Rollenspiele im Unterricht

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Ausführlicher Unterrichtsentwurf
Advertisements

SOL.
Eine Chance für den Musikunterricht !
Individuelle Förderung im Kompetenzfeld Kulturtechnische Kompetenz
8 Behandlung von Begriffen 8.1 Grundlagen aus Logik und Psychologie
zu einer erfolgreichen Präsentation
Methoden Trägt die Methode zur Förderung von Fach/Sachkompetenz bei?
Landeskunde deutschsprachiger Länder 德语国家国情
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans allemal!?
Präsentation vom 10. Juli 2006 von Sylke Arpe
Lernziele.
Schriftliche Prüfung Voraussichtlich zwischen 6.8. und
Lehrstuhl für Schulpädagogik Informationsveranstaltung zur Prüfung im Fach Schulpädagogik nach LPO I vom Schriftliche Prüfung am
Differenzierung im Fachunterricht
UMFRAGE Evaluation des Schüleraustauschs der Carl-von-Weinberg-Schule mit der spanischen Partnerschule Instituto Benjamín de Tudela in Tudela/Navarra.
Reform der Notengebung
Neue sächsische Lehrpläne
Unterrichtskonzepte im Überblick
AUDIOVISUELLE MEDIEN.
Individuelle Lernpläne
Merkmale einer neuen Lernkultur
Situationsangemessener Einsatz von Medien und Methoden
Erweitertes Personalauswahlverfahren
Didaktische und methodische Fragen vor dem Einsatz von Rechnern im Fremdsprachenunterricht Kann ich das gleiche Ziel ebenso gut und rasch mit traditionellen.
Der erste Schritt in die richtige Richtung
„Keine Spielerei“.
Annett Gärtner, Anja Krähe
Didaktische Modelle Empirisch Analytische Positionen Konstruktivismus
Erstellt von: Manuela, Marc und Midhat im Rahmen des MMF_3 Kurses.
Demokratie im Kleinen.
Unterrichtsvorbereitung
Straßenfußball für Toleranz
von Susann Lenk, Claudia Krenz & Hagen Mewes
Kompetenz -, Lern - und Prüfungsbereiche Anforderungsbereiche
Argumentieren im Ethik- und Philosophieunterricht
... den Kindern das Wort geben der Klassenrat ...
Sozialwissenschaften
Das Europäische Sprachenportfolio
Wir sind das Volk Die Arbeit mit Spielfilmen rückt die Inhalte in den Vordergrund, motiviert die Lerner zur Anwendung der ihnen zur Verfügung stehenden.
Einführung in die allgemeine Didaktik / Fachdidaktik
2. Lernen planen und anleiten
Verbreiterung von eLearning FI Mag. Günther Schwarz.
Lerngewohnheiten: Aus einer pädagogischen und affektiven Perspektive Andrea Moreno (UTP) Carolina Buchwald (Psychopädagogin)
Handlungsorientiertes Arbeiten in beruflichen Schulen -
Die Kompetenzwerkstatt - Ich und meine Zukunft -
Förderung von sozialer und interkultureller Kompetenz in der Schule
Workshop: Recherche im Internet Klientel: Sozial benachteiligte Frauen Zeitlicher Rahmen: ca. 2 x 3 Stunden.
Methoden für den Mathematikunterricht Mathe-Quiz
Das Unbehagen in der Landeskunde
Stationenarbeit und Projektmethode im DaF
Projekte im Mathematikunterricht
Rollenspiele in der Arbeitslehre
Projekt Fachoberschule Verwaltung
Sommerseminar 2014 Tag 3: Projektlernen. Sommerseminar 2014 Wie sollte Lernen sein? Eigene Interessen autonom konkrete Anwen- dung Problem e lösen Verant-
IT Kleinprojekt abwickeln (Modul 306)
1 Neue Regionalgeographie Regionalgeographische Ansätze im Unterricht der sekundar Stufe 1.
Unterricht vorbereiten und durchführen
RAHMENCURRICULA für den studienbegleitenden Deutsch- und Fremdsprachenunterricht.
Kompetenzorientierte Aufgaben an der Realschule
Lernen mit Leidenschaft
Klassenstufe 6. Entwurf eines Stationenlernens Vorbereitungsseminar zum fachdidaktischen Praktikum SS 11 Anja Wolf Vorbereitungsseminar zum.
Berufsorientierung in der Sek. I - Berufsorientierung als Lebensorientierung F. Strehl, LiA.
„Klassenexpedition“und„Teamtraining“. GliederungGliederung 1. Einleitung 2. Hauptteil 3. Über uns 3.1 Arbeitsbereiche der AGBS e.V Entwicklung 4.
Regeln entwickeln, einhalten, verändern
Ergebnissicherung BEDH
Gründe zur Unterrichtsphasierung
TITEL Untertitel Lernziele Zielgruppe Didaktisches Konzept Interaktion
 Präsentation transkript:

Rollenspiele im Unterricht

Was versteht man unter Rollenspielen? Spielerische Übernahme einer Rolle in einer vorgegebenen Situation Eigenverantwortliche Ausgestaltung trotz vorgegebener Rollenanweisung

Das Rollenspiel ist eine komplexe Methode zur Aneignung gesellschaftlicher Wirklichkeit. Meyer, Hilbert: Unterrichtsmehtoden. Praxisband II, 4. Aufl., Frankfurt/ M. 1984, S. 358.

Einsatzmöglichkeiten I Zur Motivation Zur Veranschaulichung Zur Entwicklung/ zum Training von Problemlösungsstrategien Zur Einübung von Verhaltensweisen

Einsatzmöglichkeiten II Als Einstieg Nach Erarbeitungsphase Als Abschluss einer Lerneinheit

Mögliche Lernziele Kognitive Lernziele Affektive Lernziele Psycho-motorische Lernziele

Kognitive Lernziele Erschließen von Inhalten Verdeutlichung und Reflexion von Sachzusammenhängen Spielerische Darstellung von Informationen und Erfahrungen

Affektive Lernziele I Förderung von Kreativität und Toleranz Abbau von Hemmungen z.B. sprachlicher Art Möglichkeiten der Perspektivenübernahme Selbstreflexion Interkulturelles Lernen

Affektive Lernziele II Erweiterung von: Kommunikativer Kompetenz Selbstkompetenz Handlungs- und Entscheidungskompetenz Sozialer Kompetenz

Psycho-motorische Ziele Imitation und Präzision bestimmter Handlungsabläufe

Mögliche Probleme Vorgaben zu ungenau – Aufbau von Unsicherheit Verselbständigung – Klamauk Beteiligungsängste Mangelnde Auswertung – damit kein Lerneffekt

Durchführung:

1. Vorüberlegungen: Integration des Spiels in den U-Verlauf/ in das Thema/ in die Lerngruppe Rahmen zurecht legen: Lernziele lt. RRL Vorwissen vorhanden? Soll Bewertung erfolgen? Entscheidung über Art und Form des Spiels Verfassen des Szenarios

2. Vorbereitung: Besprechung von Thema, Handlungssituation und Zielsetzung Motivation Klare Handlungsanweisungen und Anforderungen formulieren Festlegung der Rollen Gelegenheiten zum Fragenstellen geben Auswertungskriterien festlegen

3. Spielphase: s. Beispiele

4. Nachbereitung: Trennung von Rolle und Person Reflexionsphase – Auswertung Konsequenzen für weiteren U-Verlauf (weitere Rollenspiele? Vertiefung des Themas?)

