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Veröffentlicht von:Witold Beck Geändert vor über 9 Jahren
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Verhaltensmedizinische Grundlagen chronischer Schmerzen
Dipl.-Psych. Eva Seigerschmidt Psychologische Psychotherapeutin Schmerzambulanz Klinikum Großhadern der LMU München
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Gliederung Akuter vs. chronischer Schmerz
Grundlagen der Verhaltenstheorie Chronifizierungsfaktoren Verhaltenstherapeutische Ansätze bei chronischen Schmerzen
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Akuter vs. chronischer Schmerz
Akuter Schmerz: < 6 Monate Dauert Sekunden bis max. Wochen Klare Auslöser Wechselnde Intensität Eher monolokulär Vegetative Aktivierungs- und Stressreaktionen Noch keine drastische Veränderung der Lebensgewohnheiten Chronischer Schmerz: > 6 Monate Dauerschmerz mit/ ohne Schmerzattacken Keine eindeutigen Auslöser Keine/ kaum Intensitätsunterschiede oft Ausbreitung/ Generalisierung Ausgeprägte affektive Komponente Krankheitsverhalten: Schonung, Klagen, Medikamentenfehlgebrauch, Doctor- Shopping, OPs, Reha- Maßnahmen Psychosoziale Folgen: Arbeitsunfähigkeit, Berentung, soz. Rückzug
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Grundlagen der Verhaltenstheorie: Lerntheorie
Verhalten wird gelernt oder verlernt. Die Konsequenzen eines Verhaltens steuern seine Auftretenshäufigkeit Menschen verfolgen mit ihrem Verhalten bestimmte Ziele
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Operante Konditionierung
Skinner: Häufigkeit eines Verhaltens hängt von dessen Konsequenzen ab Kontingenz (kurz- vs. langfristig) beeinflusst Potenz des Verstärkers Belohnung/ Verstärkung (C+) Bestrafung (C-) Negative Verstärkung (¢-) Bestrafung Typ II (¢+)
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Chronifizierungsfaktoren
Depressive Stimmung Angst/ Katastrophisierende Bewertungen Durchhalteappelle Vermeiden von körperlichen Aktivitäten Sozialer Rückzug Konflikte in der Partnerschaft/ am Arbeitsplatz Funktionalität Iatrogene Faktoren
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Fear- Avoidance- Beliefs
Überbewertung der Schmerzerfahrung Hilf- und Hoffnungslosigkeit Vermeidungs- und Schonverhalten kurzfristige positive/ negative Verstärkung Langfristig Chronifizierung
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Durchhalteappelle Bagatellisieren der Schmerzen
Alle Arbeiten fertigmachen, alle Termine einhalten Keine Pausen machen Überlastung/ Überarbeitung kurzfristige positive/ negative Verstärkung Langfristig Chronifizierung
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Funktionalität von Schmerzen
Menschen verfolgen mit ihrem Verhalten bestimmte Ziele Sie wollen Grundbedürfnisse befriedigen: Bindung Orientierung/ Kontrolle Selbstwerterhöhung/ Selbstwerterhalt Lust/ Unlustvermeidung
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Mögliche Ziele von Schmerzverhalten
Partnerschaft: Zuwendung, Abgrenzung, Vermeiden von Konflikten/ Trennung Beruf: Entlastung, Versorgung, Umschulung Im Jugendalter: Vermeidung von Ablösungskonflikten Im Alter: Vermeidung von Auseinandersetzung mit Altern/ Sterben
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Iatrogene Chronifizierung
Überdiagnostik Invasive Verfahren bei unklarer Indikation Krankschreibung/ Bettruhe Fehler bei der Medikation Vernachlässigung psychosozialer Faktoren
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Verhaltenstherapie bei chronischen Schmerzen
Ziele: Stimmungsverbesserung verbesserte Selbstwahrnehmung Selbstwirksamkeit/ Selbstvertrauen Kommunikationsfähigkeit/ Konfliktmanagement
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Verhaltenstherapie bei chronischen Schmerzen
Methoden: Entspannungsverfahren, Genusstraining, Aufbau positiver Aktivitäten Schmerztagebücher, Körperwahrnehmungstraining Selbstwertstärkung: Kognitive Verfahren, Verhaltensexperimente, Expositionen Selbstbehauptungstraining, Soziales Kompetenztraining
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