Teil III - Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie

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 Präsentation transkript:

Teil III - Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Haushaltstheorie Teil II: Unternehmenstheorie Teil III: Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Vollkommene Konkurrenz Das erste Wohlfahrtstheorem Monetäre Bewertung von Umwelteinflüssen Teil IV: Marktformenlehre Teil V: Externe Effekte

Teil III - Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Haushaltstheorie Teil II: Unternehmenstheorie Teil III: Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Vollkommene Konkurrenz Das erste Wohlfahrtstheorem Monetäre Bewertung von Umwelteinflüssen Teil IV: Marktformenlehre Teil V: Externe Effekte

Vollkommene Konkurrenz Grundannahmen Gleichgewicht auf Märkten Charakterisierung des langfristigen Marktgleichgewichts Grundannahmen der zeitlichen Anpassung Kurz- und langfristige Wirkungen einer Höchstmietenverordnung

Marktformenmodelle Monopson Oligopson Polypson Monopol Oligopol (bei 2 Unternehmen: Dyopol) Polypol Käufer Verkäufer (vollständige Konkurrenz)

Das Polypol Der Polypolist . . . . . . ist Preisnehmer und Mengenanpasser . . . hat horizontale Nachfragefunktion: Gewinnfunktion: Optimalitätsbedingung:

kurzfristige Angebotsfunktion p SMC SAC SAVC q

langfristige Angebotsfunktion p LMC LAC LAVC q

Gewinn p MC AC  q

Kosten im langfristigen Gleichgewicht

Marktreaktionen: sehr kurzfristiges Angebot p p1 D1 p0 D0 q Nachfrage- überhang

Marktreaktionen: kurzfristiges Angebot y p q p D1 S SAC SMC p1 D0 p0 y0 y1 q0 q1 typisches Unternehmen Markt

Marktreaktionen: langfristiges Angebot y p LMC q p D1 S0 SAC SMC p1 S1 D0 LAC p0 y0 = y2 y1 q0 q1 q2 typisches Unternehmen Markt

Bedingungen für Markteintritt allgemein Gewinnmax. Unt. i wobei n - letztes in den Markt eintretendes Unternehmen Identische Unternehmen wobei

Langfristiges Marktangebot bei freiem Marktzutritt q p decreasing- cost industry SIC I increasing- cost industry SCC I constant-cost industry SDC I

Langfristiges Marktangebot bei konstanten Grenzkosten y p q p Unternehmen, die bei ph anbieten, werden langfristig verdrängt SMC ph kurzfr. Gewinn SAC p* y* yh Hierbei bleibt der Preis der Produktionsfaktoren konstant.

Langfristiges Marktangebot bei zunehmenden Grenzkosten yi p q p der zusätzliche Output kann nur bei höheren Grenzkosten ange- boten werden. MC2 AC2 MC1 p2 p2 AC1 p1 p1 y2 y1 q1 q2 Verknappung der Produktionsfaktoren

Höchstmiete am Wohnungsmarkt SS1 Miete SS0 LS r0 D q2 q1 q0 q3 Wohnungen D-Überhang langfristig kurzfristig

Funktion der Preise

Aufgabe: Langfristiges Marktgleichgewicht Auf einem Gütermarkt mit vollkommener Konkurrenz bestehe freie Marktzutritts- und Marktaustrittsmöglichkeit. langfristigen Kostenfunktion: aggregierte Nachfrage: a) Langfristige Angebotsfunktion eines einzelnen Produzenten? Welchen Preis müsste er mindestens erzielen, damit er langfristig nicht aus dem Markt ausscheidet? b) Aggregierte langfristige Angebotsfunktion bei n Unternehmen? Wie hoch ist die Anzahl der Anbieter und der Preis im langfristigen Marktgleichgewicht?

