Überlebensstrategien und Rollenverhalten in Organisationen

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Überlebensstrategien und Rollenverhalten in Organisationen Propädeutikum Soziologie: Soziologische Grundbegriffe Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Gesellschaft und Organisationen Professorin Dr. Birgit Blättel-Mink   Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Gesellschaft „Als geschlechtsspezifische Arbeitsteilung wird die Einteilung der gesellschaftlich notwendigen Arbeit in bezahlte Erwerbsarbeit und unbezahlte Haus- und Familienarbeit und ihre Zuschreibung an Männer und Frauen bezeichnet. Sie ist eine der Ursachen für die ökonomische und soziale Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Ein konstitutives Element der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung ist die normative Zuschreibung von unterschiedlichen Lebenslagen für Frauen und Männer, mit denen ungeachtet der individuellen Interessen und der gelebten Realität die unentgeltliche Haus- und Familienarbeit als "weiblich" und die Ernährerrolle und damit die entgeltliche Erwerbsarbeit als "männlich" gelten.“ http://www.bmfsfj.bund.de/bmfsfj/generator/gm/wissensnetz,did=16848.html Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Gesellschaft „Die seit dem 16. Jahrhundert auf die Männer konzentrierten und speziell im Bürgertum als direkte Voraussetzung für die Berufsarbeit unternommenen Bildungsbemühungen haben mit größter Wahrscheinlichkeit dazu geführt, dass es im 18. Jhdt. beim Bürgertum tatsächlich hinsichtlich der Rationalität zwischen Mann und Frau erhebliche, anerzogene Wesensunterschiede gab. Die auf traditionelle Weise im Hause sozialisierten Frauen hatten offenbar Verhaltensweisen konserviert, die als irrational, emotional, spontan, unbeherrscht etc. von denen der formal ausgebildeten Männer abstachen und in dem Moment, wo der Rationalismus sich als allgemeines Prinzip durchzusetzen begann, nicht mehr als Selbstverständlichkeit hingenommen, sondern als bemerkenswertes Phänomen hervorgehoben wurden. Bezeichnenderweise wird es seit dem spätem 18. Jhdt. bei den Gebildeten üblich, das eigene Verhalten als Mann zum Maßstab für Verhalten von Erwachsenen überhaupt zu nehmen und daran gemessen die Verhaltensweisen der Frau mit denen von Kindern oder auch Naturmenschen gleichzusetzen.“ (Hausen: 177 ) Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Gesellschaft Geschlechtscharaktere Frau Mann Natur Kultur passiv aktiv wurden im letzten Drittel des 18. Jhdts. „erfunden“ und verlieren erst in der zweiten Hältfe des 20. Jhdts. an Bedeutung. Vorstellung vom eigentlichen Wesen der Geschlechter. Geschlechtsspezifische Anlagen in den Genen. In patriarchalischen Gesellschaften: Die Frau ist das Andere, das nicht männliche .. . Neu ist daran, dass nicht mehr partikulare Standesdefinitionen (Männer als Bürger, Frauen als abhängige Familienangehörige) hinreichen, sondern, dass ein universales Zuordnungsprinzip der Charakterdefinitionen sich durchsetzt. Für alle Frauen, für alle Männer gilt... Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Gesellschaft Warum setzt sich das durch? Hausen vermutet den Grund in der mit der industriellen Revolution einhergehenden Entkopplung von Haus- und Erwerbsarbeit. Vom Ganzen Haus zur bürgerlichen Familie (und proletarischen Familie). „Damit lässt sich das Interesse an der Herausbildung von Geschlechts-charakteren als Versuch interpretieren, ein die Verhältnisse stabilisie-rendes neues Orientierungsmuster (gegenüber der ständischen Gesellschaft; BBM) an die Stelle des veralteten zu setzen.“ (Hausen) These: Die als natürlich, angeboren angesehenen Geschlechts-charaktere beruhen auf sozialen Konstruktionen, um die Bedeutung der Familie zu erhalten und um die Frau bei der Hausarbeit zu halten. Frauen sind nicht geeignet für „männliche“ Tätigkeiten. Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Gesellschaft Hausen zieht eine Verbindung von gesellschaftliche Strukturen zum individuellen Handeln. Die Geschlechtercharaktere und die damit verbundenen Formen der geschlechtsspezifischen Tätigkeiten in der Gesellschaft sind funktional für dieselbe. Die Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben erscheint damit gleichsam natürlich den Fähigkeiten der Geschlechter entsprechend. Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Gesellschaft Segregation des Arbeitsmarktes In der horizontalen Segregation kann zwischen typisch "männlichen" und typisch "weiblichen" Berufen unterschieden werden. In der vertikalen Segregation sind Machtpositionen geschlechtsspezifisch verteilt (z.B. Führungspositionen). Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Ungleichheit: Beispiele Karriere – Öffentlicher Dienst Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Ungleichheit: Beispiele Karriere – Öffentlicher Dienst Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Ungleichheit: Beispiele Karriere – Privatwirtschaft Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Ungleichheit: Beispiele „Einkommensunterschiede: Insbesondere strukturelle Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt, wie z. B. die unterschiedliche Berufswahl von Frauen und Männern und der geringere Anteil von Frauen in Führungspositionen, führen dazu, dass die Einkommen von Frauen in Deutschland im Durchschnitt rund 20 % unter denen von Männern liegen. In den jüngeren Generationen und in den neuen Bundesländern sind die Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern wesentlich geringer.“ (Quelle: Gender Datenreport) „Auch bei höheren Einkommen deutliche Unterschiede: Insgesamt spiegeln sich die nach wie vor großen geschlechtsspezifischen Gehalts- und Einkommensunterschiede auch in den Einkommensverhältnissen von Führungskräften wider. Frauen in Führungspositionen erreichen deutlich niedrigere persönliche Monatsnettoeinkommen als Männer.“ (Quelle: IAB-Führungskräftestudie 2005)“ Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Ungleichheit: Beispiele Hausarbeit Ein Vergleich der beiden Zeitbudgeterhebungen von 1991/92 und 2001/02 zeigt Folgendes: Die Erwerbsarbeitszeit von Männern und Frauen hat abgenommen. Die Erwerbsarbeitszeit von Männern ist stärker zurückgegangen als die der Frauen. Der gleichzeitige Rückgang der Haushaltsarbeitszeit kann vor allem Frauen zugerechnet werden, während Männer in Paarhaushalten ihre Haushaltsarbeitszeit sogar leicht erhöhen. Die Gesamtarbeitszeitbelastung – also die Erwerbs- plus die Haushaltsarbeitszeit – ist bei den Geschlechtern nach wie vor ungefähr gleich, und sie ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen im Zeitablauf gesunken. Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Ungleichheit: Beispiele Hausarbeit „Nach wie vor ist die Haushaltsarbeitszeit aber ungleich zu Lasten der Frauen verteilt. Die ungleiche Arbeitsteilung im Haushalt bestätigt sich nach wie vor auch international, denn eine durchschnittliche verheiratete Frau erledigt immer noch zwei- bis dreimal so viel Haushaltsarbeit wie ihr Partner (32 versus 10 Stunden pro Woche).“ Wencke Gwozdz: Die Persistenz der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im Haushalt – Eine Analyse auf Basis der Zeitbudgeterhebungen des Statistischen Bundesamts, Diss. 2008 Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Organisationen „Eine Organisation ist ein großer Verband von Leuten, der unpersönlich verwaltet wird und zur Durchsetzung spezifischer Zielsetzungen gegründet wurde.“ (Giddens: 307) „Organisationen sind soziale Einheiten (oder menschliche Gruppenbildungen), die mit dem Zweck errichtet wurden, spezifische Ziele zu erreichen. Organisationen sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet: 1. Arbeitsteilung, Machtteilung, und Verantwortungsdelegation ... 2. die Existenz eines oder mehrerer Machtzentren, welche die gemeinsamen Anstrengungen der Organisation kontrollieren und sie ihren Zielen anpassen ... 