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Vorlesung Europäische Umweltökonomie FS 2008

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Präsentation zum Thema: "Vorlesung Europäische Umweltökonomie FS 2008"—  Präsentation transkript:

1 Vorlesung Europäische Umweltökonomie FS 2008
von V. Calenbuhr An der Universität Basel 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

2 Einleitung Ziele der Vorlesung
Vorstellung und Diskussion von Methoden zur kosten-effizienten Umsetzung von Umweltzielen Vorstellung der zugrunde liegenden ökonomischen Ansätze Aber auch der Weltbilder/Mindsets, die den Ansätzen zugrunde liegen Kritische Betrachtung aller Ansätze 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

3 Einleitung Ziele der Vorlesung:
Vorstellung und Diskussion von Methoden zur kosten-effizienten Umsetzung von Umweltzielen Wie? Analyse des Problems; z.B. CO2 Emissionen Stand des Wissens Maßnahmen zur Eindämmung des Problems Umweltpolitik Umweltökonomische Instrumente Evaluation 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

4 Einleitung Ziele der Vorlesung:
Vorstellung und Diskussion von Methoden zur kosten-effizienten Umsetzung von Umweltzielen Wie? Analyse des Problems; z.B. CO2 Emissionen Stand des Wissens Maßnahmen zur Eindämmung des Problems Umweltpolitik Umweltökonomische Instrumente Evaluation 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

5 Einleitung Umweltpolitik
Schwerpunkt: Umweltpolitische Maßnahmen auf EU Ebene Umsetzung auf Ebene der Mitgliedsstaaten der EU Bezug zur internationalen Ebene USA, Kanada, Australien China, IndienJapan CH 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

6 Einleitung Ziele der Vorlesung:
Vorstellung und Diskussion von Methoden zur kosten-effizienten Umsetzung von Umweltzielen Wie? Analyse des Problems; z.B. CO2 Emissionen Stand des Wissens Maßnahmen zur Eindämmung des Problems Umweltpolitik Umweltökonomische Instrumente Evaluation 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

7 Einleitung Umweltökonomische Instrumente
Vorstellung der zugrunde liegenden Instrumente (Auflagen, Steuer, Zertifikate, etc.) Schwerpunkt: Einsatz einzelner Instrumente Gleichzeitiger Einsatz verschiedener Instrumente Flankierende Maßnahmen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

8 Einleitung Ziele der Vorlesung:
Vorstellung und Diskussion von Methoden zur kosten-effizienten Umsetzung von Umweltzielen Wie? Analyse des Problems; z.B. CO2 Emissionen Stand des Wissens Maßnahmen zur Eindämmung des Problems Umweltpolitik Umweltökonomische Instrumente Evaluation 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

9 Einleitung Evaluation
Kriterien zur Bewertung von Umweltpolitischen Maßnahmen Ökologische Effektivität Ökonomische Effizienz Induktion von Innovationen Technologische Konsequenzen Technologische Hindernisse (Verwaltungstechnische Effizienz) 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

10 Einleitung Ziele der Vorlesung Grundlegende (ökonomische) Ansätze
Klassische Umweltökonomie (neoklassischer Ansatz) Ökologische Ökonomik ( Ökonomie, Ökologie, Th. Kompl. Systeme, Evolutionstheorie ) Nachhaltigkeitsperspektive 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

11 Einleitung Ziele der Vorlesung: Grundlegende Annahmen dieser Ansätze
-> Wichtig Was gehört zum System? Was weiß ich vom System? Welche Annahmen mache ich bezüglich des Systems? Gültigkeit meiner Annahmen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

12 Einleitung Ziele der Vorlesung:
Vorstellung der Weltbilder/Mindsets, die den Ansätzen zugrunde liegen -> Wichtig Was gehört zum System? Was weiß ich vom System? Welche Annahmen mache ich bezüglich des Systems? Gültigkeit meiner Annahmen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

13 Einleitung Ziele der Vorlesung: Kritische Betrachtung der Ansätze
-> Überwindung traditioneller Vorurteile: Ökologie vs. Ökonomie Umweltschutz kostet viel Geld“ Umweltschutz verfolgt ideologische Ziele“ Aber auch: Einseitigkeit: web-pages von OECD, WRI, … 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

14 Einleitung Ziele der Vorlesung: Kritische Betrachtung der Ansätze
-> Neue Blickwinkel Ansatz der nachhaltigen Entwicklung => Umweltfaktoren als Triebfeder für ökonomischen Erfolg 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

