Wie die Sinne in die Stadt kommen Karten, Landschaften, Atmosphären, Sensoramen Mădălina Diaconu.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Ist die Gasometer-City Teil des „Stadt-Zentrums“
Advertisements

Von der konstruierten Wirklichkeit Wirklichkeit als Konstrukt kognitiver Systeme Medien als Baustein für Bildung von Wirklichkeitskonsens.
Komponente des Lernens:
Ist die Gasometer-City Teil des „Stadt-Zentrums“
Landessportbund Berlin e. V.
ARBEITSKREIS DIGITALE KUNSTGESCHICHTE
Raumbezogene Identitäten nach Peter Weichhart
Andreas Peters Seminar: „Location Based Services“ SS 2006
Historiographie in Deutschland Konferenzen, Projekte, Zeitschriften -
OAPVO Profile Nawi Ästhetisch Sprachlich Gesellschafts- wissenschaftlich Sportlich Abitur Wahl- verfahren Oberstufeninformation Februar AbiBac?
Make sentences in German about Berlin.. Berlin Berlin ist eine wundervolle Stadt. Man kann hier viele tolle Dinge machen! In der Hauptstadt Deutschlands.
Was können wir heute von Alexander von Humboldt lernen? – Ein maître à penser aus didaktischer Sicht Tilman Rhode-Jüchtern Friedrich-Schiller-Universität.
Die Realität des Simulationsbildes. Raum im Computerspiel
compArt ein raum für die computerkunst
Sein des Rechts Sinn/Sollen des Rechts. Sein des Rechts Sinn/Sollen des Rechts Recht.
Geschichtsbewusstsein
Akademie der bildenden Künste Wien
Kultur | Büro Kunst+Kultur Stadt+Entwicklung Räume+Träume Gaußplatz 11.
Präsentetsion Klasse 11 b Jana Postolova Veronika Lenskaja Zum Thema:
Berlin-Milan Doubek. Die Landkarte Deutschland Berlin ist die Haupstadt Deutschland.
Die größte Städte Deutschlands.
Manfred Glauninger Soziolinguistik des Deutschen
Düfte: materia subtilis der Lüfte
Spezielle Relativitätstheorie – was besagt sie?
Termin: Bearbeiter nach Themen
Globalgeschichte Einführung in die VO
M ădălina Diaconu. Der Wiener Arbeitsbezirk Floridsdorf liegt nördlich der Donau und ist nicht gerade eine feine Wohngegend, aber mit seinen immer noch.
Mobbing mit neuen Medien Fakultät für Psychologie
Repräsentation (-en) und die Welt oder: Zum Verhältnis von Theorie und Wirklichkeit s t Struktur / Raum GRÜNDE ; kausale Zusammenhänge [Handlungs-] WIRKLICHKEIT.
Die „falsche“ Frage: War das was der Doktor gemacht hat moralisch?
UW/H IM ÜBERBLICK. STUDIUM FUNDAMENTALE/ _ Universität Witten/Herdecke, Alfred-Herrhausen-Str. 50, Witten, uwh.deuwh.de Gelegenheit anders zu denken.
Das Konzept der Lernpfade von mathe online Franz Embacher Institut für Theoretische Physik Universität.
HARBOURPOLIS ODESSA 2012 Entwerfen Städtebau, Lva Nr , 10 ects Bachelor 10 Plätze Entwerfen Städtebau, Lva Nr , 10 ects Master 10 Plätze.
Geschichte eines Japanischen Gartens 日本庭園.
Einkaufszentren aus raum- und umweltplanerischer Sicht
Visuelle kultur PROTEST. visuelle kultur
Unterschiedliche psychotherpeutische Schulen
WPU musisch-künstlerisches Profil. projektbezogene unterrichtspraktische Arbeit gemeinsames verzahntes Vorgehen der beiden beteiligten Fächer Musik und.
