Motivation Situative Faktoren Referent: Stefan Reinhart

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 Präsentation transkript:

Motivation Situative Faktoren Referent: Stefan Reinhart Seminar: Motivationsdiagnostik Seminarleiter: Joachim Wudke

Motivation: personenbezogener Ansatz „Motivation entsteht aus einer Interaktion von situativen Anreizen und dispositionellen Eigenschaften“ dispositionelle Eigenschaften: bestimmtes motiviertes Verhalten einer Person über verschiedene Situationen hinweg (Motive). stabile (transituativ und zeitlich), in der Persönlichkeit des Individuums verankerte Eigenschaften Situative Faktoren rufen ein entsprechendes Motiv lediglich wach

Motivation durch Situation Einfachste Vorstellung: Reaktionen werden durch Reize ausgelöst, die in der Situation gegeben sind und unterstehen derer Kontrolle. Zur Situation zählen äußere Reize der Umgebung und innere Reize, die aus dem Organismus selbst stammen Es handelt sich dabei um vorübergehende Zustände des Organismus wie z.B. Hunger oder Konflikte

Behavioristische Erklärungsansätze Zunächst nur Lernen im Mittelpunkt des Erklärungsinteresses. Innerorganismische Situationen wurden nicht berücksichtigt, da sie nicht beobachtbar waren. Weder Thorndike noch Pawlow hielten den Motivationsbegriff zur Erklärung von Verhaltensänderung für notwendig, sorgten aber dafür, dass ihre Versuchtiere stets hungrig waren und manipulierten damit diese interne Variable, indem sie ihre Tiere deprivierten.

Behavioristische Erklärungsansätze: Triebtheorie Triebtheorie: man versuchte über Manipulation von Bedürfniszuständen, innere und äußere Reize, physiologische und verhaltensmäßige Indikatoren Fragen zu beantworten über Triebstärke, gibt es so viele Triebe wie physiologische Bedürfnisse? gibt es nur eine bedürfnisunspezifische Antriebsfunktion für alle Verhaltensweisen? Es bestand Uneinigkeit im Triebbegriff, Einigkeit aber: Trieb wird als allgemeiner Antrieb auf physiologische Bedürfniszustände zurückgeführt. Es besteht ein positiver Zusammenhang, je höher der Bedürfniszustand, desto mehr steigt auch der einem Verhalten zugrunde liegende Antrieb.

Behaviouristische Erklärungsansätze: Dynamische Triebtheorie Hulls Hull ging von nur einem Trieb aus und trennte den angeborenen Trieb von gelernten Gewohnheiten. Ein Verhalten besteht aus einer Trieb- und einer Lernkomponente Motivation ist für Hull gleichbedeutend mit einem Trieb und damit mit der Frage nach der Energetisierung des Verhaltens: Trieb hat rein dynamische, energetisierende Funktion Gewohnheiten sind gelernte, assoziative Reiz-Reaktions-Verknüpfungen, die ein Verhalten auswählen und diesem Richtung geben. Auch wenn Hull Trieb- und eine Lernkomponente damit konzeptionell trennt, ist er der Ansicht, dass die Motivationskomponente die Lernkomponente beeinflusst, nicht aber umgekehrt: das Gelernte alleine bestimmt als Solches noch nicht die Ausführung, eine motivationale Komponente muss hinzutreten. Die Triebstärke (Motivation) hängt in direkter Funktion von jeweiligen Bedürfniszustand des Organismus ab. D.h. je größer der Bedürfniszustand (z.B. Hunger) ist, desto größer der Trieb, was auch als „Antrieb“ verstanden werden kann. Der Bedürfniszustand wird vermutlich durch Rezeptoren vermittelt. Untersucht häufig durch Nahrungsdeprivation Triebreize steuern das Verhalten, motivieren aber nicht dazu. Trieb und Habit sind unabhängig. Beide allein bestimmen nicht das Verhalten, sondern nur beides zusammen. Hull sah die Reaktion ist eine Funktion aus der Stärke der Gewohnheit multipliziert mit der Stärke des Triebes. Energetisierende Wirkung des Triebes: Motivationskomponente hat nur antreibende, keine steuernde Wirkung auf das Verhalten. Das Erlernen einer neuen Reiz-Reaktions-Verbindung setzt voraus, dass ein Triebzustand besteht, der durch die Reaktion reduziert wird. Die Triebreduktion wirkt also bekräftigend! Später zeigte sich, dass weder Bedürfnis, noch Triebreduktion vorliegen muss, um Lernen demonstrieren zu können (Süßstoff löst keine organische Bedürfnisbefriedigung aus). Trieb hat einen allgemeinen Charakter und ist unspezifisch.

