Die Verschriftung der Sprache

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 Präsentation transkript:

Die Verschriftung der Sprache Phonologische Grundlagen der Phonographie: Transkription

Phonemische vs. Phonetische Transkription Die schriftliche Wiedergabe der Lautgestalt von sprachlichen Ausdrücken kann je nach Zweck unterschiedliche detailliert sein. Man unterscheidet gewöhnlich zwischen einer phonemischen Transkription und einer phonetischen Transkription.

Phonemische Transkription Eine phonemische Transkription gibt nur die Einheiten des Phonemsystems einer Sprache wieder und berücksichtigt dabei nur die jeweiligen distinktiven Eigenschaften. Kontextabhängige oder freie Variationen werden nicht berücksichtigt. Die Tatsache, dass der Anlaut von pin aspiriert ist, spielt in einer phonemischen Tran-skription keine Rolle. Ebensowenig die Tatsache, dass das <l> in feel anders gesprochen wird, als in leaf.

Phonemische Transkription Eine phonemische Transkription enthält nur so viel an Information wie notwendig ist, um nach den Ausspracheregeln der betreffenden Sprache eine vollständige Aussprache zu erzeugen. Im Englischen gilt die Regel, dass Plosivlaute im Anlaut vor betontem Vokal aspiriert ausgesprochen werden. Ebenso gilt die Regel, dass das <l> im Auslaut oder vor einem Konsonanten velarisiert, d.h. heißt mit gehobener Hinterzunge realisiert wird.

Phonemische Transkription Diese aus Regeln ableitbare Information wird in einer phonemische Transkription nicht wiederge-geben. Ausdrücke in phonemischer Transkription werden in Schrägstriche eingeschlossen: pin: /pin/ bad: /bQd/ feel: /fiùl/ leaf: /liùf/

Phonetische Transkription Eine phonetische Transkription enthält im Vergleich zu einer phonemische Transkription je nach Ziel-setzung mehr oder weniger detaillierte zusätzliche phonetische Informationen, auch solche, die aus Regeln ableitbar wären. In einer phonetischen Transkription würde man ge-gebenenfalls auch notieren, dass Plosive im Anlaut vor betontem Vokal aspiriert sind.

Phonetische Transkription Ausdrücke in phonetischer Transkription werden in eckige Klammern eingeschlossen: pin: [phIn] spin: [spIn] feel: [fiù] leaf: [liùf]

Das phonetische Alphabet Die Grundlage des phonetischen Alphabets ist das lateinische Alphabet. Der Zeichenvorrat des lateinischen Alphabets reicht jedoch nicht aus, um die verschiedenen Laute aller Sprachen der Welt darstellen zu können. Es mussten daher Konventionen zur Erweiterung des Alphabets gefunden werden.

Das phonetische Alphabet Zunächst kann man feststellen, dass der Unter-schied zwischen Groß- und Kleinschreibung wie im dt. laufen vs. Laufen phonetisch ohne Bedeutung ist. Man kann daher die Großbuch-staben für andere Zwecke einsetzen. Sie haben dann allerdings die gleiche Höhe wie Kleinbuchstaben: [pIn, pUt]; [m`ù] (mit bilabialem Vibranten []); [{] als eine Variante des dt. <r>, [²] ein uvularer Nasal etc.

Das phonetische Alphabet Einige Zeichen stammen aus verschiedenen Schriftarten: in Times ändert sich die Gestalt des 'a' wenn es kursiv gesetzt wird: [a a]

Das phonetische Alphabet Einige Symbole sind anderen Alphabeten ent-nommen, z.B. der bilabiale Frikativ B (wie in süddt. Quarz [kBarts]) aus dem Griechischen (ebenso [E, Ä, ¸]) Weitere Symbole entstehen durch Abwandlung vorhandener Zeichen, z.B. durch Rotation oder Kippen: [« ã à µ  Î  Œ]

Das phonetische Alphabet Zusätzlich mussten eine Reihe neuer Zeichen erfunden werden, die häufig aus vorhandenen durch Hinzufügen oder Weglassen von Elementen abge-leitet sind: [R ?] [º ê ©] [ê ø ½ ÿ]

Das phonetische Alphabet Schließlich gibt es eine große Zahl von sogenannten diakritischen Zeichen, die mit anderen Zeichen kombiniert werden: n` zur Kennzeichnung silbischer Segmente d8 zur Kennzeichnung von Stimmlosigkeit t5 zur Kennzeichnung dentaler Artikulation u~ zur Kennzeichnung von Nasalierung