ABWEHR Unter ABWEHR versteht man die – zumeist unbewusst verlaufenden – Prozesse, die der Entlastung des Ichs von unlustvollen Gefühlen und Affekten sowie den dazugehörigen kognitiven Inhalten dienen. Diese Entlastung – und das ist das Wesentlich – erfolgt mittels Unbewusstmachung oder Vermeidung der Bewusstmachung. Stavros Mentzos ANNA FREUD: DAS ICH UND DIE ABWEHRMECHANISMEN
ABWEHR Abwehr – Coping Coping = Bewältigung Reichen die Coping-Mechanismen nicht aus, um den Affekt über Motivpläne zu kanalisieren, so wird er zur Störgröße. Dann springen die Abwehrmechanismen ein. In diesem Fall wird die Person zugunsten der Aufrechterhaltung ihres inneren Gleichgewichts und auf Kosten ihrer intersubjektiven Balance bestimmte Aspekte der Realität verzerren oder ausblenden; das manifeste Verhalten wirkt in diesem Falle schlecht koordiniert. Reicht auch die Abwehr nicht aus, so komme es gegebenenfalls zu einer Fragmentierung durch Abspaltungen etc.: Die Person wird Bewältigungsmechanismen anwenden, wenn sie kann, Abwehrmechanismen, wenn sie muss, und Fragmentierung, wenn sie dazu gezwungen wird.
ABWEHR Formen der Abwehr (Rainer Krause) Vorwiegend kognitive Abwehrformen Handlungsorientierte Abwehrformen Veränderte Formen des affektiven Prozesses Hemmung, Verleugnung und Illusionen Verdrängung Dissoziation Projektion Reaktionsbildung Ungeschehenmachen Isolierung Konversionen Affektabwehr Affektersetzung Krause, Rainer: Allgemeine Psychoanalytische Krankheitslehre, Band 2: Modelle
ABWEHR Formen der Abwehr (Stavros Mentzos) Intrapsychische (individuelle) Abwehrmechanismen Interpersonelle Abwehrkonstellationen (Kollusionen) Institutionalisierte Abwehrkonstellationen (Normen, Regeln, Tabus) Mentzos, Stavros: Interpersonale und institutionalisierte Abwehr
ABWEHR Jürg Willi: Die Zweierbeziehung