15 Einleitung Voraussetzungen für die Vorlesung? Fokus dieser Vorlesung
Grundlegende ökonomische Konzepte Externalitäten Pigou-Steuer Standard-Preis Ansatz, etc. Fokus dieser Vorlesung Praktische Anwendungen der Theorie auf der Ebene europäischer Umweltpolitik 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

16 Einleitung Beziehung zu anderen Vorlesungen VL Umweltökonomie:
Grundlegende Konzepte/Instrumente Grundkurs IV MSD: Nachhaltige Entwicklung 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

17 Einleitung Beziehung zu anderen Vorlesungen Advanced Env. Econ.:
Theorie auf höherem Niveau Ressourcen-Ökonomie: Theorie und Übungen Risiko-Analyse: Anwendungsbeispiele 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

18 Struktur der Vorlesung
Die Funktionen der natürlichen Umwelt (1h) Ursachen von Umweltschäden und Schwierigkeiten der Umweltpolitik (1h) Grundprinzipien der Umweltpolitik (1) Monetarisierung von Umweltschäden (1h) 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

19 Struktur der Vorlesung
5) Instrumente der Umweltpolitik:Überblick (1h) Ordnungsrechtliche Ansätze Markt-basierte Ansätze (Informationskampagnen) (Freiwillige Selbstverpflichtungen: Covenants) Umweltmanagement Systeme EMAS ISO 14000 Kombination aus verschiedenen Instrumenten: Auflagen, Beihilfen; Grants 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

20 Struktur der Vorlesung
6) Ordnungsrechtliche Ansätze (2 h) Verbote, Gebote, Auflagen Phtalat-Direktive, Autorisierung von GMOs WTO Aspekte Internationale Abkommen (Montreal Convention) Standard-basierte Instrumente Sevilla Prozess (EIPPCB-Directive) Technology Mainstreaming EU-Wasser-Rahmendirektive 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

21 Struktur der Vorlesung
7) Marktbasierte Instrumente (4 h) Übersicht Emissions-basierte Ressourcen-basierte Abgaben Steuern Zertifikate Evaluierung verschiedener markt-basierter Instrumente Technologie Aspekte 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

22 Struktur der Vorlesung
8) Umweltmanagement Systeme (2 h) EMAS ISO 14000 Umweltkennzahlen ( Life-Cycle Analyse ) 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

23 Struktur der Vorlesung
9) Von Agrarbeihilfen zu Ökosystem Management (2 h) Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik Aktuelle Trends Beihilfen und Auflagen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

24 Struktur der Vorlesung
10) Von Stoffströmen zu Stoffkreisläufen (4h) Problem der End-of-pipe Technologien Probleme der Through-put Ökonomie Abfall-Wirtschaft Stoffstrom Reduzierung Rezyklierungs-Ansätze (EU, US) Erfahrungen mit der Kreislaufwirtschaft Technologie Aspekte Infrastrukturanforderungen Abfall als Ressource Öko-Industrie Parks 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

25 Struktur der Vorlesung
11) Globaler Klimawandel 1/2 (2h) Wissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels, Szenarien Kyoto-Protokoll Post-normal Science & Vorsorgeprinzip (precautionary principle) Aktuelle EU-Klimapolitik Zertifikate Handel und weitere Mechanismen Allokationsmechanismen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

26 Struktur der Vorlesung
11) Globaler Klimawandel 2/2 (2h) US Initiativen Berichte des UN Intergovernmental Panel of Climate Change, Stern-Report Post-Kyoto Initiativen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

27 Struktur der Vorlesung
12) Impact Assessment (4h) EU Nachhaltigkeitsstrategie EU Impact Assessment Evaluation der IA-Methode Beispiele für IA-Anwendungen auf EU-Ebene Andere Nachhaltigkeitsverträglichkeitsprüfungen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

28 Struktur der Vorlesung
13) EU Chemikalienpolitik: REACH (2-3h) Einleitung: Umwelthaftung US Superfund Gesetzgebung Vorsorgeprinzip Umkehr der Beweislast Extended Impact Assessment Cost-Benefit Analyse Implementierung (ECA, Helsinki) 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

29 Struktur der Vorlesung
14) Umweltpolitik: Geschichtlicher Überblick (1h) Entwicklung der Umweltprobleme und Deren Wahrnehmung Umweltpolitik/-instrumente Technologie-Respons 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

