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Meeresspiegelanstieg in Bangladesch und den Niederlanden

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Präsentation zum Thema: "Meeresspiegelanstieg in Bangladesch und den Niederlanden"—  Präsentation transkript:

1 Meeresspiegelanstieg in Bangladesch und den Niederlanden
Ein Phänomen, verschiedene Konsequenzen

2 Klimawandel Seit 1861 hat sich die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur um 0,6 °C erhöht Meeresspiegel ist im 20 Jh. bereits um cm angestiegen Selbst bei Stabilisation der Treibhausgas-konzentration in der Atmosphäre bis 2100 stiege Meeresspiegel noch über Jahrhunderte an Der Großteil der in den letzten 50 Jahren gemessenen Erwärmung geht auf die durch menschliche Aktivitäten verursachte Zunahme der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre zurück. Bis zum Jahr 2100 wird eine Erhöhung der durchschnittlichen globalen Temperaturen um 1,4 bis 5,8°C und ein durchschnittlicher Anstieg des Meeresspiegels um cm gegenüber 1990 erwartet (IPCC). Bei einer Temperaturerhöhung von über 2°C ist es wahrscheinlich, dass das grönländische Inlandeis abschmilzt, was sich über Jahrtausende hinziehen und den Meeresspiegel um ca. 5m erhöhen würde.

3 Meeresspiegelanstieg
Hauptursache: wärmebedingte Ausdehnung des Wassers Weitere Einflussfaktoren: Abschmelzen von Gebirgsgletschern und des Grönlandeises durch die Erwärmung der Atmosphäre Von globalen Temperaturerhöhungen unabhängige Faktoren, z.B. Verschiebung der Erdplatten Unterschiedliche regionale Auswirkungen Der Meeresspiegelanstieg erfolgt nicht geographisch gleichmäßig verteilt. So ist in einigen Regionen ein geringfügig höherer Anstieg zu erwarten als in anderen, da sich die Erwärmung in der Wassersäule unterschiedlich vollzieht. Es kann auch unabhängig von globalen Temperaturerhöhungen regionale Änderungen des Meeresspiegels geben, wenn sich die Erdplatten verschieben. So sinken z.B. Landflächen in einigen Flussdeltas von allein um mehrere mm pro Jahr ab, weil die Sedimente zusammensacken. Andernorts wird man vom Meeresspiegelanstieg nichts merken, da sich das Land in gleichem Maße oder noch stärker hebt. Die Messungen des Meeresspiegels erfolgte früher über fixe Messpunkte an Land, seit den 1980er Jahren können umfassenden Messungen per Satellit durchgeführt werden.

4 Diese Grafik gibt einen Überblick über Ursachen des Meeresspiegelanstiegs.
(nach IPCC 2001)

5 Regionale Auswirkungen
Abhängig von naturräumlichen Gegebenheiten, der wirtschaftlichen und sozialen Situation  Voraussetzung für Handlungsmöglichkeiten Entwicklungsländer sind am meisten von den Folgen betroffen Niederlande  Bangladesch | | beide potenziell stark durch den Meeresspiegelanstieg gefährdet Regionale Auswirkungen hängen nicht nur von den naturräumlichen Gegebenheiten ab, sondern auch von der wirtschaftlichen und sozialen Situation und den dadurch bedingten Möglichkeiten, auf neue Herausforderungen zu reagieren. Dies bedingt, dass v.a. Entwicklungsländer, die bisher kaum zum menschgemachten Klimawandel beigetragen haben, in der Regel am stärksten von seinen Folgen betroffen sind. Ein Vergleich der beiden Länder Niederlande und Bangladesch, die beide durch den Meeresspiegelanstieg bedroht sind, macht dies beispielhaft deutlich.

6 Niederlande Durch tiefe, küstennahe Lage potenziell stark vom Meeresspiegelanstieg betroffen 1/4 der Landesfläche liegt heute bereits unterhalb des Meeresspiegels Ohne Deiche lägen über 60 % der Landesfläche mit 10 Mio. Einwohnern im Risikobereich einer Sturmflut In den letzten 100 Jahren stieg der Meeresspiegel um ca. 20 cm Die Niederländer kämpfen seit jeher gegen die Gewalten des Meeres und versuchen, existierende Landflächen zu bewahren und neue hinzu zu gewinnen. Bereits 500 v. Chr. wurden die ersten Küstendeiche gebaut und nachfolgend riesige Landgewinnungsprojekte durchgeführt. Der Abschlussdeich an der Zuidersee 1932 machte den potentiell gefährlichen Meeresarm zu einem zahmen Süßwassersee, in dessen Südhälfte 2,5 % der Landesfläche gewonnen wurden. 1953 kam es zu einer großen Sturmflut, der Menschen zum Opfer fielen. Daraufhin wurde die Umsetzung von Deichprojekten zum Hochwasserschutz beschleunigt. In der Vergangenheit stieg der Meeresspiegel in den Niederlanden um ca. 20 cm in 100 Jahren, auch bedingt durch eine Absenkung des Deltas. Die jüngsten Studien erwarten einen Anstieg des Meeresspiegels um cm bis Somit werden in Zukunft stärkere Deiche und breitere Dünen benötigt werden. Erwartungen: Anstieg um cm bis 2100 Folgen: lokale Erosion, Sedimentablagerung in Wattzonen der Nordsee

7 Schutzmaßnahmen in den Niederlanden
Deltaplan: Meeresarme verschließen, Küstenlinie somit verkürzen  weniger Angriffsfläche Kosten ca. 5 Mrd. Euro High-Tech-Brücke (1986), die bei Sturmdrohung in einen Deich umfunktioniert werden kann Überwachung des Wetters durch Satellitentechnologie Deichbau auch im Landesinnern integratives Küstenmanagement mit anderen EU- Mitgliedsstaaten angestrebt Da die Niederlande unter dem Meeresspiegel liegen, kam es in der Vergangenheit oft zu Überflutungen. Am schlimmsten war die Katastrophe 1953, wo viele Menschen ums Leben kamen. Um solch einem Unglück in Zukunft zuvorzukommen, wurde der Deltaplan aufgestellt, der Deicherhöhungen und den Verschluss von Meerarmen vorsah. Die zuständige Kommission forderte, die Deiche auf ein Niveau zu erhöhen, das einer in zehntausend Jahren maximal auftretenden Flut standhalten könnte An der Oosterschelde wurde bis 1986 eine High-Tech-Brücke konstruiert, die bei Bedarf blitzschnell in einen Deich umfunktioniert werden kann. Droht ein starker Sturm, werden tonnenschwere Schutzschilder von der Brücke ins Wasser gelassen, die eine Überschwemmung verhindern sollen. Die permanente Überwachung des Wetters gewährleistet eine ausreichende Vorwarnzeit. Auch im Landesinneren ist der Deichbau ein wichtiges Thema. Dennoch blickt man über die eigenen Grenzen hinaus und strebt ein integratives Küstenmanagement mit anderen EU-Mitgliedsstaaten an. Dazu gehört z.B. die Beeinflussung der Sedimentablagerung in der Nordsee. Im Landesinneren sollen durch eine Erweiterung der Flussufer größere Retentionsflächen und damit Wasserspeicherungskapazitäten geschaffen werden.

8 Ausblick Hohe technische und finanzielle Kapazitäten
Durch die Schutzmaßnahmen reduziert sich die von Überschwemmung bedrohte Landesfläche von 60% auf 1% Verständnis der Bevölkerung hohes Schutzgefühl in der niederländischen Öffentlichkeit Ohne Gegenmaßnahmen steigt die Gefahr von Überflutungen und es drohen Verunreinigungen des Grundwassers. Dies kann sich negativ auf die Trinkwasserversorgung und die Landwirtschaft auswirken. Erhöht sich die Anstiegsgeschwindigkeit des Meeresspiegels von 20 cm auf 60 cm in 100 Jahren, so ist mit einer Verdoppelung der Erosion in der küstennahen Flachwasserzone zu rechnen. Das Thema Meeresspiegelanstieg wird in der Öffentlichkeit jedoch kaum diskutiert. Das Schutzgefühl in den Niederlanden scheint so hoch zu sein, dass es als selbstverständlich angesehen wird, dass Deiche und andere Maßnahmen die Bevölkerung schützen. Insgesamt ist festzuhalten, dass die Niederlande zwar potentiell vom Meeresspiegelanstieg betroffen sein werden, die existierende Infrastruktur jedoch schon heute ein hohes Schutzniveau bietet und weiter ausgebaut werden kann, um künftigen Anforderungen gerecht zu werden. Die technischen und finanziellen Kapazitäten sind vorhanden. hohes Schutzniveau

