Regionale Varietäten des Italienischen

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Deutsch als plurizentrische Sprache
Advertisements

Inhalt: Einführung Dialekte Norditaliens
Das “italiano regionale“ und die Italianisierung der Dialekte
Kulturgeschichtliche Einführung und systemlinguistische Analyse
Dialektale Literatur aus Neapel und dem süditalienischen Festland
Melodien im Standarddeutschen.
Prosodie unterhalb des Wortes
Prosodie unterhalb des Wortes
FRIKATIVE Sitzung 9 Welche Konsonanten sind für sich alleine identifizierbar? -Alle Konsonanten ausser [pt] in tippt, weil das [p] nicht gelöst wird und.
Mikro und Makroprosodie
Die Varianzanalyse Jonathan Harrington.
Merkmale der Wortbetonung
Prosodie und Intonation: ein Überblick
Die Prosodie Jonathan Harrington Felicitas Kleber.
Die Normalisierung und Wahrnehmung eines fremden Akzents Datum: Referentin: Carolin Funk Dozent: Prof. Dr. Jonathan Harrington Hauptseminar:
Hauptseminar Soziophonetik Prof. Dr. Harrington Marina Meixner
Was ist laut Stevens die Beziehung zwischen dem akustischen Signal, distinktiven Merkmalen und dem Lexikon?
Die Verschriftung der Sprache
SPR 301 Modulbaustein 3-1: Wissen über Sprache
Errores típicos Diese Präsentation zeigt dir einige typische Fehler, die Spanischlerner oft machen.
Empfohlene Literatur Roach, P. (2000): English Phonetics and Phonology. A Practical Course. 3rd edition. Cambridge University Press. Eckert, H. & Barry,
Varietäten und Variation
Mein Schatz und Ich.
DEUTSCH Präpositionen  nächste Seite
Akkusativ Präpositionen
Wort des Lebens Februar 2011.
Konstruktion. wir spielen Jetzt Lego. wir spielen Jetzt Lego. Wir fangen beim Verb an.
Traditionelle Dialektologie
Die synchronen Grundlagen des Lautwandels Jonathan Harrington.
Deutsche Sprache: Woche 3.2.
1 Branko Tošović SLAWISCHE PHONEMSYSTEME SORBISCH LUŽICKOSRBSKÝ JAZYK.
Palatalisierung Palatalizacija
Auslautverhärtung Universität Regensburg
HEIMAT (GTF S. 104 # 2,3,4,7) Ashley Lampe. 2. Was könnte Sie selbst dazu bringen, in einem anderen Land ein neues Leben zu beginnen? Ich könnte Kleidungen,
Interkulturelle Kommunikation
Das bin ich Clariro Clariro Das bin ich
Dialekte in Deutschland
MODAL-PARTIKELN.
Germanische Sprachen und Kulturen/4.
Entwicklung Schreiben
Übung zu Einführung in die LDV I
1.und 2. Person Singular und Plural
Infinitiv + zu Infinitiv mit zu: Infinitiv ohne zu:
Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden
Grammatikalische Begriffe im Unterricht
Phonetik, Phonologie und Prosodie der keltischen Sprachen
Französisch als Wahlpflichtfach.
7. Vorlesung Verbalphrase Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria RATCU.
..
Lexikalische Semantik
1 Branko Tošović SLAWISCHE PHONEMSYSTEME BULGARISCH БЪЛГАРСКИ ЕЗИК.
K3.1 Phonetik und Phonologie II 8. Sitzung Lautstatistik und Typologie.
Was ist Lyrik.
Oro-nasalerProzess Einführung in die Phonetik und Phonologie   Oro-nasaler Prozess.
 das Deutsche ist keine einheitliche Sprache – hat viele Erscheinungsformen › Standardsprache - gebrauchte, normgebundene und überregional geltende Erscheinungsform.
Inhalt  Besuche  Tamil Education Service Switzerland  Sprachschule im Schulhaus „Aemtler A“  Sprachgeschichte  Verbreitung  Schrift und Aussprache.
Mutationen im Sindarin Inhaltsverzeichnis Einführung Mutationstypen Plosive Liquide Nasal I Nasal II Nasal III/Gemischt Lenierung Sonderfälle Probleme.
Koreanische Schrift: Hangeul
K3.1 Phonetik und Phonologie II 8. Sitzung Lautstatistik und Typologie.
Vergleich des Deutschen und Tschechischen aus phonetischer Sicht Phonetik untersucht und beschreibt die Sprachlaute. Sie repräsentieren eine differenzierende.
Testvorbereitung Klasse 3 AB
Übersetzung: / Tradotto da:
Lingua e linguistica tedesca
Himmelsrichtungen.
Lingua e linguistica tedesca
Il Nome Das Hauptwort.
DER GENITIV Das Genitivattribut ist eine Nomenkonstruktion ( Nomen + Nomen ), wobei ein Nomen im Genitiv steht. Das Nomen im Genitiv ( = Genitivattribut.
Mikro und Makroprosodie
Jana Yvonne Reimann, Louisa Mandrossa , Nadja Klopprogge
Referat von Nina Rohmann, Anna-Maria Geyer und Yolanda Garrido-Perea
 Präsentation transkript:

Regionale Varietäten des Italienischen I dialetti italiani

Regionale Varietäten des Italienischen Die Dialektale Gliederung Italiens Das Dialektkontinuum Oberitaliens Die Toskana Das Dialektkontinuum Mittel-und Unteritaliens Die übrigen romanischen Sprachen Italiens Die Beeinflussung der Dialekte durch die Standardsprache

Die Dialektale Gliederung Italiens

Das Dialektkontinuum Oberitaliens Allgemeines Die sprachlichen Areale

Allgemeines

Allgemeines Scharfe Dialektgrenze → La Spezia-Rimini-Linie Teilt Italien in zwei dialektale Großareale, diese bilden jeweils ein Dialektkontinuum

Die Dialekte der Toskana bilden eine eigene Untergruppe Allgemeines Dialektkontinuum Ober- (bzw. Nord-) Italiens, dialetti settentrionali →WESTROMANIA Dialektkontinuum Mittel- und Unter- (bzw. Süd-) Italiens, dialetti centro-meridionali →OSTROMANIA Die Dialekte der Toskana bilden eine eigene Untergruppe

Das Dialektkontinuum Oberitaliens

Das Dialektkontinuum Oberitaliens Das oberitalienische Dialektkontinuum umfasst drei Areale: Das galloitalische Areal (dialetti gallo-italici) Das venezische Areal (dialetti veniti) Das istrische Areal (dialetti istriani)

Das Dialektkontinuum Oberitaliens Gemeinsamkeiten aller oberitalienischen Dialekte In betonter Silbe gibt es nur ein dreistufiges Vokalsystem (keine phonologische Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen mittleren Vokalen) Fehlen von Langkonsonanten, werden zu einfachen Konsonanten Bsp.: piemontisch bocca  /buka/ ‘Mund’ Sonorisierung der einfachen zwischenvokalischen Konsonanten; teilweise verschwinden sie ganz Bsp.: capelli  cave(l)i  [kaei]

Das Dialektkontinuum Oberitaliens Stark verbreitete Palatisierung der velaren Explosive vor hellen Vokalen im Anlaut meistens /s/ bzw. /z/, teilweise auch /ts/ oder /dz/. Im Venezischen sogar dentale Frikative (/θ/, /ð/) Bsp.: CINERE ‘Asche’ Ligurien: [tsεnre] oder [sεne] Piemont: [senre] Emilianisch-Romagnolisch: [sendra] Venezisch zum Teil: [θenare]

Das Dialektkontinuum Oberitaliens Im übrigen Italien werden die Konsonantenfolgen CL und GL im Anlaut vokalisiert, bzw. es entsteht ein Halbvokal /kj/ und /gi/. In Oberitalien werden auch diese palatisiert Bsp.: SCLAVU ‘Sklave’ wurde so im Venezischen ciao, was heute in ganz Italien als Gruß verwendet wird (venezisches Lehnwort)

Das Dialektkontinuum Oberitaliens In den nordischen Dialekten ist die Verwendung von unbetonten Subjektpronomen üblich Bsp.: Bologna: a m‘arcord ‘ich erinnere mich’ ↓ Etymon: EGO  a Milano: lé la dòrma ‘sie schläft‘ Etymon: ILLA  (l)a

Die Dialekte: Piemontesisch (piemontese) Das Galloitalische Die Dialekte: Piemontesisch (piemontese) Lombardisch (lombardo), umfasst auch das Tessinische (ticinese) Ligurisch (lìgure) Emilianisch-Romagnolisch (emiliano-romagnolo) verweist auf das gallische (festlandkeltische) Substrat in Norditalien (umstritten!)

