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„Integration älterer Langzeitarbeitsloser in den Arbeitsmarkt“

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Präsentation zum Thema: "„Integration älterer Langzeitarbeitsloser in den Arbeitsmarkt“"—  Präsentation transkript:

1 „Integration älterer Langzeitarbeitsloser in den Arbeitsmarkt“
„Perspektive Arbeit und Alter“ Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung am in Rostock „Integration älterer Langzeitarbeitsloser in den Arbeitsmarkt“ Fr. Dr. Ursula Engelen-Kefer

2 Die neue Bedeutung des aktiven Alterns
Fakten zur Demographie Modell der Alterspyramide wird sich 2050 komplett umkehren. Anteil der Menschen im höheren Lebensalter steigt, der Anteil jüngerer Menschen hingegen ist rückläufig. Die Bevölkerung in Deutschland der 55 – bis 64-Jährigen steigt bis zum Jahr 2020 um 40% - in einigen Regionen sogar um zwei Drittel. Beispiel Wismar - Entwicklung 2007 bis 2020: Die 55- bis 64-jährigen Erwerbsfähigen nehmen mit 20% deutlich zu! Eine der wichtigsten Veränderungen in Bezug auf die Arbeitswelt wird in Kürze eintreten – die dauerhafte Alterung von Belegschaften in Betrieben. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

3 Die neue Bedeutung des aktiven Alterns
Demografische Entwicklung in Deutschland bis 2050 Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

4 1. Die neue Bedeutung des aktiven Alterns
Bevölkerungsprognose für Wismar 2007 – 2020 Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

5 2. Situation älterer Arbeitnehmer – einige Fakten
2008 wird nach bisherigen Schätzungen die Zahl der registrierten Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt auf weniger als 3,5 Millionen sinken. Ältere Arbeitnehmer/innen sind besonders häufig von Arbeitslosigkeit betroffen, auch wenn aufgrund der zur Zeit noch anhaltenden Wirkung der bis vor kurzem guten konjunkturellen Entwicklung die Arbeitslosigkeit auch Älterer rückläufig ist: So waren im September ältere Arbeitslose (50-65 Jahre) registriert – dies bedeutet eine Abnahme von 10% im Vorjahresvergleich. Im Mecklenburg- Vorpommern hat die Zahl der arbeitslos gemeldeten älteren Menschen im September 08 um 10,3% oder im Vorjahresvergleich abgenommen. Aktuell sind Arbeitslose über 50 Jahre alt. Über 50- Jährige sind im Vergleich zu allen Arbeitslosen länger arbeitslos. Sie beenden durchschnittlich nach 66,9 Wochen ihre Arbeitslosigkeit, alle Arbeitslose nach 41,9 Wochen. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

6 2. Situation älterer Arbeitnehmer – einige Fakten
Allerdings beenden Ältere ihre Arbeitslosigkeit seltener als alle Arbeitslosen durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit (September 2007: Ältere 29,1%, alle Arbeitslosen: 35,6%). 2007 waren 54,9 % der älteren Arbeitslosen seit über einem Jahr arbeitslos (September ,9 %) gegenüber allen Arbeitslosen, deren Anteil bei 42,1% lag (September 2008 – bei 37,7%). Das Arbeitslosigkeitsrisiko Älterer hängt in starkem Maße von der Qualifikation ab: Ältere mit geringem oder mittlerem Qualifikationsniveau weisen höhere Arbeitslosenquoten auf als Hochqualifizierte. Dies gilt grundsätzlich für alle Länder, aber es gibt Unterschiede. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

