Inhalte des Vortrages Entwicklung auf der Dialysestation

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 Präsentation transkript:

Inhalte des Vortrages Entwicklung auf der Dialysestation Nutzen der Pflegediagnosen Erfahrungen von Pflegenden Weitere Schritte 2 S.Bossard & P.Graf

Definition „Professionelle Pflege“ (Spirig et al. 2006) fördert und erhält Gesundheit beugt gesundheitlichen Schäden vor unterstützt Menschen in der Behandlung und im Umgang mit Auswirkungen 3 S.Bossard & P.Graf

Entwicklung Dialysestation Auseinandersetzung mit Pflege & Pflegediagnosen Schulung der Teammitglieder 1 x pro Monat - Vertiefung der Pflegediagnosen anhand von Patientenbeispiele 4 S.Bossard & P.Graf

Definition der Pflegediagnosen Eine Pflegediagnose ist eine klinische Beurteilung über die Reaktionen einer Person, einer Familie auf aktuelle oder mögliche Gesundheitsprobleme / Lebensprozesse. (Lunney 1998) Folie 5 S.Bossard & P.Graf

Verknüpfung mit dem Pflegeprozess 6 S.Bossard & P.Graf

Struktur einer Pflegediagnose P: Problem/Titel der Pflege- diagnose E: Einflussfaktoren/Ursache S: Symptom/Merkmal 7 S.Bossard & P.Graf

Einstellung zur Pflegediagnostik unbedeutend bedeutend 8 1 5 10 S.Bossard & P.Graf

Umsetzung Pflegediagnostik 9 S.Bossard & P.Graf

Nr.1 Patientenbeispiel Pflegediagnose Ursachen Symptome Interventionen Angst Punktion schmerzt Äussert Besorgnis Auf 3 zählen Bei 3 ausatmen & punktieren Ziel: Lernt sich entspannen 20. Nov. 10 Darstellung als Beispiel, unten ist die Leiste für Ziele und Termin der Überprüfung Hr. A., 80 j. hat Mühe, sich an die Punktionen zu gewöhnen. -> PD Spalte geringfügige Angst ->2.Spalte Ursache: Punktion schmerzt, Erfahrung mit Fehlpunktion ->3.Sypt.-Spalte: redet viel, äussert Besorgnis, -> 4.Spalte Interv.: Zeit geben, ruhiges Arbeiten, Auf 3 zählen zum Atmen, bei 3 ausatmen lassen und stechen. Ziel: lernt sich entspannen Nutzen: alle MA leiten Punktion gleich ein. Hr. J., 180 grosser, 75 j. Herr, stattlich, gut beleibt, seit 1 J. an HD, bringt immer mehr als 4 kg mit innert 2 Tagen. Er liebt Essen und Trinken. PD: Flüssigkeitsüberschuss ->2. Spalte Ursache: Er isst und trinkt zu gern bei terminaler Niereninsuff. Trinkt v.a. nachts (Schlafstörung), Kühlschrank-Besuch ->3.Spalte Sympt.: Gewichtszunahme zwischen 2 HD > 4kg (-5.5kg) Krämpfe an HD, permanentes Thema Essen und Trinken ->4. Spalte: Repetives Aufzeigen der Zusammenhänge von Flüssigkeitsaufnahme/ Salz und Beschwerden an der HD. Mit ihm zusammen eruieren, wo und wann er zuviel trinkt. Kleine Gewichtszunahme lobend erwähnen. Pat. richtet sich 0.5l Flasche neben sein Bett während der Nacht. Ziel:1 fühlt sich ernst genommen, 2 äussert Verständnis Nutzen: MA wissen, an welchem Thema gearbeitet wird, unterstützen gezielt Hr. J. in seiner Eigenverantwortung Fr. Z., Diabetikerin, Schmerzpatientin, adipös, braucht diverse Spritzen am Tag. Hatte schon 2x kleine Abszesse, die operativ saniert werden mussten. PD: Gefahr einer erneuten Infektion an den Oberschenkeln ->2. Spalte Ursache: mind. 7 s/c Injektionen/tg, vermutete unsterile Verabreichung der Injektion, Körperhygiene? 3.Spalte Symptome: verhärtetes Gewebe 4. Spalte: Schulung der Desinfektion mit Octenisept f. zuhause, Injektion nur in Bauch, auch Insulin. PE immer wieder darauf hinweisen! Nadelwechsel jedesmal. Ziel: 1 PE äussert, die ursächlichen Faktoren zu kennen 2 injiziert in gesunde Haut Nutzen: PE versteht, warum Infektion/ Abszess entsteht, MA injizieren auch nur in Bauch, gezielte Hautbeobachtung S.Bossard & P.Graf

