Schreibkompetenz ausbilden und Schreibfreude fördern, Teil 2

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Die Bachelor-Arbeit Themenfindung & Gliederung
Advertisements

Experimente im Sachunterricht
Vorgehensmodell - Wasserfallmodell
Haus 1: Fortbildungsmaterial – Entdecken, beschreiben, begründen
Titel Erörterung Erarbeitet von Jürgen Schröter-Klaenfoth.
Eine moderne Fremdsprache in der Schule lernen
Sinnerfassendes Rechnen in der Grundschule
Se: Texte verfassen Schreibdidaktik.
Zentrale Lernstandserhebungen 2008 (Vergleichsarbeiten - VERA) in der Jahrgangsstufe 3 Informationen für Eltern Lernstandserhebung 2008.
Vorstellungsbildung im Literaturunterricht
Vorstellungsbildung im Literaturunterricht
Komponenten der Schreibberaterausbildung (copyright 2003 G. Bräuer)
Schriftliche Prüfung Voraussichtlich zwischen 6.8. und
Liebe Elternabend-Organisatoren,
Nein! ITP! Hip Hop? Der Bericht „Individuelle Förderpläne für den Übergang von der Schule in den Beruf“ hier in Anlehnung an die englische Version „ITP“
Sportdidaktik I © 2004 Univ.-Prof. Dr. Helmut Altenberger.
Reform der Notengebung
Schreiblernprozess- Modell von Barbara Kochan (1995) vorgestellt im Artikel: Gedankenwege zum Lernen beim Freien Schreiben In: Gudrun Spitta (1998):
Die ESR(I)A-Lernspirale (→ Kolb, → Legutke)
SchuljahrBauabschnitt 1Bauabschnitt 2 oben 09/10 BI JG 1-3 LU 1-3 EH JG 4/5 FL JG 6 EU JG 6 AD JG 4/5 FS JG 1-3 RM JG 1-3 WB JG 4/5 FÜ JG 4/5 WÖ JG 1-3.
Zur Bedeutung von Lernstrategien für den FU
Internet ohne Barrieren - Und was ist mit der Sprache?
Der erste Schritt in die richtige Richtung
Der Spracherwerb des Kindes
Argumentierendes Schreiben –
Kompetenz -, Lern - und Prüfungsbereiche Anforderungsbereiche
Deutschunterricht mit dem Lehrmittel «Die Sprachstarken»
Argumentieren im Ethik- und Philosophieunterricht
... den Kindern das Wort geben der Klassenrat ...
Projektarbeit im DaF –Unterricht- wie mache ich das?
Kompetenzentwicklung in schwierigen Zeiten: Wie man Jugendlichen dabei helfen kann, die eigene Biografie zu gestalten Perspektive Berufsabschluss, Offenbach.
Vom Schreibanlass zum fertigen Text
Zentrale Abschlussarbeit Deutsch Realschule 2007/08
… am Beispiel einer UE mit dem Schwerpunkt „Lesen“
Leistungsbeurteilung, Zeugnisse und Schullaufbahnempfehlung
Lehrstuhl für Schulpädagogik
Elternabend der Schule … vom …
Kreativität statt Material? Eine kratzbürstige Einführung in die Tagungsthematik.