Der Spielleiter sollte: Genaue Spiel- und Beobachtungskriterien bekannt geben Für einen störungsfreien Ablauf sorgen Individuelle Bedürfnisse und Gruppendynamik berücksichtigen Überblick behalten und vermitteln Bei Bedarf Hilfe leisten

Didaktische Regeln für den erfolgreichen Einsatz: Vorwissen über zu spielende Rolle muss vorhanden sein Vorwissen zum Spielthema muss vorhanden sein Kein Zwang zur Rollenübernahme Zeit für Vor- und Nachbereitung einplanen Beobachtergruppe festlegen und Aufgaben verteilen

Die Rolle der Beobachter: Neutrale Beobachtung mit Protokoll/ Fragebogen/ Beobachtungsbogen etc. Nützliche Hinweise zur Nachbereitung

Praktische Beispiele: 1. Darf der Staat Gewalt ausüben um Leben zu retten? 2. Senatssitzung im antiken Griechenland 3. Vorbereitung einer Reise nach Peru

1. Ethik/ Deutsch/ Sozialkunde „Darf man foltern um zu retten?“ Der Fall Daschner

Vorbereitung und Durchführung: 1. Einführung in das Thema und Erarbeitung wichtiger Grundlagen (ethische Grundbegriffe im UG) 2. Vorgabe eines Textes mit Beschreibung der konkreten Situation

Vorbereitung und Durchführung: 3. Vorstellung der möglichen Rollen – Auswahl der Gruppe 4. In einer Arbeitsphase setzen sich die Lernenden mit dem Thema auseinander. 5. Jede Gruppe erstellt eine kurze Rollen- und Situationsbeschreibung.

Vorbereitung und Durchführung: 6. Festlegen der Spielabfolge (Welche Szenen passen wie zusammen?) 7. Durchführung Reflexion und Auswertung

2. Geschichte/ Sozialkunde Kenntnisse über Antike erwerben Senatssitzung im alten Griechenland

Vorbereitung und Durchführung: 1. Einführung in das Thema (Ablauf von Senatssitzungen, Grundwissen über Demokratie) 2. Finden des Themas durch Abstimmung in der gesamten Gruppe – evtl. Vorschläge geben (Soll der Krieg gegen die Perser fortgesetzt werden? Soll ein neuer Tempel gebaut werden? Woher nehmen wir die Mittel?) 3. Vorstellung der möglichen Rollen – Einteilung der Gruppen

Vorbereitung und Durchführung: 4. Lernende setzen sich mit den Rollen auseinander. 5. Jede Gruppe erstellt eine kurze Rollen- und Situationsbeschreibung. 6. Durchführung 7. Reflexion

3. Geografie/ Spanisch Kenntnisse über andere Länder erwerben Bsp. Peru

Vorbereitung und Durchführung: 1. Einführung in das Thema (Video zeigen, Karte als Impuls verwenden ... ) 2. Literaturvorgabe als Hausaufgabe – Schüler informieren sich 3. Vorstellen des Szenarios (Reisewilliger informiert sich in Reisebüro, Auswärtigem Amt und bei einem Landeskundigen über Peru)

Vorbereitung und Durchführung: 4. Verteilen der Rollen und Einteilen der Gruppen – alle Gruppen proben dasselbe Szenario 5. Jede Gruppe erstellt eine kurze Rollen- und Situationsbeschreibung. 6. Durchführung 7. Reflexion

Literatur in Auswahl: Hugenschmidt, Bettina/ Technau, Anne: Methoden schnell zur Hand. 58 schüler- und handlungsorientierte Unterrichtsmehtoden, Stuttgart 2002. Mattes, Wolfgang: Methoden für den Unterricht. 75 kompakte Übersichten für Lehrende und Lernende, Paderborn 2002.

Peterßen, Wilhelm H.: Kleines Methoden-Lexikon, München/ Düsseldorf/ Stuttgart 2001. Pfeifer, Volker: Didaktik des Ethikunterrichts. Wie lässt sich Moral lehren und lernen? Stuttgart 2003.