2. Entlebucher Hausärztetage U. Affolter, Weier i.E
2. Entlebucher Hausärztetage Untersuchungskurs + Diagnostik an der WS Workshop Diagnostik Rückenschmerz näher ran Ablauf in der Sprechstunde mit Fallbeispielen Ziel: greifen und be-greifen
Rückenschmerzen Vertebrale Syndrome Orthopäd. Untersuchung SURF med
Vertebrale Syndrome Umschriebene Haltungsveränderung Segmentale Funktionsstörung Reaktive Weichteil-veränderung
Orthopäd. Untersuchung HWS Flex/Ext Lat/Flex Rotation alle aktiv geführt
Orthopäd. Untersuchung LWS Flex/Ext Lat/Flex Rotation -> Kombi-Bewegung
SURF med Rückenschmerzen -> siehe Lumboischialgie Nervenkompression bzw. radikuläres Syndrom ? Nervenkompression/Nervenirritation/Cauda-equina Synd. Lumbovertebralsyndrom Sek. Lumboischialgie Prakt. Vorgehen Labor/Rx Nackensteifigkeit -> siehe Meningismus
näher ran Palpation Land-marken HWS
näher ran vom aufsteigenden Ast der Mandibula zum Atlasquerfortsatz zum Proc. mastoideus –> Sulcus mastoideus über die Linea nuchae nach medial zur Protuberantia occ. externa, nach caudal zum Dornfortsatz C2 bis zur vertebra prominens wie erkennen wir C7 ? Palpation Land-marken HWS
vertebra prominens: C6 ? oder C7 ? näher ran vertebra prominens: C6 ? oder C7 ?
näher ran Palpation Land-marken LWS Becken
Fallbeispiel 1/BR Anamnese: Die 21-jährige Frau in Pflegeausbildung hat einen Autounfall (wurde von hinten angefahren). Unter lokalen Anwendungen und SM rasche Besserung. Nach 3 Wochen Schmerzzunahme, in der Folge trotz Physiotherapie, SM + Myotonolytika keine Besserung. 2 Monate nach dem Trauma wird die Patientin zur Beurteilung überwiesen.
Aktuell 1/BR Lokalisation : Schultergürtel li + interscapulär, Nacken li Onset: durch Trauma Charakter: einschiessend, teils stechend Radiation: li Oberarm Aggravation: kräftiges Zugreifen im Beruf Dauer: seit 2 Mt. Intensität: VAS 4-5, stark wechselnd Offset: Entlastung in Rückenlage
Kopfgelenke, spez. C1/C2 Rotation aus max. Flexion, Norm: 40-45°
Kopfgelenke, spez. C2/C3 Lat/Flex, Palpation über Proc. spinosus
li-Rotation des Wirbels Dornfortsatz nach rechts
HWS: gekoppelte Bewegung li-Seitneigung li-Rotation re-Seitneigung re-Rotation
Kopfgelenke, spez. C2/C3 Lat/Flex, Palpation über Proc. spinosus
Mittlere + untere HWS + CTÜ Rotation: Palpation über Proc. Spinosus max. Drehung des Kopfes: palpabel bis th3/4
Untere HWS Rotation: aus max. Extension
DD: radikuläres Reizsyndrom? Provokationstest durch Konvergenz: -> Extension kombiniert mit Rotation + Lat/Flex Palpation des Sulcus nervi spinalis
DD: radikuläres Reizsyndrom? Provokation durch Extension / Rotation / Lat/Flex (cave: Provokation für die Arteria vertebralis)
Sulcus nervi spinalis
DD: radikuläres Reizsyndrom? Rez. hypomobile Dysfunktion der oberen BWS + insbesondere der Rippen II-III
Befunde 1/BR Hypomobile Dysfunktion im Segment C2/C3: Einschränkung der Rotation nach li + Seitneigung nach li Muskuläre Dysbalance mit Verkürzung Pars descendens M. trapezius li + M. levator scapulae li
Weitere Befunde 1/BR Hypomobile Dysfunktion im Segment Th2/Th3: Einschränkung der Rotation nach li + für Extension Hypomobile Dysfunktion der Rippe II li
wegen Schmerzlokalisation + Klinik = Hauptbefund Bewertung der Befunde 1/BR Hypomobilität im Segment Th2/Th3: Einschränkung der Rotation nach li + re + für Extension Hypomobilität der Rippe II li wegen Schmerzlokalisation + Klinik = Hauptbefund
Beurteilung 1/BR Nacken-/Schulterschmerzen li, m/b: 2 Mt. nach HWS Distorsion Hypomobile Dysfunktion Th2/Th3 + Rippe II li Hypomobile Dysfunktion C2/C3 li Muskuläre Dysbalance mit Verkürzung Pars descendens M. trapezius li + M. levator scapulae li
Verlauf 1/BR Nach 2 Behandlungen im Abstand von 5 Tagen VAS von 4 auf 2, freie Beweglichkeit Keine Arbeitsunfähigkeit Therapiekonzept: 4-6 Behandlungen im Abstand von 4-5 Tagen Medizinische Trainingstherapie -> eigenverantwortliches Training Die Behandlung ist erfolgreich, die Patientin innert 4 Tagen frei beweglich und schmerzfrei. Interessanterweise ist das identische Beschwerdebild ca. 1 Jahr später erneut aufgetreten, wobei sich die Patientin diesmal direkt an ihren Hausarzt gewendet hat. Damit kommen wir zum 2. Fall ->
Fallbeispiel 2/GH Anamnese: Der 38-jährige Polizist klagt über eine Schmerzausstrahlung vom Gesäss re ins re Bein. Unter lokalen Anwendungen und SM geringe Besserung. MRI: Diskusprotrusion L4/L5 ohne Nachweis einer Wurzelkompression. -> Nach 4 Wochen wird der Patient zur Beurteilung und ev. Manuellen Behandlung zugewiesen.
