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Vortrag am Sparkasse Bensheim Prof. Dr. sc. oec. Uta Meier-Gräwe

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Präsentation zum Thema: "Vortrag am Sparkasse Bensheim Prof. Dr. sc. oec. Uta Meier-Gräwe"—  Präsentation transkript:

1 Zukunftsinvestition Bildung Warum frühe Förderung hohe Renditen für die Gesellschaft bringt!
Vortrag am Sparkasse Bensheim Prof. Dr. sc. oec. Uta Meier-Gräwe Justus-Liebig-Universität Gießen Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Privathaushalts und Familienwissenschaft

2 Sozialpolitik: vorsorgender Sozialstaat
Ziele: Gewährleistung von Chancengleichheit durch frühzeitige Befähigung („Verwirklichungschancen“) Reduzierung von Nachsorge und sozialen Folgekosten Maßnahmen Investition in Prävention Vernetzung wesentlicher Politikfelder sowie ehrenamtlicher und hauptamtlicher Akteure hochwertige, institutionenübergreifende und lebenslaufbegleitende Unterstützungsstrukturen

3 Ausgangslage Präventive Bildungs- und Gesundheitsförderung steht im Mittelpunkt aktueller Diskurse Zusammenarbeit von Gesundheitswesen, Jobcenter, Kinder- und Jugendhilfe sowie Eingliederungshilfe Förderung von Lebenssouveränität durch Verminderung von Risiken, Förderung der Verwirklichungschancen, Stärkung von Widerstandsressourcen und Schutzfaktoren

4 Anteil der Kinder unter 24 Monaten, die an organisierten Freizeitangeboten teilnehmen, abhängig vom Familieneinkommen* (in Prozent) *Anteil des Familieneinkommens am äquivalenzgewichteten Medianeinkommen Datenbasis: Sonderauswertung AID: ADJI-Survey 2009

5 Erschöpfte Mütter in anerkannten MGW-Kliniken
Von rund Müttern, die 2014 an einer Mutter-Kind-Kurmaßnahme im Müttergenesungswerk teilgenommen haben, leiden über 80 Prozent unter Erschöpfungszuständen Von ihren rund mitreisenden Kindern sind zwei Drittel ebenfalls behandlungsbedürftig. Quelle: Datenreport des Müttergenesungswerkes

6 Die Bilanzierung der sozialen Folgekosten in einem Gutachten in NRW über soziale Prävention ergab, dass die Ausgaben in der Kinder- und Jugendhilfe, die sich allein auf die Inobhutnahmen und stationären Hilfen zur Erziehung beziehen, mittelfristig das größte Einsparpotenzial bergen. Sie stellten mit ca. 1,15 Mrd. Euro pro Jahr in diesem Bundesland fast die Hälfte der gesamten Jugendbilanz dar (Czock/Wölbing, 2008:90).

7 Zusammensetzung der direkten Kosten pro Jahr in der Gesamtbilanz im Vergleich zur Jugendbilanz in NRW, Jahr 2009 (in Millionen Euro) Millionen 7.893 Euro 2.470 Euro

8 Kosten-Nutzen-Analyse in der Gesundheitsförderung und in der Sozialen Arbeit – wozu?
Knappe öffentliche Kassen und steigende Unterstützungsbedarfe an familienbezogenen Leistungen Relevanz finanzierungsbezogener Fragen nimmt sowohl im Gesundheitssystem, im Bereich der Beschäftigungsförderung/Arbeitsmarktintegration wie auch in der Sozialen Arbeit weiter zu Legitimationsdruck steigt, insbesondere bei präventiven, freiwilligen Leistungen an

9 Ökonomie und soziale Arbeit
Bisher: einseitigen Erfassung und Betrachtung der Kosten Ausgabenanstieg im Gesundheitssystem, bei der Grundsicherung und der Kinder- und Jugendhilfe Folge: Zwang zum Sparen wird angemahnt Keine Erfassung des Nutzens Ökonomische Fragen spielen eine zunehmende Rolle bei der Entwicklung des Angebots, ohne dass jedoch eine umfassende Analyse aller zur Beurteilung notwendigen Kenngrößen stattfindet.

10 Ökonomie und soziale Arbeit
Bisher dominierte eine inputorientierte Betrachtung, die analysiert hat, welche Mittel für welchen Bereich ausgegeben werden. Die Diskussion wurde oft von der Frage dominiert, wie Ausgaben im kostenintensiven Bereich von sozialen und gesundheitsbezogenen Diensten verringert werden können. Dass die Soziale Arbeit (z. B. in Form stadtteilbezogener Früh- und Gesundheitsförderung) nicht nur Kosten verursacht, sondern einen Nutzen erbringt, d. h. eine Leistung darstellt, die im wirtschaftlichen Sinne als „Output“ zu bezeichnen ist, wurde lange Zeit nicht berücksichtigt.

11 Ökonomie und soziale Arbeit
Besonders eindrucksvoll lassen sich die monetären Effekte getätigter oder unterlassener Interventionen und Hilfen durch solide Längsschnittstudien belegen. Hier sind insbesondere US-amerikanischen Studien von James Heckman und anderen zu nennen. Aber auch die Modellierung von Lebenslauf-Szenarien stellt eine geeignete Vorgehensweise dar, wenn a) keine Längsschnittdaten vorliegen und b) auf ExpertInnenbefragungen und gut dokumentierte Fallverläufe zurückgegriffen werden kann (Vgl. Meier-Gräwe/Wagenknecht 2011).

