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FUWA Konferenz, Jihlava,

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Präsentation zum Thema: "FUWA Konferenz, Jihlava,"—  Präsentation transkript:

1 FUWA Konferenz, Jihlava, 25.06.2014
Institut für Abfallwirtschaft, BOKU Wien Unterlagen Schulung, FUWA Konferenz, Jihlava, Aufkommen von Lebensmittelabfällen aus Haushalten in der Region Vysočina und mögliche Vermeidungsmaßnahmen Dipl.Ing. Felicitas Schneider F. Schneider, Institut für Abfallwirtschaft, BOKU 1

2 Inhalt des Vortrages Einleitung zu Lebensmittelabfällen
Ergebnisse der Sortieranalyse in der Region Vysočina Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittel- abfällen in Haushalten Ich möchte Ihnen in meinem Vortrag zur Einleitung kurze, allgemeine Informationen zum Thema Lebensmittelabfall und dessen Auswirkungen geben. Als Ergebnis des Projektes FUWA präsentiere ich im Anschluss die Ergebnisse einer Restmüllsortieranalyse, die wir in der Region Vysočina durchgeführt haben. Als erste Maßnahme, die zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen beitragen kann, möchte ich im Anschluss einige Optionen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in Haushalten vorstellen.

3 Lebensmittelverluste international
FAO schätzt, dass weltweit entlang der gesamten Wert-schöpfungskette rund 30 % genießbare Lebensmittel weggeworfen werden = 1,3 Mrd. Tonnen Lebensmittel pro Jahr verursacht zahlreiche negative ökologische, ökonomische und soziale Auswirkungen wie z.B. Ressourcenverbrauch für die Produktion, Transport, Verpackung Emissionen bei Produktionsprozessen Freisetzung von Methan im Deponiegas bei unbehandelter Ablagerung Vermeidung von Lebensmittelabfällen daher essentiell Eine Studie der FAO schätzt, dass von den weltweit produzierten genießbaren Lebensmitteln rund 30 % weggeworfen werden. Das entspricht einer Menge von rund 1,3 Mrd. Tonnen pro Jahr. Die Problematik betrifft sowohl Industriestaaten sowie Schwellen- und Entwicklungsländer, und verursacht zahlreiche negative ökologische, ökonomische und soziale Auswirkungen wie z.B. Ressourcenverbrauch für die Produktion, Transport, Verpackung; Emissionen bei Produktionsprozessen oder die Freisetzung von Methan im Deponiegas bei unbehandelter Ablagerung. Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen ist daher ein wichtiger Punkt, um Ressourcenverbrauch entlang der Wertschöpfungskette zu reduzieren und auch in der Abfallwirtschaft Aufwand und Emissionen gering zu halten. Gustavsson et al., 2011 Institut für Abfallwirtschaft, BOKU Wien

4 Ziele von FUWA u.a. Erhebung des Anteils von biogenen Abfällen und Lebensmittelabfällen in der Region Vysočina Erstellen eines Leitfadens für die Vermeidung von Lebensmittelabfällen in Haushalten Einer der Schwerpunkte des Projektes FUWA (Future of Waste) war die Vermeidung von Lebensmittelabfällen in Haushalten und die Sortieranalyse, die ich Ihnen in den nächsten Minuten vorstellen möchte, sollte den Anteil an biogenen Abfällen im Allgemeinen und Lebensmittelabfällen im Speziellen im Restmüll von Haushalten in der Region aufzeigen. Als Unterstützung für die Haushalte bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen wurde ein Leitfaden in 2 Sprachen entwickelt, der online verfügbar ist und bei Bedarf auch gedruckt werden kann. Institut für Abfallwirtschaft, BOKU Wien

