Beurteilung von Projektarbeit

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 Präsentation transkript:

Beurteilung von Projektarbeit - Projektlernen und Leistungsbewertung treten im Schulalltag selten gemeinsam auf. - Der Projektunterricht beinhaltet eine sehr komplexe Lernstruktur. - Wie sollen die vielfältigen Prozesse der einzelnen Projektphasen gerecht wahrgenommen werden? - Beziehen Schüler nicht auch einen Teil ihrer Arbeitsfreude an Projekten aus dem Fehlen der Bewertung in Form von Noten?

Im Projekt muss ein Lehrer über alle Lernbereiche Rückmeldungen an die Schüler geben bzw. organisieren. Die Beurteilungskriterien und –verfahren müssen zu Beginn des Projektes gemeinsam mit den Schülern festgelegt werden. Noten/Punkte lassen sich am ehesten an dokumentierbaren Leistungen (Produkten) umsetzen. - Arbeitsplan - 1. Gruppenergebnisse zu Projektbeginn - mündliche/schriftliche/gestalterische Zwischenstandsergebnisse/-berichte - individuelle Arbeitsprozessberichte - Präsentation vor Publikum Praxis der Bewertung sollte sich auf zwei Aspekte beziehen: - der Sachbezug - die Vermittlungsqualität

- Die Lern- und Arbeitsprozesse im Projektunterricht werden kooperativ geplant, koordiniert und gestaltet. - Probleme müssen benannt, Aufgaben gestellt und verteilt, Informationen und Materialien beschafft werden. - Schüler erstellen Arbeitspläne, formulieren Lernziele und schließen Arbeitsverträge. - Da Schüler im Projekt themenbezogen, selbstständig und fachübergreifend arbeiten, ist es notwendig die Leistungsfeststellung und –beurteilung diesen Arbeitsformen und Methoden anzupassen. Schülerselbst - beobachtung - kontrolle - einschätzung und - beurteilung stehen im Mittelpunkt der Leistungsbeurteilung.

Leitlinie: „Je weniger Erfahrungen eine Lerngruppe hat, desto stärkeres Gewicht legen wir auf die sozialen, methodischen und lernverhaltensmäßigen Fähigkeiten, je mehr Erfahrungen eine Lerngruppe hat, desto stärker werden die Ergebnisse und Präsentationen gewichtet.“ (Paradies u.a. 2005, S. 106)

Bewertungsbogen zur Projektarbeit,Beurteilungsraster, Projektauswertung der Schüler usw.

Lernen als höchst individueller Prozess der Konstruktion von Wirklichkeit bringt es mit sich, die Bewertung der Ergebnisse und den Verlauf des Prozesses durch die Integration kooperativer Formen der Leistungsbeurteilung zu erweitern. Es kommt nicht auf die Übereinstimmung der Benotung durch Schüler und Lehrer an, sondern auf die Unterscheidung verschiedener Ebenen der Beurteilung: „ - eine Unterrichtsebene mit laufenden Feedbacks, Lernhilfen, Lernberatung, aber auch Selbsteinschätzungen und -beurteilungen während der Lern- und Leistungsprozesse - eine Berichtsebene mit periodisch erstellten Lernberichten und - eine Promotionsebene mit Zeugnissen, Versetzungs- und Übertrittsentscheidungen.“ (Sacher 2004, S. 225)

„Selbstbeurteilung dient der Reflexion über eigene Arbeit und Leistung mit dem Ziel, das eigene Lernverhalten besser kennen zu lernen und dadurch kontrollierbarer zu machen. Die eigene Leistungsfähigkeit kann dann eher realistisch eingeschätzt werden, was wiederum eher Erfolg versprechende Handlungen erwarten lässt: Auftretende Lernsituationen können eher antizipiert werden, Handlungen werden selbstständiger und selbstbewusster ausgeführt.“ (Grunder/Bohl 2001, S. 31)

- Schüler übernehmen die Verantwortung für konkrete Leistungen, wenn die Selbstbewertung die Analyse der Faktoren einbezieht, die zu der Leistung geführt hat. - Die Konfrontation der Selbsteinschätzung mit einer Fremdeinschätzung anhand identischer Kriterien fällt umso produktiver aus, je mehr es gelingt den eigenen Anteil von externen Faktoren zu differenzieren. Resultat ist eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Das Lernen der Selbstbewertung heißt für die Schüler, einen Maßstab zu entwickeln, Kriterien zu benutzen, nach denen Leistung gemessen werden kann.

