Gerechtigkeit Sozialstrukturanalyse und Forschung zu sozialer Ungleichheit führt implizit die Bewertung von Unterschieden anhand gesellschaftlicher Gerechtigkeits- und Gleichheitsmaßstäben mit. Gleichheits- und Gerechtigkeitspostulate variieren, kein Konsens über Gleichheit daher keine letztliche Antwort A) Blick auf Theorie der Gerechtigkeit B) Maßstäbe in der Bevölkerung
A) Konzepte der Gerechtigkeitstheorie Implizit: Gleichheit besser als Ungleichverteilung Gerechte Verteilung kann sowohl egalitär als auch inegalitär sein John Rawls Differenzprinzip: die am schlechtesten Gestellten müssen von Ungleichverteilung besser gestellt sein
Amartya Sen Leitprinzip: Verteilung so, dass größtmögliche Freiheit Armut =Einschränkung selbstbestimmter Lebensführung Staat dort eingreifen, wo Selbstbestimmung aus eigener Kraft nicht möglich Staat soll befähigen, Ungleichheit zu entgehen Am wichtigsten: Armutsvermeidung
Gerechtigkeitsideen der Bürger kein ‚letzter‘ Maßstab, keine Begründung Interessant Variationen der Gerechtigkeits-vorstellungen zwischen Ländern: Gerechtigkeit kontextabhängig Unterschied faktische Verteilungsstrukturen Wahrnehmung Legitimationsprinzipien Rechtfertigung
Dreifacher Filter 1. Normen, Werte, Kultur 2. Institutionen 3. Sozialstruktur: Gerechtigkeitsvorstellungen unterschiedlicher sozialer Gruppen in Bevölkerung Internationaler Vergleich=Einfluß der Kultur/ Institutionen Vergleich soziale Gruppen=Einfluß Sozialstruktur
Methoden: Funktionen sozialer Ungleichheit Motivationsfunktion Wohlstandsfunktion Herrschaftsfunktion grundsätzliche ideologische Positionen
Rolle des Staates Differentielle Intervention: Hochschulzugang, Unterstützung Arme Beschäftigungssicherung/ Basiseinkommen Umverteilung: generelle (Einkommensunterschiede verringern/ differentielle (höhere Steuer für höhere Einkommen)
Wahrnehmung Ungleichheit (Daten ISSP 1999)