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30.05.2016 1 Eike Thürmann LERNEN DURCH SCHREIBEN? Sechs Thesen zur Unterstützung sprachlicher Risikogruppen im Sachfachunterricht.

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1 30.05.2016 1 Eike Thürmann LERNEN DURCH SCHREIBEN? Sechs Thesen zur Unterstützung sprachlicher Risikogruppen im Sachfachunterricht

2 Vorbemerkungen 30.05.2016 Eike Thürmann 2 L EITFRAGE : Lassen sich mit unterrichtlichen Mitteln (Lehren und Lernen) Lücken in der Leistungsfähigkeit von solchen Schülern nachhaltig schließen, die häufig als sprachliche „Risikogruppen“ bezeichnet werden? Sprachliche „Risikoschüler“ Kulturelles und sprachliches Kapital Sprachliche „Regelschüler“ Kulturelles und sprachliches Kapital

3 Vorbemerkung: Was ist „Schulsprache“ Sprachhandeln im Bildungsraum Schule Organisation / Rahmenbe- dingungen Könnens- u. Wissenserwerb im Unterricht Soziale Interaktion / Schulleben Regulative, soziale und kognitive Prozesse - Eike Thürmann: Sprachförderung u. Sprachsensibler Fachunterricht 3 30.05.2016

4 Vorbemerkung: Was ist „Schulsprache“ Situationsunabhängig Entpersonalisiert Genau Eindeutig Vollständig Explizit Objektiv Komplex Strukturiert Distant Normiert Eike Thürmann: Sprachförderung u. Sprachsensibler Fachunterricht Die Idealisierung fachbezogenen Sprechens und Schreibens: das geheime Curriculum 4 30.05.2016

5 Vorbemerkung: Wer ist mit „sprachliche Risikogruppen“ gemeint? 30.05.2016 Eike Thürmann 5 S PRACHLICHE „R ISIKOSCHÜLER “ UND DIE G EFAHR DER F OSSILISIERUNG VON BICS Müller/Dittmann-Domenichini (2007) Einsprachig aufwachsende Kinder und Jugendliche (aus Familien mit geringem kulturellem u. sprachlichem Kapital) Zwei- bzw. mehrsprachig aufwachsende Kinder und Jugendliche

6 These 1 30.05.2016 Eike Thürmann 6 T HESE 1: Die aktuellen Bildungsstandards der KMK definieren als Ergebnis schulischen Lehrens und Lernens fachbezogene Problemlösungskompetenzen, die die Vernetzung von kognitiven und schultypisch- sprachlichen Aktivitäten voraussetzen.

7 These 1 30.05.2016 Eike Thürmann 7 S ACHUNTERRICHT : [Die Schüler] … untersuchen sichtbare stoffliche Veränderungen der belebten und unbelebten Natur, stellen Ergebnisse dar und beschreiben Veränderungen (z.B. Aggregatzustände des Wassers, Trocknungsprozesse bei Früchten, Lösungsmöglichkeiten von festen Stoffen, Stoffumwandlung bei Verbrennung). E VANGELISCHE R ELIGIONSLEHRE : [Die Schüler] … kennen Handlungsmöglichkeiten zur Konfliktlösung und Konfliktvermeidung, bewerten diese auf der Grundlage biblischer/ christlicher Normen und wenden sie im eigenen Umfeld an. Sorglosigkeit in der Verwendung von Operatoren

8 These 1 30.05.2016 Eike Thürmann 8 Knowledge Dimension The Cognitive Process Dimension Remem- bering Under- standing ApplyingAnalyzing Evaluat- ing Creating Factual Knowledge Listing Summariz- ing Classify- ing OrderingRanking Com- bining Conceptual Knowledge DescribingInterpreting Experi- menting Explain- ing Asses- sing Planning Procedural Knowledge TabulatingPredicting Calculat- ing Differenti- ating Conclud- ing Compos- ing Meta- cognitive Knowledge Appropriate Use Executing Construct -ing AchievingAction Actualiz- ing Lower-order Thinking SkillsHigher-order Thinking Skills Anderson/Krathwohl 2001, pp. 67-68

