Raufen, Rangeln und Kämpfen – Eine Methode in der Jugendsozialarbeit?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Gewaltprävention durch Sport
Advertisements

Werte & Standards der Kinder- und Jugendarbeit in Südtirol
Schizophrenie und Seelsorge
Ja, ich glaube daran Dass Du da bist unsichtbar,
Verantwortung übernehmen heißt Antworten geben-
Verhaltenskodex - allgemein
Rahmensetzung und Struktur
PFAD Thiele - Professionalisierung - Siegen Professionelle Pflegefamilien Chancen und Grenzen einer speziellen Ausbildung und einer professionellen.
grundsätzlich emanzipatorisch berücksichtigt beide Geschlechter
Kontakt- und Wurfvergehen
Maximin-Schule Bitburg
Ausbildung zum Lernberater am Gymnasium Petrinum Recklinghausen
Inga Schlesinger und Annette Kuhlig
Das neue Motivationshaus
Akzeptierende Jugendarbeit mit rechtsextremen Jugendlichen
Biblische Prinzipien für den persönlichen Umgang mit Geld
Elternabend der Kindertagesstätten in der Samtgemeinde Brome
Umgang mit schwierigen Schülern – Eine Einführung
TEACCH Ein Schulentwicklungsprojekt: Unterricht in einer nach TEACCH – Prinzipien eingerichteten Klasse Alexandra Hug 2013.
VIT 29 november 2008 Symbiose und Autonomie in der Paarbeziehung Margriet Wentink & Wim Wassink copyright: Interakt.
Leitsätze für das Bildungszentrum
„Kräftig, selbstbewusst und einfühlsam“ – ein Unterrichtsbehelf für geschlechtersensiblen Unterricht für Sportlehrer, die Buben und Burschen unterrichten.
Karin Kirschmann Diplom Kunsttherapeutin (FH)
Die Balance finden mit Triple P
Kommunikation ohne Voraussetzungen
mit Beispielen aus dem Fußballkreis Aachen
Humor Den Ernst der Sache hinterfragen - Witz und Humor können Flügel verleihen.
Vorgehen und Voraussetzungen
Der Sonne entgegen.
Freiheit und Verantwortung – wie gehen wir Tabler damit um?
(„Aktueller Vortrag“)
Elternwerkstatt 4. Abend
Geld Das Motivationshaus. 100% Leistungsfreude Bestätigung Respekt Lob
Schutzauftrag Kindeswohlgefährdung
Unsere Kinder für das Reich Gottes gewinnen
Motivation & Motivationsförderung
Ehrenerklärung Schutzauftrag Kindeswohlgefährdung
Grenzen Regeln Konsequenzen
Danke an das Jahr 2008 Dankeschön!
10 bis 11 Doppelstunden pro Schuljahr mit interaktiven Übungen zur Förderung von Selbstwahrnehmung, Selbstvertrauen und Selbständigkeit sowie Übernahme.
Leiterpersönlichkeit und Coaching
Konfliktlösung durch Konfrontation
..
Kleingruppen leiten in Konfi3
Wer wir sind und was wir machen:.
Leiterpersönlichkeit
Motivierungs- strategien Methoden
Konflikte bewegen – Konflikte konstruktiv angehen
Erziehungsvereinbarung
Das Opti-Mind-Konzept: Ein Trainingsprogramm für ADS-Kinder und deren Bezugsperson Strategien und Anleitungen zum Umgang mit ADS- Kindern.
Hallo erstmal ! Und danke dass ihr alle so zahlreich erschienen seid.
Coolnesstraining an Schulen für Kinder und Jugendliche
Qualifizierung von GruppenleiterInnen
FREU DICH.
Erfolgsfaktor Selbstmotivation
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote – Claudia schneidet gemeinsam mit einigen.
3. MKT „Die Positive Verstärkung Fr
© Mindfulness in Schools Project
Abschlusskonferenz EU-Projekt Transition
„Frauen fragen Frauen“ Präsentation zum Forschungsprojekt
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote 09.03– Den Kindern wurde ein neues Material zur.
Lern- und Verhaltensstörungen Dr. Barbara Bergmeister-Keckeis.
Ein Stern entsteht.
Kognitive Methoden  Als eine Auseinandersetzung mit der behavioristischen Lerntheorie Skinners  entsteht in den späten 60-er Jahren eine Verbindung.
1 Als pädagogische Fachkraft in der Kita Mütter, Väter und Kinder mit Flüchtlingserfahrungen begleiten.
Reflexionsfragen: Haltung gegenüber dem Kind Welche drei wichtigen Aspekte prägen Ihre Haltung zum Kind und woran sind sie zu erkennen? Sprechen Sie in.
Kommunikation ohne Voraussetzungen © Winfried Mall 2015 mit Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen Fortbildung, Beratung und Supervision Jahnstrasse.
Dyskalkulie Rechenschwäche. Was ist das? Schwierigkeiten: Bei dem Verstehen von Rechenaufgaben Bei dem Umgang mit Zahlen Bei dem Einsatz von Rechentechniken.
Und bist Du nicht willig ...
 Präsentation transkript:

