W ELTSYSTEMTHEORIE Graber Veronica, Graf Janine, Hafner Tanja HS 2011 - 04.10.11.

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 Präsentation transkript:

W ELTSYSTEMTHEORIE Graber Veronica, Graf Janine, Hafner Tanja HS

A BLAUF DES R EFERATS Informationen zu Immanuel Wallerstein Theorie des Weltsystems Entstehungshintergründe und Einbettung Erklärung für Unterentwicklung Hegemonie Kritik Thesendiskussion HS

I MMANUEL W ALLERSTEIN 1930 geboren in New York Sozialwissenschaftler und Sozialhistoriker Studium Sozialwissenschaften, 1959 – 1999 Soziologieprofessuren an verschiedenen Universitäten, 1999 – 2005 Leiter des „Fernand-Braudel-Center for Study of Economies, Historical Systems and Civilization“ an der Binghampton University Einflüsse: Karl Marx, Dependenztheorie vgl. : abgerufen am HS

T HEORIE DES W ELTSYSTEMS Definition „Die Weltsystemtheorie ist eine Theorie der internationalen Beziehungen, deren Ursprünge im Marxismus liegen “ (Nölke 2003: 309) Zentrales Argument „ die heutige Welt [kann] nur im Kontext des globalen Kapitalismus verstanden werden “ (ebd.) Grundannahmen Alles soziale Handeln findet in einem übergreifenden Rahmen statt Strukturelle Dreiteilung der Welt in Zentrum, Semiperipherie und Peripherie HS

T HEORIE DES W ELTSYSTEMS Konstituierendes Merkmal eines sozialen Systems Arbeitsteilung Zwei Arten von Weltsystem Weltreich Weltökonomie Das heutige, moderne Weltsystem ist eine kapitalistische Weltwirtschaft, mit diesen grundlegenden Elementen: Mechanismus des ungleichen Tauschs Ein Markt mit dem Prinzip der Gewinnmaximierung Staatliche Strukturen HS

T HEORIE DES W ELTSYSTEMS Dependenztheorie Kern und Peripherie  Einführung der semiperipheren Länder Politischer Grund Dreiteilung wird zum Normalzustand jeder Art von Weltsystem Relative politische Stabilität der Weltsysteme dank: Militärischer Macht der herrschenden Kräfte Ideologische Anbindung an das System als Ganzes Mehrheit aufgeteilt in grössere Unterschicht und kleinere Mittelschicht HS

T HEORIE DES W ELTSYSTEMS „ Dieser Kampf um die Existenz der mittleren Ebene findet ständig statt, sowohl im politischen Bereich als auch im Hinblick auf die grundlegenden ideologischen Annahmen. Das ist die Kernfrage, um die es beim Klassenkampf geht “ (Wallerstein 1983: 306) Soziale Klassen, nicht Staaten sind die eigentlichen Antriebskräfte in der internationalen Politik HS

E NTSTEHUNGSHINTERGRUND „One cannot analyze social phenomena unless one bounds them in space and time“ (Wallerstein 1974: 245) HS

E NTSTEHUNGSHINTERGRUND Merkantilismus in Europa: 16. Jhr. Nicht gelungene Errichtung eines Weltreiches durch die Habsburger  Entstehung eines Zentrums der europäischen Weltwirtschaft (GBR & NED) Ökonomische Expansion Bevölkerungswachstum  Folge : steigende Nachfrage an Agrarprodukten, Abkehr von der Subsistenzwirtschaft hin zur gewinn- orientierten Nutzung der zu bewirtschafteten Ländereien HS

ENTSTEHUNGSHINTERGRUND HS Aufkommender Imperialismus  Entstehung des Industriekapitalismus in England mit weltweiter Ausbreitung bis zum 19. Jahrhundert  Krise :Gesellschaften mit voranschreitender Industrialisierung gelangten zwar zu Prosperität und Wohlstand, doch Arbeiter wurden vermehrt zur reinen Produktionskraftdegradiert und ausgebeutet Spaltung der Welt in zwei sich feindselig gegenüberstehende Lager am Anfang des 20. Jahrhunderts sowjetisch-sozialistisches Lager westlich-kapitalistisches Lager USA lösen England als Hegemonialmacht ab