9 These 1 30.05.2016 Eike Thürmann 9 Theoriebildung – Abstraktion - Schemata StrategienKlassifikationPrinzipienEvaluation Beispielhafte kognitive Operationen klassifizieren - identifizieren – verstehen – Konzepte anwenden Hypothesen bilden, Daten interpretieren - Schlussfolgern Evaluieren – eine Rangfolge herstellen – urteilen - werten Beispielhafte sprachliche Mittel …sein, … haben; Vergleich und Steigerung: größer als, mehr als; Klassifizierung: gehören zu, Teil sein von Ursache, Begründung: resultiert aus, weil - Bedingung, Kontrast: wenn / dann - Vermutung, Vorhersage: möglicherweise, wahr- scheinlich – Gene- ralisierung, Erklärung: insgesamt, im allge- meinen Gefühle/Einstellungen: mögen, nicht mögen – Bewertungen: gut/schlecht, richtig/falsch - Willensäußerungen: vorziehen, lieber als BECKETT / GONZALEZ / SCHWARTZ (2004)

10 These 1 30.05.2016 Eike Thürmann 10 Beispielhafte kognitive Operationen beobachten/be- trachten, – verglei- chen/ kontrastie- ren – identifizieren Ereignisse in eine Reihenfolge bring- en - Anweisungen folgen – Strukturen vorhersagen auswählen – Prob- leme lösen, Sach- verhalte/Proble- me identifizieren Beispielhafte sprachliche Mittel Zustandsverben: liegen, bleiben, wohnen - Relativsätze: wer …, welche … - lokale Präpositionen: auf, unter, zwischen Konnektoren zur Be- zeichnung zeitlicher oder logischer Bezie- hungen: während, schließlich, danach – lokale und temporale Präpositionen / adver- biale Bestimmungen: jetzt, dort, abends Modalverben: können, wollen – Bitten/Angebote: würden Sie bitte – wir sollten StrategienBeschreibungSequenzAuswahl Konkretisierung - Praxis

11 These 1 30.05.2016 Eike Thürmann 11 Die Schüler/innen sind in der Lage, Versuche zu PLANEN, DURCHZUFÜHREN und ERGEBNISSE AUSZUWERTEN (z.B. Licht, Feuer, Wasser, Luft und Schall). Sachunterricht Grundschule NRW (Ende Klasse 4): Stoffe und ihre Umwandlung Dekonstruktion komplexer Kompetenzformulierungen in einzelne „curriculare strings“ Erfassung der Komponenten von curricularen strings: Operator – Fachinhalt / Sachbezug (hier: Versuche) – Kompetenzbereich (hier: Stoffe und ihre Um- wandlung) - fachliche Konkretisierung (hier z.B. Licht, Feuer, Wasser, Luft, Schall) – Angaben zu Textsorten/Genres (fehlt im Beispiel o.) – Gelingens- bedingungen (z.B. „in Notizform“, „möglichst fehlerfrei“ etc.; fehlt im Beispiel o. ebenfalls) Knapp 2000 Datensätze

12 These 1 30.05.2016 Eike Thürmann 12 Bei 194 unterschiedlichen Operatoren 66% Auftretens- häufigkeit = 1/2 Viele Zufälligkeiten in der Wahl der Operatoren (Teilsynonyme etc.) Ausblendung der Unterscheidung von Schriftlichkeit / Mündlichkeit Textsortenangaben als eher seltene Ausnahme „Gelingensbedingungen“ für sprachliches Handeln total ausgeblendet Keine Stufung der Performanz Ausblendung der epistemischen bzw. heuristischen Funktion von Sprache, z.B. in den Naturwissenschaften und in Mathematik A NALYSE CURRICULARER K OMPETENZFORMULIERUNGEN

