Mittwochssprechstunde Entzündung der Nasennebenhöhlen

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 Präsentation transkript:

Mittwochssprechstunde Entzündung der Nasennebenhöhlen Referent: Dr. Z. Dogan Die erhebliche krankheitsassoziierte Morbidität, die sich anschließenden enormen sozioökonomischen Belastungen durch die Erkrankung, sowie die seltenen, aber bedrohlichen potentiellen Komplikationen erfordern jedoch eine zielgerichtete und effiziente Diagnostik und Therapie

Epidemiologie Keine zuverlässigen Studien zur Epidemiologie der Rhinosinusitis in Deutschland. In der Bundesrepublik wurde im Jahr 2002 6,3 Millionen Mal die Diagnose einer akuten Sinusitis und 2,6 Millionen Mal die Diagnose einer chronischen Sinusitis gestellt (IMS: Institut für Medizinische Statistik GmbH, Frankfurt). Folge waren 8,5 Millionen bzw. 3,4 Millionen ärztliche Verordnungen. Für die medikamentöse Behandlung der Sinusitis gaben Amerikaner 2,2 Mrd. US$ aus. Für 1996 wurden von Ray et al. für die direkten von der Sinusitis verursachten Kosten als konservative Schätzung 5,8 Mrd. US $ angegeben. Zuverlässige Studien zur Epidemiologie der Rhinosinusitis gibt es aus Deutschland derzeit nicht. Ähnliche Daten werden aus den USA mitgeteilt.

Anatomie

Physiologie der Nasen/Nasennebenhöhlenschleimhaut Aufbau Nasenschleimhaut Sowohl die Nasenhaupthöhlen als auch die Nasennebenhöhlen sind von einem gleichartigen, mehrschichtigen respiratorischen Epithel ausgekleidet. Von Becherzellen und seromukösen Drüsen wird ein Sekret produziert, das an die Oberfläche des Epithels abgegeben wird. Der so entstandene Sekretfilm wird durch ziliare Aktivität der Flimmerhärchen in der Nasenhaupthöhle in Richtung der Choane abtransportiert.

Auch in den Nasennebenhöhlen wird physiologischerweise ein geregelter Sekrettransport in Richtung ihrer natürlichen Öffnungen beschrieben. Die Störung der mukoziliaren Clearance wird als wichtiger pathophysiologischer Faktor für Sinusitiden angesehen.

Rhinitis, Sinusitis Rhinitis: Entzündliche Veränderung der Nasenschleimhaut Sinusitis: Gleichartige entzündliche Veränderungen der Mukosa der Nasennebenhöhlen

Definition nach Leitlinie der DGHNO Akute Rhinosinusitis Symptomatik < 12 Wochen und < 4 Episoden pro Jahr Akut rezidivierende Rhinosinusitis > 4 Episoden pro Jahr mit vollständiger Rückbildung der Symptomatik Chronische Rhinosinusitis Symptomatik > 12 Wochen oder > 4 Episoden pro Jahr mit Restsymptomatik

Akute Rhinosinusitis Entzündlicher Prozess, der bei gestörtem Abfluss und gestörter Ventilation der Nasennebenhöhlen infolge einer nasalen Infektion.

Chronische Rhinosinusitis Entstehung durch allmähliche Obstruktion durch vermehrte Gewebebildung im ostiomeatalen Komplex Verschiedene Ursachen der mukosalen Entzündung Wesentliche Aspekte der Pathophysiologie weiterhin ungeklärt

Hauptbeschwerden Im Zentrum stehen Kopfschmerzen Rhinorrhoe und die Behinderung der Nasenatmung.

