleistungen

22 Chance B – Firmengruppe im Jahr 2009:
Gemeinsam machen wir es möglich Ziel der Chance B: „Mitarbeiten, dass alte, kranke und behinderte Menschen in der Oststeiermark leben können, mit allem, was zu einem erfüllten Leben gehört.“ Chance B – Firmengruppe im Jahr 2009: Menschen mit Behinderung und alte Menschen in ihrer Gemeinde beim Leben unterstützt 280 DienstnehmerInnen beschäftigt 205 Personen mit Behinderung in Arbeit vermittelt bzw. den Arbeitsplatz erhalten 10,5 Mio Euro Jahresumsatz km im Rahmen mobiler Leistungen in der ländlichen Region Oststeiermark gefahren

23 Chance B - Innovationen
Zum Beispiel: 1989 Gründung der ersten Dienstleistungsbetriebe mit nachschulischen Angeboten mit dem Ziel, Menschen mit Behinderung in Arbeit zu bringen, werden alle gesetzlichen Unterstützungsmöglichkeiten (Land Steiermark, AMS, BSB, PVA) genutzt 1991 Prinzip mobil vor stationär in der Oststeiermark Grundlage für den Sozialplan 2000 und das BHG 2004 1991 Gründung der Arbeitsvermittlungsstelle für Menschen mit Behinderung Erste Arbeitsassistenz Österreichs mit anfangs privater Finanzierung Grundlage für Arbeitsassistenz 1993 Gründung eines Ambulatoriums für Menschen mit Behinderung mit Kassenvertrag Erstes Ambulatorium der Steiermark mit Kassenvertrag und mobiler Therapie in Kindergärten, Schulen und zu Hause 2004 Alle LEVO (Leistungs- und Entgeltverordnung des Landes Steiermark) Leistungen mit entwickelt

24 Wir erbringen Leistungen für Menschen jeden Lebensalters und für viele Lebensbereiche
für Familien und Kinder Integrative Frühförderung und Familienbegleitung, Audiopädagogische Frühförderung, Ambulatorium, Familienentlastung, Peer Beratung, Schulische Pflege und Betreuung für Arbeit / Beschäftigung Beschäftigung in Werkstätten, Berufliche Eingliederung, Sozialökonomische Betriebe, Hausmasters, Arbeitsvermittlung Oststeiermark zum Wohnen und Leben Mobile Wohnassistenz, Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung, Heimhilfe, Familienentlastung, Trainingswohnen, Teilzeit Betreutes Wohnen, Vollzeit Betreutes Wohnen für Pflege / Betreuung Hauskrankenpflege, Tagesbetreuung, Ambulatorium in der Beratung und haben Produkte für Alle: gut. Lebensqualitätsprodukte

25 Menschen mit Behinderung sind leistungsfähig
Kreative Geschenke Kleinbaustellenservice Produkte der Bio-Bäckerei Produkte vom Bio-Bauernhof Tischlereiprodukte Näh- und Bügelservice Reinigung Pflege von Außenanlagen Schulbuffet Gastronomie Leiharbeit LEBI-Laden

26 Älterwerden in der eigenen Wohnung
Woran wir arbeiten ... Älterwerden in der eigenen Wohnung Kurzzeitwohnen im Fall familiärer Krisen Erweiterung und Professionalisierung des Beratungsangebots zur Entwicklung maßgeschneiderter individueller Lösungen Kaffee-Restaurant als neuer Schulungsbetrieb Barrierefreies Sozial- und Ökologiehotel Gleisdorf

27 CHANCE B Mag.a Eva Skergeth-Lopič eva.skergeth-lopic@chanceb.at
Geschäftsführung Mag.a Eva Skergeth-Lopič Franz Wolfmayr Allgemeine Schlussfolie Franz-Josef Straße 3 A Gleisdorf Tel.: +43 (0)3112/ 4911 Fax: +43 (0)3112/

28 Die Chance B Unternehmensgruppe
Prinzipien: Die Chance B Unternehmensgruppe Franz Wolfmayr


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