13 These 1 30.05.2016 Eike Thürmann 13 K OMPETENZBEREICHE M ATHEMATIK

14 These 1 30.05.2016 Eike Thürmann 14 F AZIT T HESE 1 Bildungsstandards/Kernlehrpläne für sog. Sachfächer blenden sprachliche Aspekte bei der Festlegung von Standards weitgehend aus oder reduzieren die Funktionalität von Sprache/Texten auf vordergründig kommunikative Handlungen. Dabei werden die „Gelingensbedingungen“ für fachunterrichtlich relevante sprachliche Handlungen nicht thematisiert, obwohl Leistungsfeststellung und –bewertung auch in den Sachfächern durch das sprachliche Filter operieren. Aus der Interpretation der verwendeten Operatoren im Kontext komplex formulierter Kompetenzen lässt sich für die untersuchten Sachfächer ein gemeinsamer Sockel von kognitiv-sprachlichen Makrofunktionen ermitteln: AUSHANDELN – BENENNEN/DEFINIEREN – BESCHREIBEN / DARSTELLEN – BERICHTEN/ERZÄHLEN - ERKLÄREN – ARGUMENTIEREN – BEURTEILEN/STELLUNG NEHMEN – MODELLIEREN/SIMULIEREN

15 These 2 30.05.2016 Eike Thürmann 15 T HESE 2: Fachbezogene kohärente und strukturierte Diskurse sind zugleich Ziel und Mittel schulischen Lehrens und Lernens sowie Grundlage für die Zuweisung von Berechtigungen, höherwertige Bildungsgänge fortzusetzen. Die alltägliche Praxis unterrichtlichen Sprachhandelns in den Sachfächern verlangsamt, erschwert oder verhindert jedoch für Risikogruppen den Erwerb entsprechender Kompetenzen.

16 These 2 30.05.2016 Eike Thürmann 16 Geschrieben wird selten – und wenn, dann überwiegend telegraphisch und in instrumenteller Funktion in instrumenteller Funktion Thematisierung von Textsortenspezifika sowie von Diskursfunktionen und ihrer charakteristischen sprachlichen Merkmale ist die Ausnahme Rückmeldungen zu (sprachlichen Aspekten von) Schülertexten sind die extreme Ausnahme Mündliche Interaktion = beschleunigt in Form von kurz getakteten IRF- ZyklenIRF- Zyklen Schüler lehnen in der Regel Schreiben im Sachfachunterricht ab Die Wartezeiten, also die Zeit zwischen Lehrerimpuls und Schülerreaktion, sind extrem kurz Redeanteil der Lehrkräfte = > 60% Spracharme Materialien dominieren bei hohem Anteil von „Risikoschülern“ S ACHFACHUNTERRICHT IN G RUPPEN MIT HOHEM A NTEIL VON „R ISIKOSCHÜLERN “

17 These 2 30.05.2016 Eike Thürmann 17 S ACHFACHUNTERRICHT IN G RUPPEN MIT HOHEM A NTEIL VON „R ISIKOSCHÜLERN “

18 These 2 30.05.2016 Eike Thürmann 18

19 These 2 30.05.2016 Eike Thürmann 19 F AZIT T HESE 2: Sachfachunterricht (mit hohem Anteil von „Risikoschülern“) ist in der Regel von der stillschweigend einvernehmlichen Verschwörung von Lernern und Lehrern gegen ausführlichere und kohärente Formen sprachlichen Handelns geprägt, vor allem in schrift(sprach)licher Form, und priorisiert auf diese Weise das Anbahnen und Kontrollieren von deklarativem Wissen.

20 These 3 30.05.2016 Eike Thürmann 20 T HESE 3: Wenn in den Sachfächern (überhaupt) geschrieben wird, dann wird das Schreiben meist als Mittlerfertigkeit im Zusammenhang mit „telegraphischen“ bzw. „sprachar- men“ Textformaten eingesetzt. Das volle Potenzial für die Unterstützung von sachfachlichen Lernleistungen leistet allerdings das kohärente epistemische Schreiben als Zielfertigkeit.