Nr.2 Patientenbeispiel Pflegediagnose Ursachen Symptome Interventionen Flüssigkeits-überschuss Trinkt viel in der Nacht Schlaf-störung Grosse Gewichts-zunahme Krämpfe an HD Analyse der Trinkmenge Ziel: trinkt nicht mehr als 0.5 Liter pro Nacht Termin… 11 Darstellung als Beispiel, unten ist die Leiste für Ziele und Termin der Überprüfung Hr. A., 80 j. hat Mühe, sich an die Punktionen zu gewöhnen. -> PD Spalte geringfügige Angst ->2.Spalte Ursache: Punktion schmerzt, Erfahrung mit Fehlpunktion ->3.Sypt.-Spalte: redet viel, äussert Besorgnis, -> 4.Spalte Interv.: Zeit geben, ruhiges Arbeiten, Auf 3 zählen zum Atmen, bei 3 ausatmen lassen und stechen. Ziel: lernt sich entspannen Nutzen: alle MA leiten Punktion gleich ein. Hr. J., 180 grosser, 75 j. Herr, stattlich, gut beleibt, seit 1 J. an HD, bringt immer mehr als 4 kg mit innert 2 Tagen. Er liebt Essen und Trinken. PD: Flüssigkeitsüberschuss ->2. Spalte Ursache: Er isst und trinkt zu gern bei terminaler Niereninsuff. Trinkt v.a. nachts (Schlafstörung), Kühlschrank-Besuch ->3.Spalte Sympt.: Gewichtszunahme zwischen 2 HD > 4kg (-5.5kg) Krämpfe an HD, permanentes Thema Essen und Trinken ->4. Spalte: Repetives Aufzeigen der Zusammenhänge von Flüssigkeitsaufnahme/ Salz und Beschwerden an der HD. Mit ihm zusammen eruieren, wo und wann er zuviel trinkt. Kleine Gewichtszunahme lobend erwähnen. Pat. richtet sich 0.5l Flasche neben sein Bett während der Nacht. Ziel:1 fühlt sich ernst genommen, 2 äussert Verständnis Nutzen: MA wissen, an welchem Thema gearbeitet wird, unterstützen gezielt Hr. J. in seiner Eigenverantwortung Fr. Z., Diabetikerin, Schmerzpatientin, adipös, braucht diverse Spritzen am Tag. Hatte schon 2x kleine Abszesse, die operativ saniert werden mussten. PD: Gefahr einer erneuten Infektion an den Oberschenkeln ->2. Spalte Ursache: mind. 7 s/c Injektionen/tg, vermutete unsterile Verabreichung der Injektion, Körperhygiene? 3.Spalte Symptome: verhärtetes Gewebe 4. Spalte: Schulung der Desinfektion mit Octenisept f. zuhause, Injektion nur in Bauch, auch Insulin. PE immer wieder darauf hinweisen! Nadelwechsel jedesmal. Ziel: 1 PE äussert, die ursächlichen Faktoren zu kennen 2 injiziert in gesunde Haut Nutzen: PE versteht, warum Infektion/ Abszess entsteht, MA injizieren auch nur in Bauch, gezielte Hautbeobachtung S.Bossard & P.Graf

