Die Wahrnehmung von Institutionswechseln durch die Betroffenen

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Die Wahrnehmung von Institutionswechseln durch die Betroffenen BA 108 – Einführung in die Evaluations- & Sozialforschung Leistungsnachweis im Kurs Forschungsdesign Die Wahrnehmung von Institutionswechseln durch die Betroffenen Eduard Löwen, Kai Metzner, Roger Strähl Wir arbeiten alle stationär, haben Wechsel miterlebt. Dadurch kam die Frage auf. 1

Fragestellung Forschungsstand Ausgangslage: Entscheidung für Umplatzierungen durch Fachkräfte Erkenntnisinteresse: Perspektive der Betroffenen Fragestellung: Wie nahmen von Institutionswechseln betroffene Kinder und Jugendliche ihre Situation rückblickend wahr und wie beurteilen sie diese aus heutiger Sicht in Bezug auf Partizipation und Mitsprache? Forschungsstand häufiger Bezugspersonenwechsel/Beziehungsabbrüche als Grunderfahrung Vorhersehbarkeit, Planbarkeit besonders sensibles Vorgehen bei Umplatzierung (Wieland et al., Gschwind in Gschwind 2006: «Heimkinder und ihre Beziehungen», Lizentiatsarbeit) Gschwind bezieht sich auf Wechsel von Mitarbeitenden. Bezüglich Institutionswechsel gibt es keine aktuelle Literatur. 2

Basisdesign qualitatives Vorgehen 5-10 Leitfadeninterviews in Querschnittstudie explorative Studie Ziel: Generierung von beschreibenden Aussagen 3

Forschungsfeld Feldzugang Zielgruppe: ehemalige BewohnerInnen von Kinder- und Jugendheimen die mehrere Institutionswechsel erlebt haben. Ziel: Erfassung ihrer subjektiven Wahrnehmungen aus heutiger Sicht. Feldzugang Auswahl von Institutionen über Kijub Solothurn Terminvereinbarung, Anliegen, Bitte um Unterstützung Auswahl von InterviewpartnerInnen Kontaktaufnahme mit potentiellen InterviewpartnerInnen Vorgespräch Wir bringen bei den Institutionen unser Anliegen persönlich vor: - Wohlwollen erarbeiten - Datenschutz, etc - Darum bitten, auch „schwierige“ Jugendliche zu vermitteln, weil die Interviews erst dadurch für uns spannend werden. Kontaktaufnahme direkt oder via Institution. Vorgespräch: Vertrauen bilden, Anliegen transparent vorbringen. Interviewort abmachen. 4

Datenerhebung / Interview Pretesting. Kontext: Ort in Absprache, Atmosphäre, Transparenz, Datenschutz. Problemzentriertes Interview: Leitfaden: Struktur mit Möglichkeit zur Offenheit. Erfassung subjektiver Wahrnehmungen zu festgelegtem Problem. Schwerpunkte: Eigenes Erleben der Wechsel, Gründe, emotionale Aspekte. Partizipation, Miteinbezug, Vorbereitung, Einflussmöglichkeiten. Bei Kontext Verknüpfung zu Vorgespräch machen. Fragebeispiele: eigenes Erleben der Institutionswechsel, emotionale Aspekte Erzähle mir doch bitte mal, wie deine Heimzeit ausgesehen hat. Wähle dir einen Heimwechsel aus, der dich besonders geprägt hat. Wie kam es dazu? Wie hast du dich dabei gefühlt? Was hat es ausgelöst? Partizipation- / Kooperationsmöglichkeiten als Teil der Kinderrechte Auf welche Weise wurdest du in die Entscheidung des Wechsels miteinbezogen? Inwiefern konntest du mitreden bei der Auswahl der neuen Institution und beim Ablauf des Umzugs? Was hat dich enttäuscht? Was hat dir in dieser Situation geholfen? Was hättest du dir gewünscht? 5

Datenbearbeitung & -auswertung Paraphrasierende Transkription durch Drittpersonen (Datenschutz). Zusammenfassende Inhaltsanalyse nach Mayring: Zusammenfassung subjektiver Wahrnehmungen. Reduktion & Abstraktion. Ableitung von Sinn- & Wahrnehmungsstrukturen. Dokumentation des Vorgehens (ermöglicht Validierung durch Diskurs). Intercoderreliabilität durch Auswertung im Zweierteam. Intercoderreliabilität = Verminderung des Risikos, dass die Auswertung auf eine sehr subjektive Weise geschieht. Durch Austausch zu zweit. 6

Zeitplan & Ergebnisbericht Aufwandsschätzung: 60 Arbeitstage innerhalb von 8 Monaten. Erhöhter Zeitbedarf bei der Erarbeitung des Feldzugang. Erhöhter Aufwand bei Transkription & Auswertung. Zusammenfassende schriftliche Arbeit. Präsentation an interessierte Verbände & Institutionen. Rückkopplung an Forschungsstand. Anstoss & Handlungsempfehlungen. Verwendung der Ergebnisse: 7

Kritische Reflexion & Fazit Feldzugang über Institutionen. Vertrauensaufbau zu Jugendlichen ist zentral. Eingeschränkte Perspektive. Herangehensweise durch persönliches Wissen geprägt. Arbeit mit einzelnen Fällen, keine Repräsentativität. Arbeit am Forschungsdesign: Überblick über Forschungsprozess, Zusammenhänge. Keine Erfahrungen & keine Durchführung. 8