21 These 3 30.05.2016 Eike Thürmann 21 Plausible Vermutung: Auch „spracharme“ Formen des Schreibens unterstützen Lernen als Erwerb von fachlichen Problemlösungskompetenzen. „Zerdehnte Situation“ des inneren Sprechens beim Schreiben die mit dem Schreiben verbundenen Abstraktionsprozesse Die „Verschiebung der Wahrnehmung von der Akustik auf die Optik“

22 These 3 30.05.2016 Eike Thürmann 22 Plausible Vermutung: Im Prozess des epistemischen Schreibens werden kognitive Operationen vertieft und erweitert und damit komplexe Lernprozesse unterstützt. Strukturähnlichkeiten in der Modellierung von kognitiven Prozessen beim Schreibhandeln (Phasierung, Rekursivität etc.) „Gute Schreiber sind erfolgreiche Lerner“

23 These 3 30.05.2016 Eike Thürmann 23 Z WEI B EISPIELE ZU S CHREIBEN IM P HYSIKUNTERRICHT D ISS. B ERGELER 2007, B ERGELER /P OSPIECH 2007 PRIEMER/SCHÖN (2003)

24 These 3 30.05.2016 Eike Thürmann 24  Können Schüler/innen beim Schreiben von Geschichtstexten epistemische Effekte erzielen und wenn ja, wie lassen sich diese beschreiben?  Welchen Einfluss hat die Vorgabe des Aufgabenformats (Textsorte) auf das Vermögen der Schüler/innen, in Texten historischen Sinn auszubilden? (Hartung 2010:63)

25 These 3 30.05.2016 Eike Thürmann 25 A USWERTUNG EMPIRISCHER S TUDIEN ZUM S CHREIBEN IM NATURWISS. U NTERRICHT (Diss. Bergeler 2009) Die Ergebnisse zum Lerneffekt sind uneinheitlich, wobei mehrheitlich ein mittlerer positiver Effekt berichtet wird. Über die optimale Beschaffenheit der Schreibaufgaben können keine zuverlässigen Aussagen gemacht werden. Es wird nichts über eine Anleitung der Schüler zum selbstständigen Schreiben berichtet, wobei es in vielen Studien keine Anleitungen gab. Es liegen keine Erkenntnisse vor, welchen Einfluss die Schülereigenschaften für das Lernen durch Schreiben haben, insbesondere ist unklar, welchen Einfluss die sprachlichen Voraussetzungen der Schüler haben und welchen Einfluss die fachliche Kompetenz hat.

26 These 4 30.05.2016 Eike Thürmann 26 T HESE 4: Damit das Schreiben von sachbezogenen zusammenhängenden und strukturierten Texten zum kognitiven Werkzeug werden kann, müssen für sprachliche Risikoschüler Gerüste (Scaffolds) konstruiert werden, die den Schreibprozess unterstützen.

27 These 4 30.05.2016 Eike Thürmann 27 P RINZIPIEN DES S CAFFOLDING FÜR EPISTEMISCHES S CHREIBEN ALS L ERNHILFE Unterscheidung zwischen systemischer und anlassbezogener Unterstützung Beschränkung auf überschaubare Inventare mentaler Steuerungsgrößen für das epistemische Schreiben (Textsorten, Makrofunktionen etc.) Kognitivierende Unterstützung für Steuerungsgrößen und Textualitätsmerkmale – auch für „Risikoschüler“! Kognitivierende Unterstützung Überangebot von sprachlichen Mitteln zur reflektierten Auswahl durch die Lerner – kein systematisches Üben grammatischer Formen und strukturen Überangebot von sprachlichen Mitteln Disziplinierte Aufgabenkultur und Transparenz der Leistungserwartungen sprachlicher Art Disziplinierte Aufgabenkultur

28 These 4 30.05.2016 Eike Thürmann 28 Textabschnitte zeigen dir beim Schreiben, ob du zu einem Teilthema (z.B. Wanderungsbewegungen der Wale) die wichtigsten Informationen zusammengestellt hast, oder ob du noch weiter nachdenken oder suchen musst. Und sie gönnen dem Leser eine kurze Pause. Damit sagst du dem Leser: “Hast du das jetzt verstanden? Oder willst du mich noch mal lesen? Wenn du alles verstanden hast, gehe ich über zum nächsten Punkt.” Abschnitte handeln also von einer Sache, d.h. sie stellen einen sachlichen Zusammenhang her. Und sie stehen in einer logischen Abfolge.