Teil III - Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Haushaltstheorie Teil II: Unternehmenstheorie Teil III: Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Vollkommene Konkurrenz Das erste Wohlfahrtstheorem Monetäre Bewertung von Umwelteinflüssen Teil IV: Marktformenlehre Teil V: Externe Effekte

Das erste Wohlfahrtstheorem Pareto-Optimalität Das erste Wohlfahrtstheorem Aussage Optimalität im Tausch Optimalität im Faktorensatz Optimale Abstimmung von Produktion und Konsum

Pareto-Optimalität Pareto-optimal oder Pareto-effizient, d.h. es ist nicht möglich, ein Individuum besser zu stellen, ohne ein anderes schlechter zu stellen. Tatsächliche Pareto-Verbesserung, d.h. mindestens ein Individuum wird besser gestellen und kein anderes schlechter. Potentielle Pareto-Verbesserung, d.h. die Nutznießer könnten die Geschädigten kompensieren und blieben dennoch selbst Nutznießer.

Hauptsatz der Wohlfahrtstheorie Gleichgewicht: Die individuellen Konsum- und Produktionspläne sind miteinander verträglich. Erster Hauptsatz der Wohlfahrtstheorie: Ein Gleichgewicht auf einem System vollständiger Wettbewerbsmärkte ist Pareto-effizient.

Pareto-Optimalität bei vollständiger Konkurrenz Pareto-Optimalität verlangt MRSA=MRSB MRTS1=MRTS2 MRS=MRT bei vollständiger Konkurrenz (Optimalität im Tausch) (Optimalität in der Produktion) (Optimales Produktmix)

Tausch-Edgeworth-Box

Tauschlinse B Tauschlinse S A

Kontraktkurve B kurve Kontrakt- A

Ungleichgewicht: MRSA > MRSB

Kontraktkurve Die Nutzenfunktion zweier Haushalte in einer 2Personen-2Güter Ökonomie lautet: . Die Anfangsausstattungen sind w1=(9,0) und w2=(0,4). Bestimmen Sie die Kontraktkurve!

Tausch-Edgeworth-Box & Nutzenmöglichkeiten-Kurve uB T R uA

Nutzenmöglichkeiten-Kurve S

Produktions-Edgeworth-Box Gut 2 kurve Produktions- Gut 1

Ungleichgewicht: MRTS1 > MRTS2

Produktionskurve Bestimmen Sie die Produktionskurve wenn:

Produktionskurve(2) x2A B x1B x1A A x2B

Produktions-Edgeworth-Box & Produktionsmöglichkeiten-Kurve Gut 2 R T Gut 1 q2 T R q1

Produktions-Möglichkeiten-Kurve und Grenzrate der Transformation (MRT) q2 q2=f(q1) T R S q1

Theorem der komparativen Kostenvorteile David Ricardo (1772-1823) England Portugal Wein(W) und Tuch(T) Wein(W) und Tuch(T) MRT=-dW/dT=2 MRT=-dW/dT=3 Zeigen Sie, daß sich eine Spezialisierung der beiden Volkswirtschaften lohnt!

Produktionsmöglichkeiten-Kurve und Tausch-Edgeworth-Box q2 B q1 A

Ungleichgewicht: MRS > MRT

Teil III - Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Haushaltstheorie Teil II: Unternehmenstheorie Teil III: Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Vollkommene Konkurrenz Das erste Wohlfahrtstheorem Monetäre Bewertung von Umwelteinflüssen Teil IV: Marktformenlehre Teil V: Externe Effekte

Monetäre Bewertung von Umwelteinflüssen Kompensatorische und äquivalente Variation Konsumenten und Produzentenrente Wohlfahrtstheorie auf Basis der Konsumenten- und Produzentenrente

Variationen Äquivalente Variation Kompensatorische Variation Variationen sind monetäre Bewertungen von Ereignissen Äquivalente Variation Kompensatorische Variation aufgrund des Eintritts eines Ereignisses anstelle des Eintritts eines Ereignisses Variation erfolgt äquivalent (= gleichwertig) Variation erfolgt kompensatorisch (= ausgleichend)

Umweltveränderung Geld a’ E3 CV(b) = EV(a) a b E2 CV(a) = EV(b) b’ E1 Luftqualität Luftqualität A B

Mögliche Fragestellungen Zahlungsbereitschaft Entschädigungsforderung Wieviel würden Sie höchstens für eine Verbesserung zahlen? CV(a) Welche Mindestsumme verlangen Sie dafür, daß die Verbesserung nicht eintritt? EV(a) Umweltver- besserung Was sind Sie höchstens bereit zu zahlen, damit die Verschlechterung nicht eintritt? EV(b) Was verlangen Sie min- destens als Entschädi- gung für die Verschlech- terung? CV(b) Umweltver- schlechterung