5 Einteilung Sortierfraktionen
insgesamt 13 Hauptfraktionen unterschieden Biogene Abfälle weiter unterteilt in: Zubereitungsreste Speisereste originale Lebensmittel angebrochene Lebensmittel Bio Nicht-Lebensmittel nicht vermeidbare Lebensmittelabfälle vermeidbare Lebensmittelabfälle 13 Hauptfraktionen: z.B. Textilien, Glas, Papier, Biogene Abfälle Die Biogenen Abfälle wurden in der Analyse weiter unterteilt, um unterscheiden zu können, ob es sich um Lebensmittelabfälle oder um andere biogene Abfälle handelt und um welche Lebensmittelabfälle es sich im Detail handelt, da die Vermeidbarkeit eine große Rolle spielt. „Vermeidbar“ bedeutet, dass diese Lebensmittel weggeworfen werden, obwohl sie noch genießbar sind oder dass sie einfach zu lange aufgehoben worden und deshalb verdorben sind. Bei rechtzeitiger Verwendung hätte man sie jedoch essen können. Nicht vermeidbar bedeutet, dass es sich um Lebensmittelanteile handelt, die man üblicherweise nicht isst, wie Schalen oder Knochen. Institut für Abfallwirtschaft, BOKU Wien

6 Ablauf Sortierung 1 2 3 4 5 6 Waage Waage Sortiertisch
+ Datenerfassung Ich möchte Ihnen nun kurz erklären, wie die Sortieranalyse abgelaufen ist. Wir haben im September 2012 auf der Deponie in Henčov, nördlich von Jihlava, Restmüll aus Haushalten direkt aus dem Sammelfahrzeug analysiert. Der Restmüll wurde wie gewöhnlich mit einer Tour abgeholt, aber nicht auf der Deponie abgeladen, sondern bei uns auf einer betonierten Fläche. Wir haben den Abfallhaufen dann in 6 gleich große Teile aufgeteilt und aus jedem Teil 6 Proben mit je 120 kg Masse genommen. Das heißt, wir haben aus jedem Sammelfahrzeug 720 kg Abfall beprobt. Jede Probe wurde zuerst in Summe gewogen und dann händisch auf dem Sortiertisch in sogenannte Fraktionen, also z.B. Papier, Glas, Metall, etc., sortiert. Diese Sortierfraktionen wurden schließlich gewogen und protokolliert. Am Ende muss die Summe der Masse der einzelnen Sortierfraktionen gleich der Summe der Gesamtprobe vor Beginn der Sortierung sein. Dieser Ablauf wurde für jede der 6 Proben pro Fahrzeug durchgeführt. Sortierfraktionen

7 Ergebnisse der Sortierung
es wurden 6 Sammelfahrzeuge analysiert 3 mit Restmüll aus Jihlava 3 mit Restmüll aus der ländlichen Umgebung insgesamt kg Restmüll sortiert Insgesamt wurden Proben aus 6 Sammelfahrzeugen analysiert, wobei drei aus der Stadt Jihlava und drei aus dem ländlichen Umkreis Abfall gesammelt hatten. In Summe haben wir kg Restmüll händisch sortiert.

8 Sortieranalyse – Zubereitungsreste
Um Ihnen eine bessere Vorstellung zu geben, wie diese Lebensmittelabfälle aussehen, habe ich Ihnen auch einige Bilder mitgebracht. Zunächst die Zubereitungsreste, die nicht vermeidbar sind. Sie fallen an, wenn aus frischen Zutaten gekocht wird. Sie sehen viele auf den Photos viele Erdäpfelschalen, Melonen, Karfiolstrünke, Eier- und Zitronenschalen. Diese Abfälle würden sich sehr gut für eine getrennte Sammlung von Bioabfall eignen. Quelle: ABF-BOKU Quelle: ABF-BOKU

9 Sortieranalyse – Lebensmittel & Speisereste
Auf den folgenden Bildern sehen Sie einige der Lebensmittel und Speisereste, die wir bei der Analyse gefunden haben. Zuerst ein Truthahn, roh und noch in der Originalverpackung. Er zählt zu den originalen Lebensmitteln und wäre vermeidbar, d.h. man hätte ihn eigentlich essen sollen. Daneben sehen Sie einen Speiserest, ein schon fertig gebratenes Augsburger Würstel mit Gurkensalat, welches nicht aufgegessen wurde. Links unten sehen Sie Süßigkeiten, die nicht aufgegessen wurden. Sie gelten in der Klassifizierung als angebrochenes Lebensmittel. Rechts unten ein Jausenweckerl, gefüllt mit Butter, Käse und Schinken und einem Apfel daneben. Ich habe dieses Weckerl gut eingepackt in einer Serviette gemeinsam mit dem Apfel in einem Kunststoffsackerl gefunden, da hat wohl jemand keine Lust auf seine Jause gehabt und sie einfach weggeworfen. Das sollte nicht sein. Quelle: ABF-BOKU