Behaviouristische Erklärungsansätze: Dynamische Triebtheorie Hulls Auch wenn die Hypothesen Hulls widerlegt werden konnten, hat die Theorie heute wieder eine gewisse Relevanz: Die Differenzierung in energetisierende (Trieb) und steuernde Funktionen (habits) lassen sich an anatomische Gehirnstrukturen anbinden: So erfolgt z.B. bei Furcht eine allgemeine kortikale Aktivierung, vermittelt durch die Amygdala (Triebkomponente) Hippocampus (wird mit Lernen und Gedächtnisfunktionen assoziiert) vermittelt die Richtung der Aktivität.

Neo-Assoziationismus Lösen Reize automatisch Reaktionen aus? Simpler Assoziationismus (Reiz  Reaktion) wurde durch Lerntheorie zunehmend in Frage gestellt und durch kognitive Variablen ergänzt. Aber: affektives Priming: subliminal dargebotene Stimuli werden verarbeitet und erzeugen objektiv messbare Körperreaktionen und Verhaltensweisen. Waffeneffekt: Waffen werden mit Aggressionen assoziiert  aggressive Hinweisreize, die Aggressionen auslösen können. Im Neo-Assoziationismus wird zwischen Reiz und Reaktion eine basale organismische Bewertungsreaktion zwischengeschaltet: Emotionen und Affekte spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Motivationen. Die affektive Tönung von Stimuli erfolgt unbewusst und schnell und kann nachfolgendes Urteilen und Verhalten beeinflussen. Simpler Assoziationismus (Reiz  Reaktion) wurde durch Lerntheorie zunehmend in Frage gestellt und durch kognitive Variablen ergänzt. Selbst Ratten bilden vernünftige Regeln, aber: Unter bestimmten Bedingungen lösen Reize automatisch Reaktionen aus: affektives Priming: subliminal dargebotene Stimuli werden verarbeitet und erzeugen objektiv messbare Körperreaktionen und Verhaltensweisen. Waffeneffekt: Waffen werden mit Aggressionen assoziiert  aggressive Hinweisreize, die Aggressionen auslösen können. Im Neo-Assoziationismus wird zwischen Reiz und Reaktion eine basale organismische Bewertungsreaktion zwischengeschaltet: Emotionen und Affekte spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Motivationen. Befunde aus verschiedenen Paradigmen deuten drauf hin, dass die affektive Tönung von Stimuli ausgesprochen schnell und ohne bewusstes Zutun aktiviert wird. Diese Aktivation kann folgendes Urteilen und Verhalten beeinflussen. Bargh: „It appears that nearly everything is preconsciously classified as good or bad“

Einfluss psychoanalytischer Theorienbildung Komplexität humanpsychologischer Verhaltensphänomene ist mit Tierexperimenten nur schwer zu untersuchen. Vor allem Erforschung von Konflikten führten zu einer Integration von lernpsychologischen, psychoanalytischen und feldtheoretischen Ansätzen

Lewin: Konflikttheorie Lewin definiert Konflikt als eine Situation, in der gleichzeitig entgegengesetzt gerichtete, dabei annährend gleichstarke Kräfte auf das Individuum einwirken. Er unterscheidet vier Konfliktarten: Aufsuchen-Aufsuchen-Konflikt: zwei positive Ziele mit gleichem Aufforderungscharakter Meiden-Meiden-Konflikt: Wahl zwischen zwei gleich starken Übeln (Hausaufgaben oder Strafarbeit) Aufsuchen-Meiden-Konflikt: die gleiche Sache ist zugleich abstoßend und anziehend (Bindung vs. Freiheit) Doppelter Aufsuchen-Meiden-Konflikt: Zwei Wahlmöglichkeiten haben jeweils positive und negative Seiten (Berufswahl) Stärke der Verhaltenstendenz ist von zwei Größen abhängig: von der Valenz des Ziels und von der noch zu überwindenden Distanz zum Ziel Lewin definiert Konflikt als eine Situation, in der gleichzeitig entgegengesetzt gerichtete, dabei annährend gleichstarke Kräfte auf das Individuum einwirken. Er unterscheidet vier Konfliktarten: Aufsuchen-Aufsuchen-Konflikt: zwei positive Ziele mit gleichem Aufforderungscharakter (Buridans Esel zwischen zwei Heuhaufen) Meiden-Meiden-Konflikt: Wahl zwischen zwei gleich starken Übeln (Hausaufgaben oder Strafarbeit) Aufsuchen-Meiden-Konflikt: die gleiche Sache ist zugleich abstoßend und anziehend (Bindung vs. Freiheit) Doppelter Aufsuchen-Meiden-Konflikt: Zwei Wahlmöglichkeiten haben jeweils positive und negative Seiten (Berufswahl) Stärke der Verhaltenstendenz ist von zwei Größen abhängig: von der Valenz des Ziels und von der noch zu überwindenden Distanz zum Ziel (geografisch, Zeitstrecke, Anzahl von nötigen Zwischentätigkeiten, Schwierigkeiten, erforderlicher Kraftaufwand) Beispiel: wenn man zwischen zwei gleichwertigen Objekten wählen soll, wählen die meisten VP das Objekt, das räumlich näher liegt.