7 2. Situation älterer Arbeitnehmer - einige Fakten
Auffällig ist die hohe Arbeitslosenrate gering qualifizierter Älterer in Deutschland (19,2 % in 2006) im Vergleich zu Großbritannien (3,3 % in 2006). Einschränkend muss aber angemerkt werden, dass gerade in Großbritannien oder Österreich viele Ältere über die Erwerbsminderungsrente ausweichen und de facto nicht mehr als arbeitslos gelten. In Deutschland hat sich diese Situation verstärkt durch die Einschränkung der Vorruhestandsregelungen, denn bis dahin verschwanden gerade viele gering qualifizierte Ältere in Frühverrentungsmaßnahmen. Die geringere wirtschaftliche Dynamik im Jahr lässt vermuten, dass sich die schwächere Arbeitsnachfrage wieder mehr als bisher auf hochqualifizierte und leistungsstärkere Personen konzentriert. Der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit dürfte zum Ende des Jahres daher ins Stocken geraten. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

8 2. Situation älterer Arbeitnehmer – einige Fakten
Im August 08 lag der Anteil der Langzeitarbeitlosen bei 15% im Rechtskreis SGB III und 47% im Rechtkreis SGB II. Der Anteil älterer Langzeitarbeitsloser (50 Jahre und älter) bewegte sich im August diesen Jahres mit weiterhin abnehmender Tendenz für den SGB III Rechtskreis um die und für den SGB II Rechtskreis um die Langzeitarbeitslosigkeit ist auch eines der größten Armutsrisiken und könnte längerfristige Auswirkungen haben, wenn die betreffenden Personen das Rentenalter erreichen. Das Armutsrisiko der Altersgruppe 65+ lag 2004 bei 15%, wobei aber ausgeprägte geschlechtspezifische Unterschiede zu verzeichnen waren (18% der Frauen und 12% der Männer). Dies resultiert hauptsächlich aus den unterschiedlichen Erwerbsbiographien von Frauen besonders in den alten Bundesländern. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

9 3. Deutschland im europäischen Vergleich
Die Beschäftigungssituation älterer Arbeitnehmer/innen ist in Deutschland alles andere als zufriedenstellend. Nur jedes zweite Unternehmen führt Beschäftigte jenseits der 50 auf seiner Lohn- und Gehaltsliste. Die Auswirkungen eines jahrzehntelang praktizierten Frühverrentungssystems zeigen, dass wertvolles Erfahrungswissen der Älteren ersatzlos verschwindet. So entsteht ein zunehmender Fachkräftemangel, der von den Betrieben, Erwerbstätigen und der Politik durch geeignete Maßnahmen verhindert werden muss. Sich weiterzuqualifizieren wird für die steigende Zahl älterer Erwerbsloser an Bedeutung gewinnen, um auf dem noch eher jugendorientierten Arbeitsmarkt bestehen zu können. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

10 3. Deutschland im europäischen Vergleich
Bei der Beschäftigung Älterer liegen andere Länder vorn: In Dänemark, Finnland und den Niederlanden zeigt der Beschäftigungstrend für Ältere seit den 90er Jahren klar nach oben. Dies lag nicht an einer rigorosen Einschränkung der Frühverrentung. Andere Faktoren wie die demografische Entwicklung oder eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen unterstützten den Trend. Entscheidender Erfolgsfaktor war zudem der wirtschaftliche Aufschwung in diesen Ländern. Er ging der Trendwende bei der Beschäftigung von Älteren voraus (DK, NL) oder begleitete sie zumindest (FIN). Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

11 3. Deutschland im europäischen Vergleich
Finnland zum Beispiel machte zu Beginn der 90er Jahre eine tiefe Krise durch. Deshalb wurden dort mit Erfolg intensive Anstrengungen unternommen, die Beschäftigungsfähigkeit Älterer zu steigern. Seit Mitte der 90er Jahre wurden hier zahlreiche staatliche und betriebliche Maßnahmen und Modellvorhaben für Ältere im Bereich der Arbeitsorganisation, Gesundheitsfürsorge und Qualifizierung sowie zum Abbau von negativen Einstellungen gegenüber der Erwerbsarbeit Älterer umgesetzt. In allen drei Ländern ist die Förderung des lebenslangen Lernens weit fortgeschritten. Es gibt spezielle Netzwerke für Seniorenpolitik, zahlreiche betriebliche Maßnahmen oder wie in Dänemark z.B. besondere Beratungsleistungen für eine innovative Personalpolitik. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