Arbeiten mit Kompetenzrastern und Checklisten
Überprüfen von Schreibkompetenz
Frank Schmidt: Präsentationsprüfungen in der Praxis
Soziales Lernen in der Schuleingangsphase an der GGS Deutzerstr.
Sozialpraktikum am pgh ;-)
Handlungsorientiertes Lernen & Kooperation
Das Lern- und Arbeitsinstrument für unsere Schüler und Schülerinnen
Arbeit mit Arbeitsaufträgen
Ihre Erwartungen an die Faust Sequenz
Kriterien zur Prüfung von Lernprogrammen Es soll: motivieren, sich selbst erklären, Selbstkontrolle ermöglichen, zur Wiederholung anreizen, zur Beschäftigung.
Aufgaben aus dem Staatsexamen
Informationen für Eltern, Schülerinnen und Schüler
Arbeit mit Lernverträgen
Leitbild des Deutschunterrichts
Deutsch für’s Management 62C00304 Herbst 2015 Hans-Joachim Schulze.
Bildungsstandards Deutsch, 8. Schulstufe
Schreibkompetenz ausbilden und Schreibfreude fördern
Kompetenzorientierte Aufgaben an der Realschule
BILDUNGSZIELE werden in Bildungsplänen konkretisiert
Internationale Jugendprüfungen für Schulen in Russland
Dr. Matthias ThiesZPG IV - Bildungsplan 2016, Deutsch Bildungsplan 2016 Einführung.
Auftaktveranstaltung Supervision. Auftaktveranstaltung KSP 2 Was erwartet Sie? Studierende als Experten im KSP- Sophie Meese Möglichkeiten des Kennenlernens.
Feedback und Beratung Karin Wetschanow. Literatur Ulmi, M., Bürki, G., Verhein, A., & Marti, M. (2014). Textdiagnose und Schreibberatung: Fach- und Qualifizierungsarbeiten.
Fakultät für Humanwissenschaften Lehrstuhl für Schulpädagogik, Dr. Matthias Erhardt I NFORMATIONSVERANSTALTUNG ZUR P RÜFUNG IM F ACH S CHULPÄDAGOGIK NACH.
INTERKULTURELLES LERNEN Referentinnen: Sarah Krebs, Catherine Prangenberg, Sylka Schaefer & Lisa Schlaefcke.
Praxistauglichkeit der Lehrerinnen und Lehrerausbildung Studieren an der Pädagogischen Hochschule fhnw.
Förderkonzept Fachspezifische Förderung in Deutsch, Mathematik und Englisch während der Erprobungsstufe.
Niveaustufen im Kompetenzbereich Schreiben!? Scharbeutz 28. November 2011 Tel.:
Lesen & Schreiben Aufgabenkultur & Leistungsermittlung Rechtenthal 16./17. März 2015 Tel.:
Schulinternes Fachcurriculum
Prototyping Berlin · Seite 2 Prototyping: Was und wozu Die Zukunft ausprobieren und erfahren durch „Machen“. Einen Mikrokosmos kreieren.
Inhalte und Methoden im Literaturkurs Inhaltsfeld Medien Einsatz in einer der ersten Unterrichtsstunden im Literaturkurs - Inhaltsfeld Medien.
 Präsentation transkript:

