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Vorlesung Einführung in die Soziologie - Grundfragen der Soziologie SoSe 2010 9. Veranstaltung (18.06.10) Geschlechterverhältnisse, Ehe & Familie im Umbruch.

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1 Vorlesung Einführung in die Soziologie - Grundfragen der Soziologie SoSe 2010 9. Veranstaltung (18.06.10) Geschlechterverhältnisse, Ehe & Familie im Umbruch ________________________________________________________________________ Prof. Dr. Karl-Werner Brand, TUM, School of Education, FG Soziologie, Kontakt: post@src-brand.de

2 Elitäre Rekrutierungsmechanismen  Geschlechtsrolle: Ensemble erwarteter Verhaltensweisen + Einstellungen, Verpflichtungen und Privilegien, die einem best. Geschlecht zugeschrieben werden  Geschlechtsstereotype: tief verwurzelte Vorstellungen über männliche und weibliche Eigenschaften  Moderne Geschlechtsstereotype  „Natürliche Eigenschaften“ (z. B. weibliche Fürsorge – männliche Aggressivität)? Genetisch angelegt? Universell verbreitet? Geschlechtsrollen und Geschlechtsstereotype MannFrau Rationalität & Sachlichkeit Konkurrenzorientierung + Aggressivität Durchsetzungsvermögen Risikobereitschaft Erfolgsorientierung Emotionalität Einfühlungsvermögen Konfliktvermeidungsvermögen Sicherheitsbedürfnis Fürsorglichkeit

3  Zentrale Leistung der Frauenbewegung der 70er Jahre: Unterscheidung von „sex“ & „gender“  Sex = biologisches Geschlecht (körperl. sichtbare, physiolog. Geschlechtszugehörigkeit)  Gender = soziales Geschlecht (kulturelle + soziale Bedeutung des Geschlechts, Zuschreibung von Verhaltenserwartungen + Eigenschaften)  Nachweis, dass es nicht „natürliche Unterschiede“ sind, die für die soziale Ungleichheit der Geschlechter verantwortlich sind („horizontale“ + „vertikale“ Berufssegregation, Lohnunterschiede, erhöhte Arbeitsmarktrisiken, etc.)  Forderung nach Gleichstellung  „Doing Gender“: die interaktive Herstellung und Inszenierung geschlechts- spezifischer Zugehörigkeit in Alltagssituationen  Untergräbt auch die binäre, biologische Codierung in (exklusiv) zwei Geschlechter (Bsp. Transsexualität, Homosexialität; Kulturen, die Kinder als geschlechtsneutral definieren)  Situatives Erwerben und Festschreiben geschlechtsspez. Eigenschaften aber in institutionellen Rahmen eingebunden (Arbeitswelt, Familienstruktur, Religion etc.)  Strukturelle Prägung der gesellschaftlichen Geschlechtscodierungen und Rollenzuweisungen  Bsp.: historische Veränderung von Geschlechtsrollen und Familienstrukturen im Übergang von der ständischen zur Industriegesellschaft Die gesellschaftliche Konstruktion des Geschlechts

4 Elitäre Rekrutierungsmechanismen  Vorindustrielle Zeit: „Ganzes Haus“ („Großfamilie“) als dominierende Sozialform  Einheit von Produktion und Haushalt  Lohnlos mitarbeitende Familienangehörige  In Hausverband einbezogenes Gesinde  Herrschaft des Hausvaters über alle Angehörigen  Nicht Gefühls-, sondern Wirtschaftsgemeinschaft  Heirat und Ehe von ökonomischen und sozialen Zwängen bestimmt  Liebe und sexuelle Lust gehörten nicht zur Ehe wie heute  Einheit von Arbeit, Leben, Religion, Kultur, Erziehung, Berufsausbildung, sozialer Sicherung unter dem Dach des „Ganzen Hauses“ (Quelle: Eickelpasch 2001, S. 53-56) Ehe & Familie: Die vorindustrielle Familie

5  Ab 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts: Differenzierung der Gesellschaft, Räumliche Trennung von „Heim“ und „Welt“, von Produktion und Reproduktion, Arbeit und Leben  Kleinfamilie als Spezialort für Intimität und frühkindliche Erziehung (Heim als „Hafen in einer herzlosen Welt“)  Intimisierung der Ehebeziehung („Personenehe“)  Zusammengehörigkeit von romantischer Liebe, Ehe, Sexualität, Elternschaft und gemeinsamem Haushalt  Familie als Gefühls- und geistige Gemeinschaft  Intimisierung und Intensivierung der Eltern-Kind-Beziehung (Entdeckung der Kindheit)  Geschlechtliche Aufgabenteilung: Zuständigkeit der Frau für den „Hafen“ (Heim, Haushalt, Geborgenheit, Liebe), des Mannes für die „feindliche Welt“ (Außenwelt, Beruf, Öffentlichkeit, Konkurrenz)  Da – lt. modernen Verfassungen/Aufklärung –„alle Menschen gleich und frei“ sind, lässt sich geschlechtsspezifische Ungleichheit nur durch „Naturalisierung“ der Unterschiede begründen (auch wissenschaftl. „Biologisierung“ der weibl. + männl. Rollenzuweisungen) Ehe & Familie: Die moderne Kleinfamilie

6  Sozialisation: Geschlechtsstereotype in Lernprozessen eingeübt  Unmittelbare Erfahrung/Imitation, Kinderbücher, Schulbücher, Fernsehrprogramme, Werbespots, Internetspiele;  Motivationale Identifikation mit dem eigenen Geschlecht (ab 4-5 Jahren)  Verstärkung + soziale Kontrolle durch Gleichaltrigengruppen (insb. bei Jungen)  berufs- und kontext/institutionenspezifische Sozialisation in Geschlechtsrollen  „Kategorialer Denkhabitus“: Denkgewohnheiten, Habitualisierungen, ständige interaktive Reproduktion, Absicherung durch soziale Kontrolle von ‚Abweichlern‘  Geschlechterungleichheit: Trotz verbesserter Bildung + wachsender Berufstätigkeit von Frauen bestehen viele geschlechtsspezifische Ungleichheiten hartnäckig weiter („vertikale Segration“, „horizontale Segregation“, Voll-/Teilzeittätigkeiten, Lohnunter- schiede  viele Ungleichheiten in (West)Deutschland besonders hoch)  Warum? Spezifische institutionelle Mechanismen der Verfestigung? Hartnäckigkeit von Geschlechterungleichheit

7 Elitäre Rekrutierungsmechanismen  Heute: Abschied von der bürgerlichen Familie?  Zunehmende Spannungen zwischen moderner Frauenrolle und Modell der bürgerlichen Kleinfamilie  durch „Revolution der Mädchenbildung“  durch Möglichkeiten der Geburtenkontrolle  „Bürgerliche Normalfamilie“ als riskantes Experiment  de facto Vielfalt der Formen des Zusammenlebens  Diskussionen um frühkindliche Betreuung (Krippen)  Aber: „strukturelle Rücksichtslosigkeit“ der modernen Gesellschaft gegenüber Erfordernissen von Familie, Partnerschaft und Erziehung  Zu Ende gedacht: Marktgesellschaft erfordert den „vollmobilen Single“ (Ulrich Beck)  Wie weiter? Was bedeutet das für Geschlechterverhältnisse? (Quelle: Eickelpasch 1999, S. 57-61) Geschlechterverhältnisse, Ehe & Familie im Umbruch


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