12 3. Deutschland im europäischen Vergleich
Auch ältere deutsche Arbeitnehmer/innen haben die europäischen Nachbarländer für einen beruflichen Neuanfang für sich entdeckt. In Dänemark und den Niederlanden zählt Erfahrung oft mehr als Jugend und die Skandinavier schätzen die Zuverlässigkeit und Gelassenheit älterer Bewerber/innen. Allein 10% des Vermittlungsgeschäfts des Europaservice der Bundesagentur für Arbeit (BA) wurde 2006 mit über 50-Jährigen Bewerbern bestritten. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

13 4. Ansätze in Deutschland
Erste Ansätze für einen Mentalitätswechsel in den Unternehmen und in der Gesellschaft sind inzwischen auch in Deutschland erkennbar. Die politischen Weichen für eine bessere Förderung der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer/innen sind gestellt. In diesem Zusammenhang ist das von der Bundesregierung erstmals 2005 initiierte und nun verlängerte Programm „Initiative 50 plus“ mit folgender Zielsetzung zu sehen: - Anhebung der Erwerbstätigenquote der über 55-Jährigen auf 50% bis 2010. - Reduzierung des frühzeitigen Ausstiegs älterer Arbeitnehmer aus dem Berufsleben. - Verbesserte Wiedereingliederung älterer Arbeitsloser mit Kombilohn und Eingliederungszuschüssen. - Ausbau der beruflichen Weiterbildung. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

14 4. Ansätze in Deutschland
Dazu gehört auch das zum 1. Oktober 2007 eingeführte Programm der Bundesregierung „JobPerspektive“. Hier sollen ausschließlich langzeitarbeitslose erwerbsfähige Hilfebedürftige (SGB II) mit mehreren Vermittlungshemmnissen wieder eine Perspektive bekommen. Dabei handelt es sich um Personen, u.a. auch unter Berücksichtigung über 50- Jähriger, deren Erwerbsfähigkeit eingeschränkt ist und die keine Arbeit auf dem regulären Arbeitsmarkt finden können. Der zum 1. Januar 2008 eingeführte Kommunal-Kombi (ein Angebot des Bundes an die Kommunen) ist ebenfalls eine Chance für ältere Arbeitnehmer/innen gerade in Regionen mit stark verfestigter Arbeitslosigkeit, wieder einer sinnvollen Erwerbstätigkeit nachzugehen. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

15 4. Aktivierung inaktiver Langzeitarbeitsloser
In der Bundesrepublik gibt es eine Fülle verschiedener Lohnkostenzuschüsse, Trainingsmaßnahmen und Praktika für die berufliche Eingliederung Langzeitarbeitsloser. Am stärksten genutzt wurden in den ersten Jahren die sogenannten „Ein-Euro-Jobs“: Langzeitarbeitslose erhalten zusätzlich zu ihren ALGII Leistungen sowie Kosten der Unterkunft zwischen einem Euro und einem Euro 50 die Stunde für gemeinnützige Tätigkeiten. Wie verschiedene Untersuchungen zeigen, kommen sie damit kaum aus der Abhängigkeit von Hartz IV heraus. Zudem wurde ein hohes Maß an Missbräuchen und Mitnahmeeffekten festgestellt. Es gibt daher verschiedene Modellprojekte zur Eingliederung Langzeitarbeitsloser in arbeits- und sozialrechtlich abgesicherte Tätigkeit mit existenzsicherndem Einkommen. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

16 4. Aktivierung inaktiver Langzeitarbeitsloser Beispiele
Nennen möchte ich hier die Beispiele „Aktiv 55 plus“ in Wismar (Mecklenburg Vorpommern) und „Job-Perspektive Plus“ in Weiden (Bayern) Gemeinsamer Ansatz war: 1. Paradigmenwechsel in der Arbeitsmarktpolitik Dauerhaft verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit lässt sich nicht durch Integrationen in den 1. Arbeitsmarkt abbauen. 2. Finanzierung von Arbeit statt Arbeitslosigkeit. 3. „Aktiv 55 plus“ und „Job-Perspektive Plus“ basieren auf einem konsequent durchgeführten 4-stufigen Gesamtkonzept, wobei berufliche Aktivierung und Integration im Vordergrund stehen. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