29 These 5 30.05.2016 Eike Thürmann 29 Genre/Textsorte Operator Fachinhalt (Gelingens-) Bedingung Konkretisierung des Fachinhalts Analysiere die thematische Karte Kaliforniens und erkläre warum sich das Central Valley sehr gut für die Landwirtschaft eignet. Fasse die Ergebnisse in einer zweiminütigen mündlichen für Alle verständlichen Präsentation zusammen.

30 These 5 30.05.2016 Eike Thürmann 30 Einleitung/Hinführung StrategieRedemittel/ chunks Fachbegriffe Knapp thematische Karte vorstellen Bei der thematischen Karte handelt es sich um…. gezeigt wird … Maßstab – Kartenausschnitt – Erstreckung …. Hauptteil Einleitender Satz – Konzentration auf 3/4 Gründe, die erst genannt u. dann erläutert werden An der thematischen Karte von K. kann ich drei Gründe dafür erkennen, dass… Regenfeldbau – Bewässe- rungsfeldbau – Schmelzwas- serabfluss – Stauseen – geschützte Lage Schluss

31 These 5 30.05.2016 Eike Thürmann 31 Erdbeben in der Voreifel? Ich …glaube – meine – hoffe – weiß – nehme an – behaupte – vermute – werde nachweisen – stütze mich auf – gehe von der Annahme aus – bin überzeugt – bin (sehr) sicher ….. In Düren wird es … Erdbeben geben. hoffentlich – garantiert – möglicherweise – offensichtlich – zweifellos – wahrscheinlich - vielleicht – vermutlich – sicherlich – garantiert – möglicherweise – mit hoher Wahrscheinlichkeit – wie wir alle wissen … In Düren wird es … Erdbeben geben. nie - selten - manchmal – in der Regel – ausnahmslos … Die Datenweisen darauf hin – deuten an – legen nahe – beweisen – weisen nach – belegen – tendieren dazu – lassen vermuten … Zweifel Gewissheit

32 These 5 30.05.2016 Eike Thürmann 32 T HESE 5: Für sprachliche Risikoschüler kann sich das Potenzial des Schreibens als Denkwerkzeug im Fachunterricht früher und effektiver entfalten, wenn Textsorten- (Genre- Orientierung) und Prozessorientierung in einem komplementären Verhältnis stehen.

33 These 5 30.05.2016 Eike Thürmann 33 Genre-basierter Zugang zum epistemischen Schreiben Why do members of specific discourse communities use the language the way they do?“ (Martin 1993)

34 These 5 30.05.2016 Eike Thürmann 34 HAMMOND (2001)

35 These 5 30.05.2016 Eike Thürmann 35 T HESE 6: Wird das systemische Scaffolding mittel-/langfristig fächerübergreifend in Kooperation mit dem Sprach-/ Deutschunterricht geplant, können in Form einer curricularen Fächerpartitur auch die Sachfächer einen aktiven Beitrag zur Entwicklung der Schreibkompetenz beitragen, indem einzelnen Sachfächern für einzelne Bildungsphasen Schwerpunkte zugewiesen werden können.

