Das Mediensystem in Deutschland

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Das Mediensystem in Deutschland 6 Konzentration und Konkurrenz

Überblick Struktur von Multi-Media-Konzernen – Formen der Konzentration im Medienbereich Medienökonomische Gründe der Konzentration Konsequenzen der Medienkonzentration – ökonomisch, publizistisch, politisch Formen der Konzentrationskontrolle Zusammenfassung

Medienkonzerne – Beispiel: Bertelsmann Bertelsmann-Konzern – ausgewählte Unternehmensdaten (2000/2001)   Medienkonzerne – Beispiel: Bertelsmann Konzernumsatz in Mio. Euro 20 036 davon Inland 6 139 Ausland 13 897 Random House 2 074 Gruner + Jahr 3 027 BMG Entertainment 3 664 BertelsmannSpringer 749 Arvato 2 992 Direct Group (E-Commerce, Buchclub, Musikclub) 3 767 RTL-Group 4 079 Jahresüberschuss (nach Steuern) 970 Mitarbeiterzahl 82 162   Quelle: Media Perspektiven – Basisdaten (2002), S. 27

... Gruner & Jahr ...

... RTL-Group ...

... RTL-Group II

Formen der Unternehmenskonzentration Horizontal: Zusammenschluss von Unternehmen auf demselben Markt Vertikal: Unternehmen auf vor- und nachgelagerten Produktionsstufen Diagonal: Multi-Media-Anbieter Branchendiagonal, konglomerate Konzentration

Ökonomische Gründe der Konzentration ‚Fixkostendegression‘ Verbund von Rezipienten- und Werbemarkt Mehrfachverwertung – Verwertungsketten Ersparnis von Transaktionskosten Rückwärtsintegration: Lieferung Vorwärtsintegration: Absatz Verbundvorteile – Economies of Scope

Folgen der Medienkonzentration Wirtschaftlich: ‚Aufholfusion‘ versus Erlangung dominierender Marktmacht; Marktzutritts-barrieren; Minderung des Wettbewerbs um Preise, Produkt- und Prozessinnovationen Publizistisch / Vielfalt: Reduktion der Zahl der Anbieter, Hemmnis für Marktzutritt neuer Anbieter und Angebote Politisch: „Medien produzieren nicht nur Waren, sondern auch Waffen für die politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung.“ (Heinrich 2001: 128)

Formen der Konzentrationskontrolle Kartellrecht: Fusionskontrolle zum Schutz des Wettbewerbs Rundfunkrecht: Ziel: Schutz der Vielfalt Kriterium: 30%-Anteil verbundener Fernsehsender an Zuschauerschaft „Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK)“ Vielfaltssichernde Maßnahmen: Fusions- oder Beteiligungsverbot, Sendezeit für Dritte, Widerruf von Lizenzen

Zusammenfassung Formen der Unternehmenskonzentration: horizontal, vertikal, mediendiagonal, branchen-diagonal Medienökonomische Antriebskräfte: Fixkostendegression Verbund von Rezipienten- und Werbemarkt – Absatz-Erlös-‘Spirale‘ Ersparnis von Transaktionskosten ‚economies of scope‘

Zusammenfassung Konsequenzen – höhere ökonomische Effizienz und programmliche Potenz; multimediale Mehrfachverwertung mindert Vielfalt der Anbieter und Angebote Konzentrationskontrolle Kartellrecht (‚Presseklausel‘) Rundfunkrecht (30% Zuschauermarktanteil – KEK)

Literatur Heinrich, Jürgen (20012): Medienökonomie, Bd.1. Mediensystem, Zeitung, Zeitschrift, Anzeigenblatt. Wiesbaden: Westdeutscher. Heinrich, Jürgen (2002): Medienökonomie, Bd.2. Hörfunk und Fernsehen. Wiesbaden: Westdeutscher. Röper, Horst (2002): Formationen deutscher Medienmultis. In: Media Perspektiven 9/2002: 406‑432.