Raumbezogene Identität Virtuelle Denk- und Handlungsräume Ausprägungsformen und Entstehungsbedingungen raumbezogener Identität und virtuellen Handlungsräumen SS2006
physisch- materielle Dinge subjektive Bewusstseins- zustände objektive Raumbezogene Identitäten /Raumvorstellungen sind ein Phänome, die im Bewusstsein des Menschen existieren. physisch- materielle Dinge subjektive Bewusstseins- zustände objektive Ideen
Raumbezogene Identität Das Handlung oder Existieren in virtuellen Handlungsräumen Psychosoziale Prozesse, die sich auf Elemente der physisch-materiellen Welt beziehen und zu einem stabilen Muster der Interpretation von (Um)-welt führen; „Aneignung von Welt“ Theoretischer Hintergrund für das Verständnis dieser Prozesse: das Konzept der „multiplen Identität“ von C. F. GRAU- MANN (1983).
„Multiple Identität“ nach C. F. GRAUMANN (1983) Drei Grundprozesse des „Identifizierens“ 1.) „Identifikation von“ 2.) „Identifiziert werden“ 3.) „Identifizieren mit“ 1.) „Identifikation von“ gedankliche Erfassung eines Objekts durch ein wahrnehmendes und er- kennendes Subjekt (Mensch) Die Objekte werden im Bewusstsein des Wahrnehmenden als kognitiv- emotive Struktur (ev. als Metapher) repräsentiert /verstanden.
„Identifizieren“ als Prozess der Objekterfassung Der gedankliche Prozess des „Identifizierens“ bezieht sich also auf die Wahrnehmung des betreffen- den Objekts.
In Zusammenhang mit diesem ersten Identifikationsprozess meint der Begriff "raumbezogene Identität" die kognitiv-emotionale Repräsentation von räumlichen Objekten im Bewusst- sein eines Individuums.
2.) „Identifiziert werden“ Subjekte werden als Personen einer bestimmten Art identifiziert Der gedankliche Prozess des „Identifizierens“ bezieht sich auf die Identität anderer menschlicher Subjekte.
In einer zweiten Bedeutung bezieht sich „raumbezogene Identität“ auf die gedankliche Repräsentation menschlicher Subjekte (Personen) im Bewusstsein eines Individuums bzw. im kollektiven Urteil einer Gruppe. Dabei werden diesen Personen Attribute zugeschrieben, die aus ihrer Position im „Raum“ abgeleitet werden.
3.) „Identifizieren mit“ Eine Person identifiziert sich mit einem bestimmten Objekt „Gegenstände“ dieser Art von Identi- fikation sind andere Menschen, Ideen, Werte, aber auch materielle Dinge.
„Identifizieren“ als Aneignung Der gedankliche Prozess des „Sich-Identifizierens“ bezieht sich auf das Herstellen einer Beziehung zwischen dem betreffenden „Objekt“ und der eigenen Ich-Identität.
Personale Identität oder Ich-Identität ... ... ist eine reflexive Bewusstseinsleistung menschlicher Individuen, bei der Erfahrungen über die eigene Existenz verarbeitet werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Wahrnehmung der zeitlichen Kontinuität und der Entwicklung des Selbst.
Dimensionen von „Ich-Identität“ Alter ... Geschlecht Lebensgeschichte Kulturkreis soziale Bezugsgruppe Weltanschauung enthnische Zugehörigkeit Gebürtigkeit, Wohnstandort, räumliche Schwerpunkte der sozialen Interaktion und räumlich-soziale Milieus
Ich-Identität als „episodische Struktur“ Ich-Identität stellt sich dem Individuum gleichsam als ein „erlebter Raum“ dar. HauptdarstellerIn („Ich“); wichtige soziale Bezugspersonen (die „anderen“ Hauptrollen, „Du“); „Nebenrollen“; „Handlungsstränge“; Schauplätze („signifikante Orte“).
Ich-Identität und Gruppen- /soziale Identität Die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen ist ein wichtiger Aspekt der Ich-Identität. Gruppenidentität äußert sich in einem „Wir-Bewusstsein“, das im Selbst-Konzept der betreffenden Person verankert ist. Gruppenidentität wird häufig durch spezifische Territorialbezüge mitbestimmt.
Raumbezogene Identität /Bewusstsein In einer weiteren Bedeutung bezeichnet „raumbezogene Identität“: 1.) die gedankliche Repräsentation und emotionale Bewertung jener Elemente der Welt (des Raumes), die ein Individuum in sein Selbstkonzept einbezieht.
„Raumbezogene Identität“ verweist schließlich 2.) auf die Selbst-Identität einer Gruppe, die einen bestimmten Raumausschnitt als Bestandteil des Zusammengehörigkeitsgefühls wahrnimmt und der damit einen Teil ihres "Wir-Konzepts" darstellt.
„Ortsloyalität“ Wenn „räumliche Objekte“ als Bestand- teil der Ich- oder Gruppenidentität wahr- genommen werden, stellt sich bei den betreffenden Individuen (Gruppen) eine Art Loyalität gegenüber diesem Ort ein. Wie können aber unterschiedliche Loyalitäten gleichzeitig stattfinden?
Hauptdimensionen der Forschung zur raumbezogenen Identität Kognitiv-emotive Wirklichkeitskonzepte Identität (Selbst/Wir-Konzepte) Kognitionstheorie, "Wahrnehmungsgeographie" Identitätstheorie, Persönlichkeitspsychologie INDIVIDUUM subjektive Mental Maps, raumbezogene Kognition Image Selbst-Konzept (Ich-Identität) Kulturanthropologie, Theorie der symbolischen Ethnizität Gruppensoziologie, Regionalismusforschung SOZIALE GRUPPIERUNG ("Symbolische Gruppen") Symbolische Ethnizität Imageforschung, Vorurteilsforschung Wir-Konzept (Gruppenidentität) gruppenspezifische Raumkonzepte Positionierung ausgewählter Forschungsansätze
Alles klar oder alle Klarheiten beseitigt?
Sinn der Veranstaltung:
Einfach über das „Nicht-Alltägliche“ nachdenken!!!