Klinisches Bild der akuten bakteriellen Rhinosinusitis Krankheitsbeginn meist plötzlich Nasale Obstruktion Eitrige Rhinorrhoe Postnasale Sekretion Heftige Kopfschmerzen mit typischen Projektionspunkten Klopfschmerz Schmerzverstärkung beim Vorbeugen Husten Fieber und allgemeine Leistungsminderung sowie Abgeschlagenheit

Klinisches Bild der chronischen Rhinosinusitis Weniger markant als bei akuten Entzündungen. Im Vordergrund stehen - Nasenatmungsbehinderung - Kopf- oder Gesichtsschmerzen - Riechstörung - Niesen und nasale Sekretion

Projektion der sinugen bedingten Cephalgien

Prädisponierende und assoziierte Erkrankungen - Allergien - Analgetika Intoleranz - Asthma

Allergien Epidemiologischen Studien zufolge liegt die Häufigkeit der allergischen Rhinitis bei Erwachsenen mit akuter Sinusitis bei 25-30%, während die Inzidenz bei der chronischen Rhinosinusitis mit 40-80% angegeben wird. Aus diesen Gründen sollte bei chronischen und rezidivierenden Verläufen einer Sinusitis auch nach allergischen Erkrankungen gesucht werden.

Analgetika Intoleranz Das Analgetika-Intoleranz-Syndrom (AIS) ist ein Symptomenkomplex, der meist mit nasalen Beschwerden wie Obstruktion, Rhinorrhoe, Hyposmie und einer rezidivierenden Polyposis nasi beginnt. Im weiteren Verlauf kann ein - in der Regel steroidpflichtiges - nicht allergisches Asthma hinzukommen. Das Zusammentreffen von Acetylsalicylsäure-Unverträglichkeit, Polyposis nasi und Asthma bronchiale wird als Aspirin-Trias oder Morbus Widal (angloamerikanisch: Samters Trias).

Asthma Eine Assoziation zwischen den oberen und unteren Luftwegen sowie zwischen Rhinosinusitis und Asthma bronchiale wird seit langem angenommen und diskutiert. Die Inzidenz der Rhinosinusitis bei asthmatischen Patienten wird zwischen 40 und 75 % angegeben. Weitere seltene assoziierte bzw. prädisponierende Erkrankungen sind unter anderem Mukoviszidose.

Häufige Differenzialdiagnosen Virale Entzündung der oberen Atemwege (ca. 35%), Kopfschmerzen anderer Ursache (15-20%) Allergische (15-20%) bzw. idiopathische Rhinitis (15-20%). Spannungskopfschmerzen, Migräne, Kiefergelenksbeschwerden und Trigeminusneuralgie Dentogene Rhinosinusitiden Privinismus Schwangerschaftsrhinitis Selten: Mukoviszidose, Immunschwäche bzw. Tumore

Untersuchungsverfahren zur Diagnostik der Rhinosinusitis Nasenendoskopie Bildgebende Verfahren zur Diagnostik der Rhinosinusitis Ultraschall Konventionelles Röntgen Computertomographie (CT) / Magnetresonanztomographie (MRT) Mikrobiologie

Nasenendoskopie Bei der nasalen Endoskopie stellen sich sämtliche Strukturen der Nasenhaupthöhle dar; die Struktur, Farbe und Konsistenz der Schleimhaut kann differenziert beurteilt werden. Sie ist ein unverzichtbares Instrument in der Diagnostik, Therapieplanung und Rezidiverkennung der chronischen Sinusitis Nasensekret klar wässrig: Meist virale Rhinitis Purulenten Sekretion: Bakterielle Sinusitis

Bildgebende Verfahren zur Diagnostik der Rhinosinusitis Ultraschall Stellt ein ungefährliches, schnelles und nicht-invasives Untersuchungsverfahren dar. Ihre diagnostische Aussagekraft ist im Vergleich zur konventionellen Röntgenaufnahme allerdings deutlich eingeschränkt. Bei schwangeren Patientinnen sinnvoll, um eine Exposition gegenüber ionisierenden Strahlen zu vermeiden. Lediglich Flüssigkeitsretentionen in den Sinus maxillares lassen sich gut darstellen.