Kompensatorische Variation x2 O: ursprüngliches Optimum CV2 A: Optimum nach Veränderung C: Optimum nach Kompensation CVi: kompensatorische Variation in Einheiten von Gut i C c2 A a2 O o2 x1 a1 c1 o1 CV1

Äquivalente Variation x2 O: ursprüngliches Optimum A: Optimum nach (after) Veränderung E: Optimum nach äquivalenter Variation EV2 A EVi: äquivalente Variation in Einheiten von Gut i a2 O o2 E e2 x1 a1 e1 o1 EV1

Beide Ergebnisse im Überblick -graphisch x2 O : ursprüngliches Optimum CV2 A: Optimum nach Veränderung C: Optimum nach Kompensation EV2 E: Optimum nach äquivalenter Variation C c2 A a2 O o2 E e2 CV1 x1 EV1 a1 c1 e1 o1

Preiserhöhung (1) Die Nutzenfunktion eines Individuums ist Die Preise für die Güter y und x sind py=4 (oder py=8) und px=6. Das Einkommen beträgt 36. Bestimmen Sie das optimale Konsumbündel bei py=4 und bei py=8! Welche Mindestsumme muss dem Individuum gegeben werden, damit es sich nach der Preiserhöhung von Gut y genauso gut stellt wie vorher? Wie viel wäre das Individuum maximal bereit zu zahlen, damit die Preiserhöhung nicht stattfindet?

Preiserhöhung (2) Die Budgetgerade bei py=4 lautet: 6x + 4y = 36. Entsprechend ist sie für py=8: 6x + 8y = 36. Die Optimalbedingung ist: 1.5x* = y* y 9 1,5x = y 4,5 3 3 2 x 2 3 6

Preiserhöhung (3) Das Individuum stellt sich genauso gut, wenn es für py=8 ein größeres Einkommen 36+CV hat, so dass x=3, y=4.5 erreicht wird. y 9 1,5x = y 4,5 3 3 2 x 2 3 6 9

Preiserhöhung (4) Das Individuum wäre bereit EV zu zahlen, so dass es mit seinem Einkommen 36-EV ohne die Preiserhöhung auf das niedrigere Nutzenniveau u=2 kommt. y 9 1,5x = y 4,5 3 3 2 x 2 3 6

(Marginale) Zahlungsbereitschaft Gut 2: Geld, p2=1

Zahlungsbereitschaft - Konsumentenrente

Konsumentenrente Preis p1 KR p0 Nachfrage Die Konsumentenrente gibt an, was es dem Haushalt "wert" ist, zum Preis von p0 in der ihm genehmen Menge konsumieren zu können.

Konsumentenrente p p1 KR p0 Erlös q0 q

Entschädigungsforderung - Produzentenrente

Produzentenrente p MC p0 PR q0 q

Aufgabe: Produzentenrente Gegeben sei die Kostenfunktion Wie groß ist die Produzentenrente bei einem Endproduktpreis von 15?

Konsumenten- und Produzentenrente KR p0 S PR D q0 q

Die Summe von Konsumenten- und Produzentenrente ist im Gleichgewicht maximal KR p0 R PR D q0 q

Wohlfahrtsverlust durch Mengensteuer p KR S pt p0 PR W R T D qt q0 q

Wohlfahrtsverlust durch Mindestpreis KRM=KRV-A-B p PRM=PRV+A-C W=KRV+PRV-( KRM+ PRM ) =KRV+PRV-(KRV-A-B+PRV+A-C) =B+C pM S A B p0 R C D qM q0 q

Aufgabe: Wohlfahrtsverlust Angebotsfunktion: S(p)=1,5p-3 Nachfragefunktion: D(p)=-0,5p+5 Mindestpreis: pM=6 Wie hoch sind Konsumenten- und Produzentenrente vor und nach der Mindestpreisfestsetzung? Wie hoch ist der Wohlfahrtsverlust?