9 Bangladesch Land mit der höchsten Bevölkerungsdichte weltweit
hat seit 1972 (Staatsgründung) mit nur 0,06% zu den globalen CO2- Emissionen beigetragen Das Land Bangladesch hat bisher minimal zum Klimawandel beigetragen - seit seinem Bestehen 1092 ist Bangladesch für nur 0,06 % der globalen Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid verantwortlich.

10 Bangladesch Bedrohung durch Überschwemmungen
Land liegt nur knapp über Meeresspiegel Mündungsbereich dreier Flüsse führt zu Rückkoppelungseffekt Tropische Wirbelstürme, Monsunregen Landsenkung durch tektonische Bewegungen Weite Teile Bangladeschs liegen nur knapp über dem Meeresspiegel und im Mündungsbereich dreier gewaltiger Flüsse - des Brahmaputra, Ganges und Meghna. Durch den Meeresspiegelanstieg können die großen Flüsse im Deltabereich weniger schnell abfließen. Dieser Rückkopplungseffekt kann verstärkte Überschwemmungen bis tief ins Landesinnere bewirken. Ähnlich wie in den Niederlanden drohen daher Überschwemmungen sowohl von der See als auch von über die Ufer tretenden Flüssen, wobei die Situation in Bangladesch durch tropische Wirbelstürme und Monsunregen zugespitzt wird. Der relative Meeresspiegel steigt doppelt bis viermal so stark wie in den Niederlanden: bedingt durch tektonische Bewegungen sinkt das Land leicht ab, so dass es zu einer relativen Erhöhung des Meeresspiegels um durchschnittliche 4-8 mm pro Jahr kommt. Das entspricht einem Anstieg von 8-16 cm in 20 Jahren. Bei einer Erhöhung des Meeresspiegels um 45 cm rechnen Wissenschaftler mit einem permanenten Verlust von bis zu km² Land.  Relative Erhöhung des Meeresspiegels um  4-8 mm/Jahr  2-4 mal so stark wie in den Niederlanden

11 Folgen der Überschwemmungen
Zahlreiche Todesopfer Unterkünfte, Ernten und Nutztiere werden weggespült Gefahr von Epidemien wie Cholera und Malaria Erhöhung des Salzgehaltes des Bodens  Folgen für Ernährungssituation Verlust wertvoller Ökosysteme, z.B. Mangrovenwälder Hohe wirtschaftliche Verluste Bei den letzten großen Flusshochwassern 1992 und 1998 wurden jeweils mehr als die Hälfte der Landesfläche überflutet. Die durch tropische Wirbelstürme verursachten Sturmfluten von 1970 und 1991 kosteten mehreren Menschen das Leben. Erstere erreichte eine Höhe von 9 m. Überschwemmungen bergen die Gefahr von Epidemien wie Cholera, da die sanitären Verhältnisse oft mangelhaft werden. Durch die Ausbreitung von Feuchtgebieten, die Lebensraum für Moskitos sind, steigt die Gefahr der Malariaübertragung. Durch indirekte Effekte des Meeresspiegelanstieges wird es zudem zu einer Erhöhung des Salzgehaltes des Bodens kommen. Die damit zu erwartende Verringerung der Reisproduktion um mehrere hunderttausend Tonnen sowie von Gemüse, Linsen, Zwiebeln und anderen Kulturen kann vor dem Hintergrund der ohnehin problematischen Ernährungssituation in Bangladesch verheerend sein. Schließlich droht der Verlust wertvoller Ökosysteme. Besonders betroffen sind die Sundarbans, riesige Mangrovengebiete entlang der Küste, die als UN Weltnaturerbe ausgezeichnet sind. Diese Wälder sind nicht nur Lebensraum für hunderte von Tierarten und Ernährungsquelle von rund 2 Mio. Bangladeschern, sondern stellen auch eine natürliche Barriere gegen Stürme dar. Wissenschaftler schätzen die Verluste der immobilen Infrastruktur durch Überschwemmungen bei einem 1m-Anstieg (bis 2100) auf über 5 Mrd. US$ im Jahr diese entspricht 10 % des heutigen Bruttosozialproduktes des Landes. Das würde Bangladesch, das ohnehin zu den ärmsten Ländern der Erde zählt, massiv in seiner weiteren Entwicklung behindern.