30 Struktur der Vorlesung
15) Umweltpolitik: Ausblick (1h) Aktuelle und zukünftige Herausforderungen Ökosystem-Fragmentierung Ökosystem-Management Schutz der Bio-Diversität Klimaschutz Effizienz Energie Ressourcen Zugang zu sauberem Wasser 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

31 Allgemeines zur Vorlesung
Interaktiv, viele Diskussionen Gruppenarbeit Feedback erwünscht Probleme mit der Vorlesung sollten frühest möglich angesprochen werden Thematische Anpassung möglich Kontakt jederzeit möglich Tel 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

32 1) Funktionen der natürlichen Umwelt
Umwelt als Rohstofflieferant Umwelt als Schadstoffempfänger Umwelt als Bereitsteller systemischer Leistungen Umwelt als Standort (Umweltträger) 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

33 1) Funktionen der natürlichen Umwelt
Umwelt als Rohstofflieferant Nicht-Erneuerbare Rohstoffe: Öl, Gas, Kohle, Mineralien (Kupfer, Eisen), etc Erneuerbare Rohstoffe: Biomasse (Holz, Getreide, Fisch), Wasser, Luft (O2, N2, Edelgase) Was bedeutet erneuerbar? => Zeitskalen sind relevant (Erneuerung von Regenwasser, Grundwasser) 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

34 1) Funktionen der natürlichen Umwelt
Umwelt als Schadstoffempfänger Schadstoffeintrag in : Wasser Luft Böden Was passiert mit den Schadstoffen? Einige werden in der Umwelt angereichert: FCKW -> Ozonloch (Montreal Protokoll) Pestizide -> Trinkwasser, Böden, Muttermilch Schwermetalle -> Böden, Gewässer Treibhausgase, z.B. CO2, NOX, CH4, FCKW -> Treibhauseffekt (Kyoto Protokoll) Phosphate, Nitrate, Sulfate: Eutrophierung, saurer Regen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

35 1) Funktionen der natürlichen Umwelt
Umwelt als Schadstoffempfänger Schadstoffeintrag in : Wasser Luft Böden Was passiert mit den Schadstoffen? Andere werden abgebaut: Häufig führen auch Abbauprodukte zu Umweltschädigungen (z.B. NOx)  Interaktion mit Ozon; sauerer Regen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

36 1) Die Funktionen der natürlichen Umwelt in der Ökonomie
Umwelt als Bereitsteller systemischer Leistungen Abbau von Schadstoffen Bereitstellung erneuerbarer Ressourcen: Luft, Wasser, Böden Aquatische Ökosysteme für Fischfang/-zucht Nutzung einer biologischen Ressource beruht auf systemischen Eigenschafen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

37 1) Die Funktionen der natürlichen Umwelt in der Ökonomie
Umwelt als Standort Krabbenkultur in Indonesien: Landverbrauch, Schadstoffeinträge, Verringerung der Artenvielfalt, ökologische Dienstleistungen etc. 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

38 2) Ursachen von Umweltschäden
2.1 Neoklassische Perspektive Marktineffizienzen, externe Effekte 2.2 Ökologische Ökonomik Größenordnungseffekte Ökonomisches System ist Teil eines endlichen globalen Gesamtsystems 2.3 Spieltheorie: Gefangenendilemma 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

39 2 Ursachen von Umweltschäden
2.1 Neo-klassik: Umweltprobleme hervorgerufen durch Marktineffizienzen, externe Effekte: + Allokation: + Relative Verteilung der Ressourcenströme (d.h. welche und wie viele Ressourcen zur Herstellung/Bereitstellung bestimmter Güter/Dienstleistungen aufgewendet werden sollen) Ziel: effiziente Allokation Durch: Preisbildung über Angebot/Nachfrage in verschiedenen Märkten 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

40 2 Ursachen von Umweltschäden
2.1 Neo-klassik: Umweltprobleme hervorgerufen durch D.h. die relative Verteilung der Ressourcenströme auf die verschiedenen Individuen Größenordnung (engl. : scale): - 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

41 Ökologische Ökonomik:
Umweltprobleme hervorgerufen durch Marktineffizienzen, externe Effekte: + Allokation: + Verteilung: + 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

42 2 Ursachen von Umweltschäden
2.2 Ökologische Ökonomik: Umweltprobleme hervorgerufen durch Größenordnung (engl. : scale): + Ausmass des Durchsatzes/Stromes von Materie/Energie aus der Umwelt mit niedriger Entropie Und zurück zur Umwelt mit hoher Entropie Natürliche Kapazität der Natur entnommene Ressourcen zu erneuern 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

