Inhalt und Gestaltung:

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
„Schaun mer mal..“ Didaktischer Einsatz von Filmen
Advertisements

Leseförderung im Medien-Mix
Haus 9: Informationsmaterial
Haus 9: Informationsmaterial
(Susanne Fink, Lernen vor Ort, LK OVP) Diskussionsrunde 4
Vorstellung des Faches SoBi
1 Hermann Maurer, TU Graz Vortrag für die e-Learning Conference Konferenz Eisenstadt, 1. Oktober 2013 Wir brauchen mehr zitierbares Material im Web … die.
Drei gute Gründe eine Berufsausbildung zu haben
"Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden muss" – Über (schulische) Erziehung Referenten: Björn Anton: Andy Caspar Michael.
Bedingungsfaktoren schulischer Leistungen
Susann Kasperski Juliane Schmidt
Ganztagsschulkongress Individuelle Förderung – Bildungschancen für alle September 2005, BCC Berlin Forum: Selbstverantwortlich Lernen – individuelle.
Lehrerfortbildung im Umbruch Chancen für die Lehrerfortbildung Spezifik der Fortbildung im Fach Technik Organisation durch das Kompetenzteam Nachfrageorientierung.
Untersuchungen zum Informationsverhalten Jugendlicher
"Was hält die Gesellschaft zusammen?"
Rahmenvereinbarung zur Studien- und Berufsorientierung
Die Situation junger Migranten/Migrantinnen am Arbeitsmarkt
IGLU Grundschulstudie.
Die “Brede School” in Rotterdam
Jeder Absolvent mit Abschluss und Anschluss
Schreckensgespenst Fachkräftemangel Wahrheit oder Märchen
Der Beitrag der Familie als Erziehungs- und Bildungspartnerin
Der weltweite Lehrermangel
erfolgreicher Kompetenzerwerb
einen schulerorientierten Unterricht zu gestalten, der die Selbsttatigkeit und das Selbstvertrauen der Kinder sowie das Lernen in facherubergreifenden.
damit es gute Hilfs-Angebote für behinderte Frauen und Mädchen gibt?
‚Früh gefördert – gut gestartet‘
Arbeitsgruppe 6: Tagesbetreuung für Kinder C. Katharina Spieß DIW Berlin und FU Berlin Professur für Familien- und Bildungsökonomie 22. Februar 2013.
Lehrplan für die Allgemeine Sonderschule
Ein ganz besonderes Thema?
Bergstadt-Gymnasium Lüdenscheid Bildung  Verantwortung  Mensch sein
Vorlesung: Wie erfolgreich ist die Politik? Die deutsche Bilanz im internationalen Vergleich Bilanz der Bildungspolitik.
noch alle Haare auf dem Kopf haben!
Warum ist Vereinbarkeit ein Thema?
15. – 20. Lebensjahr friedloses Gefühlsalter die zweite Geburt
Kinder- und Jugendarmut und Demokratie
L.I.P.S.S. Helmut Loidl Koordinator Der Schulwechsel nach Beendigung der Grundschule ist eines der heißesten Themen in Europa. Der Misserfolg von Kindern.
Der Turm als Bild für unser Leitbild
Medien-sozialisation SHELL-Studie
Lernen und Heterogenität
Neujahrsempfang Fürther ElternVerband e.V.
Pastorale Rahmenkonzeption Kindergarten - Gemeinde erLeben
Genderorientierte Berufsorientierung – ohne Eltern geht das nicht!
JA, zum verfassungsartikel «musikalische Bildung».
Kinder und Jugendliche vor Tabakrauch schützen –
Handlungsbedarf ist offensichtlich Quelle: OECD Die 7 Todsünden im Österreichischen Bildungssystem 1.Wir leisten uns die komplizierteste Schulverwaltung.
Evangelia-Margareta Samara Schulrätin für Deutsch als Fremdsprache
Evangelische Schule im Zabergäu Warum eigentlich?.
Lernbehinderung 1.Ursachen, 2.Definition: Rafael
Hausbesuchsprogramm für Eltern mit Kindern von 3 bis 7 Jahren
NEIN – böse Absicht ist es nicht!
Bruno Weber-Gobet, Leiter Bildungspolitik Travail.Suisse Eine Vision der Berufsbildung von morgen aus der Sicht der Arbeitnehmer.
Verfassungsartikel «musikalische Bildung» Darum geht es Bund und Kantone sollen gemäss dem Subsidiaritäsprinzip verpflichtet werden, die musikalische Bildung.
NEIN – böse Absicht ist es nicht!
Leistungsorientierte Bildungssysteme Differenzierung und Spezialisierung beginnen früher: ab 10. Schst.: Österreich, Deutschland - allerdings mit großen.
Im Fokus: Hinwiler Sozialleistungen Zu viel oder zu wenig? Zu teuer oder zu günstig? Zu aufwändig oder erträglich?
Renate Valtin Wie gut haben es Kinder in Deutschland? Ein anderer Blick auf IGLU und PISA Veranstaltung „Analphabetismus und Alphabetisierung in Deutschland“,
Drei Teilnehmer der Konferenz „Entwicklungschancen für Entwicklungsländer“ treffen sich … Rombach, angenehm Guten Tag, ich heiße Sommer! Mein Name ist.
Bevölkerung in der 3. Welt
Kinderrechte.
Workshops Buch Seite 58.  Beschreibung: Schauplatz ist ein Doppelhaus: In der eine Hälfte lebt eine alleinerziehende Mutter mit ihrer Tochter, in der.
„Wir Kinder dieser Welt“ Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen
Was heißt es zu „leben“? bewusst Ja zur Welt Ja zur Schöpfung Zeit nehmen Dankbar werden Dem Evangelium trauen Leben.
Lernerprofile - deutsch [Entwurfsfassung 1.1] Profil 2.
Die Bildungs- und Unterrichtssprache lehren im Kontext von Diversität maledive.ecml.at Lernerprofile – deutsch Profil 2.
Aspekte des finnischen Erfolges bei PISA Pekka Arinen Berlin Projektmanager des Evalutionszentrum für Bildung der Universität Helsinki NPM PISA.
Deckblatt mit vielen Fotos. Das bin ich! Ich bin 1,67m groß. Meine Haare sindMeine Augen sind Ich habe am Geburtstag! Im Moment bin ich Jahre.
Klasse Klassenzufriedenheit Strukturmerkmale (Schultyp, Anteil Knaben, Anteil plagender Kinder) Eltern Einstellungen (Erwartungen,Attribution) Verhalten.
Bildungssysteme - Chancengleichheit
Entscheidungen treffen kritisches Denken emotionale Intelligenz
 Präsentation transkript:

Inhalt und Gestaltung: © Gabriele Breitfuß-Muhr Pädagogische Hochschule Salzburg www.phsalzburg.at www.ksl.salzburg.at Material zur Verwendung in der Lehrer/innen-Bildung

Einfach zum Nachdenken! Woran liegt es, dass manche Länder bei PIRLS/PISA so erfolgreich sind? An der Didaktik/Methodik alleine nicht! Einfach zum Nachdenken!

1. Niveau der Vorkenntnisse 2. Motivation 3. Begabung Ordnen Sie folgende Faktoren für erfolgreiches Lernen nach ihrer Wichtigkeit Motivation Kognitive Fähigkeiten (Begabung) Niveau der Vorkenntnisse 1. Niveau der Vorkenntnisse 2. Motivation 3. Begabung

In der 1. Klasse Im Kindergarten Nach der Geburt Vor der Geburt Lesen beginnt … In der 1. Klasse Im Kindergarten Nach der Geburt Vor der Geburt Einfluss der familiären Bedingungen auf die spätere Lesemotivation/Lesekompetenz

Es gibt keinen Unterschied Der Unterschied in der Lesekompetenz und Lesefreude zwischen Buben und Mädchen Wird größer Wird kleiner Es gibt keinen Unterschied

Was lesen Kinder gerne? Erfurter Studie zur Lesemotivation

Das Vorlesen durch die Pädagogin hat einen Einfluss auf die Lesekompetenz am Ende der 4. Klasse ja nein Quelle: PIRLS: http://www.bifie.at/buch/395