Raufen, Rangeln und Kämpfen – Eine Methode in der Jugendsozialarbeit? Workshop am 25. April 2007 Ulf Neumann, Gifhorn www.ulf-neumann.de

Kampf und Kommunikation Kämpfen wird häufig mit Gewaltanwendung gleichgesetzt Kampf als Ende der Kommunikation - oder „Kämpfen ist die Fortsetzung der Kommunikation mit anderen Mittel“ (Clausewitz) Weiter: Alles Verhalten (also auch Kämpfen) ist Kommunikation (Watzlawick) Kampf als gestörte Kommunikation und gestörte Beziehung ist nicht der Kampf, der hier und heute Thema ist, sondern © Ulf Neumann, Gifhorn

Kampf und Kommunikation Kampf als duale Begegnung, die in hohem Maße aufeinander bezogen ist, da wir ja „nicht nicht kommunizieren“ können! (Watzlawick) Im Kampf sind wir „gezwungen“, sich mit uns selbst aber auch gleichzeitig mit der/m PartnerIn auseinander zu setzen. Stärken, aber auch Schwächen werden schonungslos offen gelegt. © Ulf Neumann, Gifhorn

Existentielle Erfahrungen Angst Nähe, Verletzungen, Kon- frontation, Blamage, Versagen etc. Vertrauen Voraussetzung um zu kämpfen, entwickelt sich i.d.R. durch regelmäßiges Tun Ohnmacht Unterlegenheit, Beweg- ungsunfähigkeit © Ulf Neumann, Gifhorn Verantwortung trägt jede/r KämpferIn, Für- soge im Widerstreit tragen, Konsequenzen für eigenes Tun „spüren“ Aggression wird in Grenzen akzeptiert und gelebt (Regeln), darf die körperliche Integrität nicht verletzen Mächtigkeit Gradwanderung zwischen Machtausleben und Impo- niergehabe und Under- statement und prtner- schaftliche Fürsorge

Kultiviertes Kämpfen Das hier zugrundeliegende Kampfverständnis ist das des „Kultivierten Kämpfens“: „Sensible Form der körper-nahen, handgreiflichen Auseinandersetzung, in der Verantwortung, Achtsamkeit und Fürsorge im Umgang mit sich und anderen hand-lungsleitende Prinzipien sind“. (RGUVV) © Ulf Neumann, Gifhorn

Kultiviertes Kämpfen mildert die Destruktivität ab,  begrenzt mögliche Folgen und  wahrt die körperliche und seelische Integrität der Handelnden durch Vorhandensein einer/s „Neutralen“ die/ der die „Regeln“ überwacht und  Regelverstöße konsequent ahndet. © Ulf Neumann, Gifhorn

Kultiviertes Kämpfen Kriterien Werte Etikette Rituale Regeln Kleidung Hygiene Sicherheit Raum/Ort Technik Spaß Konzept Regelmäßigkeit © Ulf Neumann, Gifhorn

Pädagogik des Kämpfens Kämpfen ist im positiven Kern „In-Berührung-Kommen“ im Sinne der Persönlichkeitsentwicklung  Selbstwahrnehmung im körperlichen Tun Grundlage der Selbsterziehung Hoffnung auf eine positive Charakterentwicklung © Ulf Neumann, Gifhorn

Pädagogische Verantwortung Umgang mit Sieg und Nieder- lage Verantwortung für die Atmos- phäre Lob und positive Verstärkung „schwierigen“ jungen Menschen Regelkonsequenz Grenzsetzungen Angemessene Wahl der/s PartnerIn Wertevermittlung Förderung von Mut © Ulf Neumann, Gifhorn

Unumstößliche Regeln Jede Gruppe sollte sich Regeln im Umgang geben. Es gelten diese unumstößlichen Regeln: Anweisungen des „Kampf-richters“ sind nicht diskutabel Regelverstöße werden konse-quent geahnded Stop heißt STOP © Ulf Neumann, Gifhorn