36 These 6 30.05.2016 Eike Thürmann 36 D EN T EXTRAUM FÄCHERÜBERGREIFEND TRANSZENDIEREN : „Schule in der Differenziertheit der in ihr beteiligten, gelehrten und gelernten Fächer ist auf Schrift angewiesen. Insofern treibt der Textraum hier geradezu subversiv und subkutan über schulische Strukturimgebungen hinaus, die häufig als ebenso unabdingbar gegeben wie unübersteigbar erscheinen. Für die Lehrerinnen und Lehrer bedeutet das unter anderem, dass sich Mathematik- und Sachkundelehrer, Geographie- und Geschichtslehrerinnen mit den Deutschlehrern und Deutschlehrerinnen in einen tatsächlichen didaktischen Diskurs begeben müssten – entgegen all ihrer eigenen disziplinär eingegrenzten Ausbildung und Bildung. (Ehlich 2010: 58)

37 These 6 30.05.2016 Eike Thürmann 37 Fach: ………… Textsorten/ Genres Makro-/ Diskurs- funktionen Textualitäts- merkmale/ -strategien Textformen als Lernformen Jahrgangs- stufe 5-6 Jahrgangs- stufe 7-8 Jahrgangs- stufe 9 (- 10) Jahrgangs- stufe 10/11- 12/13 P LANUNGSPARTITUR FÜR DIE E NTWICKLUNG DES EPISTEMISCHEN S CHREIBENS

38 Ausblick: Auf der Suche nach dem empirisch fundierten Nachweis 30.05.2016 Eike Thürmann 38 L EITFRAGE : Lassen sich mit unterrichtlichen Mitteln (Lehren und Lernen) Lücken in der Leistungsfähigkeit von solchen Schülern nachhaltig schließen, die häufig als sprachliche „Risikogruppen“ bezeichnet werden? Sprachliche „Risikoschüler“ Kulturelles und sprachliches Kapital Sprachliche „Regelschüler“ Kulturelles und sprachliches Kapital

39 Ausblick: Auf der Suche nach dem empirisch fundierten Nachweis 30.05.2016 Eike Thürmann 39 D EMONSTRABLE PROOF THAT WRITING LEADS TO LEARNING REMAINS THE H OLY G RAIL OF RESEARCH Ackerman (1993) zit. Nach Bergeler (2009)

40 Ausblick: Auf der Suche nach dem empirisch fundierten Nachweis 30.05.2016 Eike Thürmann 40 Lerner und Hintergrundvariablen Lehrkräfte und Hintergrundvariablen Erhebung/Messung des Lernerfolgs, Wissensdimensionen Fächer, Domänen Inhalte Kompe-tenzen Lernakti- vitäten Textproduktion Textsorten Makro- funktion Lernakti- vitäten Stichprobe

41 Ausblick: Auf der Suche nach dem empirisch fundierten Nachweis 30.05.2016 Eike Thürmann 41 Lerner und Hintergrundvariablen SES – sprachliches und kulturelles Kapital – Bildungsehrgeiz der Familie Zwei-/Mehrsprachigkeit und das Profil der BICS- und CALP- Fähigkeiten Schreibbiografie, negatives Filter vis à vis schulischen Schreibhandelns Schulerfolg, Lernerfolg im Sachfach, im Sprachfach Intelligenz, allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit Alter Gender …

42 Ausblick: Auf der Suche nach dem empirisch fundierten Nachweis 30.05.2016 Eike Thürmann 42 Fächerkombination Lehramt - Qualifikation Grundlegende didaktische/lerntheoretische Orientierung Fachwissen, fachliche Kompetenzorientierung Sprach-/Textwissen naive Theorien über das Verhältnis von Schreiben/Lernen Prinzipien der Leistungsfeststellung und –bewertung – Berücksichtigung sprachlicher Aspekte (Textualität, Situativität u. normative Korrektheit Vertrautheit mit sprachlichen Risikogruppen - Einstellungen, Haltungen … Lehrkräfte und Hintergrundvariablen

43 Ausblick: Auf der Suche nach dem empirisch fundierten Nachweis 30.05.2016 Eike Thürmann 43 Q UALITATIVE EXPLORATIVE S TUDIEN Negatives Filter gegenüber dem Schreiben von „Risikoschülern “ Textsorten- und Textualitätsbewusstheit von Fachlehrkräften Gelingensbedingungen für fachübergreifende Absprachen Formen des Schreibscaffolding im Fachunterricht Fokussierung einzelner Makrofunktionen …


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