Externspeicher- Algorithmen Petra Mutzel Technische Universität Wien Institut für Computergraphik und Algorithmen Algorithmen und Datenstrukturen 2.
Mag. Gernot Blieberger MAS
Was ist Gesundheit? Soziologie in den Gesundheitswissenschaften Vorbesprechung, VO SS 2009, Di – 20.00, Hs 50 Institut für Soziologie,
FUWA Konferenz, Jihlava,
Präsentieren.
VO D6/G6 H. Gottweis - SoSe 2oo7: (2) Was ist Policy Analyse? VO D6/G6: Einführung in die Politikfeldanalyse 2. Stunde am 15. März 2007: Was ist Policy.
VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (2) Was ist Policy Analyse? VO G6: Einführung in die Politikfeldanalyse 2. Stunde am 3. April 2008: Was ist Policy.
Zwei Bedeutungen von Wort
Masterprojekt-Börse Masterstudium „Raumplanung und Raumordnung“ TU Wien, Einleitung, Ablauf 2. Vorstellung der Masterprojekte 3. Studentische.
Identität und Medien. Die Rolle der neuen Medien für die Entwicklung des Selbstbildes Dr. Laura Sūna Universität Lettlands, Institut für Philosophie und.
Urs Urban Informationszentrum Buenos Aires
Die Fahrt Ein Mann, der sich Kolumbus nannte, war in der Schifffahrt wohl bekannt.
Die ÖsterreicherInnen und das Lesen – ein kompliziertes Verhältnis?
KIRCHLICHE PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE WIEN/KREMS | LEHREN UND LERNEN MIT PERSPEKTIVE lebendig | leidenschaftlich | grenzüberschreitend.
1 - Inhalt - Überblick Konzept System Vorstellung Lebenslauf Kontakt Installation “kleines spiel” Norihiro Misaki / Gisela Beck.
Die Realität des Simulationsbildes. Raum im Computerspiel.
Bilder und Kunst Ausdrücke
Studium an der Universität Wien [Geschichte/Fächerkombination] Diplom [1999, Universität Wien] Tätigkeitsbereiche Koordination des Forschungsprojekts „Wien-Umwelt“
Wie riecht Wien? Die Stadt mit der Nase erkunden Mădălina Diaconu Kinderuni Wien 2011.
Rules of Play - Game Design Fundamentals by Katie Salen and Eric Zimmerman Universität zu Köln Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung.
Entwicklung in Anerkennung.
Interkulturelle Grundlagen europäischer Geschichte Literaturhinweise: Georg Kreis: Europa und seine Grenzen, Bern 2003 Helga Mitterbauer, Katharina Scherke.
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote – Die Matschpumpe im Garten zieht auch.
Inhalt Kap. 29: Defining Culture Kap. 30: Games as Cultural Rhetoric Kap. 31: Games as Open Culture.
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote 15.09– Jedes Kind wird von der Fachkraft darin.
Praxistauglichkeit der Lehrerinnen und Lehrerausbildung Studieren an der Pädagogischen Hochschule fhnw.
Allrußische Staatliche Bibliothek ausländischer Literatur.
Orte und Nicht-Orte in Hanns Zischlers Berlin ist zu gross für Berlin (2013) Geschichte, Erinnerung, Identität im Berliner Stadtraum.
Wie klingt die globale Ordnung? Die Entstehung eines Marktes für „World Music“ Glaucia Peres da Silva Musikwirtschafts-Jour-Fixe Universität für Musik.
Berlin - die Hauptstadt der BRD
Udo Schagen und Sabine Schleiermacher Forschungsschwerpunkt Zeitgeschichte im Institut für Geschichte der Medizin der Charité “Es muß ein Grundelement.
 Präsentation transkript:

Wie die Sinne in die Stadt kommen Karten, Landschaften, Atmosphären, Sensoramen Mădălina Diaconu

Geschichte der urbanen Sinneslandschaften: Geschichte der Sinne Geschichte der urbanen Sinneslandschaften: Kultur/Stadthistoriker (A. Corbin, N. Poiret, P. Payer) Humangeographen (D. Porteous, P. Rodaway, „géographie des odeurs“, W. Bischoff) Anthropologen (World-Soundscape-Projekt: M. Schaffer) Kunstprojekte (L. Burckhardt, Situationismus)

Philosophisch-ästhetische Grundlegung der Untersuchung von Sinneslandschaften Künste für alle Sinne? Hinterfragung der Hierarchie der Sinne/Künste Aisthetik und Sensibilität Pluralität von Sinnesräumen Syn-ästhesie: Zusammenwirken der Sinne

Tast- und Duftdesign. Ressourcen für die Wiener Kreativwirtschaft Gärten und Parks öffentliche Verkehrsmittel repräsentative Plätze (öffentliche Plätze, Industrieanlagen) Spielplätze Antiquitätenläden Universität Wien Universität für Bodenkultur Universität für angewandte Kunst ZOOM-Kindermuseum

1. Kategorien einer taktilen Ästhetik des Stadtraums 2 1. Kategorien einer taktilen Ästhetik des Stadtraums 2. Geruchskarten, Geruchslandschaften, Atmosphären 3. Sensoramen und Atmosphären

1. Kategorien einer taktilen Ästhetik des Stadtraums A 1. Kategorien einer taktilen Ästhetik des Stadtraums A. Oberflächen: Texturen

Häutungen

Membrane Strukturen (airtectures)

Transplantate, Straßenbeläge, Risse

B. Poren in die Tiefe

C. Profile

D. Dachlandschaften

E. Puls

F. Mikroklima

G. Patina

Wahrnehmungsstrukturen der taktil-kinästhetischen Erfahrung Balzac: „Théorie de la démarche“ Lucius Burckhardt: „Spaziergangswissenschaft“ physische Bewegungen (Kinästhesen) offene, unvollständige Vorstellungen narrative Beschreibung dreidimensionaler Raum physische Interaktion mit der Umgebung Verletzbarkeit des Subjektes Erkenntnis in situ (lokal) Multiperspektivität relationaler Raum: körperbezogene Maßeinheiten

2. Geruchskarten, Geruchslandschaften, Atmosphären „Eine Stadt ohne Geruch ist wie ein Mensch ohne Charakter.“ (Gernot Böhme)

Atmosphären Karten Sinneslandschaften Analyse/Synthese strukturiert abstraktes Konstrukt „Objektivität“ visuell unteilbare Ganzheiten diffus, weniger dingbezogen emotionale Raumqualitäten Spontaneität, Situativität: Anwesenheit des Subjektes synästhetisch Sinneslandschaften Perspektivität Interaktion, Reversibilität visuell / synästhetisch indexikal in situ (Anwesenheit) Einheit von sukzessiven Eindrücken

Geruchskarten lesen Wege Brennpunkte Wahrzeichen Bereiche Grenzen

3. Sensoramen und Atmosphären

Kunstwerke Dioramen museal informativ mechanische Einheit: schematisch typisch, durchschnittlich Verweisungsfunktion: auf die Welt hinweisen konstruiert künstlerisch kognitiv-emotional, evozierend organische Einheit: symbolisch Individualität, Aura, Atmosphären eine Welt erschließen Eigendynamik, „Zufall“

Danke für die Aufmerksamkeit! M. Diaconu et al. (Ed.), Senses and the City. An interdisciplinary approach to urban sensescapes, Berlin: Lit, 2011 M. Diaconu et al. (Hg.), Sensorisches Labor Wien. Urbane Haptik- und Geruchsforschung, Berlin: Lit, 2011 M. Diaconu, Sinnesraum Stadt. Eine multisensorische Anthropologie, Berlin: Lit [2012]

Univ.-Doz. DDr. Mădălina Diaconu Institut für Philosophie der Universität Wien madalina.diaconu@univie.ac.at http://homepage.univie.ac.at/madalina.diaconu