Schreibkompetenz ausbilden und Schreibfreude fördern, Teil 2 Informierendes Schreiben Argumentierendes Schreiben Kooperatives Schreiben Texte überarbeiten, bewerten, benoten von Sigrid Schwarzer

Aus der Forschung: Was hilft Kindern, besser zu schreiben? wenn man ihnen Strategien und Wissen darüber vermittelt, was der Text bewirken soll (Produktziele) wie er aufgebaut ist ( Textstrukturwissen) wie man zu seinen Inhalten kommt (Kreativität/Vorstellung fördern) beim Schreiben eine Entlastung erfolgt: - personell ( kooperatives Schreiben mit anderen Kindern) - technisch ( Schreiben per Hand üben/ mit dem PC ( schreiben) die SS/innen Rückmeldungen von kompetent Schreibenden (= Erwachsenen) erhalten

Schreibstrategien Die Idee/Planung als Bestandteil des Schreibprozesses Textstrukturwissen Modellieren Schreiben im Tandem/kooperativen Formen Überarbeiten von Textentwürfen Feedback

Textstrukturwissen: Beschreiben Beschreibungen unterstützen die Perspektivenübernahme genaue Verfassung Orientierung an Mustern beschreibender Texte: reale Objekte (Person, Bild, Tätigkeit, Prozess, Vorgang), Fantasiewesen, imaginäre Räume etc. Strukturierte Darstellung des Beschriebenen: bei Person/Objekt: über die logische Anordnung der Information entscheidet der Schreiber bei Vorgang/Prozess/Weg: chronologische Anordnung der Information

Textstrukturwissen: Beschreiben Konkretheit und Anschaulichkeit: Präsens sprachliche Mittel zum differenzierten Beschreiben Adverbien, die den Ablauf strukturieren

Textstrukturwissen: Beschreiben Hilfen Schreibaufgaben mit funktionalem Kontext Aufbau von Wissen über die Sache Erwerb impliziten und expliziten Textwissens Förderung von Teilkompetenzen: Textanalyse Schreibplan

Textmuster: Berichten Ähnlichkeit mit dem Textmuster des Erzählens hohe Alltagsrelevanz Orientierung an Mustern berichtender Texte: Im Mittelpunkt: informationsbezogene Darstellung eines singulären Ereignisses Charakter der Abgeschlossenheit Wiedergabe der wesentlichen Elemente des Ereignisses Strukturierungshilfe: W- Fragen

Argumentierendes Schreiben Neuakzentuierung im LP PLUS Intention: „Schreibend sich der eigenen Gedanken, der eigenen Position klar werden.“ (Klaus Metzger) Argumentationskompetenz als wichtige Voraussetzung für das Leben in einer demokratischen Gesellschaft Anknüpfungspunkt für den Unterricht: Erfahrungen der Kinder Ausgangspunkt: reale oder fiktive Lebenssituationen Textmuster: im Mittelpunkt: strittiges Thema Argument = Behauptung + Begründung

Argumentierendes Schreiben: Hilfen Situativer Kontext, der die SS zur Meinungsbildung herausfordert Einbezug von Recherchemöglichkeiten Einbezug von Texten (z.B. Leserbriefen) und Filmen (z. B. Logo-Redezeit) Förderung argumentativer Teilkompetenzen: Freies Schreiben zu einer These/Forderung Ordnungs-/Sortieraufgaben Verfügbarmachen sprachlicher Mittel

Dr. Simone Hell/Martina Kreiner Plant in einer Redaktionssitzung ein Verkaufsplakat: Besprecht die Aufgabe. Wählt ein Gruppenmitglied zum Koordinator und Berichterstatter Verteilt die Teilaufgaben: Jeder erstellt einen kurzen Info-Text und eine Teilüberschrift und ordnet den Kurztexten passende Bilder zu. Informationen zur Technik und Anwendung: Was kann die Maschine? Zielgruppe: Für wen ist die Maschine entworfen? Pressestimmen: Was berichten die Zeitungen über die Erfindung? Erfahrungsberichte: Was empfehlen erfahrene Nutzer vom Einsatz der Maschine? Verkaufsquelle: Wo erhält man die Maschine zu welchem Preis? Führt die Teilelemente zu einem Verkaufsplakat zusammen. Erfindet gemeinsam eine werbende Hauptüberschrift/einen Werbeslogan. Der Berichterstatter wirbt für die Maschine. Dr. Simone Hell/Martina Kreiner

Kooperatives Schreiben Was? gemeinsames Erstellen von Texten Warum? sehr wirksamer Förderansatz Chancen Schreiben als soziales Ereignis Einbringen unterschiedlicher Kompetenzen lautes Denken (modellieren)  L. hört, wie SS vorgehen Reflexion eigener und fremder Schreibstrategien motivierend und inspirierend Verflechtung von Lesen und Schreiben

Kooperatives Schreiben Phasen:

Feedback erfolgt schriftlich gibt präzise Anweisungen enthält Informationen, um den Soll-Zustand zu erreichen  Handlungsanweisungen explizieren Tipps aus der Autorenrunde werden von einem SS aufgeschrieben,

das was die SS schon können wird systematisiert durch Textstrukturwissen und Schreibgeheimnisse, Strategien daraus wächst die Fähigkeit, Texte zu überarbeiten und langfristig sie zu planen (mit dem roten Faden) Und dies sind dann auch die Kriterien, mit denen Sie Texte bewerten und beurteilen können.