43 2) Ursachen von Umweltschäden
2.2 Ökologische Ökonomik: Umweltprobleme hervorgerufen durch Ökonomisches Subsystem als Teil des endlichen globalen Ökosystems 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

44 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

45 2 Ursachen von Umweltschäden
2.3 Spieltheorie: Gefangenendilemma Niemand kann von den Vorteilen der Verhinderung einer globalen Klimaveränderung ausgeschlossen werden. Ein Akteur (Land, Unternehmen ) alleine ist aber zu klein, um etwas zu bewirken Beste Strategie: nichts tun => Ursache für das Klimaproblem: unkooperatives Verhalten der Staaten 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

46 2 Ursachen von Umweltschäden
2.3 Spieltheorie: Gefangenendilemma Unterschiedliche Interessen der verschiedenen Akteure: Industrieländer wollen z.B. die Regenwälder erhalten (aufgrund ihrer wichtigen Funktion für das Klima Länder mit Regenwäldern wollen die Wälder lieber abholzen und daran verdienen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

47 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
Drei Fragenkomplexe 3.1 Ursache der Umweltschäden  Externe Kosten  Kollektivgüter 3.2 Wer kommt für die Schäden auf?  Verursacherprinzip 3.3 Umwelt als knappes Gut  Bewertung 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

48 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.1 Ursache der Umweltschäden: Negative externe Effekte ökonomischer Aktivitäten Allgemein: Externe Effekte: treten auf, wenn sich Aktivitäten eines Wirtschaftssubjekts auf die Produktions- bzw. Konsumfunktion von Dritten positiv oder negativ auswirken Ohne dass diese als Empfänger der Vorteile etwas dafür bezahlen (positive externe Effekte) Oder, als Träger der externen Kosten dafür eine Entschädigung bekommen (negative externe Kosten) Umweltbelastungen können als negative externe Effekte ökonomischer Aktivitäten (Produktion/Konsum) aufgefasst werden 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

49 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.1 Ursache der Umweltschäden: Negative externe Effekte ökonomischer Aktivitäten Externe Effekte beeinträchtigen die Optimalitätseigenschaften eines ideal funktionierenden Marktes. Negative externe Effekte ergeben sich, wenn die einzelwirtschaftlichen von den volkswirtschaftlichen Kosten abweichen. 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

50 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.1 Ursache der Umweltschäden: Negative externe Effekte ökonomischer Aktivitäten Das Auseinanderklaffen der Preise führt zu einer Verzerrung der Preisstruktur Die durch das Preissystem signalisierten Knappheiten der Güter und Faktoren werden falsch widergespiegelt. 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

51 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.1 Ursache der Umweltschäden: Negative externe Effekte ökonomischer Aktivitäten Negative externe Effekte führen zu Fehlallokation der Ressourcen -> tendenzielle Überversorgung mit solchen Gütern/Faktoren, die bei ihrer Produktion /Konsum Umweltschäden hervorrufen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

52 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.1 Ursache der Umweltschäden: Die Kollektivgüterproblematik Korrektur der externen Kostenproblematik: Internalisierung der externen Kosten Problem: spezieller Charakter der betroffenen Umweltgüter (Wasser, Luft) Luft, Wasser: als freie Güter behandelt Aufgrund ihrer Knappheit sollten sie in die ökonomische Kalkulation mit einbezogen werden 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

53 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.1 Ursache der Umweltschäden: Die Kollektivgüterproblematik Unteilbarkeit dieser Güter bewirkt, dass an ihnen kein Privateigentum begründet werden kann. Niemand kann von ihrer Nutzung ausgeschlossen werden -> Nicht-Ausschlußprinzip 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

54 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.1 Ursache der Umweltschäden: Die Kollektivgüterproblematik Dieses sind aber gerade die Kriterien für ein öffentliches Gut: Frey, 1985: Als öffentlich wird ein Gut bezeichnet, von dessen Konsum niemand ausgeschlossen werden kann und/oder das alle Individuen in gleicher Menge konsumieren (können), ohne dass der Konsum einer Person denjenigen anderer Individuen beeinträchtigt Die Bewirtschaftung öffentlicher Güter unterliegt in der Regel dem Aufgabenbereich des Staates. 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

55 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.2 Wer kommt für die Schäden auf ? Umweltpolitik kann die Kosten des Umweltschutzes den Verursachern der Allgemeinheit oder den vom Umweltschutz Begünstigten auferlegen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