17 4. Beispiel Hansestadt Wismar „Aktiv 55 plus“
Konsequente Umsetzung eines 4-Stufen-Modells Schritt 1: Alle Arbeitslosen über 55 Jahre (SGB II/SGB III) wurden erneut zu einem umfassenden Einstiegsgespräch eingeladen. Dabei wurde eine qualifizierte Stärken/-Schwächenanalyse vorgenommen, anhand derer identifiziert wurde, welcher der 3 Folgeschritte für die jeweilige Person dann am besten geeignet ist. Schritt 2: Für Ältere, die noch über am Arbeitsmarkt verwertbare Qualifikationen - auch in beruflichen Alternativen - verfügten, wurden die Vermittlungsversuche gezielt auf dem 1. Arbeitsmarkt gestartet. Hierbei erfolgte die Einbindung des gemeinsamen örtlichen Arbeitgeberservice. Insbesondere für SGB II- Arbeitslose konnte auch eine Zuweisung in das örtliche Projekt QUEO im Rahmen der Perspektive 50+ (Initiative der Bundesregierung ) erfolgen, das ausschließlich auf die Integration in den 1. Arbeitsmarkt ausgerichtet ist. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

18 4. Beispiel Hansestadt Wismar „Aktiv 55 plus“
Schritt 3: Arbeitslose, die nicht über Qualifikationen für eine erfolgversprechende Vermittlung verfügten, wurden entsprechende Angebote an Qualifizierung oder betriebsnaher Trainings unterbreitet, sofern dadurch eine realistische Integrationschance bestand. Schritt 4: Arbeitslose, bei denen eine Arbeitsaufnahme (insbesondere auf längere Sicht) nicht mehr wahrscheinlich war, erhielten Unterstützung bei der Entwicklung von Beschäftigungsalternativen. Hierbei konnte die Eingliederung in den 3. Arbeitsmarkt sinnvoll sein. In dieser vierten Stufe sollten vornehmlich sozialversicherungs-pflichtige Beschäftigungsverhältnisse genutzt werden. Die Arbeitslosigkeit der über 55 Jährigen insgesamt verringerte sich in der Hansestadt Wismar von März bis September 2007 kontinuierlich (-16,3%). Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

19 4. Beispiel Hansestadt Wismar „Aktiv 55 plus“
Allein 26 der über 55 Jährigen aus dem Projekt konnten bis September 2007 erfolgreich in Erwerbstätigkeit integriert werden und dies trotz einer verfestigten und vor allem strukturell bedingten Arbeitslosigkeit in der Region. Weitere Integrationen folgten, da auch für den Personenkreis in der dritten und vierten Stufe eine Beschäftigung weiterhin angestrebt wurde. Bei der Kostenanalyse hat sich unter bestimmten Annahmen gezeigt, dass „Aktiv 55 plus“ kaum wesentlich höhere Kosten als die gegenwärtig praktizierte Arbeitsmarktpolitik für diesen Personenkreis verursachte. Für 2009 wird das Projekt auf ältere Arbeitslose ab 50 Jahre ausgeweitet („Aktiv 50 plus“) und als Bestandteil der operativen Planung der ArGe vor Ort über festgelegte Erfolgsfaktoren nachgehalten. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

20 4. Beispiel Hansestadt Wismar „Aktiv 55 plus“
Für die Umsetzung des Projektes waren die Analysen des Instituts- für Arbeitsmarkt - und Berufsforschung (IAB regional NORD) 1. „Strukturanalyse Hansestadt Wismar“ 2007 und 2. „Bestandsaufnahme der Arbeitsmarktsituation älterer Arbeitskräfte in Wismar“ 2007 außerordentlich hilfreich, um sämtliche Akteure vor Ort frühzeitig mit in das Projekt einzubeziehen. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