Die Lesekompetenz hängt in allen Ländern stark von der sozioökonomischen Herkunft der Kinder ab… Ja Nein Quelle: PISA http://www.bifie.at/buch/322/6/1#fuss-6

Wovon hängt ab, ob sich Schüler/innen selbst viel zutrauen? In Österreich trauen sich Kinder aus Familien mit geringem sozioökonomischen Status weniger zu als Kinder aus vergleich-baren Familien in Finnland oder Kanada. (PISA) ?? … ja, und vom sozioökonomischen Status der Familie (SÖS)

Bildungsniveau und Lesekompetenz hängen in Österreich vom sozioökonomischen Status der Familie ab. Wie viele Kinder in Österreich leben unterhalb der Armutsschwelle? Das sind im Durchschnitt bis zu 3 Kinder pro Klasse! Und in manchen Gegenden mehr! 5% 10% 12 –15% Quelle: Statistik Austria

Der Migrationsstatus hat einen direkten Einfluss auf die Lesekompetenz der Kinder? Die niedrige Lesekompetenz der Kinder mit Migrationsstatus wird durch die geringere Schulbildung der Eltern beeinflusst (PIRLS) Stimmt Stimmt nicht

34% der Schülerinnen aus Familien mit hohem Bildungskapital benötigen Unterstützung bei der Lesehausübung (und bekommen sie von Eltern/Großeltern) Wieviel % der SchülerInnen aus Familien mit niedrigem Bildungskapital benötigen Unterstützung? 74% bräuchten Hilfe und bekommen die Hilfe wenn, dann hauptsächlich von Geschwistern Hausübungen tragen in unserem Schulsystem nicht zur Chancengleichheit bei! Welche Kompensationsstrategien haben andere Schulsysteme?

die schlechteren Leser/innen Von gängigen Leseaktionen wie Lesenacht (häufigste Form der Leseförderung in Ö) und Buchprojekten, … profitieren besonders Was brauchen schwache Leser/innen? Bekommen das in unserem Schulsystem alle schwachen Leser/innen? die guten Leser/innen die schlechteren Leser/innen

Förderung in der Schule (Nicht nach Hause delegieren!) Woran liegt es also, dass manche Länder bei PIRLS/PISA so erfolgreich sind? Unter Anderem daran: Berücksichtigung des SÖS (sozioökonomischer Status der Familie) in der schulischen Förderung Förderung in der Schule (Nicht nach Hause delegieren!) Vorlesen in der Schule nicht vergessen!

Warum müssen wir uns daher besonders um die Kinder aus benachteiligten Familien kümmern? Argumente? Kein Kind darf zurückbleiben! (Finnische Lehrerin im Film „Spitze. Schulen am Wendekreis der Pädagogik“ von Reinhard Kahl) ethisch moralisches Argument “In der Wirtschaft geht es darum, Excellenzen zu haben und zu fördern. Um an der Spitze erfolgreich zu sein, brauchen wir eine möglichst breite Basis. … Nur nützen wir diese möglichst breite Basis derzeit nicht. .. Wir selektieren zu früh… und nehmen viele Kinder und Jugendliche nicht in unser Bildungssystem rein…“ (Infineon-Cefin Monika Kircher-Kohl, Salzburger Nachrichten, 4.6.2010) wirtschaftliches Argument Benachteiligte Kinder haben wenig Chancen auf Bildungserfolg. Somit driftet die Gesellschaft immer weiter auseinander. Das ist ein Unsicherheitsfaktor, der zu Unzufriedenheit, Aggression und auf lange Sicht gesehen zu politischen Unruhen führen wird. Daher: die Unterstützung benachteiligter Kinder trägt zur Sicherung des sozialen Friedens bei! gesellschaftspolitisches Argument Für jede/n was dabei??

Danke! Tun wir es doch auch! Was können wir uns bei den erfolgreichen Ländern „abschauen“? Danke! ALL Foto: Filipe Fortes ttp://fortes.com Tun wir es doch auch!

Inhalt und Gestaltung: © Gabriele Breitfuß-Muhr Pädagogische Hochschule Salzburg www.phsalzburg.at www.ksl.salzburg.at Material zur Verwendung in der Lehrer/innen-Bildung