12 Rendite durch Investitionen in Humankapital in unterschiedlichen Lebensphasen
Rate of Return to Investment in Human Capital Preschool Programs Schooling James Heckman – Nobelpreisträger für Ökonomie – verglich die Rendite von Bildungsprogrammen in unterschiedlichen Lebensphasen und zeigte, dass diese am höchsten ist, je früher die Programme angeboten wurden. Und belegt damit, dass der frühe Zugang nicht nur fachlich sondern auch ökonomisch sinnvoll ist und sich langfristig auszahlt. Die Erklärungsmodelle für die von Heckman erzielten Ergebnisse stammen aus der Neurobiologie und Entwicklungspsychologie: Job Training Preschool School Post School Age Quelle: Cunha, Heckman 2007

13 Kosten-Nutzen-Analyse in der Bildungs- und Gesundheitsförderung – wozu?
„Gerade gegen Argumentationen, die eine ausgebaute Sozialpolitik als Hindernis für eine angemessene wirtschaftliche Entwicklung ansehen, ist es wichtig, den ökonomischen Wert der Sozialpolitik zu betonen.“ (Rothgang, Preuss 2008: 44)

14 Indirekte, langfristige Kosten
Direkte Kosten Indirekte, langfristige Kosten Gesundheitssystem Behandlungskosten (u.a. bei körperlichen Verletzungen, Mangelerscheinungen, Schütteltrauma) Behandlung psychischer Erkrankungen, chronischer Krankheiten Kinder- und Jugendhilfe Inobhutnahmen SPFH, Heimerziehung Sozialsystem (Ebene Bildungs- und Erwerbssystem) Qualifizierungs-maßnahmen, Arbeitslosigkeit, Wertschöpfungsverluste Justizsystem Einschaltung der Familiengerichte Delinquenz Betrachtet man z. B. die Kosten, die als Folgekosten von Kindesmisshandlung zu beschreiben sind, lassen sich direkte Kosten und indirekte Kosten unterscheiden. Diese entstehen sowohl im Gesundheitssystem, in der Kinder- und Jugendhilfe, wie im Sozial- und Justizsystem. Bei den direkten Kosten handelt es sich u.a. um Behandlungskosten in Arztpraxen und Krankenhäusern, Kosten durch Inobhutnahmen und durch Einschaltung der Familiengerichte. Langfristig sind Folgekosten durch die Behandlung psychischer Erkrankungen und chronischer Leiden, familienunterstützender und ersetzender Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe, Qualifizierungsmaßnahmen, Arbeitslosigkeit und Wertschöpfungsverluste sowie durch erhöhte Delinquenzraten zu nennen.

15 Entwicklung und Lebensumwelt
Beziehung der Eltern zueinander Vorhandensein von (psychischen) Krankheiten in der Familie Ökonomische Bedingungen der Familie Vorhandensein/Fehlen von Netzwerken Und: Entwicklungsmöglichkeiten stehen dabei in engen Zusammenhang mit den Bedingungen, in denen das Kind heranwächst: siehe Folie Soziale und ökonomische Benachteiligungen von Familien wirken sich aber nicht nur auf die Bildungschancen und Gesundheitsrisiken von Kindern aus. Treten Risiken kumulativ auf und können diese nicht durch vorhandene Ressourcen abgemildert werden, erhöht sich das Risiko für Kindeswohlgefährdungen deutlich.

16 Kindliche Entwicklung ist unteilbar
Erste und wichtigste Sozialisationsinstanz ist die Familie Einbindung der Eltern in die Bildungs- und Gesundheitsförderung = grundlegende Voraussetzung für eine positive Entwicklung des Kindes (seine Gesundheit, seine Bildungsbiographie und seine Lebenschancen) Die erste und wichtigste Sozialisationsinstanz bleibt für Kinder weiterhin die Familie. Förderung, Erziehung und Bildung finden zuerst in der Familie statt. Die kindliche Entwicklung ist in diesem Sinne unteilbar, d. h. der Aufbau des Humanvermögens beginnt biographisch deutlich vor dem Kita- und Schulbesuch. Eltern nehmen als primäre Bezugspersonen eine Schlüsselfunktion ein - die Aufnahmefähigkeit für Lern- und Bildungsangebote eines Kindes wird in erster Linie durch die bestehenden Beziehungsstrukturen und die „Interaktionsdichte zwischen Bezugsperson und Kind“ bestimmt (vgl. hierzu Holodynski 2007).

