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Veröffentlicht von:Heidi Lang Geändert vor über 9 Jahren
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Brustkorb und Hals Trichterbrust Kielbrust Poland-Syndrom
Pectus excavatum Kielbrust Pectus carinatum Poland-Syndrom Jeune-Syndrom Sternumdefekte Muskulärer Schiefhals Sprengel-Deformität
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Trichterbrust – pectus excavatum
Epidemiologie Häufigste Thoraxwanddeformität Inzidenz 4 : 1000 m : w = 3 : 1 Gelegentlich weitere Fehlbildungen Skoliose (15-20%) Marfan-Syndrom Prune belly Syndrom (25%)
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Trichterbrust – pectus excavatum
Ätiologie Unklar? Dominant vererbbare Dysplasie der sternokostalen Rippenknorpelabschnitte Zuordnung zum status dysraphicus Zu kurzer M. rectus abdominis Zwerchfellzug
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Trichterbrust – pectus excavatum
Klinik Symmetrisch-, asymmetrischer Trichter der vorderen, unteren Brustwand Asthenische, muskelschwache Kinder Keine Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit Psychische Probleme
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Trichterbrust – pectus excavatum
Klinikverläufe Variabler Entstehungszeitraum Säuglingsalter bis Pubertät Progredienz oder spontanes sistieren Aussage zur individuellen Prognose nicht möglich Keine Rückbildungstendenz
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Trichterbrust – pectus excavatum
Kardiopulmonale Probleme? Keine belegte Korrelation zwischen Trichtertiefe und kardiopulmonalen Auswirkungen Gelegentlich geringeres Lungenvolumen und VK Fraglicher ursächlicher Zusammenhang zwischen pathologischer Lungenfunktion und Trichterbrust Lungenfunktion wird meist nicht durch Operation* gebessert Verbesserung der Thoraxkonfiguration versus postoperative Thoraxsteife? Folge Keine „harte“ Operationsindikation *Studien für offene Operationen Keine Studien für minimalinvasive Operation
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Trichterbrust – pectus excavatum
Kardiovaskuläre Probleme? Keine eindeutigen Aussagen Verbesserung des Schlagvolumens Ggf. Verbesserung eines nicht relevanten Mitralklappenprolapses* Folge Keine „harte“ Operationsindikation * Keine Berücksichtigung von Trainingseffekten der Herzleistung
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Trichterbrust – pectus excavatum
Diagnostik zur Operation Radiologie Thorax in 2 Ebenen Verminderte Distanz zwischen Sternum und BWS im seitlichen Thoraxbild Graduierung < 7 <7-5 <5 cm CT-Thorax Haller Index > 4 Quotient aus transversalem und a. p. Thoraxdurchmesser Lungenfunktion, EKG, Echokardiographie
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Trichterbrust Therapie Haltungsschulung empfohlen*
Bessere Körperspannung Aufrechte Haltung Vermeidung einer Schulterprotraktion Ggf. Psycho-Verhaltenstherapie Mangelndes Selbstbewußtsein Vermeidungsverhalten (baden, Sport etc.) Konservative Maßnahmen ändern den Trichter nicht! * Kein therapeutischer oder prophylaktischer Wirkungsnachweis
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Trichterbrust Individuelle Operationsindikation
Verschmälerung des Brustbein-Wirbelabstandes von > 25% der normalen Thoraxtiefe Haller Index > 4 Indikation wird heute in der Regel durch den Patienten gestellt Wunsch nach „perfektem“ Körper „Internetinformationen des Patienten“ Psychische Beeinträchtigung des Patienten Schwierige Phase der Pubertät! Mangelndes Selbstbewußtsein Vermeidungsverhalten (baden, Sport etc.)
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Trichterbrust Therapie Verfahren
Minimalinvasiver Repair des Pectus excavatum Heute Goldstandard Thorakoskopisches Einbringen eines Präparierstabes Dadurch Anheben des Sternums Ausleitung auf der anderen Thoraxseite Einbringen eines (oder zweier) Metallbügel Jeweils seitliche Fixierung In der Regel keine Thoraxdrainage oder Nachbeatmung Schmerzbehandlung durch thorakalen Periduralkatheter oder PCA (Schmerzpumpe) ME nach 2 – 3 Jahren MIRPE nach Nuss 1998
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Trichterbrust Therapie Verfahren Offene rekonstruktive Verfahren
Erstmals 1913 durch Sauerbruch durchgeführt Operation nach Ravitch Resektion der deformierten Rippenknorpel Befreiung des Sternumkörpers aus allen Verbindungen Dorsale Korrektur und Lagerung der Stümpfe auf 2. Rippenknorpel Osteochondroplastik nach Brunner Korrektur der Rippen und des Sternums mit Drahtnähten Op nach Ravitch Op nach Brunner
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Trichterbrust Therapie Verfahren
Offene oder „symptomatisch, alternative“ Verfahren Auffüllung des Trichters mit Omentum-plastik oder Implantat* Saugglockenbehandlung? * Keine konstanten Ergebnisse in Studien
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Trichterbrust Therapie Operationszeitpunkt Offene Verfahren
In jedem Alter möglich Minimalinvasive Verfahren Flexibilität des Thorax chirurgisch wichtig 10. bis 14. Lebensjahr Geringere dynamische Rückstellkräfte Weniger Dislokationen Weniger Blutungen Weniger Infektionen Patientenwunsch meist erst nach der Pubertät oder im Erwachsenenalter