E RKLÄRUNG DER U NTERENTWICKLUNG Unterentwicklung begann mit Kolonialisierung durch einen «ungleichen Tausch» Unterentwicklung wird durch die «Stärke» der Zentrumsstaaten verfestigt, die es ihnen erlaubt, sich den in der Peripherie produzierten Mehrwert anzueignen und von dort ins Zentrum zu transferieren  Plünderung der Peripherie Ursachen für «ungleichen Tausch»: Unterschiedliche Stärke der Nationalstaaten Unterschiedliche politische Interventionsmacht  Politische Faktoren ermöglichen den «ungleichen Tausch»! HS

E RKLÄRUNG DER U NTERENTWICKLUNG dauerhafter Mehrwerttransfer aus der Peripherie ins Zentrum als entscheidende Grundlage der kapitalistischen Produktionsweise  ohne «ungleichen Tausch» kein Profit  ohne Profit kein Kapitalismus Ungleichgewicht im Verhältnis zwischen den Grossmächten zugunsten eines «primus inter pares»  Hegemon :ökonomisch und militärisch überlegen, aber nicht allmächtig – bzw. Vorherrschaft/Überlegenheit eines Staates HS

H EGEMONIE 3 Hegemone des modernen Weltsystems Niederlande ( ) Grossbritannien( ) USA ( )  Führung in allen Bereichen der agrarischen und industriellen Produktion, sowie dem Handel und Finanzwesen! HS

H EGEMONIE Gemeinsame Merkmale der Hegemone Militärische Weltmächte Hoher Lebensstandard für die Arbeiterschaft Einsatz für internationalen Freihandel, demokratische Institutionen und bürgerliche Freiheiten HS

H EGEMONIE Ursache für Hegemoniebildung: Effiziente Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Staat zur Steigerung der Produktivität und Wettbewerbs- fähigkeit  Möglichkeit der Unterbietung anderer Grossmächte auf dem Weltmarkt ABER: Nachzügler holen ihren Rückstand langsam auf! - Internationaler Freihandel - Höhere Einkommen der Arbeiterschaft HS

K RITIK Definition Weltsystem Internationale Arbeitsteilung notwendig? Rolle der Märkte Theorieformulierung zu deterministisch Definition Kapitalismus Vernachlässigung der politischen Strukturen und Prozesse HS

D ISKUSSIONSTHESEN Die Unterentwicklung gewisser Länder resultierte aufgrund ihrer endogenen Faktoren. Die notwendige Dreiteilung der Welt ist nicht notwendig  eine andere Form würde auch stabil genug sein. Die Ausbeutung des Südens wäre für eine kapitalistische Weltökonomie nicht zwingend gewesen. Gibt es Länder, die einen Übergang von der Peripherie in die Semiperipherie geschafft haben? HS

A BSCHLUSS VIELEN DANK FÜR EURE AUFMERKSAMKEIT HS

B IBLIOGRAPHIE Bornschier, Volker (1982): The World Economy in the World System: Structure, Dependence and Change. In: International Social Science Journal 34, 1., S. 37 – 59. Chase-Dunn, Christopher K. / Hall, Thomas D. (1997): Rise and Demise: Comparing Worldsystems. Boulder: Westview Press. Müller, Hans Peter (2006): World Systems Theory. Encyclopedia of Social Theory. New York: Routledge, S. 683 – 685. Nölke, Andreas (2003): „Weltsystemtheorie“. In: Siegfried Schieder und Manuela Spindler (Hg.): Theorien der Internationalen Beziehungen. Opladen: Leske+ Budrich, S. 309 – 335. Skocpol, Theda (1977): Wallerstein's World Capitalist System: A Theoretical and Historical Critique. In: American Journal of Sociology 82, 5., S Wallerstein, Immanuel (1983): Klassenanalyse und Weltsystemanalyse. In: Reinhard Kreckel (Hg.): Soziale Ungleichheiten. Göttingen: Schwartz. (Soziale Welt, Sonderband 2), S. 301 – 320. Wallerstein, Immanuel (1983): Die Zukunft der Weltökonomie. In: Blaschke, Jochen (Hg.): Perspektiven des Weltsystems. Frankfurt a.M., New York, S Wallerstein, Immanuel (1976): Das moderne Weltsystem. HS