17 Effizienzanalyse begleitend zum Projekt „Guter Start ins Kinderleben“
Einzelfallbezogene Erfassung der Kosten, die im Rahmen der Frühen Hilfen (von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr) bei vorhandenem Risiko pro Fall aufgewendet wurden Erstellung von Lebenslaufszenarien, die auf der Grundlage von Studien und Expertenbefragungen zu den Folgen von Misshandlung und Vernachlässigung lebenslaufbezogen modelliert wurden „Die Evaluation von Modellprojekten ist nicht selbstverständlich. Tatsächlich fehlt es in Deutschland an einer Kultur, Praxisprojekte in ihrer Wirksamkeit empirisch abzusichern. Immer wieder, wie etwa explizit im 13. Kinder- und Jugendhilfebericht (Deutscher Bun-destag, 2009), wird eine systematische Evaluation über die Auswirkungen von Hilfen angemahnt und eingefordert. Hinzu kommt, dass Evaluation in Zeiten knapper finanzieller Ressourcen zunehmend schwieriger zu realisieren ist und für die Praxis in einer Phase neuer Entwicklungen und Herausforderungen zusätzlich bewältigt werden muss Hägele 2012: 1) keine Evaluation: gut gemeint ist nicht immer gut gemacht!“ Die Probleme vernachlässigender und misshandelnder Familien sind zumeist komplex und mehrdimensional. Eine Beratung oder Intervention, welche lediglich einen Aspekt der Probleme fokussiert, wird mit größter Wahrscheinlichkeit nicht erfolgreich sein (Thomp-son & Wilcox, 1995). Dies impliziert die Notwendigkeit, Fachkräfte verschiedener Profes-sionen und Institutionen in der Arbeit mit einer Familie mit einzubeziehen. Zudem erhöht sich bei der Beachtung mehrerer Daten- und Informationsquellen die Validität der Ein-schätzung bezüglich des Kindeswohls (Gilgun, 1988). Gute multidisziplinäre Zusammenarbeit erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Probleme auf einem hohen Niveau angegangen werden (Murphy, 1995). Dies konnte in dem gut eva-luierten Projekt „12 Ways“ nachgewiesen werden, in welchem zwölf verschiedene, koope-rierende Einrichtungen vernachlässigenden Familien verschiedenste Angebote wie Trans-porthilfe, Selbsthilfegruppen, Schuldnerberatung oder Erziehungsseminare für Eltern offe-rierten. Die Wirkung bestand in einer signifikanter Reduktion von Misshandlung in der Experimentalgruppe (Lutzker & Rice, 1984). In Hägele 2012: 19) Evaluation Münchner Modell: „So zeigten sich bei den ersten beiden Fakto-ren „mind. eine soziale Belastung“ sowie „fehlende Schwangerschafts- und U-Untersuchungen“ wie erwartet keine bedeutsamen Veränderungen. Signifikante Verbesse-rungen konnten bei den Faktoren „deutlich erhöhte Fürsorgeanforderungen des Kindes, die die Möglichkeiten der Familie zu übersteigen drohen“, „deutliche Schwierigkeiten der Hauptbezugsperson bei der Annahme und Versorgung des Kindes“ sowie dem Faktor „Hauptbezugsperson beschreibt starke Zukunftsangst, Überforderung oder das Gefühl, vom Kind abgelehnt zu werden“ gezeigt werden.“ (Hägele 2012: 44) Hier zeigte sich im Durchschnitt eine hochsignifikante Verbesserung (t(232)=-5.830, p≤.001) von 6,30 beim ersten Beurteilungszeitpunkt auf 6,98 beim zweiten. Dies entspricht in der GAF zu Beginn der Hilfe einer Einschätzung etwas über „mäßig ausgeprägte Schwierigkeiten bezüglich der sozialen oder beruflichen Leistungsfähigkeit (z.B. wenige Freunde, Konflikte mit Arbeitskollegen oder Bezugspersonen)“, zum Ende der Hilfe einer 45 Einschätzung „einige leichte Schwierigkeiten hinsichtlich der sozialen oder beruflichen Leistungsfähigkeit, aber im Allgemeinen relativ gute Leistungsfähigkeit, hat einige wichti-ge zwischenmenschliche Beziehungen“. (Hägele 2012: 44) Verbesserung der Feinfühligkeit: Fähigkeit, Signale des Kindes wahrzunehmen, emotional flaches Verhalten“ ausser „Aggressives Verhalten“- hier keine signifikante Verbesserung Hägele 2012: 45) Dies lässt sich durch einen so genannten „Deckeneffekt“ erklären. Bereits zum ersten Messzeitpunkt der Feinfühligkeit wurde bei nur sehr wenigen Eltern aggressives Verhalten beobachtet. Daher konnte sich in diesem Bereich auch keine gravie-rende Verbesserung zeigen. Es bleibt an dieser Stelle offen, ob die beurteilten Familien tatsächlich wenig aggressiv im Umgang mit ihren Kindern interagieren oder ob sie – im Sinne der sozialen Erwünschtheit – aggressives Verhalten nicht im Beisein der Fachkraft Frühe Hilfen zeigten. Hägele 2012: 63) Kooperation: „Kooperation fand sehr häufig mit dem Jugendamt und den Kinderkrankenschwestern des RGU statt. Weniger häufig dagegen wurde mit weiteren Personen und Institutionen der Gesundheitshilfe kooperiert. „ Hägele 2012: 74)

18 „Misshandlungen und Vernachlässigungen [sind] in den meisten Fällen Endpunkte einer von den Eltern nicht gewollten, verhängnisvollen Entwicklung , an deren Anfang vielfältige Überforderungen stehen.“ (Kindler, Sann 2007) Je früher Risiken erkannt und Benachteiligungen aufgefangen werden, desto eher können Gefährdungen des Kindeswohls, deren Folgen und dadurch entstehende gesellschaftliche Folgekosten vermindert werden. Denn „Misshandlungen und Vernachlässigungen [sind] in den meisten Fällen Endpunkte einer von den Eltern nicht gewollten, verhängnisvollen Entwicklung , an deren Anfang vielfältige Überforderungen stehen.“ Je früher diese Risiken erkannt und Benachteiligungen aufgefangen werden, desto eher können Gefährdungen des Kindeswohls, deren Folgen und dadurch entstehende gesellschaftliche Folgekosten vermindert werden.

