Stress und Gesundheit Seminar: Lernen, Gedächtnis, Stress, Motivation

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 Präsentation transkript:

Stress und Gesundheit Seminar: Lernen, Gedächtnis, Stress, Motivation Mira Ming, Morena Ostini, Myriam Egger 21. 10. 2008

Gliederung Einführung, Definition „Gesundheit“ Reaktionen auf Stresssituationen Emotional Motivational Kognitiv Physiologisch Rolle der Persönlichkeitsmerkmale bei der Stressbewältigung Hardiness Attributionsstil Attributionstherapeutische Ansätze Beispiel: Burn-out Syndrom

Gesundheit Definition seit 1948:   "Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity" WHO (World Health Organization) → Biomedizinisches Modell wird von bio-psycho-sozialem Modell abgelöst

Reaktionen auf Stresssituationen Warum reagiert der Mensch auf Stress? Flucht, Kampf und Sich-Tot-Stellen sind Grundreaktionsmuster Wie reagiert der Mensch auf Stress? Emotional Motivational Kognitiv Physiologisch

Emotionale Ebene Diese Ebene ist gekennzeichnet durch Gefühle und Empfindungen (zentrales und vegetatives Nervensystem) Unterschiedliche Gefühle wie Angst, Ärger, Wut, aber auch Freude werden ausgelöst Zusätzliche Reaktionen bei negativer Stressbilanz: Unsicherheit Gefühlsschwankungen Nervosität Gereiztheit ….

Motivationale Ebene Wenn die Situation als stressreich empfunden wird: sinkende Motivation bis hin zur Motivation, nichts zu tun („gelernte Hilflosigkeit“) Wenn die Situation als bewältigbar angesehen wird: steigende oder gleich bleibende Motivation

Kognitive Ebene Hier spielen sich Denk- und Wahrnehmungsprozesse ab, also geistig- gedankliche Vorgänge (Zentralnervensystem). Wir lassen uns weniger leicht durch Nebensächlichkeiten ablenken. Reaktionen: Konzentrationsstörungen Tagträumen, Realitätsflucht Denkblockaden bis „Leere im Kopf“ (Blackout) Gedankenkreisel Alpträume Gedächtnisstörungen Leistungsstörungen Negative Gedanken: „Das kann ich nicht. Das schaffe ich nicht.“

Physiologische Ebene (1) erhöhte Funktion des vegetativen Nervensystems und bestimmter Organe, die durch das vegetative Nervensystem gesteuert werden Reserven werden mobilisiert: Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin werden freigesetzt  Sie engagieren Energiereserven wie Zucker und Fett, erhöhen den Blutdruck und die Pulsfrequenz, beschleunigen die Atmung. Die Muskulatur wird auf Leistung eingestellt  Anspannung als ein Hauptindikator von Stress. Andere Funktionen werden heruntergefahren wie die Immunabwehr, die Verdauung und Sexualfunktionen.

Physiologische Ebene (2) http://www.fairness-stiftung.de/Stress.htm Der Körper „wehrt“ sich ganz besonders auf eine negative Stressbilanz   trockener Mund, Kloss im Hals Herzrasen, hoher (labiler) Blutdruck flaues Gefühl im Magen Tränen weiche Knie Adern treten hervor chronische Müdigkeit „Enge-Gefühl“ in der Brust Herz-Kreislauf-Beschwerden Hautveränderungen Erhöhung des Infarktrisikos Darm- und Magengeschwüre … typische Stresskrankheiten: Migräne, Schlafstörungen, Verdauungsstörungen,…

Widerstandsfähigkeit des Körpers  verändert sich bei Stress 1. Alarmphase Versetzung des Körpers in Zustand um Stress standzuhalten: Blutzuckerabfall, Blutdruck- /Pulsanstieg, Adrenalinausstoss, Steigerung der Blutgerinnungsfähigkeit (sinnvoll z.B. für Unfälle) 2.Widerstandsphase Alle Kräfte werden mobilisiert. Diesen Zustand beizubehalten kostet den Körper viel Kraft und Energie. 3.Erschöpfungsphase Leistungsfähigkeit wird gemindert, da Körper an Kraft und Energie „verliert“.