Aktuell 2/GH Lokalisation : Gesäss re + Wade re Onset: nach Heben einer schweren Kiste Charakter: ziehend, teils einschiessend Radiation: dorsolateral zur Wade re Aggravation: durch Bückbewegungen Dauer: 4 Wochen Intensität: VAS 4-5, stark wechselnd Offset: Entlastung im Liegen, teils durch gehen
Untersuchung im Stehen Orthopädische Untersuchung LWS/Becken erweitert: Lat/Flex Hand seitl. zum Knie Kombi-Bewegung Konvergenz: Hand dorsal zur Kniekehle Divergenz Hand ventral zum Knie
Untersuchung im Stehen Landmarken Becken
Untersuchung im Stehen Beweglichkeit SIG: Vorlaufphänomen
Untersuchung im Stehen Beweglichkeit SIG: Rücklaufphänomen (Spine Test)
Untersuchung in der Hocke Globaltest in 3 Phasen
Untersuchung in der Hocke Globaltest: Phase 1 Flexion der Hüfte und der Knie im Zehenstand LWS Flex. SIG, Hüfte Knie OSG, Mittelfuss
Untersuchung in der Hocke Globaltest: Phase 2 mit Aufsetzen der Ferse eingeschränkt bei Verkürzung: M. soleus M. tibialis posterior lange Zehenflexoren
Untersuchung in der Hocke Globaltest: Phase 3 mit zügigem Aufrichten bis Zehenstand Koordination + Funktion: M. glutaeus max. L5-S1, N. gutaeus inferior M. quadrizeps L3-4, N. femoralis Hamstrings L5-S2, N. ischiadicus Plantarflexoren L4-S1, N. tibialis
Untersuchung im Stehen Neurolog. Übersichts-Test‘s
Untersuchung im Sitzen Neurolog. Übersichts-Test‘s Seated leg raise Reflexe PSR + ASR
Untersuchung im Sitzen SLUMP Test
Untersuchung im Liegen Lasègue Manöver (straight leg raise)
Befunde 2/GH Hypomobile Dysfunktion des SIG re pseudoradikuläre Ausstrahlung ins re Bein Muskuläre Dysbalance mit Verkürzung der tiefen Gesässmuskulatur re + der ischiocruralen Muskulatur re
Beurteilung 2/GH lumbospondylogenes + pseudoradikuläres Schmerzsyndrom re Hypomobile Dysfunktion SIG re Muskuläre Dysbalance mit Verkürzung der tiefen Gesässmuskulatur re + der ischiocruralen Muskulatur re
Verlauf 2/GH Nach 4 Behandlungen im Abstand von 4-8 Tagen VAS von 4 auf 2, freie Beweglichkeit Keine Arbeitsunfähigkeit Therapiekonzept: 4-6 Behandlungen im Abstand von 4-14 Tagen ev. Medizinische Trainingstherapie -> eigenverantwortliches Training Die Behandlung ist erfolgreich, die Patientin innert 4 Tagen frei beweglich und schmerzfrei. Interessanterweise ist das identische Beschwerdebild ca. 1 Jahr später erneut aufgetreten, wobei sich die Patientin diesmal direkt an ihren Hausarzt gewendet hat. Damit kommen wir zum 2. Fall ->
Nozizeptive/-reaktive Funktionsanalyse Prüfung der segmentalen (regionalen) Mobilität Palpation der segmentalen (regionalen) Irritation - Noziafferenz -> motorische Systemaktivierung Funktionelle Analyse der segmentalen Irritation Freie Richtung -> gerichteter Bewegungsschmerz Keine freie Richtung -> primäre Hyperalgesie (neurogene Entz.) Strukturelle Pathologie Berührungsschmerz -> sekundäre Hyperalgesie Allodynie usw.
Herzlichen Dank für ihr Interesse U. Affolter, Weier i.E.