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Veröffentlicht von:Helmuth Sachs Geändert vor über 7 Jahren
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Grundlagen und Strategien zum Verhalten in dieser Situation
Kenterung ins kalte Wasser - eine seltene aber lebensgefährliche Situation - Grundlagen und Strategien zum Verhalten in dieser Situation
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Unterkühlung kann ein Ertrinken verursachen !
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Umgang der Ruderer mit dieser Problematik
„Ich kentere nicht!“ Erwachsene weniger bedroht als Jugendliche gefühlte Sicherheit - „Unter 12°C wird es gefährlich“ Tragen von Trockenanzügen / Schwimmwesten Vermeiden von Bootsklassen oder Ruderverzicht
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Normale Temperatur des Körpers 36 - 37°C
Körper nur in engen Grenzen funktionsfähig Abgabe v.a. über Kopf /Hals ca. 30% (Mütze!), ansonsten Achsel/Leiste, Hände
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Unterkühlung Körpertemperatur unter 35 C
Ausmaß hängt von Luft und Wassertemperatur ab kann Ertrinken zur Folge haben Hauptgefahr des Wassersportlers
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Formen der Wärmeabgabe - Verlustes -
Wärmeleitung Wärmeströmung Verdunstung Körperstrahlung Atmung
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Wärmeleitung Übertragung durch direkten Kontakt
Wasser hat eine 25x höhere Wärmeleitfähig-keit als Luft - der Körper kühlt in Wasser 25x schneller als in der Luft aus - Wassertemperaturen unter 25 Grad kann der der Körper nicht dauerhaft kompensieren Wärmeverlust in 27 Grad warmen Wasser entspricht dem Verlust bei 6 Grad kalter Luft
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Wärmeströmung Abtransport der Wärme über Luft oder Wasserströmung
„Wind chill Effekt “ - vermehrte Abkühlung durch Luftstrom bei 5 Windstärken wird 10 Grad Lufttemperatur als 0 Grad empfunden
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Weitere begünstigende Faktoren der Wärmeabgabe
Geringe Fettschicht große Körperlänge Kleidung
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Beeinflußungsgrößen der Unterkühlung – der Überlebenschance im Wasser –
Umgebung - Luft-/Wassertemperatur, Strömung, Wind Ausrüstung - Bekleidung, Rettungsweste allgemeneine körperliche Voraussetzungen
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Allgemeine körperliche Voraussetzungen
· Aktueller Zustand bei Kenterung –Erschöpfungs-ausmaß, Ernährungsausmaß, Medikamenten/Alkohol-einnahme, Ausmaß der Unterkühlung vor der Kenterung (warmer Tag im Frühjahr,kaltes Wasser),Ausmaß der Wasserbenetzung, Verhalten nach der Kenterung, Überlebensmotivation! Größe, Geschlecht, Fettschicht, Alter, Gesundheit, Kondition
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Bei der Unterkühlung werden die Hirnfunktionen gehemmt und damit die Selbstrettung erschwert !
