Jahrgangsübergreifendes Lernen in der Eingangsstufe (Klasse 1 und 2) Der erste und zweite Schuljahrgang werden als pädagogische Einheit geführt. Die Kinder werden in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen unterrichtet.
Welche Vorteile bringt es dem einzelnen Kind? Jedes Kind erlebt sich in wechselnden Rollen als Lernhelfer und als Hilfenehmer. Voneinander und miteinander lernen fördert Schlüsselqualifikationen (Eigenständigkeit, Teamfähigkeit...) für die weitere Schullaufbahn. Langsam lernende Schüler erhalten mehr Gelegenheit zum wiederholenden und übenden Lernen. Fortgeschrittene Schüler lernen vertiefender, wenn sie z.B. Jüngeren den Lernstoff erklären. Leistungsstarke Kinder können auch anspruchsvollere und weiterführende Lerninhalte bearbeiten.
Zu welchen organisatorischen Veränderungen kommt es? Die Schüler können ihrem Entwicklungsstand entsprechend 1, 2 oder 3 Jahre in der Eingangsstufe verbleiben. Ein Schulkindergarten oder eine Zurückstellung sind nicht mehr nötig. Die Integration von Kann-Kindern oder sehr jungen Kindern wird erleichtert. Die Klassenzusammensetzung ändert sich nach einem Jahr.
Wie verändert sich der Unterricht? Der jahrgangsübergreifende Unterricht unterstützt vielfältige Unterrichtsmethoden: Wochenplan, Werkstätten, Gruppenarbeit, Lehrgänge, direkte Unterweisung… Unterricht in jahrgangsübergreifenden Klassen ist dauernde Unterrichtsentwicklung.
Was ändert sich für die Eltern? Das Kind lernt seinem Entwicklungsstand entsprechend individueller. Das gilt auch für die Hausaufgaben, die in der Regel eine Fortsetzung des eigenen Arbeitsplans darstellen. Eltern werden lernen, ihr Kind in seiner Lernentwicklung mehr loszulassen.
Was ändert sich für die Lehrkräfte? Die Lehrkraft wird zum Lernbegleiter des einzelnen Kindes. Das „Tandem-Prinzip“ fördert Absprachen und Teamarbeit: Lernentwicklungsgespräche, Lerntagebuch, Einzelförderung…
Werden die Lernergebnisse automatisch besser? Es gibt zwar keine messbaren Unterschiede im Wissensstand am Ende der Grundschulzeit. Die Schüler in jahrgangsübergreifenden Klassen haben jedoch einen deutlichen Vorsprung im Bereich der selbstständigen Wissenserschließung, des Problem lösenden Denkens, der Kenntnis von Lernstrategien und der Teamfähigkeit.
Erfinden wir die Schule neu? Erfolgreiche „PISA-Länder“ reagieren auf veränderte Kindheit und zunehmende Verschiedenartigkeit mit modernen pädagogischen Konzepten, zu denen insbesondere auch die Jahrgangsmischung zählt. Sie ist nicht vergleichbar mit dem gemeinsamen Unterricht in der Dorfschule von früher. Jahrgangsübergreifendes Lernen und Arbeiten ist in Familien, Kindergärten und in der Arbeitswelt selbstverständlich.
Gibt es auch Nachteile? Vor allem in der Anfangszeit einer neu eingerichteten Eingangsstufe verändert sich die Rolle der Lehrkräfte. Die einmalige Trennung der Klasse nach einem Jahr verunsichert unter Umständen die Eltern. In Schule und Elternschaft sind offener Austausch und gegenseitiges Vertrauen noch wichtiger.
Wie plant die Daalerschule die zeitliche Umsetzung? Planungszeit (sanfter Einstieg) im Schuljahr 2009/2010. Vorbereitungsphase im Schuljahr 2010/2011: Der 1. Jahrgang bereitet sich vor. Aufteilung und offizieller Beginn im Schuljahr 2011/2012. Vorbehalt: Genehmigung Schulbehörde und der Stadt Leer, gelingende Vorbereitungsphase.
Welche Rolle spielen die Eltern? Schenken Sie uns als Schulelternschaft Ihr Vertrauen, dass wir die Einführung der jahrgangsübergreifenden Eingangsstufe sorgfältig planen und professionell gestalten. Wir laden Sie zur Diskussion und Mitgestaltung ein. Wir möchten Sie gewinnen, uns im Interesse unserer Schülerinnen und Schüler in den nächsten Jahren bei dieser Gestaltung zu begleiten und zu unterstützen.