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Kapitel 5 Sozialpolitik - Rente (VL Theorie der WIPO WS 16/17 Prof. Dr. Thomas Wein)

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Präsentation zum Thema: "Kapitel 5 Sozialpolitik - Rente (VL Theorie der WIPO WS 16/17 Prof. Dr. Thomas Wein)"—  Präsentation transkript:

1 Kapitel 5 Sozialpolitik - Rente (VL Theorie der WIPO WS 16/17 Prof. Dr. Thomas Wein)

2 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 2 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Ziele der Alterssicherung Einkommenssicherung für das Alter: regelmäßig und für sich genommen ein Fall der Kapitalansparung – Einkommensbezieher sparen fürs Alter – Ersparnisse i.d.R. an Kapitalsammelstellen transferiert – Kapitalsammelstelle sorgt für angemessene Verzinsung und zahlt angemessene Rente aus Umverteilung – zugunsten ärmerer Bevölkerungsteile – zwischen Erwerbstätigen und Nicht-Mehr-Erwerbstätigen – zwischen Beitragszahlern und Staat

3 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 3 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Ziele der Alterssicherung Versicherungszweck: Alter kein Versicherungsfall, aber teilweise doch Versicherungszweck: – vorzeitige Erwerbs- und Berufsunfähigkeit – Langlebigkeitsrisiko

4 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 4 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Marktversagen bei der Alterssicherung? Kann jeder freiwillig und individuell Vorsorge für Alterssicherung treffen? – Freiwillig sparen ja, aber Langlebigkeits- und Berufsunfähigkeitsrisiko Versicherung ist sinnvoll Wird jeder selbst für hinreichende Sicherheit über Versicherung sorgen? – Nutzenunkenntnis – Trittbrettfahrerverhalten

5 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 5 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Marktversagen bei der Alterssicherung? Wird jeder selbst für hinreichende Sicherheit über Versicherung sorgen? Nein – Sozialversicherung mit: » Versicherungspflicht » nur bestimmte Gruppen » Prämie nach Leistungsfähigkeitsprinzip » einheitliche Leistungen » Staat trägt Teil der Kosten oder – Versorgungsprinzip (generelle Bedürftigkeit) – Fürsorgeprinzip (spezielle Bedürftigkeit)

6 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 6 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Formen der Alterssicherung: Vielfältige denkbar privat versus staatlich freiwillig versus mit gesetzlichem Zwang Ausgleich versus Nichtausgleich des Langlebigkeitsrisiko versicherungsmathematisch fair oder umverteilend konstante versus variable Beitragssätze/Rentenniveau Wie wird Höhe der Rente festgelegt? Umlage- versus Kapitaldeckungsverfahren

7 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 7 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Formen der Alterssicherung: Vielfältige denkbar Umlage- versus Kapitaldeckungs- verfahren

8 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 8 Kapitel 5 "Sozialpolitik" Budget Constraint for Present and Future Consumption Present consumption (c 0 ) Future consumption (c 1 ) N M I0I0 I1I1 D I 0 - S I 1 + (1+r) S S (1+r)S I 1 - (1+r) B F B (1+r)B At endowment point consumer neither saves nor borrows

9 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 9 Kapitel 5 "Sozialpolitik" Utility-maximizing Choice of Present and Future Consumption Present consumption (c 0 ) Future consumption (c 1 ) N M I0I0 I1I1 E1E1 c1*c1* A c0*c0* Saving

10 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 10 Kapitel 5 "Sozialpolitik" Crowding out of private saving due to Social Security Present consumption (c 0 ) Future consumption (c 1 ) N M I0I0 I1I1 E1E1 c1*c1* A c0*c0* R T I0TI0T (1+r)T Saving before Social Security Saving after Social Security

11 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 11 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Formen der Alterssicherung: Kapitaldeckungsverfahren im Modell – Ergebnisse » Äquivalenzprinzip => Beiträge und Leistungen im Barwert sind einander gleich » gleiche Budgetgerade » Individuen kann Pflichtsparen neutralisieren – Schlussfolgerung: Realität kein perfekter Kapitalmarkt » Soll- ungleich Habenzinsen » begrenzte Kreditlaufzeiten

12 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 12 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Alterssicherung in Deutschland: Umlageverfahren Gesetzliche Rentenversicherung (GRV): Meisten AN dort pflichtversichert + beamtenrechtliche Altersversorgung, Altershilfe der Landwirte, Versorgungswerke der Freien Berufe + betriebliche Alterssicherung Aufwendungen für Altersversorgung, 2002 – gesamt 257 Mrd. € – davon 89 % GRV Aufgaben der GRV – Altenversorgung – Hinterbliebenen – Erwerbsminderung – Hinterbliebenen + Erwerbsminderung = 4 % Träger der GRV – früher LVA, Bfa + Bundesknappschaft, jetzt: Deutsche Rentenversicherung – Körperschaften öffentlichen Rechts, Selbstverwaltung ½ AN + ½ AG – aber fast alles durch Gesetz geregelt

13 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 13 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Alterssicherung in Deutschland: Umlageverfahren Versicherungspflicht in GRV – Arbeiter, Angestellte, Handwerker, selbstständige Künstler und Publizisten – selbstständige Erwerbstätige und Nicht-Erwerbstätige: Freiwillig versicherbar – Mindestverdienst: € 450 – obere Beitragsbemessungsgrenze, angepasst an allgemeine Einkommensentwicklung » in WD 2016: € 6200 p. M. » in OD 2016: € 5400 p. M. » danach: zusätzliches Einkommen nicht beitragspflichtig Beitragssatz: – 18,7 % – Minijobs (bis € 450): 12 %, freiwillige Höherversicherung möglich

