Kompetenzraster als Möglichkeit individueller Förderung - wie Kompetenzraster zum erfolgreicheren Lernen beitragen können Dr. Walter Kowalczyk 1.

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 Präsentation transkript:

Kompetenzraster als Möglichkeit individueller Förderung - wie Kompetenzraster zum erfolgreicheren Lernen beitragen können Dr. Walter Kowalczyk 1

Die Schulen im Netzwerk erstellen ein Kompetenzraster mit vier Niveaustufen in den bearbeiteten Fächern des Spiralcurriculums, das in der vierten Klasse der Grundschule angewendet werden kann. Die Basis dafür sind die Kompetenzerwartungen in den Richtlinien und (Kern-)Lehrplänen. 2

Durch das erstellte Kompetenzraster steht den Schulen ein Instrument zur Verfügung, • womit Lehrerinnen und Lehrer eigenes planerisches Arbeiten danach ausrichten und gezielte individuelle Förderung betreiben können. • welches eine fundierte Grundlage für Elterngespräche ist. • wodurch Lehrerinnen und Lehrer der weiter- führenden Schulen über den Voraussetzungstand der Schüler/innen informiert werden, • welches zu einer nachhaltigen bildungs- biographischen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler beiträgt. 3

Kompetenzraster Das Prinzip ist einfach: Eine Tabelle Kompetenzraster Das Prinzip ist einfach: Eine Tabelle. Links wird dargestellt, um was es geht. Rechts daneben finden sich vier bis sechs Kompetenzstufen. Sie beschreiben präzise, was ein Schüler kann, wenn es diese Stufe erreicht hat. 4

Wenn es um die Frage geht „Wo stehe ich mit meinen individuellen Leistungen im Vergleich zu den schulischen Anforderungen?“ ist ein Bezugsrahmen notwendig. 5

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Zauberwort „Selbstwirksamkeit“ Wenn Lernende regelmäßig Erfolge formulieren, die sie auf ihre eigenen Aktivitäten und Fähigkeiten zurückführen, wirkt sich das positiv auf ihr Selbstbild und auf ihr Lern- und Leistungsverhalten aus. Es sind die eigenen Aktivitäten, die als Erfolgsfaktoren gesucht sind. Also nicht: Ich hatte eine gute Note in Französisch. Sondern: Obschon ich Angst hatte, habe ich heute mit Frau Dupont in Genf telefoniert und ich habe alles verstanden, was sie gesagt hat. He! Ich habe meine Angst überwunden! Und es hat funktioniert! 8

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Die Schule dokumentiert die Kompetenzentwicklung Die Schule dokumentiert in einem geeigneten Verfahren die Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler. Die erreichten Lernentwicklungsstände werden im Rahmen des Entwicklungsplans erfasst und im Abschlussgespräch zusammengefasst. und bescheinigt erworbene Kompetenzen 10

Halbjährliches Pensenbuch Nach dem Lehrplan erstellte Lernzielkataloge für Mathematik, Deutsch, Englisch Freiarbeitspläne mit Lernzielhinweisen Lernziele können jederzeit nachweislich erreicht werden. Schularbeiten mit Lernzielen Jederzeit die Möglichkeit Lernziele nachzuholen Vom LehrerInnenteam erstellte „Arbeits-und Sozialverhaltensziele“sollen für den Schüler transparent sein. Projektthemen in den Realienfächern werden notiert. Zusätzlich erfolgt eine Sammlung der Arbeiten durch den Schüler  siehe Portfolio , direkte Leistungsvorlage Halbjährliches Pensenbuch

Nicht zwingend nötig, jedoch im Interesse einer selbstgesteuerten I. Selbsteinschätzung Nicht zwingend nötig, jedoch im Interesse einer selbstgesteuerten Lerntätigkeit unbedingt zu empfehlen ist eine Erfassung des Ausgangs- niveaus des Schülers durchSelbstein- schätzung (hier hellblau). 12

Eingangstest durchgeführt II. Eingangstest Auf jeden Fall muss vor Beginn der Arbeit ein Eingangstest durchgeführt werden, um den aktuellen Lernstand des Schülers zu ermitteln (hier gelb). Sollte eine Selbstein- schätzung durchgeführt worden sein, werden beide Ergebnisse ge- meinsam dargestellt. 13

III. Abschlusstests/ Klassenarbeit nach Beendigung der Lernarbeit Nach Abschluss der aktuellen Arbeit in einem bestimmten Lernabschnitt sollen die Fortschritte in der Entwicklung des Schülers Dargestellt werden. Dazu wird nach ab- schließenden Tests (oder auch zwischendurch) die jeweils erreichte Leistung eingetragen. 14

Kompetenzraster Pensenbuch Die Idee des Pensenbuches ist mit der Arbeit Maria Montessoris verbunden. Das Pensenbuch enthält Lernziele, die dem Lehrplan entnommen sind. Ihre Formulierungen sind so gewählt, dass Schüler sie leicht verstehen können. Lernziele sind in Einzelschritte zerlegt. Das Erreichen eines Lernzieles wird im Pensenbuch vermerkt. Lernzuwächse werden anschaulich dargestellt, durch die vorformulierten Lernziele können Kinder sehr bald ihre eigenen Leistungen besser einschätzen und den Entwicklungsschüben der Schüler und Schülerinnen kann eher Rechnung getragen werden. Lernziel-Checklisten Könnerhefte 15

Kompetenzraster sind weit mehr als umgestaltete Fachcurricula, sie - schaffen Orientierung und stecken den Entwicklungshorizont ab, - sind integrale Arbeits-, Selbstführungs- und Evaluationsinstrumente, - schaffen Transparenz über den Leistungsstand, - regen zur Reflexion an und sind Basis für ein systematisches Feed-back. 16

Kompetenzraster sollten mit zwei Hauptzielen erstellt werden: Lehrende und Lernende zu ermutigen, über Fragen wie die folgende nachzudenken: · Was tun wir eigentlich, wenn wir kompetent Aufgaben bewältigen? · Wie setzen wir uns Ziele, und wie stellen wir Lernfortschritte fest? · Wie läuft der Kompetenzaufbau ab? 17

Kompetenzraster sollten mit zwei Hauptzielen erstellt werden: b) Lehrenden zu erleichtern, sich untereinander auszutauschen und ihren Lernenden zu erläutern, welche Kompetenzen erreicht werden sollen und wie sie dabei helfen wollen, dass erfolgreich sind. 18

Literatur Müller, Andreas: Der Ausgangspunkt heißt: Ich kann … In: Grundschule 2/2004, S. 18. Götting, Gesine & Walter Kowalczyk: Über den Zusammenhang von Bildungsstandards, Kompetenzerwerb und individueller Lernbegleitung - Keine Standardisierung ohne Individualisierung. – Unveröffentlichter Aufsatz 2006. 19