Konventionelles Röntgen Die konventionelle Röntgenaufnahme der Nasennebenhöhlen wird heute immer noch zur Diagnose einer Rhinosinusitis eingesetzt ( Sekretspiegel, Verschattung) Erlaubt keine treffsichere Unterscheidung zwischen viraler und bakterieller Rhinosinusitis.

Computertomographie (CT) / Magnetresonanztomographie (MRT) Derzeit bestes Verfahren zur Darstellung des Nebenhöhlensystems hat sich die Computertomographie erwiesen. Das MRT stellt vor allem aufgrund der schlechten Darstellung knöcherner Strukturen nicht die Methode der Wahl bei der Diagnostik von Rhinosinusitiden dar. Es kommt in erster Linie in Kombination mit der CT bei Tumoren der Nasennebenhöhlen oder bei intrakraniellen Komplikationen zum Einsatz. Zur operativen Vorbereitung von Nasennebenhöhlen-Eingriffen ist ein CT unverzichtbar. Es liefert wichtige Anhaltspunkte bei der Diagnostik und Differenzialdiagnostik der akut rezidivierenden und chronischen Rhinosinusitis und bei der Erkennung von Komplikationen

Computertomographie NNH

Magnetresonanztomographie NNH

Mikrobiologie Nasenflora von Erwachsenen und Kindern Staphylococcus epidermidis und Staphylococcus aureus sowie Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae ……. Superinfektion nach vorangegangenem viralem Infekt vor allem durch Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae und Moraxella catarrhalis. Bei der chronischen Rhinosinusitis muss die Schleimhauterkrankung von der bakteriellen Infektion unterschieden werden!!!

Wertigkeit von Abstrichen und Punktionen der Nasennebenhöhlen Kosten und Dauer einer Kultur- und Resistenzbestimmung ermöglichen meist keine sinnvolle Anwendung bei akuter unkomplizierter Rhinosinusitis. Bei chronischer Rhinosinusitis ist wegen ansonsten unklarer Wertigkeit die mikrobiologische Diagnostik nur bei bekannter oder vermuteter Abwehrschwäche sinnvoll.

Komplikationen der Rhinosinusitis Orbitale Komplikationen: Schwellung der Ober- und Unterlieder, Chemosis, Exophthalmus,Visuseinschränkung bis zur Erblindung. Intrakranielle Komplikationen: Meningitis, Enzephalitis, epidurale, subdurale und intrakranielle Abszesse und Thrombosen intrakraniellen Blutleiter.

Konservative Pharmakologische Therapie Analgetika Lediglich bei bestehenden Schmerzen, z.B. Paracetamol, Diclofenac. Antibiotika bei akuter Rhinosinusitis Dekongestiva Kortikosteroide

Sekretolytika Die chemisch definierten Sekretolytika Acetylcystein und Ambroxol werden zwar häufig unterstützend neben der Antibiotikagabe bei der Rhinosinusitis eingesetzt, jedoch liegt für den Nutzen dieser Therapie keinerlei "Evidenz" vor.

Konservative Nicht-pharmakologische Therapie - Lokale Anwendung von Salzlösungen - Inhalationen mit und ohne lokale Wärmeanwendungen - Inhalationen von warmen Dämpfen - Inhalation ätherischer Öle - Infrarotbestrahlung / Kurzwellentherapie - Akupunktur

Lokale Anwendung von Salzlösungen In Deutschland sind konfektionierte (hyper)osmolare salinische Nasensprays in den letzten Jahren vermehrt entwickelt und angeboten worden. Wegen des osmotischen Effektes werden abschwellende Eigenschaften beobachtet (Beschwerdelinderung). Der Mechanismus der lokalen Kochsalz-Spül- oder-Dampfanwendung besteht darin, durch eine Verflüssigung des Nasensekrets die mukoziliare Clearance zu verbessern. Auch über eine gefäßverengende und somit abschwellende Wirkung wird berichtet. Emser Salz zumindest Beschwerdelinderungen bewirken.

