FEL, eine Einführung nicht nur für Physiker

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 Präsentation transkript:

FEL, eine Einführung nicht nur für Physiker TESLA Test Facility FEL, eine Einführung nicht nur für Physiker Dirk Nölle DESY, MPY 9-2579 Dirk.Noelle@desy.de Seminar DESY-Zeuthen, 28.04.03

Überblick: Warum das Ganze ? Was ist ein Free-Electron-Laser? „Klassischer“ Laser und FEL Eine kleiner (historischer) Überblick Das Funktionsprinzip Beispiele für verschiedene FEL Typen SASE TTF und X-Ray FEL

Überblick: Warum das Ganze ? Was ist ein Free-Electron-Laser? Ist das ein Laser? Eine kleiner historischer Überblick Das Funktionsprinzip Beispiele für verschiedene FEL Typen SASE TTF und X-Ray FEL

Warum das Ganze? Strahlung (Licht) ist ein wichtiges Werkzeug zur Beobachtung der Natur. Immer kleinere Strukturen benötigen immer kürzere Wellenlängen. Hohe Intensitäten erlauben die Beobachtung „extremer“ Vorgänge. Kohärenz: Holographische Bilder, räumliche Auflösung Die Beobachtung schneller Abläufe erfordert kurze Pulse.

Wellenlängen und typische Strukturen TTF II & X-FEL

Intensität Vielphotonenprozesse in Clustern @ TTF: T. Möller et al. in Nature SASE FELs sind mehr als 108 x „so hell“ wie Speicherringe (im Peak).

Kohärenz Feste Phasenbeziehung der Laserwelle Beugungsmuster eines Doppelspalts: Simulation GLAD R. Ischebeck Messung Feste Phasenbeziehung der Laserwelle Transversal Longitudinal Voraussetzung für 3D auflösende Messungen (Holografie)

Zeitaufgelöste Untersuchungen 1878 Eadweard Muybridge 1 s bei Lichtgeschwindigkeit = 300000 km ( Entf. Erde – Mond)

Schnelle Abläufe 100 fs bei Lichtgeschwindigkeit = 0, 000030 m

Überblick: Warum das Ganze ? Was ist ein Free-Electron-Laser? Ist das ein Laser? Eine kleiner historischer Überblick Das Funktionsprinzip Beispiele für verschiedene FEL Typen SASE TTF und X-Ray FEL

„Klassischer“ Laser & FEL LASER: e- in festen Zuständen gebunden Übergänge zwischen gebundenen Niveaus Klassische Quantendynamik: Lasereigenschaften: Wellenlänge Übergangswahrscheinlichkeiten Linenbreite Pulslänge hängen vom Material ab. Free Electron Laser: Freie Elektronen im Vakuum, die durch externe Beschleunigung zum Strahlen „gezwungen“ werden. Quantenelektrodynamik: Stimulierte Comptonstreuung Strahlungseigenschaften werden nur noch durch die e- und die externen Kräfte bestimmt  Es gibt keine prinzipielle Beschränkung des Spektralbereichs.

Spektrum und Laser Quellen [ nm ] 1 0.1 E eV 1000 100 10 10000 sichtbares Licht 800 - 400 nm IR UV VUV XUV Röntgen 100000 0.01 ELETTRA, Trieste iFEL 3, Japan OK 4, Duke Super ACO, Orsay TTF I, HH SCA, Stanford, CLIO, Orsay Felix, Utrecht ENEA, Frascati X-FEL, HH LCLS, Stanford TTF II, HH Eine Auswahl von FEL Facilities! Laser-Quellen heute ]

FELs Weltweit infrared visible - UV VUV – soft XRay

Zeitl. Entwicklung der FEL Technologie

Funktionsweise eines FEL (I) Energieaustausch: Ziel: Transfer von Energie aus einem Elektronen- in einen Laserstrahl Problem: Lichtwellen sind transversal polarisiert, d.h. das elektrische Feld steht senkrecht zur Flugrichtung eines „mitfliegenden“ Elektronenstrahls  Energieübertrag eigentlich unmöglich! Lösung: Erzeugung transversaler Geschwindigkeits- komponenten in einem Magnetfeld!

Funktionsweise eines FEL (II) Undulator Elektronenstrahl Verstärkte Strahlung Input optical field z x v -e E s 

Funktionsweise eines FEL (III) Energieaustausch:

Funktionsweise eines FEL (III) Aber: 0 ist eine „zufällige“ Phase  Energie wird nur moduliert! Energieaustausch:

Funktionsweise eines FEL (IV) Elektronen Strahl Photonen Strahl Undulator Bunching Phasenmodulation Energieaustausch  FEL Verstärkung Dispersion im Magnetfeld Energiemodulation  Geschw. Modulation Energie Modulation

Oszillator FEL LINAC  Speicher Ring Moderate Undulatorlängen < 5 m Verstärkung im % Bereich Ein einziger Pass reicht nicht! Anordnung mit Spiegeln N S u  gun LINAC S N Speicher Ring

