Das Phänomen Spin-Crossover: Druck- und Temperaturabhängigkeit

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Experimentalvortrag zum Thema Batterien und Akkus
Advertisements

Thermische Eigenschaften von Werkstoffen
Eigenschaften der Übergangsmetalle
Einleitung & Abgrenzung
Spin-Crossover-Verbindungen mit flüssigkristallinen Eigenschaften
1 low:=low-Q 2 high:=high-Q 2 low:=low-Q 1 high:=high-Q 1.
Eigenleitung von Halbleitern
Erweiterte Grundlagen, aktuelle Forschung
Elektrochemische Massenspektrometrie
Komplexchemie -Koordinationszahl und Geometrie -Chelat-Komplexe
Elektrischer Widerstand
Untersuchung der optischen Eigenschaften
Energiebänder in Halbleitern
Frequenzabhängige Leitfähigkeit des Elektronenglases Si:P Marc Scheffler, Boris Gorshunov und Martin Dressel 1. Physikalisches Institut, Universität Stuttgart.
Reduktion von Carbonsäuren zu Aldehyden
Modularisierung der Bachelor-Studiengänge im Studiendekanat E 9. Jan Studiengangskoordinatoren und wissenschaftliche Mitarbeiter des Studiendekanates.
Vorlesung 9: Roter Faden:
Vorlesung 9: Roter Faden: Franck-Hertz Versuch
Vorlesung 20: Roter Faden: Auswahlregeln
Synthese schwerer Elemente: s- und r-Prozess
Hochvalente Eisenkomplexe
V. Magnetische Felder in Materie
Einführung in die Grundlagen der Vakuumtechnik
PC II für Biochemiker Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie, Prof. Dr. J. Enderlein,
Evolution der Struktur von Kernen Horizontale Betrachtung.
Kann man mit Skripts lernen besser netzbasiert zu kooperieren?
Magnetische Wechselwirkungen in mehrkernigen Liganden
Spin-Crossover mit Änderung der Koordinationszahl
Ketonhydrierung mit Ir-Komplexen
AC I Yannick Suter
mit Metall-Metall-Bindung Modul AC V: Hauptseminar
Definition: Einheiten aus einem Zentralteilchen und den daran gebundenen Molekülen oder Ionen, sog. Liganden (lat. ligare = binden) nennt man Komplexe.
VL 20 VL Laser (Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation) Maser = Laser im Mikrowellenbereich, d.h. Microwave Amplification by.
Ammoniaksynthese (NH3)
Die Farben von Aqua-Komplexen
Quantenchemische Grundlagen (I)
Quantenchemische Grundlagen (I)
Thermodynamik und Kinetik (I)
Einlagerungsverbindung von Chalkogeniden
Seminarvortrag Orthogonale Orbitale, Superaustausch und Spinpolarisation bei molekularen Magneten Fabian Goßler 10. Dezember 2013.
Hauptseminar Anorganische Chemie Alexandra Philipp
Einzelmolekülmagnete
AC V Seminarvortrag Bayreuth, den
HauptseminarVortrag Theresa Schilling
Light-Induced Excited Spin State Trapping
Die Entwicklung des Lichts Ertl, Michael Hauptseminar AC V
Warum ist [Fe(H2O)6]3+ farblos und [Fe(H2O)3(SCN)3] tiefrot?
Sauerstoff Aufnahme, Transport und Speicherung
VL 19 VL Laser (Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation) Maser = Laser im Mikrowellenbereich, d.h. Microwave Amplification by.
VL 20 VL Mehrelektronensysteme VL Periodensystem
Nuša Mumel Klagenfurt, Dezember 2010
Das dynamische Gleichgewicht
Reaktion Redoxreaktionen Eisen in Kupfer(II)-sulfat Fe + CuSO4 
Wenn Transistoren kalt wird…
NMR-Spektroskopie an paramagnetischen Komplexen
Kooperativität und Hysterese beim Spin- Crossover
Neue phosphororganische Käfige und
Kapitel 3.7: Berechnung von Änderun-gen der Enthalpie und inneren Energie Prof. Dr.-Ing. Ch. Franke.
Recht der neuen Medien - Internet-Recht - Rechtsanwalt Dr. Matthias Armgardt / Wiss. Mitarbeiter Markus Junker Sommersemester 2001 Europa-Institut.
Christian Graßl Promotionsvortrag am Beiträge zur Transformation der E 4 -Tetraeder (E = P, As) durch Koordination an Komplexfragmente später.
Redoxgleichungen Sandra J. Mack – Anorganische Chemie I – Seminar
Allgemeines MO-Schema für oktaedrische Komplexe
Halbleiter-Elektroden
Organometallchemie : Erweiterte Grundlagen, aktuelle Forschung und Anwendungen Hauptgruppen 12. Stunde.
B5: Oberflächenfixierte schaltbare Metallkomplex-Ensembles Sophie Hain · Marco Haryono · Andreas Grohmann SCO Compounds on Surfaces Working Group Partner:
Komplexchemie Schön bunt. Gliederung I.Was ist das Besondere an Komplexen? II.Erklärungsmodelle 1.Die Wernersche Theorie 2.Die Valence-Bond-Theorie 3.Die.
Räumlicher Bau von Komplexen
Lehrstuhl 1 für Anorganische Chemie
Thermodynamik Hauptsätze/ Definitionen von Zustandsgrößen:
Energiebänder in Halbleitern
 Präsentation transkript:

Das Phänomen Spin-Crossover: Druck- und Temperaturabhängigkeit AC V Hauptseminar Das Phänomen Spin-Crossover: Druck- und Temperaturabhängigkeit Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013 Übersicht 1. Historische Entwicklung der SCO-Forschung 2. Wdh.: MO-Schema oktaedrischer Komplexe 3. Wdh.: Ligandenfeldaufspaltung - high-spin und low-spin 4. Voraussetzungen für das Auftreten des SCO 5. Temperaturabhängigkeit 6. Druckabhängigkeit Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

Historische Entwicklung 1931 L. Cambi et al.: Entdeckung des thermischen Spinübergangs bei N,N-disubstituierten Eisen(III)tris(dithiocarbamaten) 1961: Synthese des ersten Cobalt(II)-SCO-Komplexes durch Busch und Mitarbeiter Mitte der 1960er: erste Eisen(II)-Komplexe mit Spin-Crossover- Verhalten → eingehende spektroskopische Untersuchung des Phänomens 1984: Entdeckung des LIESST-Effekts (Light Induced Excited Spin State Trapping) 1980 bis heute: Entdeckung und Erforschung oligonuklearer SCO-Verbindungen Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

MO-Schema oktaedrischer Komplexe (http://ruby.chemie.uni-freiburg.de/Vorlesung/SVG/Metalle/mo_komplex.svg) Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

MO-Schema oktaedrischer Komplexe Nichtbindende t2g-Orbitale Antibindender Charakter der eg-Orbitale → höhere Metall-Lingand-Bindungslänge Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

Ligandenfeldaufspaltung - high-spin vs. low-spin (http://www.ddesignmedia.de/Komplex_Chemie/HTML/GMS/Ligandenfeldtheorie/Higlows.htm) Bei Komplexen mit Schwachfeldliganden z.B. [Fe(H2O)6]2+ ΔO << P Maximale Zahl ungepaarter Elektronen Bei Komplexen mit Starkfeldliganden z.B. [Fe(CN)6]4- ΔO >> P Minimale Anzahl ungepaarter Elektronen Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

Voraussetzungen für den SCO Spinpaarungsenergie ≈ Aufspaltung Abstandsabhängigkeit der Aufspaltung: Potentialkurve für high-spin- (5T2) und low-spin-Zustand (1A1) als Funktion des Metall-Ligand-Abstands Kritische Ligandenfeldstärke Δcrit → Spinübergang ΔE0 ≈ kB T Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

Voraussetzungen für den SCO Berechnung von Größenordnungen für 10Dq, bei denen SCO möglich ist 10DqHS < 11000 cm-1 (~ 1.36 eV) → high-spin Komplex 10 DqHS ≈ 11500-12500 cm-1 (~ 1.42-1.54 eV) und 10 DqLS ≈ 19000-21000 cm-1 (~ 2.36-2.60 eV) → Spin-Crossover 10 DqLS > 21500 cm-1 (~ 2.67 eV) → low-spin Komplex Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

Voraussetzungen für den SCO (aus: Prof. B. Weber – Skript zur Vorlesung Koordiationschemie) Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

Temperaturabhängigkeit Gleichgewicht zwischen high-spin- und low- spin-Zustand Gleichgewichtskonstante Freie Enthalpie Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

Temperaturabhängigkeit γHS als Funktion der Temperatur: Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

Temperaturabhängigkeit Schwingungsanteil und elektronischer Anteil Elektronischer Anteil: Low-spin 1-fach entartet; High-spin 5-fach →Entropiegewinn 70% Streck- und Deformationsschwingungen, nur 30% auf elektronischen Anteil Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013 Druckabhängigkeit Größerer Metall-Ligand-Abstand → Druckerhöhung müsste low-spin-Zustand stabilisieren Messungen an [Fe(2-pic)3]Cl2 · EtOH: Unter Druck Übergang von low-spin zu high-spin erst bei höheren Temperaturen (2-Pic = 2-Aminomethylpyridin) Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013 Druckabhängigkeit Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013

Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013 Literatur P. Gütlich et al. – Thermisch und Optisch Schaltbare Eisen(II)- Komplexe, Angew. Chem. 1994 Prof. B. Weber – Skript zur Vorlesung ‚Aktuelle Forschungsthemen in der AC‘ M. A. Halcrow – Spin-Crossover Materials: Properties and Applications, 2013 Christian Beck, Vortrag am 19. 11. 2013