vordere gerundete Vokale (gerundete Palatalvokale) Das Galloitalische Charakteristika Vokale vordere gerundete Vokale (gerundete Palatalvokale) /u/ → /y/ Bsp.: scüsa anstatt scusa Lautwandel (Emilia-Romagna) /a/ → /ε/ Bsp.: nef anstatt nave ‘Schiff’

Metaphonie (Bildung eines Umlauts) Das Galloitalische Metaphonie (Bildung eines Umlauts) /a/ wird vor auslautendem /-i/ zu /ε/ angehoben Verstummen des Auslauts Nummerusdifferenzierung durch innere Flexion möglich Bspe.: piemontisch [kamp] ‘Feld’, Plural [kεmp] ligurisch [kaŋ] ‘Hund’, Plural [kεŋ]

Apokope der Auslautvokale (nicht im Ligurischen) Das Galloitalische Phonotaktik Apokope der Auslautvokale (nicht im Ligurischen) → Auslautverhärtung nave → nef ‘Schiff’ aber /-a/ bleibt als Auslautvokal erhalten Synkope von unbetonten Vokalen domeniga → dmenga ‘Sonntag’

Weitere Eigenarten des Ligurischen: Das Galloitalische Weitere Eigenarten des Ligurischen: Erhalt der unbetonten Vokale Synkope von zwischenvokalischem r Bsp.: duru → düu ‘hart’ Velarisierung von Zwischenvokalischem n Bsp.: luna → lüna [lyŋa] Palatisierung von bestimmten Konsonantenfolgen

Das Dialektkontinuum Oberitaliens 2. Das Venezische Das Venezische ist durch die Vor- machtstellung des Venezianischen ge- prägt Die Dialekte: Venezianisch (veneziano) Veronesisch (veronese) Vicentinisch-Paduanisch-Polesanisch (vicentino-padovano-polesano) Trevisanisch (trevisano) Feltrinisch-Bellunesisch (feltrino-bellunese) Triestinisch-Julischvenezisch (triestino-giuliano)

Vokale (die typischen Merkmale des galloitalischen Vokalismus fehlen) Das Venezische Charakteristika Vokale (die typischen Merkmale des galloitalischen Vokalismus fehlen) keine vorderen gerundeten Vokale kein Lautwandel von /a/ nach /ε/ keine Synkope von unbetonten Vokalen

Das Dialektkontinuum Oberitaliens 3. Das Istrische Liegt im Einzugsbereich des Venezianischen an der dalmatischen Küste in Slowenien und Kroatien. Wird in neuerer Zeit stark vom Nachbardialekt, dem Triestinischen beeinflusst.

Die Toskana Allgemeines Die Dialekte

Allgemeines

Die Dialekte der Toskana bilden eine eigene Untergruppe Allgemeines Die Dialekte der Toskana bilden eine eigene Untergruppe Grundlage für die gesamtitalienische Gemeinsprache → Standarditalienisch Abtrennung deutlich durch die Spezia-Rimini-Linie und ansonsten durch das zwischen Rom und Ancona verlaufende Isoglossenbündel

Vierstufiges Vokalsystem des Standarditalienischen Allgemeines Vierstufiges Vokalsystem des Standarditalienischen Konsonanteninventar entspricht dem des Standards Es gibt keine unbetonten Subjektpronomina Possessivpronomina werden meist postnominal gesetzt

Die Dialekte

Westtoskanisch (toscano occidentale); Pisa, Lucca und Pistoia Die Dialekte Inseltoskanisch (toscano insulare); insbesondere auf Elba, aber auch Korsika und Nordsardinien Westtoskanisch (toscano occidentale); Pisa, Lucca und Pistoia Zentraltoskanisch (toskano centrale); einschließlich Florentinisch Senesisch (senese); Provinz Siena bis nach Westumbrien

Die Dialekte Gorgia toscana (mit Ausnahme von Inseltoskanisch, Westtoskana) : Aspiration der zwischenvokalischen einfachen Explosive – bis hin zur vollständigen Spirantisierung la casa „das Haus“ [la ´kʰasa] oder [la ´hasa] (je nach Dialekt) stärkste Aspiration/Spirantisierung bei /k/ -> kann im Wortinnern sogar bis zur Synkope (Ausfall) führen: senesisch bruco „Raupe“ [´bruho] oder [´bruo] bei /t/ schwächer, am schwächsten bei /p/

