Entwicklung und Implementierung Kollaborativer Lehr-Lernszenarien TU Dresden 17.12.03 Jenny Krist.

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 Präsentation transkript:

Entwicklung und Implementierung Kollaborativer Lehr-Lernszenarien TU Dresden Jenny Krist

© Psychologie des Lehrens und Lernens – TU Dresden Leitbild zur Schulentwicklung Sächsisches Ministerium für Kultus SchülerInnen müssen lernen Lern- und Denkvorgänge zu planen, umzusetzen, zu überwachen, gegebenenfalls zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Bedeutsam ist die Bereitschaft sich selbst Ziele zu setzen und aktiv zu werden. …der Lernprozess selbst muss zum Unterrichtsgegenstand werden...in jedem Fach muss ein Teil der Unterrichtszeit Lernprozessen gewidmet werden. … es sollen…auch alternative Unterrichtsformen, zum Beispiel der Projektunterricht, einbezogen werden. Vorrangige Aufgabe ist dabei die Hinführung zu einem weitgehend eigenverantwortlichen, selbstständigen Lernen und Erarbeiten.

© Psychologie des Lehrens und Lernens – TU Dresden Warum überhaupt Gruppenlernen? Eine größere Menge von sich schneller veränderndem Wissen soll auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Situationen angewendet werden. Durch das Lernen und Arbeiten in einer Gruppe sollen komplexe Themen erfolgreicher erlernt und Probleme besser gelöst werden. Gruppendynamische Prozesse verhindern aber auch oft, dass die positiven Effekte von Gruppenlernen zu Stande kommen. Kollaboratives Lernen stellt eine Spezialform des Gruppenlernens da, in der insbesondere der gleichberechtigte, interaktive Austausch von Wissen eine Rolle spielt.

© Psychologie des Lehrens und Lernens – TU Dresden Definition des Kollaborativen Lernens Kollaboratives Lernen ist ein zielgerichteter Prozess, der in einer hierarchiefreien Situation zwischen zwei oder mehr Personen stattfindet, denen es darum geht, durch den gleichberechtigten, interaktiven Austausch ihres verteilten Wissens zu einem gemeinsamen Wissen zu gelangen. 4 Kriterien zur Gestaltung Kollaborativer Lehr- Lernszenarien nach (Dillenbourg 1999): Prozess Situation Interaktion Ergebnis

© Psychologie des Lehrens und Lernens – TU Dresden Prozess des Kollaborativen Lernens Vom verteilten zum gemeinsamen Wissen Distributed Knowledge: Verteiltes Wissen Distributed Knowledge Grounding Criterion Common Ground Mutual Knowledge Grounding: Wissensaustausch z.B. durch Argumentation Grounding Criterion: Gegenseitige Überzeugung sich verstanden zu haben Common Ground: Vermutetes gemeinsames Wissen Mutual Knowledge: tatsächliches gemeinsames Wissen

© Psychologie des Lehrens und Lernens – TU Dresden Kollaborative Lernsituation Symmetrie von Handlung -Gleiches Recht, gleiche Möglichkeiten, gemeinsame Planung und Durchführung des Lernprozesses Wissen Status -Keine Einschränkung durch Hierarchien Verfolgen eines gemeinsamen Ziels -Bildung eines gemeinsamen Wissens -Gemeinsame Diskussion und Festlegung der Ziele

© Psychologie des Lehrens und Lernens – TU Dresden Kollaborative Interaktion Interaktivität -Gegenseitige Beeinflussung Synchronizität -Zeitspanne zwischen Aktionen -Metakommunikativer Kontrakt Verhandelbarkeit -Von Themen -Prozessen

© Psychologie des Lehrens und Lernens – TU Dresden Effekte des kollaborativen Lernens We argue that one of the benefits of collaborative learning is, that characteristics necessary for more sucessful learning of complex material are potentially presented in the interaction of individuals within working groups (Feltovich et. al. 1996) Genauere Bestimmung des Prozesses und dann erst Untersuchung der Ergebnisse.

© Psychologie des Lehrens und Lernens – TU Dresden Entwicklung eines Kollaborativen Lehr-Lernszenarios PROZESSPROZESS Verteiltes Wissen Grounding Gemeinsames Wissen SITUATIONSITUATION Status Symmetrie der Handlungen Gemeinsame Zielbildung Wissen INTERAKTIONINTERAKTION Interaktivität Synchronizität Verhandelbarkeit Vorbereitung von unterschiedlichen Themenschwerpunkten Argumentativer Wissensaustausch Visualisierung einer gemeinsamen Wissensstruktur Schaffung eines hierarchiefreien Gruppenklimas Schaffung gleicher Handlungsspielräume Moderation zur gemeinsamen Zielvereinbarung Vorbereitung der SchülerInnen Kontroverse Diskussion Aufforderung zum Perspektivwechsel Einführung des sozialen Kontrakts schnell auf einander zu reagieren Methoden zur Gestaltung und Reflektion über Gruppendynamische Prozesse

© Psychologie des Lehrens und Lernens – TU Dresden Implementierung Kollaborativer Lehr-Lernszenarien Partizipatives Projektmanagement zur Unterstützung Explorativen Lernens Definition -Problemanalyse, Zielvorstellung, Projektauftrag, Organisationsform Planung -Arbeitspakete entwickeln, Ablaufplan erstellen Durchführung -Gegenseitige Unterstützung, Ist-Soll Vergleiche, Teambesprechungen Abschluss -Präsentation, Auswertung von Prozess und Ergebnis

© Psychologie des Lehrens und Lernens – TU Dresden Training sozialer Fähigkeiten Das Lernen in einer Gruppe erfordert Metakompetenzen, die mit den Lehrenden thematisiert und trainiert werden müssen. Schaffung einer Gruppenkultur- Lernklima -Gemeinsamen Festlegen von Gesprächsregeln -Von Feedbackregeln -Von Arbeitsregeln -Auswertung und Training dieser Kompetenzen

© Psychologie des Lehrens und Lernens – TU Dresden Beitrag des Toolkit Projekts Unterstützung der Lehrenden Theoretische Rahmenmodelle, Checklisten Beispielkonzepte Durchführung und Evaluation von Projekten Kritisches Bestimmen der notwenigen Rahmenbedingungen Personelle, Materielle Ressourcen Weiterbildungsbedarf lokalisieren Konzepte für Weiterbildungen entwickeln