14 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 14 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Alterssicherung in Deutschland: Umlageverfahren Geschichte – zuerst KDV – Zusammenbruch in Hyperinflationen (1922/23 + nach 1945) – bis 1957 nur Grundsicherung – Neueinführung, Mischung KDV + UV – Seit 1969 fast reines UV GRV 2005 – Beitragseinnahmen € 168 Mrd. – Bundeszuschuss € 78,8 Mrd., = 1/3 Riester-Rente: freiwillige KDV – Absenkung in GRV kompensieren – keine Versicherungspflicht, stattdessen steuerlich gefördert, wenn » Auszahlung frühestens ab 60 » Rentenzahlung (seit 2004 30% Einmalzahlung möglich)

15 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 15 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Alterssicherung in Deutschland Umlageverfahren – Rentenfestsetzung MR = EP x ZF x RF x AR – Rentenanpassung » Alte Rentenformel

16 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 16 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Formen der Alterssicherung: Vielfältige denkbar Neue Rentenformel

17 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 17 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Vor- und Nachteile des Umlageverfahrens Für jede Periode muss gelten: durchschnittliches Rentenniveau (RN) Anzahl der Rentner (R) Beitragssatz (s) durchschnittliche Löhne (w) Anzahl der Beitragszahler (Z)

18 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 18 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Vor- und Nachteile des Umlageverfahrens bei stationärer Wirtschaft + Bevölkerung risikolose Alterssicherung: keine Inflationsgefahr bei wachsender Wirtschaft nehmen Rentner automatisch teil Demographie schlägt positiv und negativ voll durch Arbeitsmarkt schlägt positiv und negativ voll durch durchschnittliches Rentenniveau (RN) Anzahl der Rentner (R) Beitragssatz (s) durchschnittliche Löhne (w) Anzahl der Beitragszahler (Z)

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20 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 20 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Vor- und Nachteile des Umlageverfahrens Umverteilung leicht möglich Zum Abbau von Schwankungen bei Einnahmen und Ausgaben kollektiver Kapitalstock aufbaubar Intergenerationelle Gerechtigkeit ist fragwürdig Umlageverfahren mindert Sparquote: – Renten nur aus laufendem Sozialprodukt erwirtschaftbar – Im Umlageverfahren wird heute weniger Kapital gebildet, deshalb Sozialprodukt von morgen geringer – Bei rationalen Erwartungen und inter-generationell verknüpften Nutzen sparen Individuen, die Einführungsgewinne erhalten, mehr

21 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 21 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Vor- und Nachteile des Kapitaldeckungsverfahrens Höhere Renditen als im Umlageverfahren: 1970-94 reale Kapitalrendite durchschnittlich 4,1 - 4,7 % (2,4 % Steigerung des Bruttoarbeitseinkommens) – mehr Kapital wird gebildet – Verzerrungen am Arbeitsmarkt nehmen ab Sinken bei verstärktem Übergang auf Kapitaldeckung Zinsen? abhängig vom Ausmaß des Übergangs + Internationalität des Kapitalmarktes Vollständige Entwertung des gesamtwirtschaftlichen Kapitalstocks durch politische, gesellschaftliche oder sonstige Instabilität? Gefahr ist nicht auszuschließen unsichere Renditen von Anlagen (Anlagerisiko)?

22 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 22 Kapitel 5 "Sozialpolitik" Anlagerisiko Anlagestrategie wichtig diversifiziertes, weltweites Anlageportfolio Wer trägt Risiken: – Langlebigkeit? – Rendite- bzw. Wertänderungsrisiko? – Inflationsrisiko? Lebenszyklus wichtig – Jung: hohe Rendite, hohes Risiko – Alt: geringe Rendite, geringes Risiko -> Umwandlung in Leibrente Defined contributions (DC) fester Beitrag Defined benefits (DB) feste Leistungszusage Fazit: Financial literacy entscheidend

23 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 23 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 7.2 Alterssicherung Vor- und Nachteile des Kapitaldeckungsverfahrens Höhere Renditen als im Umlageverfahren: 1970-94 reale Kapitalrendite durchschnittlich 4,1 - 4,7 % (2,4 % Steigerung des Bruttoarbeitseinkommens) Inflation führt zu Entwertung von Finanzanlagen (Inflationsrisiko) ->bei galoppierender Inflation gelingt Ausgleich über Anpassung der Zinssätze nicht mehr Anlagen im Ausland bringen besondere Unsicherheit mit sich (Länderrisiko, Wechselkursrisiko?) Haben lukrative Schwellenländer besonderes Wechselkursrisiko? ->Gefahren müssen berücksichtigt werden

24 Prof. Dr. Thomas Wein, WIPO 24 Kapitel 5 "Sozialpolitik" 5.2 Alterssicherung Vor- und Nachteile des Kapitaldeckungsverfahrens Politik kommt gegenüber angesammelten Kapitalstock in Versuchung (politisches Risiko) – Gefahr ist begründet, deshalb konkurrierende Anlagegesellschaften – neues Regulierungsproblem Finanzierungsschwierigkeiten bei schrumpfender Bevölkerung (Finanzrisiko bei schrumpfender Bevölkerung) – bei schrumpfender Bevölkerung wäre Kapitalstock überdimensioniert – Zinsen sinken und Ersatzinvestitionen werden unterlassen Übergangsproblem: Doppelbelastung der arbeitenden Bevölkerung -> u.U. finanzierbar aus höheren Ertragsraten Fazit: Anlagerisiko ist der Preis höherer Ertragsraten, politisches Risiko teilweise beseitigbar; Demographie weniger wichtig als Umlageverfahren; Übergangsproblem ist entscheidend


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