10 Sortieranalyse – Lebensmittel & Speisereste
Links oben sehen Sie die Reste eines Brotes, wo nur das weiche Innere gegessen und die Rinde übriggelassen wurde. Auch ein Speiserest. Rechts oben sehen Sie aufgeschnittene Salami, sie fällt unter die Kategorie der angebrochenen Lebensmittel, das bedeutet, dass sie nur teilweise verbraucht wurde. Links unten einige Bespiele für nicht ausgetrunkene Getränke, auch angebrochene Lebensmittel. Rechts unten einige typische Weckerln (Rohliky), die wir in einem einzigen Kunststoffsackerl gefunden haben. Da hat also jemand viel zu viel eingekauft und dann nicht alle aufgegessen und weggeworfen. Quelle: ABF-BOKU

11 Zusammensetzung Restmüll
Hier sehen Sie der Ergebnisse der Sortieranalyse. Die Zusammensetzung des Restmülls aus Haushalten nach den Hauptfraktionen. Sie sehen, dass die größte Fraktion die Bioabfälle mit rund 31 Masse-% darstellen. Die zweitgrößte Fraktion sind die Kunststoffe mit 14 Masse-% und Papier und Karton mit 13 %.

12 Zusammensetzung Bioabfälle
= Lebensmittelabfälle = Gartenabfälle Wenn wir uns die Bioabfälle genauer ansehen, dann zeigt sich diese Zusammensetzung. Sie sehen hier die Einteilung der Fraktionen aus der Untersuchung. Damit Sie eine besseren Überblick bekommen, habe ich Ihnen noch eine andere Einteilung ins Diagramm eingezeichnet. Die Zubereitungsreste, die Speisereste, die originalen Lebensmittel und die angebrochenen Lebensmittel stellen in Summe die Küchenabfälle dar. Die Bionichtlebensmittel entsprechen den Gartenabfällen. Es stellte sich heraus, dass die Bioabfälle jeweils zu 30 % aus Gartenabfällen wie Laub, Ästen, Blumen etc. bestehen, und zu 30 % aus Zubereitungsresten. Die Zubereitungsreste bestehen z.B. aus Erdäpfelschalen oder Eierschalen oder sonstigen Abfällen, die bei der Zubereitung von Obst, Gemüse etc. anfallen. Zubereitungsreste und die Gartenabfälle, die in der Graphik beide in grünen Farbtönen eingefärbt sind, sind nicht vermeidbar, würden sich aber für eine getrennte Sammlung sehr gut eignen. Die in Gelbtönen markierten Fraktionen sind hingegen jene Lebensmittelabfälle, die vermeidbar oder zumindest teilweise vermeidbar wären. Es handelt sich dabei um Lebensmittel und Speisereste, die aus unterschiedlichen Gründen nicht aufgegessen und weggeworfen worden sind. Sie machen immerhin 40 % der gesamten Bioabfälle im Restmüll aus.

13 Ergebnisse der Sortierung
Küchenabfälle machen 21,5 ± 2,2 Masse-% des Restmülls aus originale und angebrochene Lebensmittel (vermeidbar): 8,1 ± 1,2 Masse-% Speisereste (teilweise vermeidbar): 4,3 ± 0,6 Masse-% → in Summe vermeidbar bzw. teilweise vermeidbar: 12,4 ± 1,5 Masse-% des Restmülls Der Anteil der Küchenabfälle am Restmüll liegt bei 21,5 Masse-%, wobei originale und angebrochene Lebensmittel 8 % ausmachen. Sie gehören zu den vermeidbaren Lebensmittelabfällen. Speisereste sind teilweise vermeidbar und stellen 4,3 % des Restmülls dar. In Summe sind also 12,4 % des Restmülls vermeidbare oder teilweise vermeidbare Lebensmittelabfälle.

