Ohne Fleiß kein Preis – ohne Engagement kein Sport!

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 Präsentation transkript:

Ohne Fleiß kein Preis – ohne Engagement kein Sport! 39. Studienkurs des Arbeitskreises Kirche und Sport in der EKD Sils/Maria, 5. – 13. Februar 2009

Bürgerschaftliches Engagement im Sport zwischen Lust und Frust Oder: Viel Fleiß ohne Preis - zukunftssichere Grundlagen des Sports in Deutschland? Bürgerschaftliches Engagement im Sport zwischen Lust und Frust

Das Ehrenamt im Sport – aktive Zivilgesellschaft Ehrenamt ist Grundlage für Entstehung, Aktivitäten und Weiterentwicklung von Sportvereinen und -verbänden Ehrenamt schafft hohen Nutzen für die Gesellschaft Sportvereine/-verbände werden als gemeinnützige Organisationen deshalb öffentlich gefördert

Sportvereine stehen vor besonderen Herausforderungen Gewinnung und Einbindung ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen für 43% der Sportvereine großes Problemfeld, für 26% mittleres Problemfeld (Sportentwicklungsbericht) Demographischer Wandel: weniger junge Menschen, mehr Menschen mit Migrations-hintergrund Ganztagsschule / G8 Veränderung des Rahmens von Vereinsport durch Schulentwicklung

Ergebnisse aktueller Studien Aktivitäten und freiwilliges Engagement im Sport nach wie vor auf hohem Niveau Aber auch: strukturelle Verschiebung hin zu informellen Organisationsformen Die Bedeutung von Lernen durch Engagement wächst

Gesellschaft im Wandel Wertewandel - Relativierung traditioneller Werte und Normen - Vielfältige Lebensstile - Multioptionsgesellschaft - Individualisierung Erlebnisgesellschaft - Erlebnis statt Ergebnis - Konsumgesellschaft

Gründe für ein Engagement (Engagementatlas 2009, Prognos AG) Gesellschaft im Kleinen mitgestalten 29,6 % Mit anderen Menschen zusammen kommen 25,9 % Engagement ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe 23,7 % Interessen vertreten und Probleme lösen 17,8 % Keine Angaben 3,0 %

Ausgewählte Aspekte von Engagement (Engagementatlas 2009, Prognos AG) Mit steigender Ortsgröße sinkt die bürgerschaftliche Beteiligung Im Süden ist das Engagement stärker ausgeprägt als im Norden, im Westen stärker als im Osten Viele Kirchenmitglieder und geringe Arbeitslosigkeit bieten beste Voraussetzungen für hohes Engagement

Ausgewählte Aspekte von Engagement (Engagementatlas 2009, Prognos AG) Im Durchschnitt 16,2 Stunden freiwillige Arbeit pro Monat durch jede/n Engagierte/n Dadurch jährlich 4,6 Mrd. Engagementstunden in Deutschland 7,5 % der Gesamtarbeitszeit in Deutschland entfallen auf bürgerschaftliches Engagement 35 Mrd. € trägt bürgerschaftliches Engagement zum Gemeinwesen bei (7,50 €/Stunde)

Ausgewählte Aspekte von Engagement (Engagementatlas 2009, Prognos AG) Drei Tätigkeitsschwerpunkte werden laut prognos an Bedeutung gewinnen: Engagement für Ältere Kinder und Jugend Soziales, Gesundheit und Pflege

Erwartungen an eine freiwillige Tätigkeit (Freiwilligensurvey 2004, außerordentlich wichtig und wichtig) Spaß haben 95,4 % Sympathische Menschen treffen 93,7 % Anderen Menschen helfen 89,6 % Wichtig für Gemeinwohl Kenntnisse erweitern 83,2 % Eigenverantwortung 79,7 % Anerkennung 79,5 % Verfolgung eigener Interessen 61,9 % Nutzen auch beruflich 30,5 %

Sport schafft soziale Bindungen Jede(r) 10. Bundesbürger über 14 Jahren ist im Bereich Sport und Bewegung engagiert, davon 90% im Sportverein! (Quelle: Freiwilligensurvey)

Sport gibt Anstöße Gründe für die Übernahme eines Ehrenamtes: Anstoß v. a. durch leitende Personen der jeweiligen Sportorganisation Freunde/Bekannte, die dort schon aktiv sind Eigene Erlebnisse/Erfahrungen 60% wurden geworben, 37 % Eigeninitiative, 2 % sind hineingewachsen

Ehrenamt – „Amt“ und „Ehre“? Ämter 35% haben ein gewähltes Amt Männer haben deutlich häufiger ein Amt (41% vs. 27%) Stetiges Ansteigen der Ämter mit dem Alter (nur 18% bei den Jüngeren) Leitungs- und Vorstandsfunktionen Eher Männer Die Altersgruppe der 14- 30jährigen ist geringer vertreten (21% gegenüber 29% außerhalb des Sports)

Schlussfolgerung: Wichtiger Erfolgsfaktor – nicht nur - für Jugendorganisationen im Sport ist die Förderung von (Nachwuchs-) Führungskräften Die Kompetenzen der Nachwuchskräfte entscheiden über den erfolgreiche Umgang mit den sich wandelnden Herausforderungen im Verein / Verband

Bedürfnispamide nach Maslow Selbstverwirklichung Bedürfnis nach der Verwirklichung bedeutsamer Ziele, Nutzung des eigenen Potentials Bedürfnispamide nach Maslow Anerkennung Bedürfnis nach Anerkennung, soziale Achtung Bindung Bedürfnis nach Zugehörigkeit, zu lieben, geliebt zu werden Sicherheit Bedürfnis nach Sicherheit, Behaglichkeit, Ruhe, Freiheit von Angst Biologische Bedürfnisse Bedürfnis nach Essen, Trinken, Schlaf, Sexualität, Entspannung

Projektansätze in der dsj Juniorteams/Projektarbeit dsj academy Freiwilligendienste im Sport

Juniorteams Beteiligungs- und Bildungsgelegenheiten für junge Menschen (meistens U27) Freiwillige Mitarbeit, ohne Wahl und festes Amt Bindung durch Projektarbeit, z.B. dsj Jugendevent

dsj academy Entwicklung eines dauerhaften und systematischen Qualifizierungsangebots Förderung von Kompetenzen der Nachwuchskräfte im Mittelpunkt Individuelle Beratung zur Vertiefung von Kompetenzen vor Ort in den Vereinen/Verbänden Konzentration auf die Förderung von sozialen, methodischen und fachlichen Kompetenzen Wahl von handlungs- und praxisorientierten Themen und Methoden

dsj academy Wirkungsvolles Arbeit im Team: Leitungskompetenz, Konflikttraining, Moderation von Gruppenarbeit, Teamentwicklung Erfolgreiches Management in der Organisation: Personalentwicklung, Marketing, PR, Leitbildentwicklung, Finanzierung, Qualitätsmanagement Aktives Gestalten von Jugend – Sport – Politik: gesellschaftlicher Kontext des Engagements, Jugend- und Sportpolitik, Partizipation

Freiwilligendienste Gewinnung und Qualifizierung junger engagierter Kräfte (ca. 1.500 Plätze pro Jahr) Stärkung der zivilgesellschaftlichen Kraft des Sports Schafft neue Möglichkeiten für non-formale und informelle Bildungserlebnisse und Fördert die persönliche Kompetenzentwicklung

Viele Menschen wollen etwas machen – es kommt darauf an, sie auch zu lassen!

Ohne Engagement kein Sport – ohne Sport weniger Lebensqualität in unserer Gesellschaft.