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Trichterbrust Komplikationen Pneumothorax
Verschiebung des Rehbein-Bügels Passager instabiler Thorax Beatmung Wundheilungsstörung Narben bei nicht endoskopischen Verfahren Rezidivrate 5 – 15% % sehr befriedigende Ergebnisse
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Trichterbrust Folge Problemfälle Asymmetrische Trichterbrust
Eher offene Korrektur Schwierigkeiten bei eventuell späterer Reanimation Diskrepanz zwischen Patientenvorstellung und chirurgisch machbarem Folge Gute Aufklärung, ggf. mehrfach erforderlich
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Kielbrust – pectus carinatum
Ätiologie Unklar? Endogene sternokostale Fibrodysplasie Symptom bei Marfan Syndrom diastrophem Zwergwuchs Rachitis Epidemiologie 10fach seltener als Trichterbrust m > w Beginn der Deformität in der Regel mit der Pubertät
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Kielbrust – pectus carinatum
Klinik Bizarre Prominenz des Sternums und der angrenzenden Rippen Rotation des Brustbeins Begleitprobleme keine Beeinträchtigung der Thoraxorgane Gelegentlich kongenitale Herzvitien
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Kielbrust – pectus carinatum
Therapie Kosmetische Indikation nach Wachstumsabschluss Sonst Rezidive Therapieindikation durch den Patienten Verfahren Pelotte im frühen Kindesalter Gute Ergebnisse Offene Korrektur (Standard) Thoraxkorrektur z. B. Op nach Ravitch Niveauanpassung Rippenknorpelteilresektion
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Aplasie des Muskulus Pectoralis Poland - Syndrom
Ätiologie Angeboren Symptome Fehlbildungen der oberen Extremität Fehlbildungen der Thoraxwand Fehlen des M. pectoralis Rippendefekte kaudal der 2. Rippe
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Aplasie des Muskulus Pectoralis Poland - Syndrom
Therapie Nach Wachstumsabschluss an spezialisierten Zentren Autologer Ersatz fehlender Rippen Latissimustransfer 100% Korrektur nicht möglich! Gute Aufklärung, ggf. mehrfach erforderlich
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Jeune-Syndrom – Asphyxierende Thoraxdysplasie - ATD
Seltenes Chondrodysplasiesyndrom Schmalrippenthorax Zu kleiner steifer Thorax Lungenhypoplasie Nierendysplasie Retinadedeneration Malabsorption Leberdysplasie Herzfehler Zwergwuchs Verschiedene Verläufe Nur 20% überleben das Säuglingsalter
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Jeune-Syndrom Therapie Nur bei milderen Verläufen möglich
Erweiterung des knöchernen Thorax Sternotomien Durchtrennung der Rippenansätze Rippenimplantate (VEPTR) Vertical expandable prosthetic titanium rib
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Sternumdefekte Sog. Mittellinien Defekte Sternum bifidum
Seltenes Vorkommen Sternum bifidum Meist keine Herzfehlbildungen Gute Prognose Verschluss im 1. Lebensjahr Sternumdefekte mit Herzektopie Thorakal Zervikal Thorakoabdominal Cantrell-Pentalogie Sternumspalte Herzektopie mit Vitien Perikarddefekt Vordere Zwerchfellspalte Bauchwanddefekt
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Muskulärer Schiefhals Tortikollis, Caput obstipum
Ätiologie Intrauterine Zwangshaltung? Muskelischämie bei Kompartment-Syndrom? Fibrose? Erblichkeit Cave Klumpfuß, Hüftdysplasie
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Muskulärer Schiefhals Tortikollis, Caput obstipum
Epidemiologie 0,5% in der Bevölkerung
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Muskulärer Schiefhals Tortikollis, Caput obstipum
Klinik Neigung des Kopfes zur kranken Seite Rotation des Kopfes zur gesunden Seite Sicht- und tastbarer Muskelstrang Entwicklung einer Gesichtsasymmetrie
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Muskulärer Schiefhals
Differentialdiagnose Ossäre Fehlbildungen Klippel-Feil-Syndrom HWS-Tumor Osteoblastom Hautnarben Okulärer Schiefhals Otologischer Schiefhals Spastischer Schiefhals Reflektorischer Schiefhals Wirbelblockade Postinfektiöser Schiefhals Grisel-Syndrom Atlantoaxiale Subluxation, spontan heilend
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Muskulärer Schiefhals
Therapie Konservative Therapie Junge Säuglinge Physiotherapie Vojta Umkrümmungslagerung Orthesen, Gipsfixation Nur noch relativ indiziert
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Muskulärer Schiefhals
Therapie Operative Therapie nach dem 1. Lebensjahr Distale und /oder proximale Tenotomie Offene oder subkutane Tenotomie des m. sternokleidomastoideus Physiotherapie Dehnung Anleitung zu gerader Haltung Anschließender Halskragen
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Muskulärer Schiefhals
Distale Tenotomie
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Angeborener Schulterblatthochstand Sprengel-Deformität
Hochstand der Skapula Maldescensus der Skapula Fehlendes kaudal wandern der Schultermuskulatur Assoziation mit Klippel-Feil-Syndrom 30% Asymmetrie der Schulter Bewegungseinschränkung der Schulter Korrekturoperation Green, Woodward, König
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