14 Vermeidungsmaßnahmen
zumeist ist es Haushalten nicht bewusst wie viele Lebensmittel sie wegwerfen daher sind bewusstseinsbildende Maßnahmen für bestimmte Zielgruppen wichtig z.B. Informationen zu Mengen und Auswirkungen z.B. Tagebuch Handlungsoptionen aufzeigen, die im Alltag integriert werden können z.B. Einkaufsliste verwenden z.B. Lagerung von Obst und Gemüse z.B. wie am besten konserviert wird Zumeist ist es Haushalten nicht bewusst wie viele Lebensmittel sie wegwerfen. Viele werfen jeden Tag nur geringe Mengen weg und können daher nicht einschätzen, wie viel das über einen Monat dann ist. Daher sind bewusstseinsbildende Maßnahmen, die für bestimmte Zielgruppen angepasst sind, eine wichtige Maßnahme. Im entwickelten Leitfaden sind z.B. Informationen enthalten, wie viele Ressourcen verschwendet werden, wenn Lebensmittel weggeworfen werden. Auch ein Vorschlag, wie man selbst zu Hause Aufzeichnungen machen kann, wie viele Lebensmittel weggeworfen werden, ist im Leitfaden enthalten. Es sollten einfache Handlungsoptionen aufgezeigt werden, die im Alltag leicht integriert werden können. Deshalb haben wir im Leitfaden von der Planung des Einkaufs über die Lagerung und die Portionierung von Speisen bis zur Aufbewahrung von Resten Tipps gegeben. Zum Beispiel, dass man vor dem Einkauf überlegen sollte, was man eigentlich in der nächsten Zeit an Lebensmittel braucht und die Vorräte kontrolliert. dann kann man sich einen Einkaufszettel mitnehmen und kauft nur das, was man wirklich benötigt. Oder, dass kälteempfindliches Obst wie Bananen oder Zitrusfrüchte besser außerhalb des Kühlschranks aufbewahrt werden, weil sie sonst schnell unansehnlich werden. Falls zu viel gekocht wurde, kann man die Reste einfrieren und spart sich später Zeit beim Kochen. Man sollte jedoch die einzelnen Bestandteile gleich kühlen und möglichst luftdicht verpacken, um Gefrierbrand zu vermeiden.

15 Schneider (2012): FUWA Leitfaden
Bsp. Tagebuch Hier sehen Sie ein Beispiel für ein Tagebuch, wo z.B. eine Woche lang von den Bewohnern im Haushalt eingetragen wird, wann wie viel von welchem vermeidbaren Lebensmittel aus welchem Grund wohin entsorgt worden ist. Wenn man möchte, kann man sich noch den Preis des Lebensmittels daneben aufschreiben. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Haushalte sehr überrascht sind, wie viel sie wegwerfen und wie viel Geld sie sich eigentlich sparen könnten. Das ist ein erster Schritt, um in Zukunft bewusster mit Lebensmitteln umzugehen. Schneider (2012): FUWA Leitfaden

16 Schlussfolgerungen Ergebnis aus Sortieranalyse liegt im Bereich von österreichischen Ergebnissen Gewohnheiten zu ändern ist eine langfristige Herausforderung Maßnahmen müssen daher zielgruppengerecht für längeren Zeitraum umgesetzt werden Kooperationen entlang Wertschöpfungskette haben wichtige Funktion jeder Akteur kann etwas beitragen! Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Anteil an vermeidbaren und teilweise vermeidbaren Lebensmittelabfällen bei der Sortieranalyse bei rund 12 % lag. Dieser Wert liegt in der Größenordnung von Österreich. Die unbewusste Gewohnheit vieler Bewohner, Lebensmittel wegzuwerfen, ist sehr schwierig und nur langfristig zu verändern. Kampagnen, die nur kurz andauern, helfen daher nicht viel. Es müssen zielgruppengerechte Maßnahmen entwickelt und langfristig umgesetzt werden. Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette, z.B. mit Lebensmitteleinzelhandelsketten, Bildungseinrichtungen, Gastronomiebetrieben, der Landwirtschaft etc. sind sehr wichtig, weil viele Einflussfaktoren verantwortlich sind, dass Lebensmittel weggeworfen werden.

17 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Felicitas Schneider


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