Kompetenzorientierte Aufgaben an der Realschule

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 Präsentation transkript:

Kompetenzorientierte Aufgaben an der Realschule Hier evtl. ein passendes Bild einfügen. 2

Was sind Kompetenzen? Kompetenzdefinition Kompetent ist eine Person, wenn sie bereit ist, Aufgaben- oder Problemstellungen zu lösen, und dieses auch kann. Hierbei muss sie Wissen bzw. Fähigkeiten abrufen, vor dem Hintergrund von Werthaltungen reflektieren sowie verantwortlich einsetzen. Situations-bezug Erläuterungen zur bayerischen Kompetenzdefinition: Kompetenzen setzen eine Bereitschaft voraus. Kompetenzen können nur von der Person selbst entwickelt werden. Es geht um mehr als routiniertes Handeln, es geht um mehr als reines Wissen. Grundlage einer Kompetenz ist Wissen.  Inhalte spielen eine große Rolle. Kompetenzen sind immer inhaltsbezogen und situationsbezogen. Also: Kompetenzen können nur an Inhalte gebunden entwickelt werden. Kompetenzentwicklung bedarf außerdem (möglichst) konkreter Anforderungssituationen, in denen Schüler ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten durch selbstständiges Handeln erwerben und stärken können. Inhalts-bezug

Traditioneller Unterricht gemäß dem aktuellen Lehrplan Lehrplan-inhalte Anschluss-fähiges Wissen Angestrebte Kompetenz Unterrichts-planung Bisher stehen bei der Unterrichtsplanung die Lehrplaninhalte im Mittelpunkt. Oftmals gerät der Kompetenzerwerb dadurch in den Hintergrund (Stichwort „Saisonlernen“)

Kompetenzorientierter Unterricht Angestrebte Kompetenz Kompetenz Anschluss-fähiges Wissen Anschluss-fähiges Wissen Lehrplan-inhalte Lehrplan-Inhalte Unterrichts-planung Inhalte zu den Kompetenzen (Ethik 6.3) Vorlieben (z. B. in Bezug auf Fernsehen, PC- und Handynutzung) und Gewohnheiten (z. B. Anlässe, Dauer, Tageszeiten); Gründe für Bevorzugungen Kriterien des Zuträglichen, z. B. Qualität guter Unterhaltung und guter Gespräche, Grad der kommunikativen Erreichbarkeit, Zeitaufwand, Einschränkung anderer Tätigkeiten, Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit Kompetenzerwartungen (Ethik 6.3) Die Schülerinnen und Schüler erfassen und begründen persönliche Vorlieben und Gewohnheiten ihres Medienkonsums, z. B. hinsichtlich der Bevorzugung bestimmter Medien. Hinterfragen anhand einfacher Kriterien des Zuträglichen (z. B. Qualität und Zeitaufwand) Stellenwert und Bedeutung elektronischer Medien für ihr eigenes Leben und ihre Freizeitgestaltung. Perspektivveränderung: Der LehrplanPLUS gibt das Ziel, das Warum bereits vor! Auf den formulierten Endzustand hin abgestimmt muss nun die Planung erfolgen. Kompetenzerwartungen als Ziel, Inhalte als „Wegbegleiter“

ggf. neue Schwerpunkte setzen Kompetenzorientierter Unterricht Reflexion und Weiterentwicklung Unterricht hinterfragen ggf. neue Schwerpunkte setzen Beim Kompetenzorientierten Unterricht geht es nicht darum, das Rad völlig neu zu erfinden, sondern darum den bisherige Unterricht zu hinterfragen. Ziel ist eine veränderte Schwerpunktsetzung in Richtung Anwendungsorientierung, Vernetzung und damit größere Nachhaltigkeit. Dabei sollen Kompetenzformulierungen des LehrplanPlus unterstützen!! Unterricht hinterfragen mit Blick auf langfristige Lernziele – was soll denn am Schluss der Schüler können – also nicht mehr: welche Inhalte soll er aufsagen können, sondern vielmehr: Wie und welches Wissen kann er reflektiert transferieren?

Merkmale kompetenzorientierter Lern- und Übungsaufgaben Lebenswelt- und Anwendungsbezug bzw. Problemorientierung Berücksichtigung unterschiedlicher Lernstände und Fähigkeitsniveaus unterschiedliche und im Anforderungsniveau variable Zugänge abgestufte Lernhilfen mit unterschiedlichen Materialien und Hilfestellungen 1. exemplarischer und für Lernende bedeutsamer Inhalt 2. Anknüpfen an das Vorwissen, Erfahrungen und Interessen der Schüler 3./4. Steuerung des Lernprozesses durch unterschiedliche Zugänge, abgestufte Hilfen

Merkmale kompetenzorientierter Lern- und Übungsaufgaben unterschiedliche Lernwege und Lernstrategien durch offene Aufgabenformate Anbahnung des Transfers der erworbenen Kompetenzen kooperatives Problemlösen Möglichkeit zur Reflexion des eigenen Lernzuwachses und der angewandten Lernstrategien Wichtig: Eine Lernaufgabe kann nicht alle Kriterien gleichzeitig erfüllen.