21 4. Beispiel Weiden (Oberpfalz) „Job-Perspektive Plus“ (11.2.08 Start)
Gemeinsames Ziel der AA Weiden und der SGB II-Arbeitsgemeinschaft Weiden-Neustadt ist es die Arbeitslosigkeit signifikant um insgesamt 40% bis November auch mit dem Projekt „Job-Perspektive Plus“ zu senken. 1. Zwischenbilanz im August 2008: Die Arbeitslosigkeit in der Stadt verringerte sich bereits um 31%. Das 4-Stufenmodell fußt auf einer intensiven Betreuung der Arbeitslosen (s.o.) Dies wurde auch durch eine vorübergehende personelle Aufstockung erreicht. Die Arbeitslosen sollen nicht im öffentlichen Bereich vorübergehend eine Tätigkeit finden, sondern gezielt an Unternehmen in feste Stellen vermittelt werden. Dabei können auch Beschäftigungsverhältnisse in der freien Wirtschaft gefördert werden. Das Projekt läuft ebenfalls in Hof und wird demnächst auch in Coburg eingeführt. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

22 Fr. Dr. Engelen-Kefer am 8.10.08 in Rostock, Fachtagung der FES
4. Beschäftigungsmöglichkeiten im Rahmen der Betreuung von Demenzkranken Im Rahmen des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes soll die Betreuung von pflegebedürftigen Menschen – insbesondere mit Demenzerkrankung – verbessert werden. Das Bundesgesundheits-ministerium (BMG) geht von einem Bedarf von bis zu zusätzlichen Beschäftigungsmöglichkeiten aus (auf 25 Bewohner 1 Betreuungskraft zusätzlich). Dabei handelt es sich um zusätzliche Betreuungskräfte, welche die Pflegeheimbewohner aktivieren und betreuen sollen (z.B. Vorlesen, Begleitung bei Spaziergängen etc.) Keine Ersetzung oder Verdrängung regulärer Arbeitsverhältnisse in der Pflege. Die Pflegeeinrichtungen entscheiden eigenständig, ob und wen sie für ihre Pflegeeinrichtung einstellen. Dabei ist unerheblich, wie lange die Personen arbeitslos sind. Es geht nicht speziell um Langzeitarbeitslose! Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

23 Fr. Dr. Engelen-Kefer am 8.10.08 in Rostock, Fachtagung der FES
4. Beschäftigungsmöglichkeiten im Rahmen der Betreuung von Demenzkranken Bei den Agenturen und ARGen waren im August Altenpfleger und Altenpflegerhelfer arbeitslos gemeldet (Mecklenburg-Vorpommern ca. 1000) – Menschen aus diesen Berufen waren als arbeitsuchend registriert. Obwohl die Betreuungskräfte-Richtlinie am in Kraft getreten ist, geht nur eine geringe Zahl von Stellenangeboten ein, da Vergütungsvereinbarungen zwischen den Trägern der Pflegeheime und den Leistungsträgern (Pflegekassen) überwiegend noch nicht getroffen wurden (dezentrale Entscheidungsbefugnis im Pflegebereich). Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

24 4. Diskussionen und Erfahrungen zum öffentlichen Beschäftigungssektor
Bekannte Argumente in diesem Zusammenhang... Argumente dagegen Kostenfaktor Verdrängung regulärer Jobs Mißbrauch Schaffung von „Biotopen“ Argumente dafür Ausgewählte Personengruppen, die sonst keine Chance mehr hätten Sinnvolle (Gemeinwohl) sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (unbefristet) Unabhängigkeit von ALG II Übergang zum 1. Arbeitsmarkt bleibt offen Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