Texte bewerten und benoten Überarbeitung ist nur möglich, wenn man eine Vorstellung hat, wie der angestrebte Text aussehen soll  Normen und Kriterien notwendig Basiskatalog an Kriterien Sprache Inhalt Aufbau Schreibprozess

Literaturverzeichnis Grundlagenliteratur: Altenburg E. u.a.: Kinder verfassen Texte, München 2010 Böttcher I./ Becker-Mrotzek, M.: Texte bearbeiten, bewerten und benoten. Schreibdidaktische Grundlagen und unterrichtspraktische Anregungen. Berlin 2003 Leßmann, Beate: Klasse Texte, Mit der Klasse an eigenen Texten Schreibkompetenzen entwickeln, Dieck-Verlag 2013 (CD) Bochmann, R./Kirchmann, R.: Kooperativer Unterricht in der Grundschule. Teamarbeit als Motor für individuelles Lernen. Essen 2008 Metzger, K.: Für das Schreiben begeistern: Kompetenzorientierte Schreibaufgaben – Texte vorbereiten, schreiben und überarbeiten. Lehrerbücherei Grundschule. München 2010 Phillip, M.: Zu zweit schreiben. Den Schreibprozess gestalten und auf mehrere Schultern verteilen. In: Praxis Grundschule 1/2014, S. 36-40 Lowry, P.: Download: http://job.saepub.com/cgi/content/absract/41/1/66 )

Literaturverzeichnis Literatur zu den Aufgabenbeispielen: Cron; F.: Hausaufgabenfresser, Schokohüpfer und Co. ; …. In: FÖM 1/2015 Bär, C.: Vom Lesen zum Schreiben. In Grundschule Deutsch 43/2014, S. 25-27 Heinz, A./Klose, S.: Werben, Suchen, Stilblüten finden – wie gelingt das Grundschulkindern? In: Grundschulunterricht 4/2011, S. 28-45 Becker, S. H.: Eine gute Beschreibung bewertet sich selbst. Aber welche Kompetenzen brauchen Kinder dafür? In: Grundschule Deutsch 37/2013, S. 8-9 Schilcher, A.: Lese-, Schreib-, Gesprächs- und Sprachkompetenz entwickeln – zentrale Aufgaben des Deutschunterrichts, In: Stückl, G./Wilhelm, M. (Hrsg.): Lehren und Lernen in der bayerischen Grundschule. Kronach, Köln 2014

Literaturverzeichnis Metzger, K.: Argumentierendes Schreiben. Dafür und dagegen. In: Grundschulmagazin 2/2013, S. 10-13 Leßmann, B.: Schreiben – kreativ und kooperativ. Anregungen für unterschiedliche Kontexte. In: Grundschulunterricht Deutsch 2/2008, S. 20 – 29 Baumann-Strobel, B.: „Warum heißt der Kofferfisch „Kofferfisch“?“ In: Metzger, K. (Hrsg.) : Gute Aufgaben Deutsch, Berlin 2008, S. 94 ff.

Literaturverzeichnis Bücher zur Weiterarbeit: Bibi Dumon Tak, Kuckuck, Krake, Kakerlake; Das etwas andere Tierbuch, Bloomsbury Kinder- und Jugendbücher, Amsterdam 2007 Stamm, Peter und Bauer Jutta; Warum wir vor der Stadt wohnen, Fischer Schatzinsel, Beltz& Gelberg, Weinheim 2005 Havukainen A./ Toivonen, S.: Tatu und Patu und ihre verrückten Maschinen. Stuttgart, Wien 2010