3. die Substitution von Arbeitskräften, d.h. die Ersetzung schlechter Arbeitskräfte durch bessere.“ (Amitai Etzioni, Soziologie der Organisation, München 1967: 12) Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Organisationen „Man definiert nunmehr Organisationen als soziale Systeme mit einem angebbaren Mitgliederkreis, einer Vorstellung ihrer kollektiven Identität und Verhaltensprogrammen, die der Erreichung spezifischer Ziele dienen.“ (Renate Mayntz und Rolf Ziegler, Soziologie der Organisation. In: René König (Hg.) Handbuch der empirischen Sozialforschung, Bd. II, Stuttgart 1969: 467) Organisationen sind soziale Gebilde, deren Mitglieder (in der Regel) einem gemeinsamen Ziel dienen. Zum Zwecke der Zielerreichung bedarf es einer adäquaten Struktur, die formaler oder eher informeller Natur sein kann und bestimmter Merkmale ihrer Mitglieder (Mitgliedschaftsregeln), die es ihnen ermöglichen, in diesen Strukturen zielorientiert zu handeln (Birgit Blättel-Mink) Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Organisationen Fragestellungen der Organisationssoziologie Struktur von Organisationen – Verhältnis von Organisationsstruktur und Organisationsziel Organisation und Umwelten Wandel von Organisationen Führung in Organisationen Verhältnis Organisation und Gesellschaft Persönlichkeit und (formale) Organisation Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Organisationen Idealtypus der bürokratischen Organisation nach Max Weber Effizienteste Form der Zielerreichung Ziel: (Re)Produktion der legalen Herrschaft Mittel: bürokratische Organisation Strukturkonvergenz: Struktur ist funktional für das Ziel der Organisation Mitgliedschaftsregeln: Qualifizierung für Beamtenlaufbahn Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Organisationen Merkmale der „Bürokratie“ nach Max Weber Beamtenstab Vollbeschäftigung Kein Besitz an Verwaltungsmitteln Strikte Trennung von Privatheit und Erwerbsarbeit Klare Aufgabenteilung Kompetenzen Über- und Unterordnung (Hierarchie) Geregelter Aufstieg Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Organisationen Joan Acker 1993 Organisationen sind keine geschlechtsneutralen sozialen Gebilde. Es finden kontinuierliche „Gendering“ Prozesse statt. Prozesse des organisationalen „gendering“ stehen in Wechselwirkung mit gesamtgesellschaftlichen Prozessen - Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Organisationen „Doing Gender“ in Organisationen (Joan Acker) 1. Die (Re-)Produktion von geschlechtsspezifischen Bereichen (Segmentation und Segregation) – Strukturen z. B. Frauenberufe, Männerberufe 2. Die (Re-)Produktion von Symbolen, Vorstellungen und Bewusstseinsformen, die geschlechtsspezifische Ungleichheiten legitimieren oder selten auch ablehnen (Symbolische Ordnung) 3. Interaktionsprozesse zwischen Individuen, die geschlechtsspezifische Herrschafts- und Unterordnungsstrukturen manifestieren und Allianzen sowie Exklusionen bewirken (Interaktive Ordnung) 4. Mentale Prozesse, die im Individuum ablaufen, wenn es bewusst Organisationen als geschlechtsstrukturierte Gebilde konzipiert sowohl im Hinblick auf Strukturen als auch auf die Kultur einer Organisation (Kognitive Ordnung). Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Gesellschaft und Organisationen Explanandum Frauen verdienen in Deutschland bis zu 20% weniger als Männer Explanans Männer und Frauen wählen unterschiedliche Ausbildungsberufe / Studiengänge In den typisch männlichen Berufen sind die Einkommen höher als in den typisch weiblichen Berufen Frauen reduzieren in der Regel ihrer Arbeitszeit in der Kleinkinderphase – Brüche in der Erwerbsbiographie Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink Fragen Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung – Segen oder Fluch der kapitalistischen Gesellschaft? Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Deutschland und international? Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink