14. Deutscher Lebertag 20. November 2013.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
11. Deutscher Lebertag 20. November 2010.
Advertisements

Akutes Nierenversagen vermeiden
Genetisch bedingte Erkrankungen
REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART
Patientenvorstellung Hepatitis C
„Schach dem Herzinfarkt“
"Neurobiologische Effekte körperlicher Aktivität"
Das Prinzip der aktiven Immunisierung (Schutzimpfung) soll anhand der Geschichte von Edward Jenners Impfmethode erläutert werden: Eine der großen Seuchen.
Inhalt Leukämie – eine Einführung Leukämie – eine Einteilung Wie Leukämie besiegt werden kann!
Deutscher Lebertag 20. November 2012.
LEBEN MIT DER KRANKHEIT DIABETES
Liver Transplantation Normalizes Serum Hepcidin Level and Cures Iron Metabolism in HFE Hemochromatosis E. Bardout-Jacquet et al., Hepatology, 2013 (accepted.
Gesunde Ernährung.
Hepatitis A, B, C, … in Bezug auf Fußpfleger
Schadensminderung im Justizvollzug Zusatzmodul: Infektionskrankheiten
Dem Krebs davonlaufen? Ist das möglich?
Gesunde Ernährung und ihre Trends
Diabetes Mellitus Diagnose Risikofaktoren Therapie
Bakterien & probiotische Lebensmittel
Erkrankungen des Blutes (ANEMIE)
Die Zuckerkrankheit ŠVUBOVÁ Radka ZITTOVÁ Lucie USZP II
Journalistenseminar „Welt-Diabetes-Tag 2013“
Gesundheit Prosit Zum Wohl (C) 4C Klasse.
Grundsätze einer gesunden Ernährung
Mastertitelformat bearbeiten
Diabetes Mellitus (ZuckerKrankheit)
Arteriosklerose – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Untersuchung und Behandlung in der Praxis
Aktualisierung 2013 Kurzfassung
Infektionsgefährdung
Leberzirrhose Von Miroslav Raikov.
Wie der Schlaganfall die Weltpolitik beeinflußte
Projektkurs Physiologie, Pathophysiologie und Pharmakologie 2013 August- Dicke- Schule.
Diabetes.
Kann man Brustkrebs vorbeugen?
Hepatitis B – was ist das? Chancen und Risiken
HIV-Infektion in der Schwangerschaft
Hepatitis C – was ist das? Chancen und Risiken
ZIVILISATIONSKRANKHEIT
15. Deutscher Lebertag 20. November 2014.
Anale Geschlechtskrankheiten beim schwulen Mann
Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Basel-Stadt
Die AbbVie HCV-Therapie viekirax® und exviera® im Kurzüberblick
Anfang des Kapitels Prostatakrebs und Genetik (Prostate Health Sensor) 25.
Impfung gegen HPV (Human Papilloma Viren) und gegen Gebärmutterhalskrebs JRG 07.
Diabetes!.
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
Schulungsprogramm für Patienten mit Nierenschwäche
16. Deutscher Lebertag 20. November 2015.
Infektionskrankheiten
Ernährung
Morbus Crohn und Genetik (IBD Sensor)
Sei Gesund….!!.
Was sind Gene und was kann uns eine Genanalyse sagen?
Volkskrankheit Nummer Eins: Bluthochdruck - Hauptrisikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle Mehr als ein Drittel der Deutschen leidet unter Bluthochdruck.
Dr. Stefan BilgerDossenheim, Minuten entscheiden Vom Bluthochdruck zum Schlaganfall.
Praxis für Nierenerkrankungen und Diabetes Bochum Dr. Lutz Fricke Hepatitis B und C in der Dialyse Dr. med. Lutz Fricke
1 Primärprävention. Vorhersehbares ist vermeidbar 2 Notfallsituationen verursachen  Angst  Schmerzen  Arbeitsausfall  Bleibende Schäden  Menschliches.
Dr. Susanne Baier Medizinische Onkologie Bozen. » derzeit erhalten jedes Jahr mehr als 12 Millionen Menschen weltweit die Diagnose Krebs » 7,6 Millionen.
Aus Liebe zur Leber: Vorbeugen - Früherkennen - Handeln
12. Deutscher Lebertag November Deutscher Lebertag 20. November 2011.
Erhöhte Leberwerte – was nun ?
Ernährung und Lebererkrankungen
9. Deutscher Lebertag November Deutscher Lebertag November Deutscher Lebertag 20. November 2009.
Akute Virushepatitis Hepatitis - Leberentzündung hepar (griech.) - Leber -itis – Endung für Entzündung.
18. Deutscher Lebertag – 20. November 2017
19. Deutscher Lebertag 20. November 2018.
Das Hepatitis-Alphabet
 Präsentation transkript:

14. Deutscher Lebertag 20. November 2013

Wertvoll: die Leber übernimmt viele Aufgaben! Produktion von Eiweiß (Proteinsynthese) Speicherung und Bereitstellung von Energiesubstraten (Glukose, Fette) Abbau von Stoffwechselendprodukten und Medikamenten (Glukuronierung, Konjugation) Quelle: Deutsche Leberhilfe Quelle: vCell.de

Wertverlust: Chronische Leber-erkrankungen führen zu Komplikationen Leberverfettung Fibrose Zirrhose Komplikationen (z.B. Lebertumor, Blutungen)

Zeichen der Leberzirrhose im Spätstadium Gefäß-Umgehungs-Kreisläufe Schleimhautveränderungen Haut-veränderungen Gefäßzeichnung Wasser-einlagerung Gelbsucht

Symptome im Frühstadium von Lebererkrankungen Abgeschlagenheit, Leistungsminderung (Müdigkeit ist der Schmerz der Leber) Völlegefühl im Bauch Neigung zu Blähungen Früherkennung aber Symptome können auch fehlen. Bestimmung Leberwerte durch Hausarzt

Werterhaltend: Früherkennung durch Blutuntersuchungen Leberentzündung Transaminasen (Leberwerte): GOT, GPT, gGT GPT: Früherkennung einer Lebererkrankung gGT: Lebererkrankungen, aber auch Risiko von Herzerkrankungen bei Patienten mit Fettleber Leberfunktion Körper stärken/Proteine bauen (Transportproteine, Blutgerinnung, Körperabwehr) Entgiftung und Ausscheidung über Galle (Medikamente, Stoffwechselprodukte)

Bluttests zur Ursachenabklärung Virushepatitis Nachweis von Antikörpern und Virusbestandteilen Fettleber Blutfette, Blutzucker, Anzeichen des chronischen Alkoholgenuss Eisenspeichererkrankung Eisen, Ferritin, Transferrin, genetische Testungen

Untersuchung der Leber: Ultraschall und Duplex Flüssigkeit (Aszites) Der Aufbau der Leber („Struktur“) und die Durchblutung werden beurteilt Hinweis auf Lebertumoren Verfettung der Leber Kontrastmittel kann ergänzende Informationen liefern Vernarbtes Lebergewebe (Zirrhose)

Nicht-invasive Diagnostik Transiente Elastographie (TE) und Acoustic Radiation Force Impulse Imaging (ARFI) zur Abschätzung des Fibrosegrades Ultaschall-basierte Verfahren zum Einsatz in der Verlaufsuntersuchung Verschiedene Systme -unterschiedlicher Anbieter Serologie-basierte Kombination von Markern (ELF, Fibrotest) zur Abschätzung verfügbar Haut Leber SONDE Quelle: L.Castera, J. Hepatology 2009

Die Lebergewebeprobe (Biopsie) Die direkte Untersuchung des Gewebes erlaubt Aufschluss über Ätiologie, Ausmaß der Entzündung, Schädigung (Staging und Grading) Die Leberprobe hat ein niedriges Komplikationsrisiko Vermehrung von Bindegewebe Fettleber mit Entzündung

Wertbegutachtend: die Bauchspiegelung (Laparoskopie) Aufschluss über die Beschaffenheit der gesamten Leber Gezielte Gewebsentnahmen möglich Blutstillung nach Gewebsentnahme bei erhöhtem Komplikationsrisiko (Zirrhose) Zwerchfell Grobknotige Leberzirrhose

Fettleber – die häufigste Lebererkrankung Alkohol Übergewicht Zucker- krankheit (Diabetes) Medikamente Alkoholische Fettleber (AFL) Nicht-Alkoholische Fettleber (NAFL) Fettleberentzündung (Steatohepatitis)

Alkoholische Fettleber Fetteinlagerung in die Leber durch Alkoholkonsum Genetisch Faktoren beeinflussen verträgliche Menge Behandlung Alkoholkonsum einstellen, damit sich die Leber erholen kann!

Wie viel Alkohol ist für die gesunde Leber unschädlich? Frauen Männer Alkohol 10 g/Tag 20 g/Tag entsprechend Bier: 0,25 l oder Wein: 1/8 l Bier: 0,5 l Wein: 1/4 l Moderater Alkoholkonsum nach DGE

Nicht-alkoholische Fettleber (NAFL) Kalorien- zufuhr Kalorien- verbrauch Ursachen Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel Stoffwechselerkrankungen (Fettstoffwechsel, Zuckererkrankung) Medikamente Genetische Ursachen („Veranlagung“) Behandlung Übergewicht reduzieren (5-10% Ausgangsgewicht) sportliche Betätigung (5 Stunden/Woche) gute Einstellung des Blutzuckers und der Blutfette Keine Medikamente zur Behandlung (bis jetzt) zugelassen

Stoffwechselerkrankungen - Eisenspeicherkrankheit - Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) häufigste erbliche Stoffwechselerkrankung (1:200) Führt zu Leberentzündung und Zuckerkrankheit Erkennbar an: familiärer Belastung (Krankengeschichte) Laboruntersuchung und Gentest Therapie durch Aderlässe

Hepatitis A (Reisehepatitis) Übertragung durch verunreinigte Lebensmittel Heilt aus, kann jedoch (selten) zum akuten Leberversagen führen Impfung vor Reisen auf Hygiene achten („cook it, peel it or forget it“) Quelle: CDC Vorbeugen

Hepatitis B Infektion: 85% Abheilung; 10-15% führen zur chronischen Leberentzündung Übertragung durch Blut und Geschlechtsverkehr aktive Impfung von Kindern und Risikopersonen (medizinisches Personal, Angehörige, Leberkranke) geschützter Geschlechtsverkehr (Kondome) Vorbeugen

Verbreitung der Hepatitis B Quelle: CDC Report 2006, www.cdc.gov

Behandlung der chronischen Hepatitis B Chronisch bei Persistenz über 6 Monate Empfohlen bei erhöhten Leberwerten, Fibrose oder Komplikationen Behandlungsmöglichkeiten Virusunterdrückung durch Nukleosid- bzw. Nukleotidanaloga Immunstimulation durch Interferon

Hepatitis C (HCV - Transfusionshepatitis) Heilt in bis 90% nicht aus, führt zur chronischen Leberentzündung Übertragung durch Blutkontakt, Drogenabusus, niedriges Risiko bei Geschlechtsverkehr Hygienemaßnahmen bei Tätowierungen oder Körperschmuck Alle Blutkonserven in Deutschland werden heute auf HCV getestet Vorbeugen

Wertgewinn: Behandlung HCV Triple-Therapie für Genotyp 1 Interferon-basierte Therapie (pegyliertes-Interfeon, Ribavirin) und Proteasehemmer Ansprechrate ist wesentlich vom Virustyp, dem Ausmaß der Leberschädigung und individuellen Faktoren abhängig Kombination aus direkt-antiviral wirkenden Substanzen (DAAs) führen auch in Interferon-freien Therapiekombination zu hohen Ausheilungsraten Zulassung in den kommenden 12 Monaten erwartet Genotyp-spezifische Aktivität

Therapie der chronischen Hepatitis C 2013 Chronische Virusinfektion (HCV RNA positiv) Zirrhose ? Frühere Therapien? Individuelle Faktoren Genotyp 2, 3 oder 4 Genotyp 1a und b Interferon + Ribavirin (24 – 48 Wochen) Interferon, Ribavirin und PI (24 – 48 Wochen) DGVS Expertenempfehlung 2011

Leberzirrhose - Lebertransplantation

Werden Sie Organspender ! Weitere Informationen im Internet www.dso.de www.bzga.de

Zur Vorbeugung von Leberschäden empfehlen wir Gesunde ausgewogene Ernährung Übergewicht abbauen und Sport treiben Nur geringe Mengen an Alkohol Impfung gegen Virushepatitis A und B Vorsorgeuntersuchungen bei Risikogruppen (angeborene Lebererkrankungen, Familienbelastung)

Weitere Informationen Deutsche Leberhilfe e.V. www.leberhilfe.org Deutsche Leberstiftung www.deutsche-leberstiftung.de Gastro-Liga e.V. www.gastro-liga.de

Priv.-Doz. Dr. Jörn M. Schattenberg Autoren Prof. Dr. Peter R. Galle Priv.-Doz. Dr. Jörn M. Schattenberg I. Medizinische Klinik