25 Erfahrungen in Deutschland zeigen, dass…
…es Menschen in Deutschland mit schweren Vermittlungs-hemmnissen gibt, die durch ÖBS stabilisiert oder sogar an den regulären Arbeitsmarkt wieder herangeführt werden können; …solche Projekte mit allen Akteuren vorab abgestimmt sein müssen; … Projekte wie „Aktiv 55 plus“ und „Job-Perspektive Plus“ mit ihrer konsequent ganzheitlichen Ausrichtung vor allem regionalspezifisch wirken; ….solche Projekte evaluiert werden müssen, um überprüfbar zu sein; …Teilnehmer solcher Projekte für die Allgemeinheit sinnvolle, ergänzende Tätigkeiten übernehmen können; …dass Modellprojekte im ÖBS Bereich wichtige Anstöße für die Politik geben z.B. den Beschäftigungszuschuss (seit ) und den Kommunal-Kombi (seit ). Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

26 Fr. Dr. Engelen-Kefer am 8.10.08 in Rostock, Fachtagung der FES
5. Präventive Ansätze zur Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit bes. Älterer Angesichts von Engpässen sowie der drängenden Arbeitskräfte (Fach-) und Qualifikationsdefizite, die sich in immer mehr Wirtschaftsbereichen (Gesundheitswesen und Betreuung älterer Menschen, Bildung, Handwerk oder Gewerbe, Maschinenbau) bemerkbar machen, ist es erforderlich, den künftigen Qualifikationsbedarf umfassender und sachgerechter abzuschätzen. Prävention sollte ganzheitlich angegangen werden. Viele heute im Fokus stehende Entwicklungen wie Demographie, Gesundheitsvorsorge, Integration und schließlich Globalisierung sind miteinander verknüpft und müssen daher weit stärker in Bezug auf Prävention strategisch ausgerichtet werden. Eine umfassende präventive Personalberatung für Klein- und Mittelbetriebe, da es hier (aus unterschiedlichen Gründen) häufig an vorausschauenden Personalkonzepten fehlt, die auch dem wachsenden Fachkräftemangel begegnen Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

27 Fr. Dr. Engelen-Kefer am 8.10.08 in Rostock, Fachtagung der FES
5. Präventive Ansätze zur Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit bes. Älterer Neuausrichtung des Arbeitgeber-Service durch Bündelung und Verstetigung der gemeinsamen Aktivitäten ALG I und ALG II für Betriebe/Unternehmen. Mehr eigene Entscheidungskompetenz für Berater und Vermittlungsfachkräfte, um für Arbeitlose individueller und umfassender die „richtige“ und vorausschauende Entscheidung hinsichtlich Berufswegplanung souverän treffen zu können und damit ggf. anstehende Langzeitarbeitslosigkeit frühzeitig zu vermeiden. Bemühungen zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit Älterer sind nur dann erfolgreich, wenn sie langfristig ansetzen und den gesamten Erwerbsverlauf berücksichtigen (lebenslanges Lernen). Weiterbildung ist in diesem umfassenden Sinn nicht nur Aufgabe der Arbeitsmarktpolitik, sondern auch Angelegenheit der Betriebe, Tarifparteien und der Beschäftigten selbst. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

28 Fr. Dr. Engelen-Kefer am 8.10.08 in Rostock, Fachtagung der FES
5. Präventive Ansätze zur Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit bes. Älterer Um Ältere länger im Erwerbsleben zu halten, sind auch Maßnahmen hilfreich, die einen Einstellungswandel gegenüber älteren Beschäftigten erzielen (Sensibilisierung von Unternehmen gegenüber älteren Arbeitskräften – siehe „Nationale Programme für Ältere“ in Finnland). Investitionen in das Humankapital müssen sinnvoller und individueller auf die Arbeitsmarktbedürfnisse ausgerichtet und deutlich erhöht werden. Das Lernen muss früh ansetzen und ein Leben lang anhalten. Die am Arbeitsplatz erworbenen Qualifikationen müssen europaweit anerkannt werden. Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES

29 Viele Akteure beeinflussen das Themenfeld der beruflichen Prävention,
das einen wichtigen Faktor zur Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit darstellt. Eine bessere inhaltliche Vernetzung dieser Akteure muss Zukunftsaufgabe sein! Fr. Dr. Engelen-Kefer am in Rostock, Fachtagung der FES


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