Millers Konfliktmodell Grundannahmen: Die Aufsuchen-Tendenz ist umso stärker, je näher man an das Ziel herankommt: Aufsuchen-Gradient. Die Meiden-Tendenz ist umso stärker, je näher man dem gefürchteten Reiz herankommt: Meiden-Gradient. Der Meiden-Gradient ist stärker als der Aufsuchen-Gradient. Bei einem Konflikt zwischen unverträglichen Reaktionen setzt sich die stärkere Reaktion durch. Höhe des Aufsuchen- oder des Meiden-Gradienten hängt von der Triebstärke ab, auf der jeder der beiden beruht. mit der Zahl der Bekräftigung wächst die Stärke der bekräftigenden Reaktionstendenz, solange bis max. Lernplateau erreicht ist. Annahmen 1 - 5 konnten experimentell (mit Tieren) bestätigt werden Miller erweiterte Lewins Ideen und konnte konkrete Hypothesen Ableiten und experimentell bestätigen

Aktivationstheoretische Ansätze Die Triebtheoretiker mussten noch auf Entzugstechniken oder auf die Messung allgemeiner Aktivität zurückgreifen. Aktivationstheorien: man glaubte, mit den ARAS-Funktionen ein biologisches Korrelat für das Konstrukt eines unspezifische Aktivierungssystem gefunden zu haben. Dieses Aktivierungssystem ließe sich anhand neurovegetativer Indizes direkt messen. Die Triebtheoretiker mussten noch auf Entzugstechniken oder auf die Messung allgemeiner Aktivität zurückgreifen. Aktivationstheorien: man glaubte, mit den ARAS-Funktionen ein biologisches Korrelat für das Konstrukt eines unspezifische Aktivierungssystem und damit das biologische Substrat für den Trieb gefunden zu haben. Aras ist ein Teil der Formatio Reticularis im Hirnstamm. Dieses ließ sich anhand neurovegetativer Indizes direkt messen: hautgalvanische Veränderungen, Muskeltonus, elektrische Hirnaktivität usw. Messungen wurden als direkter Indikator der Triebstärke angesehen.

Aktivationstheoretische Ansätze lässt sich Aktivation mit Trieb gleichsetzen? Dagegen spricht: Beziehung zwischen Aktivation und Leistungstüchtigkeit ist kurvlinear und keine von Triebtheretikern postulierte monoton steigende Funktion Das Aktivationsniveau ist von äußerer Reizstimulation abhängig, was dem klassischen Triebbegriff widerspricht. Offenbar ist das ARAS in Aktivierungsprozesse involviert, aber lässt sich Aktivation mit Trieb gleichsetzen? Dagegen spricht: Beziehung zwischen Aktivation und Leistungstüchtigkeit ist kurvlinear und keine von Triebtheretikern postulierte monoton steigende Funktion (Yerkes-Dodson-Regel: optimale Leistung bei mittlerem Erregungsniveau) Das Aktivationsniveau nist erwiesenermaßen von äußerer Reizstimulation abhängig, was dem klassischen Triebbegriff widerspricht. (nämlich dass Trieb und äußerliche Reize zwar beide zusammen das Verhalten steuern, aber voneinander unabhängig sind.