19 Folgen von Kindesmisshandlung und -vernachlässigung
Psychische Störungen, (Verhaltensauffälligkeiten, PTBS, Depressionen) Einschränkungen der physischen Gesundheit (chronische Erkrankungen, Übergewicht) Verringerte kognitive Fähigkeiten, geringer Bildungserfolg Straffälliges Verhalten vgl. Gilbert et al. 2009 Welche Folgen durch Kindesmisshandlung und Vernachlässigung entstehen ist gut belegt – eine Metaanalyse die im Lancet 2009 veröffentlicht wurde, nennt u.a. Die Folgen von Kindesvernachlässigung und Misshandlung sind ebenfalls schwerwiegend und durch kurzfristige und langfristigen Folgen geprägt. Besonders häufig sind psychische Störungen, aber auch physische Erkrankungen wie Übergewicht, verringerte kognitive Fähigkeiten, die mit einem geringeren Bildungserfolg und gering qualifizierter Erwerbstätigkeit einhergehen, sowie aggressives und straffälliges Verhalten.

20 Kosten Früher Hilfen in Ludwigshafen
St. Marienkrankenhaus Screening und Vereinbarung mit Familie schließen, erweiterte Hebammennachsorge Jugendamt Fachdienst „Guter Start ins Kinderleben“ Hilfen für junge Familien Vernetzung und Kooperation anonymisierte Fallbesprechung in einem interdisziplinär besetzten Team, Runde Tische

21 Methodisches Vorgehen – Kostenberechnung
Einzelfallbezogene Erfassung der Kosten, die im Rahmen der Frühen Hilfen (von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr) bei vorhandenem Risiko pro Fall aufgewendet wurden Kosten der Vernetzung und Kooperation Kosten durch Screening und erweiterte Hebammennachsorge im Krankenhaus Kosten der Jugendhilfe bezogen auf die Maßnahmen im „Guten Start ins Kinderleben“ Bei der Kosten-Nutzen-Berechnung in unserer Studie haben wir auf der einen Seite die Kosten erfasst, die die im Rahmen der Frühen Hilfen (von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr) bei vorhandenem Risiko („rote“ Fälle) pro Fall aufgewendet wurden. Hierzu zählen die Kosten, die durch die Vernetzung und Kooperation entstehen, z.B. durch die anonymisierte Fallbesprechung, bei der regelmäßig die aktuellen Fälle in einem interdisziplinären Fachteam aus Ärzten, Hebammen, Sozialpädagogen und Psychologen anonymisiert besprochen werden. Kosten durch Screening und erweiterte Hebammennachsorge im Krankenhaus Kosten der Jugendhilfe bezogen auf die Maßnahmen im „Guten Start ins Kinderleben“

22 Ergebnis der Kosten Früher Hilfen
Vernetzung und Kooperation = 287 Euro Screening und Hebammennachsorge = 365 Euro Angebote der Kinder- und Jugendhilfe (Anteil Fälle, die Hilfen durch das Jugendamt erhalten liegt durchschnittlich bei 40%) = zwischen 210 und Euro Durchschnittliche Gesamtkosten Früher Hilfen pro Fall = 7274 Euro Im Ergebnis zeigt sich, dass die Kosten Früher Hilfen durchschnittlich bei 7300 Euro liegen. Die Kosten pro Fall sind zum Teil sehr heterogen– je nachdem, ob die Hilfen von den Familien angenommen wurden oder erst längere Gespräche notwendig waren, und welche Hilfen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe vereinbart wurden. Etwa 40 % der roten Fälle werden an die Jugendhilfe weitergeleitet. Die Hilfebedarfe der Familien sind jedoch auch hier sehr unterschiedlich – sie reichen von einem kurzfristigen Bedarf nach Beratung nach §§ 16 und 18 SGB VIII bis zu stationären Hilfen z.B. die Vollzeitpflege. Bei Betrachtung der Hilfeformen, die die Familien mit Jugendamtskontakt seitens der Jugendhilfe erhalten haben, zeigt sich jedoch, dass insgesamt die niedrigschwelligen Angebote den Schwerpunkt bilden. Die häufigsten Angebote in der untersuchten Stichprobe waren Beratungsangebote wie Ehe- und Lebensberatung, Entwicklungspsychologische Beratung (EPB), Schwangerschafts-, Migrations-, und Schuldnerberatung – diese wurden bei 95% der Familien angeboten und durchgeführt. Aber auch die Vermittlung einer Wohnung und von handwerklichen Diensten ist hier zu nennen. Bei sechs Familien hat zusätzlich auch eine ambulante Hilfe nach §31 bzw. §27 stattgefunden. Insgesamt haben sieben Familien eine ambulante Hilfe nach §31 bzw. §27 erhalten. Eine stationäre Hilfe war in drei Fällen notwendig, hierbei handelte es sich einmal um eine Erziehungsstelle mit anschließender Vollzeitpflege und in den weiteren zwei Fällen wurde eine Mutter-Kind-Einrichtung in Anspruch genommen. Auch hier stellen die stationären Hilfen die kostenintensivsten Hilfeformen dar.

23 Auch die Kosten variieren dadurch sehr stark
Auch die Kosten variieren dadurch sehr stark. Die Kosten lagen jedoch bei den meisten Fällen unter 1000 Euro. Dies ist bei 62% der untersuchten Stichprobe der Fall und 79% liegen unter 5000 Euro.