56 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.2 Wer kommt für die Schäden auf ?  Unterscheidung in Verursacher- (Polluter-pays-principle) Gemeinlast- oder Nutznießerprinzip 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

57 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.2 Wer kommt für die Schäden auf ? Die internationale Sachlage Theorie u. Praxis sind sich einig, dass Umweltpolitik in erster Linie auf Maßnahmen des Verursacher-Prinzips zurückgreifen sollte. OECD Länder: Verursacher-Prinzip, Umweltvorsorge, Abkehr vom bloßen Wachstumsstreben Umweltperspektiven der UN (1972): „(…) Schadensverursacher für ihr Handeln haftbar sind (…)“ 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

58 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.2 Wer kommt für die Schäden auf ? Was bedeutet das Verursacher-Prinzip genau? In vielen Ländern wird der Verursacher für die Schäden nicht direkt haftbar gemacht, sondern: Stattdessen wir das Verursacher-Prinzip als Kostenzurechnungsprinzip verstanden. 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

59 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.2 Wer kommt für die Schäden auf ? Das Verursacher-Prinzip als Kostenzurechnungsprinzip Aus ökonomischer Sicht: derjenige, der Güter in Anspruch nimmt, soll dafür auch zahlen. Aus Umwelt-Sicht steht der Effizienz-Gedanke im Vordergrund, d.h. Umweltbelastungen lassen sich am zweckmäßigsten durch die Verursacher (die Emittenten) selbst bekämpfen. 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

60 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.2 Wer kommt für die Schäden auf ? Verursacherprinzip: Als Norm der gerechten Lastenverteilung stellt das Verursacherprinzip auf die Verantwortlichkeit der Schadensverursacher ab D.h., wer bei anderen Personen einen Schaden hervorruft, soll auch dafür aufkommen. Die Kosten sollen nicht auf die Betroffenen oder die Allgemeinheit abgewälzt werden 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

61 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.2 Wer kommt für die Schäden auf ? Verursacherprinzip, Pigou-Steuer In der ökonomischen Theorie verband man mit dem Verursacherprinzip ursprünglich die Idee der vollständigen Internalisierung der Kosten (Pigou- Steuer): Jedem einzelnen Verursacher sollen die von ihm hervorgerufenen Schäden durch eine Abgabe angelastet werden. 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

62 3 Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.2 Wer kommt für die Schäden auf ? Verursacherprinzip, Pigou-Steuer Hintergrund: das Marksystem funktioniert nur dann perfekt, wenn die Güter mit allen gesellschaftlichen Kosten belastet sind, die sie im Laufe des Produktzyklus verursachen. Für den Gesetzgeber wird unterstellt, dass er das Ziel der gesellschaftlichen Wohlfahrtsmaximierung verfolgt, und ökonomisch optimale Umweltqualitätsniveaus anstrebt 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

63 3) Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.3 Umwelt als knappes Gut Rivalisierende Nutzungsarten Konsumgut Produktive Ressource Auffangbecken für Abfallstoffe 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

64 3) Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.3 Umwelt als knappes Gut Nutzung setzt Reinheit der Medien voraus Nutzung setzt Auffang-/Regenerierbarkeit der Medien voraus Würde deren Nutzung nicht zu ihrer Beeinträchtigung führen, dann wären diese Medien freie Güter 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

65 3) Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.3 Umwelt als knappes Gut Tatsächlich beeinträchtigt die Nutzung Sowohl Reinheit, Als auch deren Auffangkapazität => natürliche Medien/Ressourcen sind tatsächlich knappe Güter 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

66 3) Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.3 Umwelt als knappes Gut Anders ausgedrückt: Rivalisierende Nutzungsarten D.h., Emissionen beeinträchtigen die Konsum-/Ressourcen Funktion Reine Umwelt schließt Emissionen aus Beide Nutzungen beeinträchtigen sich gegenseitig 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

67 3) Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.3 Umwelt als knappes Gut Rivalisierende Nutzungsarten Nutzen einer sauberen Umwelt vs. Versorgung mit materiellen Konsumgütern Reziprozität Beide Verwendungen implizieren Nutzentgänge (Opportunitätskosten) 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

68 3) Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.3 Umwelt als knappes Gut Rivalisierende Nutzungsarten Diese Reziprozität ist das Grundproblem des “Gegensatzes zwischen Ökonomie und Ökologie 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

69 3) Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.3 Umwelt als knappes Gut Rivalisierende Nutzungsarten Schaden- und Vermeidungskostenfunktionen Nicht-Linearität Je besser die Umweltqualität desto höher die Vermeidungskosten 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