12 Begrenzte Lösungsmöglichkeiten
Rückzug in höher gelegene Landstriche aufgrund der Bevölkerungsdichte unmöglich Mindestschutz vor Hochwasser durch Erdwälle  erosionsgefährdet Problem: Deichbau  landwirtschaftliche Nutzflächen Mangel an finanziellen und technischen Kapazitäten Internationale Zusammenarbeit Schutzräume auf Betonpfählen Entwicklung von Frühwarnsystemen Freie Flächen gibt es in Bangladesch aufgrund der extremen Bevölkerungsdichte nicht mehr, weswegen eine Rückzugsstrategie in höher gelegene Landstriche unmöglich ist. Schon heute werden Häuser oftmals auf Erdwällen gebaut, um einen Mindestschutz vor Hochwasser zu erzielen. Diese Erdwälle sind jedoch, ebenso wie existierende Erddeiche, häufig erosionsgefährdet. Die Errichtung umfangreicher und moderner Deiche ist ebenfalls problembehaftet. Küstendeiche müssen eine enorme Höhe annehmen, um ein angemessenes Schutzniveau zu bieten. Selbst wenn ein vollständiger Deichbau finanzierbar wäre, würde er kostbare landwirtschaftliche Flächen zerstören. An dieser Frage entzündete sich seit 1989 lokaler Protest gegen ein von Frankreich, Japan und den USA vorangetriebenes Weltbankprojekt, das den Bau von km Flussdeichen zu Kosten von 10 Mrd. Euro vorsah. Bangladesch hat in Zusammenarbeit mit internationalen Gebern seine Bemühungen intensiviert. So ist es gelungen, in vielen unmittelbar bedrohten Küstenstrichen Schutzräume auf Betonpfählen zu bauen. Die Zahl der Opfer bei der letzten großen Sturmflut von 1995 konnte hierdurch wesentlich reduziert werden. Diese Schutzhütten werden oftmals als Schulgebäude genutzt und erfüllen somit eine doppelte Funktion: den Schutz der Kinder und die Verbesserung der Bildungssituation.

13 Ausblick geringes Schutzniveau Bangladesch existentiell bedroht
Erhöhung des Meeresspiegels um 45 cm (ca. 60 Jahre) => Landverlust von bis zu km² => ca Mio. Betroffene Verständnis der Bevölkerung „Schwere“ Überschwemmung erst dann, wenn mehr als 50 % des Landes überflutet sind. Die Etablierung von Schutzmaßnahmen (wie z.B. Frühwarnsystemen, Schutzhütten etc.) können dazu beitragen, die Zahl der Opfer zu minimieren. Der Verlust von Ernten, Unterkünften und weiterer Infrastruktur kann dadurch jedoch nicht verhindert werden. Neben dem dauerhaften Verlust von Landflächen ist mit einer Zunahme vorübergehender Überschwemmungen zu rechnen. All dies zeigt, wie verheerend der Meeresspiegelanstieg für Bangladesch sein kann, auch wenn der Beitrag des Landes zum Klimawandel bisher minimal war. Eine völlig andere Ausgangssituation als in den Niederlanden zeigt sich auch im Verständnis von Überschwemmungen. So ist von einer schweren Überschwemmung in Bangladesch erst dann die Rede, wenn mehr als 50% des Landes überflutet ist. geringes Schutzniveau

14 Impressum Herausgeber: Germanwatch Kaiserstr. 201 53113 Bonn
Tel: 0228 / , Fax: -19 Gestaltung/Redaktion: Conny Faller & Christoph Bals Der Foliensatz wurde auf der Grundlage des Fallbeispiels "Meeresspiegelanstieg in Bangladesch und den Niederlanden" von Sonja Butzengeiger und Britta Horstmann erstellt (abrufbar unter Dieses Projekt wird finanziell vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt gefördert. Die Förderer übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, die Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Die geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit denen der Förderer übereinstimmen. Vielen Dank für Ihr Interesse!

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