LINAC FEL, IR Quellen z.B. Felix in Rijnhuisen User Facility im Mid IR Bereich Ca. 5000 h/a

Speicherring FEL: z.B. FELICITA I bei DELTA, Dortmund Installiert in einer geraden Strecke von DELTA. Die Gerade wird durch 2 Zusatzdipole verkürzt, so dass auch die Spiegel eingebaut werden können. Spiegel Kammern electromagnetischer Undulator ( 25 cm, Kmax=3; OK und FEL Option) 470 nm FEL Radiation

The Elettra Storage Ring FEL

Limit des Speicherring FEL Ein FEL bewirkt in erster Line eine Energiemodulation Aufweitung der Energiebreite FEL Prozess wird gebremst Synchrotronstrahlung bewirkt Dämpfung  Energiebreite wird wieder zusammengeschoben Die Leistung eines SR FEL ergibt sich als Gleichgewicht von FEL getriebener Energieaufweitung Dämpfung aus Synchrotronstrahlung Renieri Limit

Spiegelproblematik Wir brauchen: etwas ohne Spiegel etwas ohne einen Input Laser Nutze die spontane Synchrotronstrahlung des Undulators Verstärke sie in einem einzigen Durchgang SASE (Self Amplifying Spontaneous Emission)

Das SASE FEL Prinzip Reminder: Movie Zeigen!

Das SASE Prinzip stellt extreme Anforderungen an den Elektronenstrahl Strahlqualität; d.h. Elektronendichte Spitzenstrom (O(kA)) Extrem kurze Bunche (O(100fs)) Strahlquerschnitt und –divergenz (Emittanz) Energiebreite (O(10-4)) Stabilität Energie bzw. Laserwellenlänge ( ) Strahllage (FEL-Prozess, Laserstrahltransport) Beim LINAC werden die Grundlagen für die Strahlqualität am Anfang gelegt. Danach kann man alles nur noch schlechter machen!

The Photo Injector Test Facility at DESY Zeuthen (PITZ) PITZ Collaboration and partners BESSY, Berlin CAEP Mian Yang DESY, Hamburg and Zeuthen HEPI Tbilisi INFN Milano INR Troitsk INRNE Sofia Max-Born-Institute, Berlin TU Darmstadt, department TEMF YERPHI Yerevan

Bunch Kompression Kompression der ca. 3 mm langen Bunche der Gun auf 30 µm (2 Stufen) Problem: Intensive kohärente Synchrotronstrahlung (   ) wirkt auf den Bunch zurück Emittanzaufweitung Kammern mit niedrigem Gap als Absorber für die FIR Strahlung

Wake Fields Der Beschleuniger ist nach außen neutral. Spiegelströme kompensieren die Felder der beschleunigten Ladung Diese Ladungen „erfahren“ Querschnittsänderungen Oberflächenrauhigkeit Oberflächenleitfähigkeit Diese Behinderung zur Impedanz Z der Kammer (Widerstand) zusammen- gefaßt. Z x I gibt den Energieverlust des Strahls durch diese Effekte Skin Effekt: Die Spiegelströme fließen nur in einer dünnen Schicht auf der Kammerinnenwand Je kürzer der Bunch, desto dünner die Spiegelstromschicht Gut leitendende Oberflächen vermindern Impedanz (TTF II Kammern werden verkupfert)

Überblick: Warum das Ganze ? Was ist ein Free-Electron-Laser? Ist das ein Laser? Eine kleiner historischer Überblick Das Funktionsprinzip Beispiele für verschiedene FEL Typen SASE TTF und X-Ray FEL

TTF II at DESY: Supraleitender 1 GeV LINAC Ladungen zwischen 0.1 and 4 nC Normalisierte Emittanz  2  mm mrad Bunchlängen von ca.  50 µm Bis zu 7200 Bunches mit 110 ns Abstand 10 Hz Betrieb VUV - Soft X-Ray FEL User Facility (bis  6 nm) dump Laser superconducting cavities bunch compressor rf-gun FEL beam undulator collimator

TTF II TTF FEL: TESLA Test Facility l > 6 nm (200 eV): VUV & XUV

TTF1 SASE FEL Experimentierhalle Free-Electron Laser at the TESLA Test Facility TTF1 SASE FEL Experimentierhalle

X-Ray FEL TTF FEL Mögliches TESLA/X-FEL Areal nahe Hamburg

} } HF Test Vakuum Komplettieren Injektor Kommissionierung TTF II: Planung } HF Test Vakuum Komplettieren Injektor Kommissionierung Single Bunch Operation FEL Betrieb (30 nm) Full Performance 2003 } 2004

Fotos TTF II (Stand 4/03)

Beiträge von DESY Zeuthen Unter anderem: Gun von Pitz Wirescanner für den Undulator BPM Elektroniken Bypass

Danke, den vielen Kollegen, die mir Grafiken und Folien zur Verfügung gestellt haben!