70 3) Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.3 Umwelt als knappes Gut Rolle des Marktes Kann der Markt das Knappheitsproblem lösen? Umwelt ist ein öffentliches Gut Da Privateigentum an einzelnen Einheiten der Umweltmedien nicht möglich ist scheidet der Markt als Allokationsmechanismus aus Markt: Vergabe der Nutzungsrechte gegen Preis 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

71 3) Grundprinzipien der Umweltpolitik
3.3 Umwelt als knappes Gut Lösung des Allokations-Problems erfordert eine höhere Instanz Staat Internationale Gemeinschaft Andere Zusammenschlüsse der Nutzer 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

72 4) Monetarisierung von Umweltschäden
Kosten sind nicht grundsätzlich monetär Aber die Monetarisierung hilft bei der Operationalisierung von Umweltmaßnahmen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

73 4) Monetarisierung von Umweltschäden
Zweck der Bewertung von Umweltschäden Entscheidungsgrundlage für wen Gesetzgeber, Ministerien, Rechtsprechung, staatliche Behörden Industrie, Indivudum Entscheidungrundlage wofür Gesetzgebung Investitionen Planung (Staat, Industrie, Individuum) Weitere Faktoren: Rechenschaft (Verwendung von Steuergeldern) Evaluation von Massnahmen (Effektivität, Effizienz, Nachhaltigkeit, Nebeneffekte) 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

74 4) Monetarisierung von Umweltschäden
Zweck der Bewertung von Umweltschäden Weitere Faktoren: Rechenschaft (Verwendung von Steuergeldern) Evaluation von Massnahmen Effektivität, Effizienz, Nachhaltigkeit, Nebeneffekte 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

75 4) Monetarisierung von Umweltschäden
Zweck der Bewertung Wenn Vermeidungskosten und Schadensbewertung für den Umfang des Umweltschutzes bestimmend sein soll, dann braucht man eine (objektive) Bewertungsgrundlage Arten der Bewertung Monetär ( €,$, SFr ) Nicht-Monetäre Prioritätensetzung Abwägung 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

76 4) Monetarisierung von Umweltschäden
Zweck der monetären Bewertung Monetäre Bewertung Internalisierung der externen Kosten Anwendung des Verursacherprinzips Entschädigung Monetäre Bewertung -> Gesetzgebung, Markt Abgaben, Steuern, Zertifikate, Marktpreise 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

77 4) Monetarisierung von Umweltschäden
Zweck der monetären Bewertung Was benötigt man zur monetären Bewertung? Mengengerüst, Bewertungskriterien 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

78 4) Monetarisierung von Umweltschäden
Probleme: Häufig gibt es für die Umweltgüter keinen Markt Als Ersatz wird oft die individuelle Zahlungsbereitschaft herangezogen -> Sehr große Ungenauigkeiten 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

79 4) Monetarisierung von Umweltschäden
Vorteile der monetären Bewertung: Vergleichbarkeit von Schadens- und Vermeidungskosten Ökonomen: Überbewertung der Vermeidungskosten bei der ökologischen Zielsetzung wird entgegengewirkt Ökologen: beklagen Ökonomisierung der Umwelt Monetäre Größen besser verwendbar für die zusammenfassende Behandlung unterschiedlicher Schadensarten als physische Größen 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

80 4) Monetarisierung von Umweltschäden
Vorteile der monetären Bewertung: Vergleich des Nutzens der Umweltpolitik (z.B. vermiedene Schäden) mit anderen ökonomischen Größen (z.B. Sozialprodukt) möglich. Objektivierung der politischen Entscheidungsfindung Möglichkeit von Kosten-Nutzen Analysen Postulat der Konsumentensouveränität 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

81 4 Monetarisierung von Umweltschäden
Methodenüberblick Schadensarten Sachschäden Personenschäden (Gesundheitschäden) Produktionseinbussen Nutzeinbussen Verlust intrinsischer Werte Existenzwert Optionswert 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr

82 4 Monetarisierung von Umweltschäden
Methodenüberblick Bewertungsverfahren a) Marktpreismethode b) Produktivitätsmethode c) Hedonischer Preisansatz (Immobilienwertmethode) d) Transport- oder Reisekostenmethode e) Schadensvermeidungs-, Nachsorge- oder Kompensationskostenansatz f) Contingent Valuation (Zahlungsbereitschaftsansatz) g) Contingent Choice h) Benefit Transfer 22/02/08, 15:00-19:00 V. Calenbuhr


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