24 Modellierung der Lebenslaufszenarien
Annahmen: Folgen von Vernachlässigung und Misshandlung sind umso schwerer und weitreichender, je länger die Gefährdung bestanden hat Maßnahmen, die zur Vermeidung von Kindeswohlgefährdungen und deren Folgen eingesetzt werden sind umso wirksamer, je früher sie die Kinder erreichen Kindeswohlgefährdung hat Folgen für die psychische und physische Gesundheit, den Schulerfolg und ist ein Prädiktor für aggressives und kriminelles Verhalten Kosten der Kinder- und Jugendhilfe bei Kinderschutzmaßnahmen Kosten durch psychische und physische Erkrankungen Kosten durch Straffälligkeit und geringe Bildung, berufliche Qualifikation Bei den vier Szenarien wurde darüber hinaus davon ausgegangen, dass Folgen von Vernachlässigung und Misshandlung umso schwerer und weitreichender sind , je länger die Gefährdung bestanden hat Maßnahmen, die zur Vermeidung von Kindeswohlgefährdungen und deren Folgen eingesetzt werden umso wirksamer sind, je früher sie die Kinder erreichen Kindeswohlgefährdung Folgen für die psychische und physische Gesundheit sowie den Schulerfolg hat und ein Prädiktor für aggressives und kriminelles Verhalten ist

25 Methodisches Vorgehen - Nutzenberechnung
Erstellung von Lebenslaufszenarien, die auf der Grundlage von Studien und Expertenbefragungen zu den Folgen von Misshandlung und Vernachlässigung lebenslaufbezogen modelliert wurden Hilfebeginn mit Aufnahme in die Kita = Szenarien Kita ❶ und ❷ Hilfebeginn mit Eintritt in die Schule = Szenarien Schule ❶ und ❷ Auf der anderen Seite haben wir die Folgekosten berechnet, die durch Kindesmisshandlung und Vernachlässigung im Lebenslauf entstehen. Hierzu wurden Studien recherchiert und Expertenbefragungen zu den Folgen von Kindeswohlgefährdung durchgeführt. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wurden vier unterschiedliche Szenarien modelliert, die die Folgen und Folgekosten bei Kindeswohlgefährdung lebenslaufbezogen nachzeichnen. Dabei wurde einmal von einem Hilfebeginn im Alter von 3 Jahren, d.h. bei Aufnahme in die Kita und zweitens von einem Hilfebeginn mit Eintritt in die Schule ausgegangen.

26 Folgekosten bei Kindeswohlgefährdung
Szenario Kita ❶: Defizite in der Sprachentwicklung und Kognition werden bei Aufnahme in die Kita festgestellt, Mutter verfügt über eingeschränkte Erziehungs- und Alltagskompetenzen Schulschwierigkeiten, aggressives Verhalten in der Pubertät Straffälliges Verhalten in der Adoleszenz Hauptschulabschluss , Fördermaßnahmen im Übergangssystem bleiben erfolglos Tätigkeit als angelernter Arbeitnehmer/in Folgekosten = Euro Die Folgekosten bei Kindeswohlgefährdung liegen deutlich höher. Im Szenario Kita ❶ wurde angenommen, dass bei einem Kind bei Aufnahme in die Kita Defizite in der Sprachentwicklung und Kognition wahrgenommen werden, die Mutter verfügt über eingeschränkte Erziehungs- und Alltagskompetenzen. Es wird eine logopädische Behandlung angeregt und eine SPFH für zwei Jahre aufgenommen. Eine Vernetzung der Angebote findet allerdings nicht statt. In der Pubertät treten zunehmend Schulschwierigkeiten, aggressives Verhalten bei dem Kind auf. Die Mutter ist mit einer Familienhilfe durch das Jugendamt einverstanden. In der Adoleszenz kommt es zu einer straffälligen Handlung - die Jugendgerichtshilfe wird eingeschaltet und ein sozialer Trainingskurs wird vereinbart. Der Hauptschulabschluss wird mit 16 Jahren erreicht. Der Berufseinstieg ist aufgrund der geringen schulischen Bildung nicht erfolgreich. Der Hauptschulabschluss wird mit 16 Jahren erreicht , Fördermaßnahmen im Übergangssystem bleiben erfolglos, Tätigkeit als angelernter Arbeitnehmer/in Insgesamt entstehen der Gesellschaft als Folge einer Kindeswohlgefährdung unter diesen Annahmen Kosten in Höhe von Euro

27 Ergebnis der Berechnung der Folgekosten
Szenario Kosten in Euro Kita ❶ Kita ❷ Erziehungsprobleme, Entwicklungsverzögerung, psychische Störung, geringe berufliche Qualifikation Schule ❶ Behandlung Übergewicht, Schule für sozial-emotionales Lernen mit Tagesbetreuung und SPFH in der Familie. Stationäre Jugendhilfe. Geringe berufliche Qualifikation, lebenslanges Übergewicht und Folgeerkrankungen Schule ❷ Stationäre psychiatrische Behandlung , stationäre Jugendhilfe, geringe berufliche Qualifikation, depressive Erkrankung Auch in den weiteren Szenarien liegen die Kosten deutlich über den Kosten Früher Hilfen. Insbesondere bei einem Hilfebeginn im Schulalter wird aufgrund verfestigter Problemlagen in der Familie sowie der schwereren Folgen durch eine länger anhaltende Dauer der Gefährdung von immensen Auswirkungen für das Kind ausgegangen, die sich auch in der Höhe der Folgekosten widerspiegeln. Z.B. durch intensive, stationäre Hilfen der Jugendhilfe, psychische Erkrankungen und Wertschöpfungsverluste durch geringe Qualifikation und Erwerbsbeteiligung. So liegen die Kosten in den Szenarien Schule ❶ und ❷ mit über 1 Million Euro noch mal deutlich über denen in den Szenarien Kita ❶ und ❷ . Dort wurden u.a. eine int