Die Rolle von Persönlichkeitsmerkmalen bei der Stressbewältigung das Konzept der Hardiness von Susan Kobasa (1979) das Konzept der Attributionsstile von Peterson & Seligman (1984)

Hardiness Trotz hoher Stresseinwirkung werden einige Menschen nicht krank. Warum?  Eine stress hardy personality zeichnet sich aus durch:   1. Commitment: Sich mit seinen Lebensaktivitäten tief verbunden fühlen 2. Control: Glauben, dass man die Ereignisse im Leben kontrollieren und beeinflussen kann 3. Challenge: Veränderungen als eine bereichernde Herausforderung für die persönliche Weiterentwicklung auffassen

Attributionsstil • Warum-Fragen • „Attributionen sind kausale Erklärungen des eigenen Verhaltens und des Verhaltens anderer“ (Heider 1958) • drei Dimensionen des Attributionsprozesses (nach Peterson&Seligman): 1) Überdauernde Kontrollüberzeugung: external vs internal 2) Stabilität der Erklärungsfaktoren: stabil vs instabil 3) Globalität der Ursache: global vs spezifisch   • pessimistischer Attributionsstil: Misserfolg wird internal, global & stabil wahrgenommen • optimistischer Attributionsstil: Misserfolg wird external, spezifisch & instabil wahrgenommen

Attributionstherapeutische Ansätze http://www. wissenschaft-online • Ungünstige Attributionsmuster verändern, um psychisches Befinden zu verbessern • Techniken der Re-Attribuierung: 1) Überredung: „Dieser Misserfolg ist auf deine mangelnde Anstrengung zurückzuführen, nicht auf deine mangelnde Intelligenz!“ Erhöhung des Selbstwertgefühls 2) Operante Methode: Eine günstige Attributionsäusserung wird verbal gelobt vor allem bei Kindern 3) Informations-Methode: „Sie sind nicht die einzige, die an dieser Störung leiden!“ Erleichterung

Burn-out Syndrom Etymologisch: Burn-out = Man ist so erschöpft, dass man nichts mehr tun oder geben kann (engl. to burn out = ausbrennen) Freudenberger (1974) Einführung in Psychologie Definitionsproblem: Freudenberger und North (2002): Intrapersonaler Ansatz Aronson, Pines und Kafry (1983) : Prozessorientiert und interindividuell Maslach (2001): Syndrom aus drei Subdimensionen Cherniss (1980) : Burn-out = spezifische Reaktion auf Stress

Gemeinsamkeiten der Ansätze (nach Demerouti (1999)) Hohe Motivation bei Berufsbeginn Frustration, weil Erwartungen und Ziele nicht erreicht werden, daraus resultiert Enttäuschung. Im Falle von Burnout wird Enttäuschung durch Depersonalisierung verarbeitet Ungünstige Arbeitsumgebung, Anforderungen entsprechen Ressourcen nicht Ineffektive Bewältigungsstile des Betroffenen Burnout Prozess, der sich nach langen und erfolglosen Auseinandersetzungen einer Person mit ihrer Arbeit ergibt

Phasenmodell nach Freudenberger und North (2002) Stadium 1: Aus Leistungswunsch und Tatendrang wird Leistungszwang Stadium 2: Verstärkter Einsatz Stadium 3: Vernachlässigung eigener Bedürfnisse Stadium 4: Missverhältnis innere Bedürfnisse – äussere Erfordernisse Stadium 5: Umdeutung von Werten Stadium 6: Verdrängung, Abkapselung Stadium 7: Orientierungs-, Hoffnungslosigkeit, Entfremdung Stadium 8: Rückzug Stadium 9: Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit Stadium 10: Innere Leere Stadium 11: Verzweiflung, Erschöpfung Stadium 12: Völlige Burn-out Erschöpfung, geistig-körperlich-emotional

Gegenmassnahmen–Wer kann was tun? Organisation „Verhalten von Führungskräften“ Mitarbeiter Präventiv: Zeit und Raum zum Ausruhen und Erholen Für Ausgleichsmöglichkeiten sorgen (Sport, Musik, Unterhaltung, Wellness…) Aufmerksamkeit gezielt von Belastungsbereich weglenken Nötige Distanz zur Arbeit schaffen

Literatur / Quellen Fengler, J. (1994): Helfen macht müde. Zur Analyse und Bewältigung von Burnout und beruflicher Deformation. 3. durchgesehene und erweiterte Auflage. München: Pfeiffer. Litzcke, S.M.; Schuh, H. (2007): Stress, Mobbing und Burn-out am Arbeitsplatz. 4., vollständig überarbeitet Auflage. Heidelberg: Springer INTERNET http://www.beltz.de/leseprobe/3-621-27556-8les.pdf http://bieson.ub.uni-bielefeld.de/volltexte/2008/1265/pdf/DissFull.pdf http://www.euro.who.int/Housing/20080319_10?language=German http://www.fairness-stiftung.de/Stress.htm http://www.paed.uzh.ch/eb2/ressourcen/Die_Ressource_Hardiness.pdf http://www.psy.de/unituebingen/perspsy/perspsy_anna.htm http://stresscourse.tripod.com/id106.html http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/psycho/1584 http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/psycho/1596 http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/psycho/1599