Exkurs: Das Portfoliokonzept als Instrument zur Reform der Pädagogischen Diagnostik bzw. als Schlüsselkonzept zur Reform der veralteten Vorgänge und Formen der Leistungsbewertung an Schulen

- Die Dokumentation des Lernprozesses als Mittel der Reflexion des Lernens und zugleich als Leistungsnachweis bzw. als eine andere Form der Prüfung ist besonders sinnvoll bei Aufgaben, die über einen längeren Zeitraum selbstständig bearbeitet werden. - Formen einer solchen Dokumentation: - Sammlung von Lernprodukten (Dossier) - Dokumentation von Lernvorgängen (individuelle Lernbiografie) - Nachweis bestimmter Kompetenzen (Medienpass usw.) - Ein Portfolio oder eine „direkte Leistungsvorlage“ (Vierlinger 1999) ist eine Art Sammelmappe (Leistungsdokumente und selbst erstellte Produkte). - Die Nachteile der Zensurengebung soll kompensiert werden. Eine im höchsten Maße individuelle und fachbezogene Bewertung wird durch einen Verzicht auf eine soziale Bezugsnorm angestrebt. Die Leistungsvorlage erfolgt direkt, eine rechnerische Vereinheitlichung (wie bei Punkte- und Notensystemen) ist hinfällig (und damit auch eine Diskussion um testtheoretische Gütekriterien).

Anstatt die Schülerinnen und Schüler anhand von Ziffernoten permanent miteinander zu vergleichen und einzustufen, kann man mit Portfolios eine inhaltliche und sachliche Kommunikation über Lernen und Leistung zwischen allen Beteiligten (Schülerinnen und Schüler, den pädagogischen Fachkräften, den Eltern und weiteren Interessenten) einleiten. Portfolio dokumentieren konkret Prozesse und Ergebnisse des Lernens und erlauben einen Überblick über Entwicklungen. Schülerinnen und Schüler selbst können anhand ihrer Portfolios ihren Bildungsgang in Teilbereichen überschauen, darauf aufbauen, initiativ an ihrer Bildung arbeiten und Verantwortung übernehmen. Eine zentrale Rolle spielt beim Portfolio, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeit selbst beschreiben, reflektieren, werten und vor allem präsentieren.

Portfolio können - fachspezifisch - fachübergreifend - aus unterschiedlichen Jahren und - gezielt für z.B. ein Bewerbungsgespräch aufbereitet werden. Schülerinnen und Schüler sollen zunehmend selbst in die Lage versetzt werden, je nach Bedarf oder nach Interesse aus ihrer Sammlung gezielt auszuwählen. Die im Portfolio gesammelten Dokumente sind durchweg zu kommentieren. Portfolio dienen als Grundlage für Beratungsgespräche mit Eltern sowie Schülerinnen und Schülern.

Selbsteinschätzungsinstrumente/Lerntagebücher Bei Lerntagebücher werden Ergebnisse und Probleme des Lernens durch die Schülerinnen und Schüler selbst schriftlich festgehalten, entweder in einem eigens dafür vorgesehenen Heft oder auf gesonderten Vordrucken. Sie werden lernbegleitend oder rückblickend in Berichtform verfasst und in der Regel durch einige Fragen von der Lehrkraft inhaltlich gesteuert.

Traditionelle Methoden der Leistungsermittlung und -bewertung erfassen in erster Linie kognitive Leistungen und geben nur wenig Auskunft über andere Kompetenzbereiche und deren Entwicklung. Eine vom Lernenden relativ rasch zu bearbeitende standardisierte Form der Selbstreflexion der eigenen Lernprozesse ist der so genannte Lernbericht.

Lehr-Lern-Verträge Hier geht es um die Erhöhung des Anteils eigenverantwortlichen Lernens und um die Verbesserung der Motivation der Schülerinnen und Schüler. Schriftliche Leistungs- und Bewertungsvereinbarungen werden getroffen, um eine höhere Transparenz der Lernziele und der Beurteilungskriterien, differenziertere Lernwege und Lernhilfen sowie ein Maß an Zielstrebigkeit, Selbstorganisation und Selbsteinschätzung beim Lernen zu erreichen.