Kognitionspsychologische Ansätze Die kognitive Wende der 60er Jahre: Kognitive Situationsbeurteilungen sind verhaltenswirksam. Die situative Gegebenheit bestimmt nicht blind das Verhalten, sondern wird interpretiert. Emotionen sind nicht einfach „innere Reize“ sondern das Ergebnis von Informationsverarbeitung kognitiver Prozesse. Emotionen sind keine nutzlosen Epiphänomene sondern können als basales Motivationssystem aufgefasst werden. Die kognitive Wende der 60er Jahre brachte Emotionen mit ins Spiel: Kognitive Situationsbeurteilungen sind verhaltenswirksam. Die situative Gegebenheit bestimmt nicht blind das Verhalten, sondern wird interpretiert. Emotionen sind nicht einfach „innere Reize“ sondern das Ergebnis von Informationsverarbeitung kognitiver Prozesse. Emotionen sind keine nutzlosen Epiphänomene, die zwar eine Ursache, aber keine Wirkung haben, sondern können als basales Motivationssystem aufgefasst werden.

Kognitionspsychologische Ansätze: Kognitive Dissonanz Motivation zur Dissonanzreduktion geht von einem negativen Affekt aus, der durch die Wahrnehmung der Dissonanz entsteht. immer wenn ein Ungleichgewicht eintritt, entsteht eine Motivation, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Dissonanz lässt sich Weise reduzieren durch: Änderung von einem oder mehreren Elementen der dissonanten Beziehung Hinzufügen neuer Elemente die mit den bestehenden übereinstimmen Vermindern der Bedeutung der dissonanten Elemente Kognitive Dissonanz: ursprünglich Motivationstheorie, Beschreibt Selbstregulationsprozesse anlässlich innerer Konflikte. in der Sozialpsychologie Theorie zur Einstellungsänderung reduziert Motivation zur Dissonanzreduktion geht von einem negativen Affekt aus, der durch die Wahrnehmung der Dissonanz entsteht (und nicht aus den unangenehmen Folgen): immer wenn ein Ungleichgewicht eintritt, entsteht eine Motivation, das Gleichgewicht (Homöostase) wiederherzustellen. Dissonanz lässt sich auf dreierlei Weise reduzieren: Änderung von einem oder mehreren Elementen der dissonanten Beziehung: Rauchen einstellen; weniger rauchen (für schwache Raucher gilt die Beziehung Rauchen-Lungenkrebs nicht mehr…) Hinzufügen neuer Elemente die mit den bestehenden übereinstimmen: Raucher denkt an alte Raucher, die gesund sind; andere Faktoren sind für Lungenkrebs mitentscheidend… Vermindern der Bedeutung der dissonanten Elemente: Bedeutung des Rauchens wird aufgewertet (Wohlbefinden, Freiheit) oder Lungenkrebs wird abgewertet (ist bald heilbar usw.)

Kognitionspsychologische Ansätze: Kognitive Dissonanz kognitive Situationsbeurteilungen tragen zur Klärung von Motivationsproblematiken bei, vernachlässigen aber individuelle Unterschiede (Motive als relativ stabile Persönlichkeitseigenschaft). Festinger selbst bezeichnet kognitive Dissonanz als „…eine Motivation, die sich stark von dem unterscheidet, das Psychologen üblicherweise betrachten…“ Sie kann als eine Motivation angesehen werden, die Hilfsprozesse zur Unterstützung der aktuellen Intention mobilisiert.

Zusammenfassung Behavioristische Erklärungsansätze halten den Motivationsbegriff für überflüssig, da nicht beobachtbar und erklären Verhaltensänderung durch Lernen. Bei den Triebtheorien besteht Verhalten aus einer Lernkomponente (Richtung) und einer Antriebskomponente (Energetisierung) Bei Konfliktmodellen stammt die Antriebsenergie aus entgegengesetzt gerichteten, dabei annährend gleichstarke Kräften, die auf das Individuum einwirken. Aktivationstheoretische Ansätze suchen nach biologischen Korrelaten der Motivation Kognitionspsychologische Ansätze betrachten Emotionen als Ergebnis von Informationsverarbeitung kognitiver Prozesse, die als basales Motivationssystem wirken Allen Ansätzen ist gemein: ein rein situativer Ansatz ist ebenso einseitig wie ein rein personenbezogener und wird der Komplexität von Motivation ebensowenig gerecht: beide Kompontenten müssen berücksichtigt werden.