Stadien der Unterkühlung Schockphase bei Eintauchen in Wasser <13°C I° - Erregungsphase - II° - Erschöpfungsphase - III° - drohender Tod -
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Schockphase Fakultativ - bei Eintauchen in Wasser < 13°C
Dauer 2 -5 min gestörte Atmung Luftnot Störung des Gleichgewichtsinnes
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I°- Erregungsphase Körpertemperatur – 34 -35°C
Wassertemperatur < 20°C Muskelzittern gestörte Hirnfunktion (Kurzzeitgedächtniss, Reaktionsfähigkeit, Orientierung) Schmerz Kräfteschwund
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II° - Erschöpfungsstadium
Körpertemperatur > 30°C kein Zittern ! zunehmender Bewußtsseinsverlust Schmerzreaktion vorhanden ! Lethargie
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III° - drohender Tod - Körpertemperatur < 30°C
keine Schmerzreaktion ! Bewußtlosigkeit Herz und Atemstillstand, Scheintod
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Gebrauchsfähigkeit der Hand ist von der Hauttemperatur abhängig
> 15° C Tastsinn erhalten > 10° C Störung der Greiffunktion 5° C komplett gebrauchsunfähig
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Überlebensdauer im Wasser - 50 % Überlebenwahrscheinlichkeit -
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Wahrscheinlicher Tod durch Unterkühlung
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Faustregel: Zeit der Handlungsfähigkeit im kalten Wasser (gilt bei Wassertemperaturen < 15°C) Handlungszeit(min) = Wassertemperatur(°C) 10 min = 10°C
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Auskühlungszeit ( “Überlebenszeit” ) verlängert bei:
Langsamauskühlenden x Verhalten nach der Kenterung - 2x - ”Embryonalhaltung” - Tragen eines Trockenanzuges x Tragen einer Rettungsweste x
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Maßnahmen bei Kenterung
Selbstrettung ? Orientierung (Personen/Gegenstände) Verschluß der Kleidung Vermeidung von Schwimmbewegungen Embryonalhaltung, Kopf über Wasser Schockphase abwarten
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Maßnahmen bei Kenterung
am Boot festhalten Kontakt zu anderen Gekenterten suchen, Päckchenbildung positives Denken regelmäßiges Ansprechen
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Rettungsgrundsätze bei Gekenterten - Dreimal Raus ! -
Raus aus dem Wasser Raus aus der nassen Kleidung Raus aus dem Wind
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Schnelle Bergung aus demWasser Eigenschutz beachten !
keine abrupten Bewegungen bei Bergung und Lagerung! keine Schocklage ! flache Lagerung ! Gefahr des “ Afterdrop “ (- Gefahr des Bergungstodes - kaltes Schalenblut gelangt in Kernbereiche des Körpers und führt zur zusätzlichen Abkühlung) Schutz vor weiteren Auskühlen durch Nässe und Wind
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Weitere Rettungsmaßnahmen...
Versorgung mit trockener, warmer Umhüllung passives Aufwärmen - Motivation zur Willensstärkung -“Talk down“ Unterkühlten nicht alleine lassen
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Kontrolle Bewußtsein, Puls, Pupillen und Atem
Wiederbelebung vor Wiedererwärmung langandauerende Wiederbelebung Verständigung des Rettungsdienstes 112 oder DLRG Transport ins Krankenhaus veranlassen ! (Spätkomplikationen möglich)
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Verbotene Maßnahmen bei der Rettung von Unterkühlten
kein Rubbeln, kein Massieren/Frottieren kein heisser Kaffee oder schwarzer Tee kein warmes Duschen, kein Warmlaufen keine ruckartigen Bewegungen bei der Bergung, keine Schocklage Gefahr des Afterdrops mit Bergungstod -
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Prophylaxe - „Risiko senken“
Problembewußtsein angepaßte Kleidung, Tragen von Rettungswesten! Fitness Planung der Ruderfahrt unter den gegebenen Bedingungen - Verzicht auf Bootsklassen, Fahren von mehreren Booten in Nachbarschaft Verhaltensregeln bei Kenterung, Erarbeiten von eigenen Standards Winterrettung der DLRG ?
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ERTRINKEN Dritthäufigste Unfalltodesursache
Ersticken in Flüssigkeit – Wasser Feuchtes (90%) und trockenes (10%) Ersticken
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Ertrinkungsunfall - Tod durch Ertrinken Beinaheertrinken - Überleben für mindestens 24 h
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Reflextod bei Eintauchen in kaltes Wasser möglich, v.a. Kinder
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bei Bergung auf Eigenschutz achten
Rettung Ertrinkender bei Bergung auf Eigenschutz achten nach Bergung die Bewußtseinslage, Puls, Atmung kontrollieren
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Puls/Atmung nachweisbar - stabile Seitenlage
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Keine Atmung, Puls vorhanden - Inspektion/Reinigung der Mundhöhle, Esmarch Handgriff, evtl. Beatmung
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Atem und Herzstillstand - sofortige Herz/Lungenwiederbelebung
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Grundsätze der Wiederbelebung von Ertrinkenden
Sauerstoff ist das Medikament der Wiederbelebung - unverzüglicher Beginn der Wiederbelebung Kein Versuch der Flüsssigkeitsentfernung aus der Lunge Lange Wiederbelebungsmaßnahmen Benachrichtigung DLRG/Rettungsdienst Veranlassen des Transportes auch von Beinahertrinkenden ins Krankenhaus
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