Nr.3 Patientenbeispiel Pflegediagnose Ursachen Symptome Interventionen Infektionsgefahr 7x s/c Injektionen pro Tag Hygiene- verhalten Verhärtetes Gewebe Schulung Desinfektion Injektion nur in die Bauchdecke Ziel: neue Nadeln verwenden (7 pro Tag) Injektion in gesunde Haut Termin… 12 Darstellung als Beispiel, unten ist die Leiste für Ziele und Termin der Überprüfung Hr. A., 80 j. hat Mühe, sich an die Punktionen zu gewöhnen. -> PD Spalte geringfügige Angst ->2.Spalte Ursache: Punktion schmerzt, Erfahrung mit Fehlpunktion ->3.Sypt.-Spalte: redet viel, äussert Besorgnis, -> 4.Spalte Interv.: Zeit geben, ruhiges Arbeiten, Auf 3 zählen zum Atmen, bei 3 ausatmen lassen und stechen. Ziel: lernt sich entspannen Nutzen: alle MA leiten Punktion gleich ein. Hr. J., 180 grosser, 75 j. Herr, stattlich, gut beleibt, seit 1 J. an HD, bringt immer mehr als 4 kg mit innert 2 Tagen. Er liebt Essen und Trinken. PD: Flüssigkeitsüberschuss ->2. Spalte Ursache: Er isst und trinkt zu gern bei terminaler Niereninsuff. Trinkt v.a. nachts (Schlafstörung), Kühlschrank-Besuch ->3.Spalte Sympt.: Gewichtszunahme zwischen 2 HD > 4kg (-5.5kg) Krämpfe an HD, permanentes Thema Essen und Trinken ->4. Spalte: Repetives Aufzeigen der Zusammenhänge von Flüssigkeitsaufnahme/ Salz und Beschwerden an der HD. Mit ihm zusammen eruieren, wo und wann er zuviel trinkt. Kleine Gewichtszunahme lobend erwähnen. Pat. richtet sich 0.5l Flasche neben sein Bett während der Nacht. Ziel:1 fühlt sich ernst genommen, 2 äussert Verständnis Nutzen: MA wissen, an welchem Thema gearbeitet wird, unterstützen gezielt Hr. J. in seiner Eigenverantwortung Fr. Z., Diabetikerin, Schmerzpatientin, adipös, braucht diverse Spritzen am Tag. Hatte schon 2x kleine Abszesse, die operativ saniert werden mussten. PD: Gefahr einer erneuten Infektion an den Oberschenkeln ->2. Spalte Ursache: mind. 7 s/c Injektionen/tg, vermutete unsterile Verabreichung der Injektion, Körperhygiene? 3.Spalte Symptome: verhärtetes Gewebe 4. Spalte: Schulung der Desinfektion mit Octenisept f. zuhause, Injektion nur in Bauch, auch Insulin. PE immer wieder darauf hinweisen! Nadelwechsel jedesmal. Ziel: 1 PE äussert, die ursächlichen Faktoren zu kennen 2 injiziert in gesunde Haut Nutzen: PE versteht, warum Infektion/ Abszess entsteht, MA injizieren auch nur in Bauch, gezielte Hautbeobachtung S.Bossard & P.Graf

Erfahrungen der Pflegenden Einheitliche Fachsprache Alle Mitarbeiter ziehen am gleichen Strick Erleichtert die eigene Arbeitsplanung Die Betroffenen werden in ihren Prozess einbezogen Fühlen sich ernst genommen 13 Gemäss Umfrage im Pflegeteam, wie ihre Erfahrungen sind mit Pflegediagnosen zu arbeiten, zeigen sich folgende Punkte Nach anfänglichem Widerstand (-> woher die Zeit? Noch mehr PC-Arbeit, Kreativität der Sprache) schätzen wir: Einheitliche Fachsprache und Begriffe,(Gibt weniger Diskussion und Erklärungen, um was es geht. Die Pflegedokumentation ist strukturiert, schneller Überblick bei Arbeitsantritt über PE-Situation, festgelegte, geplante Interventionen sind mit der Patientin, Patienten besprochen. Auseinandersetzung mit dem Pflegeprozess im Team als Wissens- und Erfahrungsaustausch ist nun gut verankert. Rapportzeiten konnten reduziert werden, die MA ziehen am gleiche Strick. Alle Teammitglieder fühlen sich sicher in Pflegediagnosen erstellen. Es gibt aber immer wieder Situationen, die durch das Erstellen einer Pflegediagnosen, die Situation nicht verändert. S.Bossard & P.Graf

Weitere Schritte… Vertiefen der systematischen Datensammlung Stärken der Betroffenen in der Gesundheits- förderung 14 S.Bossard & P.Graf