Kompetenzorientierte Aufgaben spielen im neuen Lehrplan eine wichtige Rolle, weil sie… die gesamte kompetenzorientierte Unterrichtsplanung maßgeblich steuern. zeigen, wie die Kompetenzbeschreibungen des Lehrplans konkret umgesetzt werden. das Anforderungsniveau in einzelnen Jahrgangsstufen illustrieren. zeigen, wozu bestimmte Dinge gelernt werden. Die kompetenzorientierten Aufgaben im neuen Lehrplan sollen die Lehrkräfte bei ihrer Planung unterstützen und spielen dabei aus mehreren Gründen eine wichtige Rolle. 9

Kompetenzorientierte Aufgaben unterschiedlichen Charakters Lernaufgaben zur Kompetenzentwicklung Übungsaufgaben zur Vertiefung, Festigung und Automatisierung bereits erreichter Kompetenzen > Kompetenzentwicklung bedarf auch expliziter Übungsphasen! Die Lehrkraft entscheidet darüber, wann sie den Einsatz von Übungsaufgaben als didaktisch sinnvoll erachtet. Prüfungsaufgaben zur Kompetenzüberprüfung Grundsätzlich ist zwischen Aufgaben unterschiedlichen Charakters zu trennen. Es ist zu unterscheiden zwischen Lernaufgaben, Übungsaufgaben und Prüfungsaufgaben. Diese können alle kompetenzorientiert sein, haben aber dennoch eine andere Zielsetzung. Die Qualitätskriterien für kompetenzorientierte Aufgaben müssen dabei dem jeweiligen Aufgabentyp angepasst sein (z. B. keine individuelle Hilfestellung in Prüfungsaufgaben). 10

Aufgaben-beispiel

Aufgabenbeispiel

Gelb ("Blöd, aber ich kann ganz gut ohne.") Orange ("Ich bin echt genervt.") Rot ("Ich überlebe es wahrscheinlich nicht.")

Hinweis: Lernaufgabe plus Übungsaufgabe

Eine kompetenzorientierte Lernaufgabe entwerfen Arbeitsauftrag: Skizzieren Sie zu der vorliegenden Kompetenz mithilfe der dazugehörigen Inhalte eine kompetenzorientierte Aufgabe. Berücksichtigen Sie dabei die „Check­liste für kompetenzorientierte Aufgaben“. Der Austausch innerhalb der Fachschaft – und zwar nicht nur über Best Practice, sondern auch über Aufgaben, die gar nicht funktioniert haben oder die unkorrigierbar sind – ist für ein Hinterfragen der eigenen Tätigkeit und ein Vorankommen unerlässlich! Aus Fehlern lernen heißt auch, andere über diese Fehler zu informieren! 21

  Lernbereich 6.1.1 Freundschaft Kompetenzerwartung: Die Schülerinnen und Schüler vollziehen, z. B. in szenischer Darstellung, in altersgemäßer Weise die Gedanken, Ansichten und Gefühle ihrer Freunde oder Mitschüler nach und reagieren angemessen in Wort und Tat. Inhalte: ethische Grundsätze (z. B. Goldene Regel) und Handlungs- bzw. Kommunikationsstrategien, z. B. Ich-Botschaften mit altersgemäßen Begründungen, Perspektivwechsel Konflikte in Freundschaften, einfache Dilemma-Situationen

Checkliste für die Erstellung kompetenzorientierter Lernaufgaben   Merkmale kompetenzorientierter Lern- und Übungsaufgaben Lebenswelt- und Anwendungsbezug bzw. Problemorientierung Berücksichtigung unterschiedlicher Lernstände und Fähigkeitsniveaus und des Vorwissens (Binnendifferenzierung z. B. unterschiedliche Aufgabenstellungen und / oder Materialangebote für unterschiedliche Leistungsniveaus) unterschiedliche und im Anforderungsniveau variable Zugänge abgestufte Lernhilfen mit unterschiedlichen Materialien und Hilfestellungen unterschiedliche Lernwege und Lernstrategien durch offene Aufgabenformate Herstellung von Zusammenhängen und Anbahnung des Transfers der erworbenen Kompetenzen kooperatives Problemlösen Möglichkeit zur Reflexion des eigenen Lernzuwachses und der angewandten Lernstrategien

Bedeutung von Lernaufgaben „Der Aufbau von Kompetenzen ist ein aktiver, im Kern selbstgesteuerter und konstruktiver Prozess, den jeder Lernende selbst vollziehen muss. Deshalb führen Instruktion und Anleitung im Unterricht nicht zwangsläufig zur Entwicklung von Kompetenz. Ein kompetenzorientierter Unterricht bietet den Schülerinnen und Schülern durch motivierende Aufgaben Gelegenheit, aktiv, selbstgesteuert und in vielfältigen Anwendungskontexten zu lernen.“ (Lankes, ISB-Jahrbuch 2011, S. 28 f.) Die Bedeutung von Lernaufgaben wird u.a. im ISB-Jahrbuch 2011 beschrieben. 24

ggf. neue Schwerpunkte setzen Kompetenzorientierter Unterricht Reflexion und Weiterentwicklung Unterricht hinterfragen ggf. neue Schwerpunkte setzen Beim Kompetenzorientierten Unterricht geht es nicht darum, das Rad völlig neu zu erfinden, sondern darum, den bisherigen Unterricht zu hinterfragen. Ziel ist eine veränderte Schwerpunktsetzung in Richtung Anwendungsorientierung, Vernetzung und damit größerer Nachhaltigkeit. Dabei sollen Kompetenzformulierungen des LehrplanPlus unterstützen!! Unterricht hinterfragen mit Blick auf langfristige Lernziele – was soll denn am Schluss der Schüler können – also nicht mehr: welche Inhalte soll er aufsagen können, sondern vielmehr: Wie und welches Wissen kann er reflektiert transferieren?