Inhalationen von warmen Dämpfen Eine ausreichende Datenlage zur akuten, akut-rezidivierenden und chronischen Rhinosinusitis liegt nicht vor. Aufgrund der Ergebnisse beim banalen Schnupfen, kann für die Inhalation warmer Dämpfe (42-45°C) bei der Rhinosinusitis zumindest eine symptomatische Linderung vermutet werden.

Inhalation ätherischer Öle Am besten untersucht bei der Rhinosinusitis ist die Reinsubstanz Menthol. Wie beim Öl vom Kampferbaum und Eukalyptusöl wird bei Inhalation oder direkter Schleimhautapplikation eine kühlende und abschwellende Empfindung erzeugt, ohne dass es zu messbarer Dekongestion kommt. Unklarheit besteht, ob nicht diese Art der Applikation zu zusätzlicher Einschränkung der Ziliartätigkeit führt, da die meisten Ätherischöle bei direkter Applikation eine lähmende Wirkung auf die Zilien zeigten. Entgegen des subjektiven Eindrucks hat der Zusatz ätherischer Öle bei der Inhalation keine objektiv nachweisbaren klinischen Effekte und wird daher nicht empfohlen.

Infrarotbestrahlung / Kurzwellentherapie Analog zur lokalen Einwirkung warmer Dämpfe besteht zumindest die theoretische Möglichkeit von positiven Effekten bei der Anwendung von Wärme auf der Hautoberfläche (Rotlicht) oder in der Tiefe (Kurzwelle). Verwertbare Veröffentlichungen zu dieser Therapieform liegen jedoch nicht vor.

Akupunktur In einer Reihe von Studien wurden verschiedene Verfahren der Akupunktur als alleinige oder additive Therapie der Rhinosinusitis untersucht. Kopfschmerzen, so zeigen aktuelle Studien, können durch eine Akupunktur deutlich gelindert werden. Aufgrund der bisherigen Datenlagen kann eine Akupunktur unter Umständen zur symptomatischen Behandlung (Kopfschmerzen) erwogen werden, ein überzeugender Wirksamkeitsnachweis bezüglich der kausalen Therapie einer zugrundeliegenden Rhinosinusitis liegt jedoch nicht vor!!! In einigen Studien wurde mit verschiedenen Verfahren versucht, eine Placebo-Akupunktur durchzuführen. Hierbei ergaben sich Hinweise auf eine symptomatische Besserung. Die "Evidenz"basis für eine Akupunktur bei der akuten oder chronischen Sinusitis ist jedoch aufgrund der insgesamt noch geringen Datenlage und einer Reihe von methodischen Schwächen der zugrunde liegenden Arbeiten noch unzureichend. In der ersten kontrollierten, randomisierten, dreiarmigen Studie zum Vergleich der traditionellen chinesischen Akupunktur mit Placebo-Akupunktur und der medikamentösen Therapie bei der chronischen Sinusitis konnte keine signifikante Überlegenheit der traditionellen chinesischen Akupunktur im Vergleich zur Placebo-Akupunktur gezeigt werden.

Indikationen zu Nasennebenhöhleneingriffen Die operative Intervention bei der rezidivierenden und chronischen Rhinosinusitis ist dann indiziert, wenn die konservative Therapie keine oder keine dauerhafte Besserung der Beschwerden bringt oder wenn der Patient eine weitere konservative Therapie ablehnt. Zu den Operationsindikationen akuter entzündlicher Nasennebenhöhlenerkrankungen zählen orbitale , endokranielle und septische Komplikationen.

Wesentliches therapeutisches Ziel bei der Rhinosinusitis ist die Drainage und die Belüftung der Nasennebenhöhlen ! ! !

Chirurgische Therapie - Caldwell-Luc Nasenendoskopisch Mikroskopisch Computernavigation Balloon sinuplasty

Die operative Therapie ist nur von erfahrenen und gut ausgebildeten Operateuren in entsprechend ausgerüsteten Zentren durchzuführen!!!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!