28 Kosten im Lebenslaufszenario Frühe Hilfen
Unterstützungsbedarf der Mutter wird in Geburtsklinik festgestellt – Aufnahme in das Programm „Guter Start ins Kinderleben“ Besuch der Krippe ab dem ersten Lebensjahr Bei Fragen und Problemen zur Erziehung werden Beratungsangebote in Anspruch genommen Kitabesuch Realschulabschluss und Einstieg in Duale Ausbildung Tätigkeit als Fachangestellte/r Kosten = Euro Da sich die Folgekosten in den Szenarien auf die Lebenslaufperspektive beziehen, die Kosten der Frühen Hilfen hingegen auf die Zeit ab der Geburt bis zum dritten Lebensjahr, wurde auch für die Frühen Hilfen ein Lebenslaufszenario erstellt, das einen biographischen Verlauf unter der Bedingung eines „guten Starts ins Kinderleben“ repräsentiert. Hier wurde davon ausgegangen, dass durch das Vorhandensein Früher Hilfen eine Kindeswohlgefährdung verhindert werden kann und somit in diesem Fall keine Folgekosten im Lebenslauf zu berücksichtigen sind. Da jedoch grundsätzlich davon ausgegangen wird, dass Kinder, die unter benachteiligten, risikobehafteten Bedingungen aufwachsen, auch über die frühe Kindheit hinaus Hilfen und Förderangebote benötigen, die aufeinander abgestimmt sein müssen, damit bereits erreichte Erfolge nicht wieder zunichte gemacht werden, wird zusätzlich zu den Frühen Hilfen angenommen, dass die Familie weitere vernetzte Unterstützungs- und Hilfeangebote erhält. Insbesondere die Übergangsstationen stellen wiederum kritische und zugleich weichenstellende Phasen in der Entwicklung eines Kindes dar, sodass im Lebenslaufszenario neben den berechneten Kosten der Frühen Hilfen weitere Hilfen und Förderangebote angenommen werden. Unter diesen Bedingungen wird ein positiver Entwicklungsverlauf des Kindes modelliert. Berechnet man hier die Kosten im Lebenslauf ergibt sich eine Summe von Euro. D.h. auch bei Berücksichtigung weiterer Kosten im Lebenslauf bleibt das Kosten-Nutzen-Verhältnis Früher Hilfen weiterhin positiv.

29 Das Kostenverhältnis beträgt gegenüber dem Szenario Kita 1:13, gegenüber dem Szenario Schule sogar 1:34.

30 Kosten Früher Hilfen sowie Folgekosten bei Kindeswohlgefährdung in der Lebensverlaufsperspektive
Die Lebensverlaufsperspektive macht noch einmal deutlich, wie sich die Kosten biografisch verteilen und warum es sich nicht auszahlt, am Anfang zu sparen. So fallen zwar im Szenario Frühe Hilfen zu Beginn Kosten an, gelingt es dadurch jedoch eine Kindeswohlgefährdung zu vermeiden und werden diese Erfolge durch anschließende Unterstützung nach Bedarf auf Nachhaltigkeit angelegt, sind im weiteren Lebenslauf keine Folgekosten zu berechnen. Kann eine Kindeswohlgefährdung hingegen nicht verhindert werden, kommt es in Abhängigkeit der Dauer und Intensität dieser zu immensen Folgen für die Kinder und immensen Kosten für die Gesellschaft – u.a. durch hohe Kosten intensiver interventiver Jugendhilfemaßnahmen, Maßnahmen zur beruflichen Integration, Wertschöpfungsverluste und Folgeerkrankungen (psychsiche Störungen, Übergewicht etc.).

31 Diskussion Gegenüberstellung der Kosten Früher Hilfen und der Folgekosten von Kindeswohlgefährdung jedoch keine Aussage über die Effizienz der Maßnahmen möglich Darstellung der Kosten Früher Hilfen und Veranschaulichung der Kostendimensionen, die einerseits mit der Prävention und andererseits mit Kindeswohlgefährdung verbunden sind Zum jetzigen Zeitpunkt ist es jedoch noch nicht möglich eine Aussage über die genaue Höhe der Einsparungen und die Effizienz der Maßnahmen zu treffen, da die Programme bisher eine zu kurze Laufzeit aufweisen und die in Deutschland vorhandenen Daten zur Erstellung eines ökonomisches Modell als nicht ausreichend belastbar anzusehen sind. In der Studie haben wir deshalb ein anderes Vorgehen gewählt. (Schätzungen wären sonst zu den folgenden Bereichen notwendig gewesen: iI welchem Maße kann die Häufigkeit von Kindeswohlgefährdungen durch Frühe Hilfen verringert werden? Welche Einsparungen entstehen dadurch insgesamt? Wie viele Familien haben eine Hilfe erhalten, obwohl es hier nie zu einer Misshandlung oder Vernachlässigung gekommen wäre und wie ist die Effizienz der Prävention damit insgesamt zu bewerten.) Wir haben eine Gegenüberstellung der Kosten Früher Hilfen und der Folgekosten von Kindeswohlgefährdung vorgenommen und können damit die Kostendimensionen aufzeigen, die einerseits mit der Prävention und andererseits mit Kindeswohlgefährdung verbunden sind. Und diese sind beeindruckend, denn …

32 Was ist über die Effizienz Früher Hilfen bekannt?
Effizienz am höchsten bei Programmen, die mit professionellen Kräften in einem multidisziplinären Team arbeiteten, sich auf eine Hoch-Risikopopulation bezogen und über Hausbesuche hinausgehende Hilfen angeboten hatten. (Dalziel, Segal 2012)

33 Motivationsprogramme, welche soziale Fähigkeiten wie Charakter oder Selbstkontrolle fördern, haben, so Heckman, auch in den Jahren der Adoleszenz durchaus Erfolg. Ähnliche Tendenzen gelten im Bereich der Gesundheitsförderung

34 Vorgehensweise Projektkosten werden idealtypisch als Minderung, erzielte Erträge als Zugewinn gesellschaftlicher Wohlfahrt gewertet. Es ist eine Besonderheit der Kosten-Nutzen-Analyse, nicht nur primäre (unmittelbare), sondern auch sekundäre (mittelbare) Effekte und qualitative Folgen (z. B. gesundheitliche Beeinträchtigungen) zu erfassen.

35 Vorgehensweise Anhand von Nutzen-Kosten-Relationen lässt sich darstellen, welcher monetäre Nutzen der Gesellschaft für einen in eine Maßnahme investierten Euro langfristig entsteht. Effizienz bedeutet in diesem Kontext das Verhältnis der für eine Maßnahme aufgewendeten zusätzlichen Kosten zu dem durch die Maßnahme zusätzlich erhaltenen Nutzen, also ein Kosten-Nutzen-Verhältnis.

36 Vorgehensweise eine familienbezogene Ermittlung der jeweils getätigten Ausgaben (zum Beispiel für Kursangebote, gesundheitsfördernde Maßnahmen, Lohnkostenzuschüsse, Aufwandsentschädigungen, anteilige Personal-, Fortbildungs- und Supervisionskosten; Träger- und Projektleitungskosten) die Simulation der volkswirtschaftlichen Erträge oder wahrscheinlichen Folgekosten, die für plausible Szenarien simuliert worden sind.

37 Vorgehensweise Kernidee einer Kosten-Nutzen-Analyse: gesamtgesellschaftliche Aufwendungen und Erträge von Projekten oder implementierten Maßnahmen vergleichbar zu machen. Das erfolgt durch die Quantifizierung der Kosten und Nutzenerträge über einen bestimmten Zeitraum in Geldeinheiten. Projektkosten werden idealtypisch als Minderung, erzielte Erträge als Zugewinn gesellschaftlicher Wohlfahrt gewertet.

38 Fallbeispiel: Familie K., Ehepaar, 2 Kinder
Familie K. nimmt an einem 12-monatigen stadtteilbezogene Programm zur Gesundheitsförderung teil und kann aufgrund der wertschätzenden und aufsuchenden Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen und Projektkoordinatorin, auf die sich Mutter und Vater aktiv und dankbar einlassen, verschiedene Zugänge zu den Gruppenangeboten (z. B. Babymassage, gesunde Ernährung, Entspannungstraining) erreichen. Am Ende der Projektlaufzeit hat Familie K. vielfältige soziale Kontakte geknüpft, ihre soziale Isolation überwunden und eine gelingende Integration in ihr Wohnumfeld erreicht, auch wenn es im Alltag immer wieder neue Herausforderungen zu bewältigen gilt. Frau K. motiviert inzwischen andere Familien aus nichtdeutschen Herkunftskontexten zur Teilnahme am stadtteilbezogenen Programm, hat Zugang zu einem Familienzentrum ge-funden und weiß, wo sie sich selbst bei auftretenden Schwierigkeiten Hilfe und Unterstützung holen kann. Ihr kommt zweifelsohne als Ressource sehr zugute, dass sie in ihrem Herkunftsland einen guten Schulabschluss erworben hat. Im Projektverlauf wird ihr Selbstwertgefühl gestärkt und es reift der Entschluss, eine Erzieherinnenausbildung zu beginnen. Ihr Schulabschluss wird inzwischen in Deutschland anerkannt und die Stadt, in der Familie K. lebt, hat einen großen Bedarf an Erzieherinnen.

39 Fallbeispiel Für Familie K. sind durchschnittliche direkte Projektkosten in Höhe von ,17 Euro zzgl. indirekte Projektkosten (anteilig: Raummiete, Sachkosten und Arbeitsleistung der Projektkoordinatorin) in Höhe von ca. 250 Euro entstanden. Gesamtkosten für Familie K. = Euro.

40 Fallbeispiel Neben den Projektkosten von Euro kommen in den nächsten Jahren weitere Euro für Sprach-, Ausbildungs- und Umschulungsmaßnahmen hinzu, so dass sich die Summe der Unterstützungsmaßnahmen für Familie K. auf insgesamt auf Euro beläuft.

41 Fallbeispiel Vater K. arbeitet bis zum Eintritt ins Rentenalter als Mitarbeiter des Bodenpersonals am Flughafen Frankfurt: Summe Lohnsteuer- und Sozialabgaben im Erwerbsverlauf: 6.760,31 EUR x 25 Jahre = ,75 EUR

42 Fallbeispiel Mutter K. arbeitet nach erfolgreichem Abschluss ihrer Erzieherinnenausbildung bis zum Eintritt ins Rentenalter als Erzieherin in einem Familien-zentrum in Köln: Summe Lohnsteuer- und Sozialabgaben im Erwerbsverlauf: 7.422,00 EUR x 20 Jahre = ,00 EUR

43 Fallbeispiel Tochter Z. wird Sozialpädagogin und erhält nach Abschluss ihres Studiums hat sofort eine Stelle in einer sozialen Einrichtung an ihrem Wohnort als Dipl.- Sozialpädagogin. Summe Lohnsteuer- und Sozialabgaben: ,37 EUR x 40 Jahre = ,80 EUR

44 Fallbeispiel Tochter A. erlangt einen guten Realschulabschluss und wird Altenpflegerin. Summe Lohnsteuer- und Sozialabgaben im Erwerbsverlauf: 6.489,56 EUR x 40 Jahre = ,40 EUR

45 Fallbeispiel Familie K.
In der Lebensverlaufsperspektive summiert sich der Beitrag von Eltern und Kindern auf den Gesamtbetrag, allein durch ihre Lohnsteuer- und Sozialabgaben in Höhe von ,95 Euro.

46 Kosten-Nutzen-Relation:
Kosten-Nutzen-Relation Optimistisches Szenario (Verhältnis Projektkosten plus weiterführende Unterstützungsmaßnahmen - Wertschöpfung durch Eltern und die beiden Töchter der Familie Y. im Lebensverlauf) Kosten in Euro Kosten-Nutzen-Relation: 1:22 EUR Euro Wertschöpfungspotentiale von Eltern und den beiden Töchtern im Lebensverlauf Gesamtprogrammkosten Familie K. sowie weiterführende Unterstützungsmaßnahmen und Transferzahlungen

47 Pessimistisches Szenario jüngere Tochter/Familie Z.
Alter in Jahren Maßnahmen Kosten 0 bis 6 Regelleistungen bis zum vollendeten 6. Lebensjahr (monatl. 215 €) Kosten Halbtagskitaplatz (monatl. 300 €/ 36 Monate) EUR EUR 7 bis 14 Regelleistungen bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (251 €) EUR Regelleistungen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (287 €) Plus anteilig Unterkunft/Heizung Stationärer 24-monatiger Klinikaufenthalt 12 Monate BVJ EUR EUR EUR 5.800 EUR ( EUR) 19 bis 65 Transferleistungen (insgesamt) EUR Prekäre Beschäftigung sporadisch (ergänzende ALG 2 – Leistungen) Zwei weitere Klinikaufenthalte EUR EUR ( EUR) 66 bis 76 Soziale Grundsicherung im Alter und damit in Zusammenhang stehende Transferleistungen EUR Direkte Gesamtkosten EUR 19-67 Indirekte Kosten in Form von Wertschöpfungsverlusten durch geringe berufliche Qualifikation und wiederholte Phasen von Arbeitslosigkeit EUR SUMME EUR

48 Pessimistisches Szenario ältere Tochter/Familie A.
Alter in  Jahren Maßnahmen Kosten 0 bis 6 Regelleistungen bis zum vollendeten 6. Lebensjahr (monatl. 215 €) Kosten Halbtagskitaplatz (monatl. 300 €/ 36 Monate EUR EUR 7 bis 14 Regelleistungen bis zum vollendeten Lebensjahr (251 €) EUR 15 bis 18 Regelleistungen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (287 €) Plus anteilig Unterkunft/Heizung Stationärer 6-monatiger Klinikaufenthalt 12 Monate BVJ EUR EUR EUR 5.800 EUR ( EUR) 19 bis 65 Transferleistungen (insgesamt) EUR Prekäre Beschäftigung sporadisch (ergänzende ALG 2 – Leistungen) mittlere Behandlungskosten für Diabetes Mellitus EUR EUR ( EUR) 66 bis 76 Soziale Grundsicherung im Alter und damit in Zusammenhang stehende Transferleistungen EUR Direkte Gesamtkosten EUR 19-67 Indirekte Kosten in Form von Wertschöpfungsverlusten durch geringe berufliche Qualifikation und wiederholte Phasen von Arbeitslosigkeit EUR SUMME EUR

49 Fallbeispiel pessimistisches Szenario
Für beide Töchter entstehen im pessimistischen Szenario allein bis zu ihrem vollendeten 18. Lebensjahr Kosten in Höhe von Euro, also fast das 7,6-fache der Kosten im optimistischen Szenario für die gesamte Familie K.

50 Ergebnis Die in die vierköpfige Familie K. investierten Kosten durch die Polytechnischen Gesellschaft, die Stadt Frankfurt und das Jobcenter in Höhe von insgesamt Euro generieren entlang des Lebenslaufs im Vergleich zu den Folgekosten im pessimistischen Szenario einen hohen „Return on investment“!!

51 FAZIT Die hier gewählte Lebensverlaufsperspektive macht deutlich, dass Erfolge und damit verbundene Einsparungen in erster Linie nicht kurzfristig, sondern mittel- und langfristig zu erwarten sind. Die Beurteilung der Effektivität und Effizienz, z. B. von Präventions- und gesundheitsförderlichen Programmen wird somit zu einem frühen Zeitpunkt geringer ausfallen als zu einem späteren. Bei der Evaluation von Modellprojekten und Programmen mit einer geringen Laufzeit sollte deshalb die Langfristperspektive unbedingt mitgedacht werden.


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