Die Dialekte deutliche Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen Vokalen: pésca „Fischfang“ und pèsca „Pfirsich“ Diphthongierung der offenen Laute in offenen Silben: bòno – buon „gut“ mittlere geschlossene Haupttonvokale vor velarem und palatalem Nasal und palatalem Lateral werden angehoben: älteres lengua – lingua „Sprache“, älteres fongo – fungo „Pilz“, älteres fameglia – famiglia „Familie“ Anhebung der Vortonvokale: älteres securo- sicuro „sicher“, älteres focile – fucile „Gewehr

Das Dialektkontinuum Mittel-und Unteritaliens

Das Dialektkontinuum Mittel-und Unteritaliens Diese drei Areale lassen unterteilen: Der Toskanisch-Mittelitalienische Übergangsbereich Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens Laterale Dialekte Unteritaliens und Dialekte Siziliens

Der Toskanisch-Mittelitalienische Übergangsbereich

Der Toskanisch-Mittelitalienische Übergangsbereich Dialekte, die noch nördlich der Rom-Ancona- Linie liegen, aber nicht toskanisch sind: Aretinisch-Chianaiolisch (aretino-chianaiolo, Dialekt von Arezzo und des Chiana-Tals) Peruginisch-Assisianisch (perugino-assisiano) Nord-West-Umbrisch Dialekte der nördlichen Marken (marchigiano settentrionale) Dialekte der südlichen Toskana (toscano meridionale, Maremma) Dialekte des nördlichen Latiums (laziale settentrionale)

Der Toskanisch-Mittelitalienische Übergangsbereich Merkmale dieser Zone: Aretinisch: fungo wird zu fóngo „Pilz“, lingua zu lengua „Sprache“ Nordöstliches Übergangsgebiet (Arezzo, Nord-Umbrien, Marken): Anhebung von /a/ in offener Silbe (wie im Emilianischen): cane [´kɛne] „Hund“ Opposition von auslautendem /-u/ und /-o/ : südtoskanisch capu „Kopf“  

Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens

Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens südlich des Isoglossenbündels zwischen Rom und Ancona Mittelitalienisches Areal (dialetti mediani): südl. Marken, Apenninenumbrisch (umbro appenninico), Retinisch (retino, Dialekt der Provinz von Rieti) Mittel-Süditalienisches Areal (dialetti centro-meridionali intermedi): Dialekte der Abruzzen (abruzzese), des Molise (molisano), Nordapulien (pugliese settentrionale), des südl. Latiums (laziale meridionale/ciociaro), Kampaniens (campano), Lukaniens (basilicatese)

Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens Gemeinsamkeiten in diesem Areal Metaphonie: /o/ zu /u/, / ɔ/ zu /o/, /e/ zu /i/, /ɛ/ zu /e/ Beispiele: nero „schwarz“ wird zu neru- nirë Neutralvokal (Schwa) im Auslaut: mesë „Monat“ und misë „Monate“ (neapolitanisch) phonologische Bewahrung der Opposition /u/ : /o/ im Auslaut: - u: Maskulinum und erste Person Plural - o: Neutrum, erste Person Singular und Gerundium vòjjo [´v ɔj ː ə] „ich will“ vulimmu [vu’lim : ə] „wir wollen“

Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens Lenition (Schwächung) zwischenvokalischer Konsonanten: fece [´feʃə] „er/sie machte“ Progressive Assimilation nach Nasal: campu wird zu cambu „Feld“; quando wird zu quanno „wann“ Kollektivneutrum: lu/lo/u pane „das Brot“-> Neutrum beschränkt sich auf diejenigen Nomina, die als Individualnomina maskulin sind Artikel entsteht aus dem Neutrum des Demonstrativpronomens lat. ILLUD „das, jenes“

Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens Palatalisierung: PI – [kj-] PIÙ wird zu CHIÙ „mehr“; BL – [j] *BLANCU- neapolitanisch [´jaŋkə] „weiß“ Palatalassimilation: Anlautendes /ni-/, /si-/ und häufig auch /s/ vor Konsonant führt zu einer Palatalassimilation des anlautenden Konsonanten: niente [´ŋ(j)ende] „nichts“; sì [´ʃi] „ja“ (Umbrien); sporcu [´ʃporku] „schmutzig“ Rhotazismus Der Lateral /l/ wird vor Konsonant zu [r]: volta „Mal“ wird zu vorda

Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens Beispiele aus bestimmten Dialekten:   Romanesco: gebräuchliche Form der Anrede: letzte Silbe des Namens des Gesprächspartners wird weggelassen und der Vokativ-Partikel „a“ wird vorangestellt: Signore: „A Signò,…“ Ragazzo: „A regà,…“ bestimmter Artikel Maskulinum Singular „il“ wird zu „er“: er gatto Rhotazismus: calcio- carcio, almeno- armeno „ng“ wird zu „gn“ wenn darauf die Vokale i oder e folgen: mangiate – maggniate Verben auf –are –ire oder –ere verlieren das „re“: andare – andà, venire – venì Basilicata: im Dialekt von Matera wird sowohl der Auslautvokal verschluckt, als auch das e im Wort: nipote – nepotë wird in Matera zu n’pot

Laterale Dialekte Unteritaliens und Dialekte Siziliens

Laterale Dialekte Unteritaliens und Dialekte Siziliens dialetti meridionali estremi Dialekte des Salento (Südapulien), Kalabrien, Sizilien

Laterale Dialekte Unteritaliens und Dialekte Siziliens Allgemeine Charakteristika: Ausbleiben der Metaphonie, teilweise Ausbleiben der progressiven Assimilation nach Nasalkonsonanten (quanto „wieviel“ und quando „wann“ bleiben unverändert) Reduktion der Auslautvokale zum Neutralvokal Schwa findet nicht statt weist meist nur die Vokale „a“, „i“, „u“ auf die geschlossenen mittleren Vokale fallen mit den hohen Vokalen zusammen: /e,i/ > /i/ und /o,u/ > /u/ Beispiele: stella wird zu stilla „Stern“, nipote wird zu niputi „Enkel, Neffe“

Laterale Dialekte Unteritaliens und Dialekte Siziliens Lateinisches LL wird zu einem langen Retroflex, orthografisch meist dd: bello „schön“ wird zu beddu Funktionale Trennung von Hilfsverb und Vollverb bei „haben“ und „sein“: Hilfsverb – erwartungsgemäß Formen von HABERE und ESSE; die entsprechenden Vollverben gehen jedoch auf TENERE „halten“ und STARE „stehen“ zurück (wie im Spanischen) Gebrauch ist auch im Regionalitalienisch üblich: Sto qui. „Ich bin hier.“ statt Sono qui. oder Sta arrivato statt È arrivato „Er, sie, es ist gekommen.“ Im extremen Süden: Modalkonstruktion ohne Infinitiv: vògghio mi/ma/mu dòrmu „ich will, dass ich schlafe“ bzw. „ich will schlafen“  

http://www2.hu-berlin.de/Vivaldi/index_map.php

Die übrigen romanischen Sprachen Italiens

Die übrigen romanischen Sprachen Italiens Sprachen, die nicht zum eigentlichen Dialektkontinuum Italiens gehören: Ladinisch-Friaulisch (ladino-friulano) Okzitanisch (occitano) Frankoprovenzialisch (francoprovenzale) Sardisch (sardo)

Beeinflussung der Dialekte durch die Standardsprache

Beeinflussung der Dialekte durch die Standardsprache Durch die Verbreitung und Verwendung des Standards in Medien und öffentlichen (sozialen) Einrichtungen sterben die Dialekte langsam aus Dialekte werden in Schulen nicht unterrichtet Auch Einwanderer aus anderen Ländern verursachen einen Rückgang (Anglizismen) Sinn einer dimensione unitoria mit einer sozialen Funktion der Sprache Kulturelle Bereiche (z. B. Gastronomie) erfordern durch die globale Verbreitung einheitliche Begriffe

Beeinflussung der Dialekte durch die Standardsprache Vor allem im Süden bleiben in den älteren Generationen Dialekte erhalten Kontrast giovani e vecchi: Jugendliche benutzen viele Lehnwörter aus dem Englischen (Anglizismen), vor allem im Bereich der Technik -> Aufnahme dieser Wortgruppen ins Standard Älterer benutzen ihren Dialekt ihr Leben lang -> Schwierigkeiten, standardisiertes Italienisch zu verstehen

Grazie per la vostra attenzione